LZ Italien 2016 - Lebensmittel Zeitung

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trollen in mehr als 1250 Verkaufsstellen durchgeführt und dabei
über 30 000 Referenzen geprüft.
Konzentriert waren diese Kontrollen auf Dänemark und Deutschland, England, Frankreich und Österreich, Belgien, Luxemburg, die
Niederlande, Polen und die Tschechische Republik.
Für das laufende Jahr sind dem
Ministerium zufolge Überwachungen insbesondere bei fünf der wichtigsten italienischen Spezialitäten
vorgesehen: Aceto Balsamico di
Modena, Grana Padano, Mozzarella di Bufala Campana, Parmigiano
Reggiano und Prosciutto di Parma.
Diese sollen in Deutschland und
Frankreich, Großbritannien, Österreich, Belgien, Luxemburg, den
Niederlanden, Spanien und der
Schweiz in etwa 450 Filialen durchgeführt werden. Bei den mindestens 2 500 Kontrollen sollen mehr
als 10 000 Referenzen überprüft
werden.
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Für den Schutz traditioneller
Nahrungsmittel durch Herkunftsbezeichnungen bietet die EU zwei
Stufen an: die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) und die
geschützte geographische Angabe
(g.g.A.). Zur Beschreibung eines
traditionellen Herstellungsverfahrens ist der Eintrag als garantiert
traditionelle Spezialität (g.t.S.)
möglich. Von diesem Verfahren hat
Italien mehr Gebrauch gemacht als
jedes andere Land in Europa und
bislang 280 Produkte in den drei
Kategorien schützen lassen. Hinzu
kommen mehr als 500 Weine, die
als DOCG, DOC oder IGT klassifiziert sind. Weil derartige Spezialitäten generell einen höheren Preis erzielen ist die Umgehung der Produktionsrichtlinien
verlockend.
Entsprechen oft finden sich Fälschungen, die umso häufiger auftreten, je bekannter das Produkt
ist. S
Diesen Verbrauchertäuschungen entgegnen die italienischen Behörden mit einer Ausweitung ihrer
Kontrollen. So wurden nach Angaben des italienischen Ministeriums
für Landwirtschafts-, Ernährungsund Forstpolitik in den vergangenen zwei Jahren rund 6 500 Kon-
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Italien schützt seine Werte
Vom guten Image italienischer Nahrungsmittel wollen viele profitieren | R
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atteo Renzi ist nicht zufrie- Praktische Erfahrungen wurden
den. „Italien hat die Chance schon mit Russland gesammelt: Als
verschleudert, die Ausfuhr Folge des Embargos verringerte sich
seiner Nahrungsmittel zu erhöhen“, der Export italienischer Güter in den
kritisierte der italienische Minister- vergangenen zwei Jahren um 3,6 Milpräsident Anfang dieses Monats. Der- liarden Euro. Für diese Rückgänge
zeit würden mit dem Export von muss ein Ausgleich gefunden werden.
Agrarprodukten erst 37 Milliarden
Bei den strategisch wichtigen
Euro erlöst. Bei dem bestehenden Po- Märkten steht China für Renzi mit an
tenzial könne das noch viel besser ge- vorderster Stelle. So hat die italienimacht werden, erklärte Renzi.
sche Regierung erst vor wenigen WoTatsächlich blieben die Wachs- chen mit dem E-Commerce-Anbieter
tumsraten der italienischen Agrar- Alibaba, der rund 430 Millionen chiwirtschaft im ersten Halbjahr 2016 nesische Konsumenten bei sich bünhinter den hohen Steigerungen der delt, eine Vereinbarung zur Förderung
Vorjahre zurück. Während 2015 die des Onlinehandels unterschrieben.
AuslandsliefeDabei geht es nicht
rungen zum Teil
nur um die verstärkte
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noch zweistellig
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zulegten, hat sich
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sondern auch um die
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sich die italieniProduktfälschungen.
sche Exportwirtschaft vor allem um In einem ersten Schritt ist es bereits
die Zukunft des Handels mit Großbri- gelungen, 99 000 Tonnen von getannien. Dieser steht für einen Anteil fälschtem Parmesan und 13 Millionen
am Export in Höhe von 5,4 Prozent, Flaschen Prosecco zu blockieren. Zuwas einem Wert von 22,2 Milliarden dem konnte die Zahl italienischer
Euro entspricht und der im vergange- Hersteller auf Alibaba von zwei auf
nen Jahr um 7,4 Prozent gestiegen ist. fast 50 ausgebaut werden.
