PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.890 Euro 1 Euro = 1.123 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY SEP 24, 2016 39 02 Versandt am 20. 9. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 162nd Year – No. 2358996 • Sunday, September 18 – Saturday, September 24, 2016 Die fünf großen Baustellen der EU Seite 2 Millionen Einwohner betroffen Klimawandel bedroht auch US-Küsten Seite 11 NACHRICHTEN - Kompakt Gold ohne Sattel: Das verrückte Rennen des Hans-Peter Durst Seite 8 Seiten 7 &15 183. Münchner Oktoberfest Gute Chancen für die meisten Jugendlichen in Deutschland Berlin (dpa). In kaum einem anderen Land gehen so viele junge Leute zur Schule, sind in Ausbildung oder haben einen Job wie in Deutschland. Trotzdem gibt es weiter viele Jugendliche mit schlechten Chancen: Der Anteil junger Menschen ohne qualifizierten Abschluss stagniert seit Jahren. Das zeigt die OECD-Studie «Bildung auf einen Blick». So waren im vergangenen Jahr 8,6 Prozent der 15- bis 29-Jährigen nicht in Bildung, Ausbildung oder Beschäftigung. Es ist einer der niedrigsten Anteile in den OECD-Ländern. Rechtsextreme und Flüchtlinge attackieren sich in Bautzen Bautzen (dpa). In der sächsischen Stadt Bautzen ist es erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen gekommen. Laut Polizei standen sich am Abend auf einem Platz rund 80 gewaltbereite Männer und Frauen - zum Großteil aus dem rechten Spektrum - sowie 20 junge Asylbewerber gegenüber. Zwischen beiden Lagern kam es zu heftigen Wortgefechten und tätlichen Übergriffen. Zeugen zufolge flogen Flaschen. In Bautzen war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Konflikten gekommen. Gericht weist Klage der Eltern nach Tod auf der «Gorch Fock» ab Münster (dpa). Acht Jahre nach dem Tod der Bundeswehr-Kadettin Jenny Böken auf der «Gorch Fock» hat das Oberverwaltungsgericht in Münster eine Klage der Eltern auf Entschädigung zurückgewiesen. Nach einem rund zwölfstündigen Prozesstag sah es das Gericht am Abend als erwiesen an, dass Böken 2008 auf dem Segelschulschiff nicht unter «besonders lebensgefährlichen» Umständen gestorben sei. Diese Feststellung wäre aber notwendig gewesen, damit den Eltern nach dem Soldatenversorgungsgesetz 20 000 Euro zugestanden hätten. Oktoberfest startet mit halb so vielen Besuchern München (dpa). Rund eine halbe Million Menschen haben bei Regen und kühlen Temperaturen am ersten Wochenende das Münchner Oktoberfest besucht. Das waren halb so viele wie im Vorjahr. „Die Stimmung in den Festhallen war ausgesprochen gut“, hieß es von der Festleitung. Offenbar schmeckte bei den Temperaturen deftige Kost besonders: Die Besucher verspeisten neun Ochsen, nur einen weniger als am ersten WiesnWochenende 2015. Polizei verhindert Vergewaltigung auf Wiesn München (dpa). Die Münchener Polizei hat nach der Eröffnung des Oktoberfests eine Vergewaltigung verhindert. Ein 32-Jähriger versuchte hinter den Bierzelten auf einer Wiese eine stark betrunkene Frau zu küssen und zu vergewaltigen. Die 21-Jährige sei nicht mehr in der Lage gewesen, die Situation zu begreifen, berichtet die Polizei. Der Mann wurde festgenommen. Taschendiebfahndern gingen außerdem zwei Langfinger ins Netz, die eine Brasilianerin beklauen wollten. Die beiden russischen Staatsangehörigen seien wohl extra zur Wiesn angereist, um dort zu klauen, so die Polizei. