Die Gebundenen und die Befreiten.

Die Gebundenen und die Befreiten.
Immer wieder haben die Eingeweihten, nachdem die dritte Wurzelrasse auf
diesem Planeten erschienen war, zu bestimmten Zeiten zu den Neophyten
gesagt: "Was ihr löst, das binde ich. Was ich binde, das strahlen die Kumaras
aus."
Zahlreich sind die Menschenseelen, die, durch den oft unbeachteten Botschafter
der Götter, befreit werden konnten - befreit von ihren Bindungen an Maya,
befreit von ihrer Bindung an die sinnlichen Wahrnehmungen, und so ihre Füße
ganz auf den schmalen Pfad setzen konnten.
Wenige dagegen gibt es, die sich durch das Seil des Kletterers haben binden
lassen, dessen anderes Ende ich halte. Nicht dass ich zu dieser Bindung nicht
bereit gewesen wäre. Aber immer, wenn die Menge der Menschen den ersten
Schritt auf dieses Seil 52 zu getan hatte, wurde sie von den drei Dämonen Gier,
Ehrgeiz und Lust ergriffen und weit fortgetragen. Sie wurden dorthin getragen,
wohin ich ihnen nicht folgen konnte, nämlich in die Gefilde der Illusion, wo
Licht wie Dunkelheit und Dunkelheit wie Licht ist, wo die Djinns schadenfroh
ihre Netze auswerfen, um die Menschen straucheln zu machen, wo sie ihre
Augen blenden und die Abgesandten der Dunklen Mächte meisterlich auf den
Harfen der Menschenseelen spielen, die in ihre Hände gegeben sind.
Für alle, deren Liebe zum Selbst des Alls größer ist als zum eigenen Selbst, wird
sich die Freiheit von Gebundenheit an Sinne und Zeit sicher und schmerzlos
einstellen, sobald das letzte Stück des Seils des Kletterers von den Kumaras
aufgerollt ist.
Lang und mühsam, unruhig und erschöpfend, begleitet von Hunger und Durst
inmitten der Fülle, ist der Weg für den Menschen, der nicht bemerkt, dass das
Licht Gottes aus den Augen des Weisen genauso scheint wie aus denen des
Narren und des Verbrechers, und dass die ewige Strahlung der Göttlichen
Mutter in gleicher Weise aus dem Herzen einer Heiligen wie aus dem einer Hure
hervorströmt.
Nimm und trage nur das doppelte Kreuz, das Kreuz der Befriedigung des
niederen Selbstes, bis zum Ende des Lebens, wenn du das unbedingt willst. Du
hast die Wahl. Aber wenn du dann die Ruhe genießen willst, die du dir als Lohn
deines Strebens ausmalst, achte dann darauf, dass du nicht auch sie wieder
verlierst. Du verlierst sie nämlich, wenn du die Gerechtigkeit, die dir auch
deinen Verlust zuteilt, nicht anerkennst. Beachte: Das Seil des Kletterers ist das
philosophische System, das ein religiöser Lehrer benützt, um seine Religion zu
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gründen. Das einfache Kreuz ist das Symbol für das Opfer. Das doppelte Kreuz
ist das Symbol für materiellen Gewinn.
Achtet auf eure Beweggründe
Achtet bei allem, was ihr tut, auf eure Motive. Tut alles im Hinblick auf die
Glorie Gottes, die ebenso die Glorie eures eigenen Selbstes ist. Achtet darauf,
wie ihr euch anderen gegenüber verhaltet. Denn was ihr anderen antut, das
werdet ihr mit Sicherheit zurückbekommen. Achtet ganz besonders auf euer
Verhalten gegenüber denjenigen eurer Brüder, die vielleicht schwächer sind als
ihr. Es spielt keine Rolle, wie ihr über ihre Schwächen denkt, und ich fordere
euch auch nicht auf, eure Augen vor etwas zu verschließen, was offensichtlich
falsch ist. Das wäre nicht richtig. Haltet aber immer nach einer Gelegenheit
Ausschau, diesen Bruder oder diese Schwester in die Gemeinschaft
zurückzuholen, wenn er oder sie sich verirrt hat. Sie sind Teil eurer eigenen
Lebensessenz, und ihr Absinken bedeutet, dass sie - und ihr - viel länger auf
Befreiung warten müsst. Ich wiederhole: Achtet auf alles in und außerhalb euer
selbst und besonders auf eure Motive, bei allem, was ihr tut.
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