Trotz einer guten Entwicklung auf
Allein mit der Lieferung von Nahrungsmitteln und Getränken haben neuen Märkten – dazu zählen auch
die Produzenten aus Italien 2,9 Milli- die USA – bleibt Deutschland für die
arden Euro umgesetzt. Nach einer italienischen NahrungsmittelherstelStudie der Kreditversicherungsgesell- ler immer noch der Hauptabnehmer.
schaft Euler Hermes könnte im Rund 18 Prozent des Exportwertes
schlimmsten Fall innerhalb der wird mit deutschen Kunden erzielt.
nächsten drei Jahre ein Warenwert Nach aktuellen Zahlen laufen hier die
von 1,6 Milliarden verloren gehen. Geschäfte weiterhin gut mit einem
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des laufenden Jahres von
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5,8 Prozent. Dass insgeL
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neuer Rekord aufgestellt wurde,
sollte eigentlich zufrieden stimmen.
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Nach wie vor müssen die Hersteller
aber mit ansehen, wie leichtfertig
QUELLE LESNIEWSKI FOTOLIA
sich Vermarkter speziell im AusLEBENSMITTEL EITUNG GRAFIK
land die Bezeichnungen für herkunftsgeschützte italienische Nahrungsmittel zu eigen machen, um von dukten ein jährlicher Schaden von 60
der Bekanntheit dieser Produkte zu Milliarden Euro entsteht. Dagegen
profitieren. Das gilt für Prosciutto di kämpfen die Verbände und die RegieParma und Aceto Balsamico ebenso rung mit einer Ausweitung ihrer Konwie für Prosecco und Brunello. Schät- trollen. Eine Aufweichung der Herzungen des Agrarverbandes Coldiretti kunftsbezeichnungen, so die einhelligehen davon aus, dass mit falsch oder ge Meinung, schadet Herstellern und
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missverständlich deklarierten Pro- Handel gleichermaßen.
Südtirol startet
Apfelvermarktung
2016
Tuttofood stellt sich breiter auf
Produktangebot wird stark ausgebaut – Messe Mailand arbeitet mit Veronafiere zusammen
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„Wer als Einkäufer aus dem Ausland
auf eine italienische Messe fährt, will
dort das gesamte Produktangebot erfahren“, zeigt sich Giustina Li Gobbi,
Messedirektorin der Tuttofood überzeugt. Aus diesem Grunde habe sich
die Fiera Milano entschlossen, ihr Angebot für die Tuttofood, die im kommenden Jahr zum fünften Mal stattfinden wird, stark auszubauen.
Eine weitreichende Partnerschaft
konnten die Mailänder mit Veronafiere schließen. Diese wird nach Auskunft von Li Gobbi künftig innerhalb
des Messegeländes in Rho eine eigene
Fläche zum Thema Wein organisieren
und dazu ihre Expertise mit der Vinitaly als größter italienischer Weinmesse einbringen. Da die Besucher
der Tuttofood weniger auf eine Produktgruppe spezialisiert seien, solle
neben den Ständen der nationalen
und internationalen Winzer mit einer
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Gesamtfläche von 1000 qm auch eine
2 000 qm große Zone für Seminare
und Verkostungen eingerichtet werden.
Zeitgleich zur Tuttofood sollen
unter dem Namen „Fruit & Veg Innovation“ auf einer 10 000 qm umfassenden Fläche neue Konsumtrends bei
Obst und Gemüse vorgestellt und deren Einflüsse auf die Nahrungsmittelindustrie dargelegt werden. Dieses
Format ist ein weiteres Ergebnis aus
den Verhandlungen mit Veronafiere
Trotz einer witterungsbeB
dingt leicht geringeren Ernte als im
Vorjahr rechnen die Südtiroler Apfelproduzenten für 2016 mit einem
Erntevolumen von 1,09 Mio. t bei ei- Kombination von Produktshow und Workshops
ner guten Fruchtqualität. Die Vermarktungssaison für die aktuelle P
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Ernte ist nach Auskunft der IDM
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Südtirol bereits Anfang September
in Deutschland mit einer Verteilaktion in den Bahnhöfen von Berlin,
Hamburg,
Leipzig,
München, Rund 2 700 Aussteller zählte die Cibus
Frankfurt und Köln gestartet. Zeit- in diesem Jahr, was die Veranstaltung
gleich fanden bei wichtigen Lebens- zur größten Fachmesse für Nahrungsmittelhändlern Verkostungen statt. mittel in Italien macht. Im Vergleich
Zudem wollen sich die Vermarkter zu den wichtigen Foodmessen in Köln
als Partner des Deutschen Obst- und und Paris ist die Cibus jedoch weiterGemüsekongresses am 16. Septem- hin sehr auf Italien fokussiert. So kaber in Düsseldorf profilieren und am men von den 72 000 Besuchern nach
18. September auf dem Edeka Zur- Angaben der Organisatoren nur rund
heide Gourmetfestival in Düsseldorf 16 000 aus dem Ausland, einschließvertreten sein. Gemeinsame Verkos- lich eines etwa 2 200 Personen startungsaktionen von Südtiroler Speck, ken Programms für eingeladene EinSüdtiroler Apfel und Stilfser Käse käufer. Mit einem neuen MesseangeD
sind im Zeitraum von Oktober bis bot will sich die Fiera di Parma stärker G
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November geplant. Details dazu sei- international positionieren. Unter C
en derzeit in Ausarbeitung, heißt es dem Namen „Cibus Connect“ wurde
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bei der IDM.
rb/lz 36-16 dazu eine zweitägige Fachveranstal- F
als Veranstalterin der Fachmesse Fruit
& Veg System. Wie Li Gobbi erklärt,
werde die Fruchtbranche in den ungeraden Jahren künftig in Mailand einen
neuen Anlaufpunkt haben, während
für die geraden Jahre weiterhin Verona zuständig ist und sich auf die Stufen des Anbaus und der Verarbeitung
konzentrieren will.
