Pflanzenvielfalt mildert die Auswirkungen von Überschwemmungen

URL: http://www.uni-jena.de/Forschungsmeldungen/160921_Biodiv_Ueberflutung.pdf
Pflanzenvielfalt mildert die Auswirkungen von Überschwemmungen
Artenreiche Wiesen können helfen, die negativen Auswirkungen von
Überschwemmungen zu lindern. Die gerade im Journal "New
Phytologist" veröffentlichte Studie hat möglicherweise Einfluss darauf,
wie wir in Zukunft wichtige Nahrungspflanzen anbauen.
Foto: Victor Malakhov
Beim Hochwasser im Juni 2013 trat die Saale über die Ufer und überschwemmte die ökologischen
Freilandversuchsflächen des Jena-Experiments. Teile der Flächen standen bis zu drei Wochen
komplett unter Wasser.
Im langjährigen "Jena-Experiment" zu Biodiversität, das von der Universität Jena koordiniert wird,
fanden die Forscher heraus, dass Pflanzen in Gemeinschaften mit nur einer Art (Monokulturen)
weniger in der Lage waren, mit Überschwemmungen fertig zu werden, als Pflanzen, die in einer
Kombination mit bis zu 16 Arten angebaut wurden. Der Boden unter artenreichen Gemeinschaften
war poröser als unter Monokulturen, somit konnte Wasser schneller versickern und im Boden
befand sich mehr Sauerstoff. Die Forscher konnten dieses Phänomen für alle krautigen Pflanzen in
Pflanzenvielfalt mildert die Auswirkungen von Überschwemmungen
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ihrem Experiment nachweisen, sowohl für große als auch für kleine Arten. Eine Ausnahme bildeten
Gräser und Leguminosen: Erstere wurden von der Überschwemmung nicht beeinflusst, Letztere
hingegen stark - und das jeweils unabhängig davon, ob die Pflanzen allein oder in Mischkulturen
gewachsen waren. Leguminosen (Hülsenfrüchte) spielen als Stickstoff-speichernde Pflanzen eine
wichtige Rolle in der Landwirtschaft.
"Das Spannende an unseren Ergebnissen ist, dass sie zeigen, dass biologische Vielfalt genutzt
werden kann, um die Widerstandsfähigkeit von einzelne Pflanzen gegen Überschwemmungen zu
verbessern", sagt Dr. Alexandra Wright, Leitautorin der Studie. "Dies ist eine wichtige Erkenntnis
für die physiologische Forschung zu Pflanzen-Eigenschaften und deren Bedeutung für die
Resistenz gegenüber Hochwasser. Wir haben aber auch auf dem Wissen aus vielen Jahren
Biozönose-Forschung aufgebaut, die die Bedeutung der biologischen Vielfalt als Puffer gegen die
negativen Auswirkungen des Klimawandels untersucht hat." Durch den Klimawandel sind künftig
häufigere und intensivere Überflutungen zu erwarten.
Alexandra Wright hat diese Studie 2013-2014 als Postdoktorandin am Deutschen Zentrum für
integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig mit Unterstützung des iDiv Flexpool
erstellt. Inzwischen ist sie Assistant Professor an der FIT - State University of New York.
Original-Publikation:
Alexandra J. Wright et al.: Plants are less negatively affected by flooding when growing in
species-rich plant communities, New Phytologist (2016). DOI: 10.1111/nph.14185
Artenreiche Wiesen können helfen, die negativen Auswirkungen vonÜberschwemmungen zu lindern. Die gerade im Journal "NewPhytologist" veröffentlichte Studie hat möglicherweise
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