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 Eine Gruppe in historischen Kostümen nimmt am 18.09.2016 am traditionellen Trachten- und Schützenumzug auf dem Oktoberfest in München (Bayern) teil. Zur 183. Wiesn werden bis zum 03.10.2016 wieder Millionen Besucher aus aller Welt erwartet. Foto: dpa Massenprotest gegen TTIP und Ceta - «Notbremse ziehen!» Sind die Handelsabkommen TTIP und Ceta Fluch oder Segen? Für bundesweit Zehntausende Demonstranten ist die Antwort am Samstag klar. Es gibt auch eine Botschaft an die SPD. Berlin/Köln (dpa) - Aus Protest gegen die geplanten Handelsabkommen TTIP und Ceta sind Zehntausende Menschen in Deutschland auf die Straße gegangen. Bei Demonstrationen in sieben großen Städten forderten sie am Samstag, die laufenden Verhandlungen mit den USA (TTIP) offiziell zu beenden und das schon fertige Abkommen mit Kanada (Ceta) nicht umzusetzen. «Die Bundesregierung muss endlich die Notbremse ziehen und das Nein der Bürgerinnen und Bürgerinnen zu Ceta und TTIP respektieren», verlangte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltverbänden und kirchlichen Gruppen. An diesem Montag will ein SPD-Konvent über Ceta beraten und abstimmen. Über die Zahl der Teilnehmer gingen die Angaben in einigen Städten weit auseinander. Die Veranstalter zählten insgesamt rund 320 000 Menschen bei den Kundgebungen in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München und Leipzig. Die Polizei sprach in den meisten Städten von weniger Menschen. Mit 70 000 Teilnehmern war der Protest in Berlin am größten - hier stimmten auch die Zahlen von Polizei und Veranstaltern überein. Überall blieb es laut Polizei friedlich. Auf den Plakaten war zu lesen: «Wir wollen eurer Gift nicht - fairer Handel für alle», «Brecht die Macht der Konzerne» oder einfach «TTIP stoppen». Ein als Huhn verkleideter Demonstrant verkündete: «Chlorhühnchen, nein Danke!» Auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der das TTIP-Abkommen mit den USA für gescheitert hält, aber das Ceta-Abkommen mit Kanada befürwortet, wurde kritisiert. «Gabriel, der Bösewicht, führt die Bürger hinters Licht», hatte ein Demoteilnehmer in Hamburg auf sein Plakat geschrieben. Gabriel warnte dagegen nochmals vor einem Scheitern von Ceta. «Wir wollen, dass die Globalisierung endlich den Menschen dient und nicht nur einigen wenigen in der Wirtschaft», sagte er der «Bild am Sonntag». «Würde Ceta scheitern, dann wäre der Versuch, die Globalisierung so zu gestalten, auf Jahrzehnte gescheitert. Denn niemand würde uns Europäer dann noch erst nehmen.» China und die USA würden dann die Standards für Handelsabkommen setzen, sagte Gabriel. In einem offenen Brief an die Delegierten des SPD-Konvents erklärten dagegen mehrere Organisationen, «Ceta erfüllt in keiner Weise den Anspruch, die Globalisierung “positiv zu gestalten”». Das Abkommen bewirke vielmehr das Gegenteil. «Seine gravierenden Schwächen können wirksam nur durch Neuverhandlungen zwischen der EU und Kanada beseitigt werden.» Ceta öffne die Tür zu einer neuen demokratie-, bürger- und europafeindlichen Handelspolitik. «Wir bitten Sie, verhindern Sie das!» Die Erklärung wurde unterzeichnet von Greenpeace, Campact, Food- watch, Mehr Demokratie, dem BUND und dem Deutschen Kulturrat. Bei den Protesten am Samstag seilten sich in Köln sechs Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace von einer Brücke ab und entrollten ein 150 Quadratmeter großes Plakat über dem Rhein. Auch zahlreiche Landwirte beteiligten sich mit ihren Treckern an den Demos. «TTIP und Gentechnik bleibt uns vom Hof!», stand auf einem Plakat. Aufgerufen zu den Kundgebungen hat ein Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltverbänden und kirchlichen Gruppen. Sie befürchten, dass durch die Freihandelsabkommen Umwelt- und Sozialstandards ausgehöhlt werden. Befürworter versprechen sich von den internationalen Verträgen hingegen eine Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. Vorläufiges Endergebnis: SPD gewinnt mit nur 21,6 Prozent in Berlin Berlin (dpa) - Die SPD hat die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus trotz deutlicher Verluste gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen erzielte sie 21,6 Prozent. Die CDU fiel auf 17,6 Prozent und zieht als zweistärkste Kraft ins Parlament. An dritter Stelle liegt die Linke mit 15,6 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 15,2, der AfD mit 14,2 Prozent und der FDP mit 6,7 Prozent.
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