Durch die Kooperation der Tuttofood mit Federbio solle zudem ein
Schwerpunkt auf organisch erzeugten
Produkten liegen. Federbio ist die
Cibus lanciert neues Messeformat
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gebaut werden sollen. Entsprechend
große Bedeutung hat die Einbindung
der Gastronomie.
Stattfinden soll die Veranstaltung
am 12. und 13. April, also direkt anschließend an die Vinitaly in Verona
(9. bis 12. April) und knapp einen
Monat vor der Tuttofood in Mailand
(8. bis 11. Mai). Die nächste Cibus ist
– entsprechend dem zweijährigen
Rhythmus – für den 7. bis 10. Mai
2018 terminiert.
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tung entwickelt, die aus einer Mischung von Produktausstellung sowie
einem Angebot von Workshops und
Seminaren vor allem ausländische Besucher anziehen soll.
Verteilt auf die Hallen 5 und 6
wurden zwei Produktbereiche festgelegt: für gekühlte und ultrafrische Artikel (Halle 5) sowie für Grundnahrungsmittel (Halle 6). Bei den Workshops soll es um aktuelle Themen wie
die Entwicklung des Biosektors und
Free-From-Produkte oder um Foodtrends in Frankreich, Asien und Amerika gehen. Zudem sollen Übersichten zum Conveniencemarkt im Mittleren Osten oder Gesundheitssnacks
in Asien vorgestellt werden.
Ein zentraler Bereich innerhalb
des sogenannten Retailers Theatre ist
für direkte Verkostungen vorgesehen,
wo insgesamt 25 Kochstationen auf-
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AN EIGE
will aktuelle Themen der Ernährung aufgreifen
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Dachorganisation von 36 italienischen Verbänden von Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern von Bioprodukten und hatte bislang in Zusammenarbeit mit der Fiera Bologna
die Bio-Messe Sana organisiert. Dieser Vertrag ist im vergangenen Jahr
ausgelaufen. Eine weitere Vereinbarung hat die Tuttofood mit AIDEPI,
dem italienischen Verband für Süßwaren und Teigwaren geschlossen, der
die Messe künftig als offizielle Plattform nutzen will.
Insgesamt will die Tuttofood, die
im kommenden Jahr vom 8. bis 11.
Mai stattfindet, verteilt auf die Hallen
1 bis 18 eine Fläche von 180 000 qm
belegen. Die Zahl der Aussteller soll
auf 3 000 steigen, wovon etwa ein
Fünftel aus dem Ausland kommen
dürfte; dazu werden 100 000 Fachbesucher erwartet. Zur Vermarktung der
Messe auf internationaler Ebene wurde das Budget auf 2 Mio. Euro aufgestockt. Dafür sollen unter anderem
2 000 Top-Einkäufer nach Mailand
gebracht werden. Über ein Matchmaking-System können diese schon vorab Termine mit potenziellen Lieferanten ausmachen.
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Trotz der Abwertung des Rubels und des damit verbundenen
Kaufkraftverlusts will die Messe Verona an dem russischen Markt festhalten und auch in diesem Jahr eine
Weinmesse in Russland organisieren.
Stattfinden soll die Vinitaly Russia am
14. November im Convention Center
des Swissôtel Krasnye Holmy. Bei der
Veranstaltung im vergangenen Jahr
wurden rund 800 Weine ausgestellt
und 2 000 Besucher gezählt.
Italien steht für Russland an erster
Stelle der wichtigsten Weinlieferanten
mit einem Marktanteil von 25 Prozent; noch vor Frankreich mit 15 und
Georgien mit 13 Prozent. Nach Zahlen von Istat wurden hier im vergangenen Jahr 294 000 hl mit einem Wert
von gut 71 Mio. Euro verkauft. Insgesamt ist der Absatz von italienischem
Wein in Russland in der letzten Dekade um mehr als 500 Prozent gestiegen, wodurch Russland die höchste
Wachstumsrate von allen Schwellenländern aufweist.
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Vinitaly setzt weiter
auf russischen Markt
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Quotenregelung sorgt für stabilere Preise
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Fast sämtliche Exportmärkte liegen im Plus – Absatz in Italien scheint sich wieder zu normalisieren
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Mit der im vergangenen Jahr in Kraft
getretenen Mengenregelung für Parmaschinken sieht Paolo Tramelli,
Marketingleiter des Consorzio del
Prosciutto di Parma endlich ein praktikables Instrument, um die Überproduktion von Parmaschinken in den
Griff zu bekommen und damit die
Preise zu stabilisieren. Notwendig geworden ist diese Regulierung durch
die schwache Nachfrage auf dem Inlandsmarkt, was die Preise unter
Druck gebracht hatte. Für die Quotensteuerung erarbeitet das Consorzio
eine Prognose, wie sich die Nachfrage
entwickeln dürfte. Ausgehend von einem Absatz in Höhe von 8,46 Mio.
Schinken im vergangenen Jahr wird
nach
Mitteilung
von Tramelli inner- A
halb der nächsten W
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zwei Jahre eine
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Steigerung auf 9
Mio. erwartet. Eine
Mehrproduktion sei für den einzelnen
Hersteller zwar möglich, doch werde
dafür eine Extrazahlung fällig. Positiv
habe sich auch die Erhöhung der
Mindestreifedauer der Schinken von
10 auf 12 Monate ausgewirkt.
Nach den Zahlen des Consorzio
konsumieren die Italiener mit einem
Anteil von 68 Prozent immer noch
den Großteil der Gesamtproduktion
an Parmaschinken. Der weltweite Export verzeichnete ein Wachstum von
4 Prozent auf gut 2,72 Mio. Schinken,
was nach Schätzungen des Verbandes
einem Umsatz von
260 Millionen Euro
entspricht.
Der EU-Markt
nahm 61 Prozent
des Exportes auf
und konnte 2015 einen Zuwachs von
2,2 Prozent vermelden. Mit einem
Exportanteil von 16,7 Prozent steht
Deutschland nahezu gleichauf mit
Frankreich, gefolgt von Großbritannien (12,4 Prozent) und Belgien (5,1
Prozent). Größter Einzelmarkt sind
die USA mit einem Exportanteil von
21 Prozent. Sogar China, wo zuletzt
10 000 Parmaschinken verkauft wurden, entwickle sich vielversprechend.
Einzig in Russland kam es zu einem
Rückgang.
Den größten Zuwachs hatten die
Hersteller – wie in den vergangenen
Jahren – bei vorgeschnittener Ware,
die fast 20 Prozent der Gesamtproduktion ausmacht. Hier kam es zu einem Plus von 6,3 Prozent auf 79 Mio.
Packungen. In Italien konnte der Abwärtstrend der letzten drei Jahre umgekehrt und ein Zuwachs von 7,3 Prozent
erreicht werden. Der
EU-Markt verbuchte
ein Plus von 5,1 Prozent, wobei allein Deutschland um über
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10 Prozent zulegte.
SB-Ware legt weiter zu
Prosciutto di San Daniele rechnet mit Absatzplus im Ausland
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Wie gut die Geschäfte für den Schinken aus San Daniele laufen, zeigen die
Absatzzahlen des vergangenen Jahres.
Ganze 8 Prozent mehr wurden nach
Auskunft von Mario Cichetti, Direktor
des Consorzio Prosciutto di San Daniele, gegenüber der Vorjahresmenge
hergestellt. Von den insgesamt 2,7
Mio. Schinken gingen knapp 14 Prozent in den Export.
Davon waren fast
57 Prozent für EULänder bestimmt.
Hauptexportmärkte
sind Frankreich, die
USA und Deutschland. Der Absatz
von SB-Ware hat
sich wie schon in
den Vorjahren überdurchschnittlich
gut entwickelt und
stieg um fast 13 Prozent.
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Die durch die K
Konsumflaute
in
Italien hervorgerufene Stagnation
beim Absatz von San Daniele-Schinken im Inland hat sich nach Ansicht
von Cichetti wieder entspannt. Auch
für die drei Hersteller, die ins Straucheln geraten waren, konnten Käufer
gefunden werden, sodass das Consorzio heute wieder 31 Produzenten umfasst. Zudem zählt die Branche rund
4100 Mastbetriebe sowie 65 Schlachthäuser.
Bei der Mengensteuerung greift
das Consorzio in San Daniele auf ein
ähnliches Reglement zurück wie die
Hersteller in Parma, wo durch eine
vorausschauende
Bedarfsplanung
Quoten für die einzelnen Produzenten festgelegt werden. Die für das
kommende Jahr ermittelte Gesamtproduktion soll Cichetti zufolge bei
2,9 Mio. Schinken liegen. „Unsere
Schätzungen sind eher konservativ“,
betont Cichetti, der insbesondere für
das Ausland eine weiterhin positive
Absatzentwicklung erwartet. Hier liege auch der Schwerpunkt der Marketingaktivitäten. Mit Frankreich, den
USA, Deutschland, Österreich und
Großbritannien als Zielmärkten wer-
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de 60 Prozent des Marketingbudgets
in diesen Ländern konzentriert. Für
jedes dieser Länder erwartet Cichetti
ein Plus von mindestens fünf Prozent.
Die Aktivitäten in Deutschland umfassen vor allem In-Store-Promotion,
Anzeigen und Verkostungen. Für eine
bessere Rückverfolgbarkeit und eine
Steigerung der Qualität arbeitet das
Consorzio derzeit an einem Projekt,
das ein Drittel der Schweinezüchter
umfassen und unter dem Namen „Italico“ noch im September umgesetzt
werden soll.
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Terre Ducali setzt
auf HPP-Technologie
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Bekannt ist die
Prosciuttificio San Michele s.r.l. vor
allem unter ihrem Markennamen
„Terre Ducali“. Nach Mitteilung von
Geschäftsführer Giulio Gherri gewinnen Handelsmarken aber zunehmend
an Gewicht und machen bereits 22
Prozent des Umsatzes aus. Der lag im
vergangenen Jahr bei 22 Mio. Euro –
und könnte bald deutlich höher ausfallen. Als Grund für den erwarteten
Umsatzsprung nennt Gherri die Erweiterung des Produktangebotes um
HPP-Artikel. Dabei handelt es sich
um die Konservierung unter hohem
Druck, mit dem sämtliche Keime abgetötet werden. Für diese innovative
Art der Haltbarmachung, die auch anderen Produzenten zur Verfügung gestellt wird, hat Gherri in Traversetolo
vor zwei Jahren in direkter Nachbarschaft zu der Sandwichproduktion die
HPP Italia s.r.l. als neues Unternehmen gegründet. Wie Gherri erklärt,
gebe es insbesondere in den USA eine
hohe Nachfrage nach HPP-Artikeln,
da mit dem Verfahren eine Belastung
etwa durch Listerien oder Salmonellen ausgeschlossen werden könne.
„Damit werden wir das erste italienische Unternehmen sein, das kurz gereifte Artikel wie Strolghino di Culatello oder Salame Felino in die USA
exportieren darf“, betont Gherri.
Auch deutsche Harddiscounter hätten
sich schon interessiert an der Technologie gezeigt.
Die Produktion der Fleischwaren
findet weiterhin in dem Werkt in Lesignano de Bagni statt. Kennzeichen
des 1964 in Parma gegründeten Unternehmens ist der hohe Integrationsgrad. So wird ein großer Teil der Rohware von den sechs eigenen Farmen
bezogen, wo jährlich etwa 35 000 Tiere gemästet werden. Die Übernahme
der auf Parmaschinken spezialisierten
Prosciuttificio San Michele erfolgte
1995. Wichtigste Produkte in dem gut
40 Artikel starken Sortiment von San
Michele sind Rohschinken und Rohwürste. Neben den traditionellen Produkten der Region werden auch MiniSalamis in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen hergestellt. „In
diesem Segment sind wir in Italien
Marktführer“, sagt Gherri. rb/lz 36-16
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Eine neue Kategorie Schinken
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Rovagnati kommt mit Hauptprodukt „Gran Biscotto“ auf den deutschen Markt
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Das relevanteste Produkt im Sortiment ist der Kochschinken „Gran Biscotto“, mit dem Rovagnati auch seinen Ruf begründet hat. Allein damit
hält das Unternehmen einen wertmäßigen Anteil im italienischen Markt
von 12 Prozent; einschließlich der anderen Schinken sind es 14 Prozent.
Light-Produkte werden unter der
Marke „Snello verkauft“ Speziell für
das internationale Geschäft wurde unter dem Namen „Gran Gusto“ eine Linie von Artikeln für die Theke und
das SB-Regal entwickelt, die typisch
italienische Produkte wie Roh- und
Kochschinken, Salami und Mortadella umfasst und ebenfalls in Deutschland angeboten wird.
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Über die vor zwei Jahren begründete
Vertriebspartnerschaft mit der Fleischerei H. & E. Reinert in Versmold
hat sich der italienische Fleischwarenhersteller Rovagnati die Erschließung
des deutschen Marktes zum Ziel gesetzt. Bislang spielte das Ausland nur
eine untergeordnete Rolle: Nach Firmendarstellung liegt der gesamte Exportanteil bei unter 5 Prozent. Zur
Unterstützung der Vermarktung in
Deutschland wurde vor wenigen Monaten ein zweijähriger Vertrag mit
Schalke 04 unterschrieben, in dessen
Zentrum die Marke Gran Biscotto
steht. Zudem sei eine Kampagne in
Fachzeitschriften für 2016/17 geplant.
„Die Partnerschaft mit Schalke wird
auch ein Thema bei der Aktionsplanung für den Handel sein“, heißt es
bei Reinert, die Rovagnati sowohl im
LEH als auch im Fachhandel plazieren
wollen. Weitere wichtige Auslandsmärkte sind Frankreich und die Benelux-Länder, wo Rovagnati mit eigenen
Gesellschaften vertreten ist. Für die
USA arbeitet das Unternehmen mit
Eataly zusammen. In Italien zählt Rovagnati mit einem Jahresumsatz von
mehr als 250 Mio. Euro zu den größten Fleischwarenproduzenten des
Landes. In den insgesamt sieben Werken der Gruppe werden rund 1000
Personen beschäftigt.
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Citterio will sich für Handelsmarken öffnen
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UWACHS IN ALLEN MÄRKTEN
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„Die Geschichte von Citterio ist eine
Geschichte des Wachstums“, unterstreicht Marketingleiterin Marta Colombo. Dabei hat die Gruppe vor allem über den Zukauf von Produktionsstätten ihre heutige Größe erreicht. Bei einem jährlichen Umsatz
von mehr als 400 Mio. Euro ist das
Unternehmen inzwischen der führende Anbieter von Fleischwaren in Italien mit einem wertmäßigen Marktanteil von 18 Prozent.
Zusätzlich zu den Fabriken von
Santo Stefano Ticino, wo der Fokus
auf Mailänder Salami und Mortadella
liegt, werden Werke in Parma für Parmaschinken, in Valtellina für Bresaola
oder in der Provinz Bozen für Südtiroler Speck betrieben. Insgesamt umfasst die Gruppe sieben Produktionsstandorte in Italien sowie einen in den
USA. Hier ist Citterio seit Anfang der
ses Ziel auch über die Öffnung von
Citterio gegenüber Harddiscountern
und die Herstellung von Handelsmarken. Diese wurden bislang nicht produziert. Zudem solle verstärkt in Innovationen und in Marketingmaßnahmen investiert werden. Als Zielmärkte nennt Ronchetti neben
Deutschland auch Frankreich, Österreich, Großbritannien und Belgien.
In Deutschland wird Citterio exklusiv von R&S vertrieben. Nach Auskunft von Ingmar Fritz Rauch gehöre
das Unternehmen zu den wichtigsten
fünf Lieferanten. Über die bisherige
Entwicklung zeigt sich Rauch sehr zufrieden. So sei im vergangenen Jahr
ein Mengenwachstum von mehr als
fünf Prozent erreicht worden.
Bei dem Ziel, den Absatz weiter zu
steigern, setzt Rauch auf die ebenfalls
zu Citterio gehörende Marke Bellentani, unter der verschiedene Wurst- und
Schinkenspezialitäten für den SB-Bereich auf den Markt gebracht werden
sollen. Diese waren bisher nur in der
Bedientheke erhältlich. Darüber hinaus solle mit den Salamistäbchen
unter der Marke „Strafino“ dem
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Wie Exportmanager Angelo Ronchetti erklärt, wird etwa die Hälfte des
Umsatzes von Citterio in mehr als 40
Auslandsmärkten erzielt. Dabei will
es Ronchetti aber nicht belassen und
innerhalb der kommenden drei Jahre
das Exportgeschäft um 30 Prozent
ausbauen. Erreicht werden solle die-
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siebziger Jahre in den Pocono Mountains in Pennsylvania vertreten, wobei
das US-Geschäft weitgehend eigenständig agiert. Eine Erweiterung der
Produktionsbasis ist nach Unternehmensdarstellung im Bereich der Fertiggerichte und vegetarischer Produkte vorstellbar.
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Trend zu Fleischsnacks entsprochen
werden. „Wir bauen die Listungen im
deutschen Lebensmitteleinzelhandel
weiter aus“, sagt Rauch. Insbesondere
der Bellentani-Parmaschinken komme gut an. Ziel sei es, das Image von
Citterio zu stärken und die Marke bei
den deutschen Verbrauchern bekannter zu machen.
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Grana Padano wächst im Ausland
Absatz in Deutschland legt zweistellig zu – Neue Märkte sollen erschlossen werden
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Consorzio für Spanien, wo der Absatz
um 10,5 Prozent auf knapp 65 000
Laibe stieg. Negativ machte sich dagegen das russische Embargo bemerkbar, dessen Schaden für die italienische Nahrungsmittelindustrie auf bislang 355 Mio. Euro geschätzt wird
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Die Ausfuhren von Grana Padano sind
auch im vergangenen Jahr gewachsen:
Nach Mitteilung des Consorzio Tutela
Grana Padano in Desenzano del Garda stieg die exportierte Menge gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf
über 1,646 Mio. Laibe. Davon wurden
zwei Drittel innerhalb des EU-Raums
verkauft. Dieser Wachstumstrend habe sich in den ersten Monaten des
Jahres 2016 fortgesetzt. Durch Minderverkäufe im Inland sank die Produktionsmenge jedoch leicht um
knapp 1 Prozent.
An erster Stelle unter den Exportmärkten steht weiterhin Deutschland.
mit fast 420 000 Laiben (+ 12,4 Prozent), gefolgt von den USA mit mehr
als 180 000 Laiben (+ 26,4 Prozent)
und Frankreich mit 138 000 Laiben (+
4,8 Prozent). Zum ersten Mal in Liste
der zehn größten Auslandsmärkte
steht Schweden, das gut 49 000 Laibe
(+ 10,7 Prozent) aufnahm. Eine ebenfalls positive Entwicklung meldet das
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Da die Folgen des Brexit noch
nicht absehbar sind – immerhin ist
Großbritannien mit 121000 Laiben
der fünftgrößte Absatzmarkt für Grana Padano – will das Consorzio nach
neuen Märkten vor allem in Asien suchen und die Absatzmöglichkeit in
Ländern wie den USA erweitern.
„Hier sollten wir versuchen, Marktanteile von den Anbietern zu gewinnen,
die keine echt italienische Ware verkaufen sondern nur das Italian Sounding für sich nutzen“, heißt es bei
dem Consorzio.
Dazu dienen auch die Anstrengungen beim Erkennen von Fälschungen.
So wurden im vergangenen Jahr mehr
als 8 700 Untersuchungen durchgeführt, einschließlich Überprüfungen
von 35 E-Commerce-Seiten, die Grana Padano zu marktunüblichen
Preisen anbieten. Über 3 300 Kontrollen wurden im Ausland durchgeführt. Zudem investiert die Branche jährlich über zehn Millionen
Euro in Werbemaßnahmen in den
verschiedenen Märkten. Dazu gehören
TV-Spots ebenso wie
das Sponsoring
von Koch-Shows.
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Auslandsumsatz soll innerhalb der nächsten drei Jahre um 30 Prozent gesteigert werden
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Ponti investiert
Zweistelliges Plus mit Balsamico
Produktionsstandorte werden modernisiert und ausgebaut
Mazzetti wächst über alle Kategorien – Gute Entwicklung bei Bio-Qualitäten
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Der Feinkosthersteller Ponti will seine
Produktionsstätten technologisch aufrüsten und hat dazu eine Entwicklungsvereinbarung mit Invitalia, der
Nationalen Agentur für Investitionsakquisition und Unternehmensentwicklung geschlossen. Im Einzelnen beinhaltet das Programm, das ein Investitionsvolumen von 7,6 Mio. Euro umfasst, die Erweiterung der beiden Produktionsstandorte in Ghemme bei Novara, wo die bestehenden Verpackungslinien mit innovativen Steuerungssystemen ausgestattet sowie eine
neue Anlage zur Veressigung installiert
werden soll. Zudem ist hier eine Abfüllanlage für PET-Gebinde geplant.
Auch das Werk in Anagni in der Region Latium soll mit einer PET-Anlage
erweitert werden. Eine neue Etikettierung und eine automatische Verpackungsmaschine ist am Standort in
Dosson di Casier in Treviso vorgesehen.
Mit Marktanteilen von mehr als 40
Prozent bei Essig und Aceto Balsamico
ist Ponti der marktführende Anbieter
in diesen Segmenten in Italien. Einschließlich der Gemüsekonserven und
anderen Produkten erzielt das Unternehmen damit einen Jahresumsatz von
rund 120 Mio. Euro. Mehr als ein
Fünftel davon stammt aus dem Export.
In Deutschland wird die Marke Ponti
exklusiv über Feinkost Dittmann vertrieben. Nach Auskunft von Marke-
tingleiter Martin Schmidlin sei hier bis
Ende Juli bei dem „Aceto Balsamico di
Modena IGP“ ein Absatzplus von mehr
als 8 Prozent und bei der Bio-Variante
sogar von rund 9,5 Prozent erreicht
worden. Dass es auf das gesamte Sortiment bezogen dennoch zu einem
Rückgang von 4,75 Prozent kam, führt
Schmidlin in erster Linie auf eine relative Absatzschwäche bei der Crema in
der 200g-Squeezeflasche als dem
stärksten Artikel zurück. Zur Förderung des Abverkaufs will Dittmann die
PR-Aktivitäten für Ponti über Rezepte,
Warenkunde und Incentive-Kooperationen verstärken und damit im dritten
und vierten Quartal 2016 über 60 Millionen Verbraucher erreichen. Zudem
sei Anfang 2017 ein nationales Gewinnspiel geplant.
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und der Rosato um fast 3 Prozent.
Besonders zufrieden zeigt sich Delgoff über das noch junge Sortiment der
Bio-Essige. Nach einem Umsatzzuwachs von gut 85 Prozent im ersten
Halbjahr 2016 kommt Mazzetti inzwischen auf einen Marktanteil von 19
Prozent in diesem Segment und steht
damit unter den Markenanbietern auf
dem dritten Platz. Ähnlich hohe Erwartungen knüpft sie an die ab Mai
eingeführten Weinessige, die ebenfalls
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Um mehr als 8 Prozent hat Mazzetti
seinen Markenumsatz in den ersten
sechs Monaten des laufenden Jahres
im deutschen LEH ausgebaut. „Mit einem Marktanteil von 20,8 Prozent
sind wir damit der führende Anbieter
von Aceto Balsamico in Deutschland“,
freut sich Karin Delgoff, Produktmanagerin bei dem Vertriebspartner
Wilms in Walluf. Der Zuwachs bei
Mazzetti ist umso bemerkenswerter,
als der Umsatz mit Aceto Balsamico im
selben Zeitraum um insgesamt 1 Prozent zurückging und nahezu alle anderen Anbieter an Wert und Marktanteil
verloren. Dagegen konnte Mazzetti in
allen Produktsegmenten wachsen. So
lag sein Plus mit Balsamico als dem
wichtigsten Produkt bei 5,5 Prozent,
der Bianco legte um 10,4 Prozent zu,
der Cremoso sogar um 10,9 Prozent
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in Bio-Qualität angeboten werden.
Wie Delgoff betont, werden diese klassisch nach der Truciolo-Methode, also
unter Verwendung von Spänen aus
Holz und Rebschößlingen hergestellt
und im Fass fermentiert. Ein weiteres
neues Produkt soll im ersten Quartal
des kommenden Jahres folgen.
Ein wesentlicher Teil des Erfolges
von Mazzetti in Deutschland dürfte
der hohe Werbedruck sein. Nach
Auskunft von Marketingleiter Jörg
Saalwächter umfassen die Maßnahmen neben TV-Spots auch 3 000
Großplakate in Nielsen 1 und 3,
Schaltungen auf Internetseiten, einen
neuen Web-Auftritt, Facebook-Ads
sowie eine PR-Kampagne und Kooperationen mit Bloggern. Hergestellt
werden alle Produkte bei der Acetum
S.r.l. in Cavezzo, die mit einer Jahresproduktion von mehr als 20 Mio. l
der größte Produzent
von Aceto Balsamico
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ist.
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Export soll sich vervierfachen
Valsoia will im deutschen Markt stärker werden – Marktführer mit vegetarischen Produkten
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Stärkung der Marke
Cirio will Sichtbarkeit auf der Fläche erhöhen
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Mit dem Ausbau des Markengeschäftes und einer Verbreiterung der Listungsbasis will Stephan Hülcker, National Account Manager von Conserve
Italia, die Marke Cirio in Deutschland
weiter stärken. Schon im vergangenen
Jahr sei der Absatz weiter in Richtung
Cirio verschoben worden, was zum
Teil durch Umlistungen der ebenfalls
zu Conserve Italia gehörenden Marke
Valfrutta erreicht wurde, aber auch eine Folge von Neulistungen ist, so etwa
AN EIGE
bei Globus, Hit, der Coop Kiel und
der Spar in Österreich. Wie Hülcker
erklärt, sei zudem das Aktionsgeschäft für Cirio ausgeweitet worden.
„Wir werden grundsätzlich in Platzierungen investieren“, betont Hülcker,
„und müssen versuchen, das Produkt
optisch mehr in den Fokus zu rücken.“ Eine Herausforderung gebe es
noch bei der Erschließung von Streckenkunden; hier werde derzeit an
Lösungen gearbeitet. Eine Entschei-
dung solle bis Ende dieses Jahres fallen. Zur besseren Kundenbetreuung
wurde Anfang Juni eine Agentur für
den gesamten norddeutschen Raum
verpflichtet. Erstmals will Cirio in Kooperation mit einem Frischpasta-Hersteller auch mit Verkostungen auf der
Fläche starten. Eine Sonderedition
wurde anlässlich des Jubiläums der
1856 gegründeten Marke herausgebracht; bei dieser Gelegenheit sollen
die Etiketten der wichtigsten Artikel
auch auf die deutsche Sprache umgestellt werden. Nach einem Plus beim
Deutschlandgeschäft von 5 Prozent
im letzten Geschäftsjahr rechnet Hülcker für das laufende Jahr mit einem
ähnlich guten Ergebnis.
Die Stärke von Conserve Italia, in
der 14 000 landwirtschaftliche Erzeuger organisiert sind, liegt neben der
Nähe zur Rohware und den hohen
Qualitätsstandards insbesondere bei
der Produktvielfalt, die auch alle Verpackungsarten einschließlich PET,
Karton sowie Bag in Box umfasst.
Hier solle nach Auskunft von Marketingdirektor Cesare Concilio auch ein
Schwerpunkt der künftigen Investitionen liegen. Zudem solle das BioAngebot vergrößert werden.
Insgesamt hat Conserve Italia das
Geschäftsjahr 2014/15 mit einem Umsatz von 1,012 Mrd. Euro abgeschlossen und damit das beste Ergebnis der
Firmengeschichte erzielt. Bedingt ist
das Plus von 3,2 Prozent durch das
Wachstum im Retail-Kanal von 2,3
Prozent sowie den Anstieg im Ausland von 10 Prozent. Hier wurden 160
Mio. Euro erwirtschaftet. Dabei ist
Deutschland nach Großbritannien der
zweitgrößte Markt. Vertreten ist Cirio
in über 70 Ländern. Nachdem in diesem Jahr ein eigenes Büro in den USA
eröffnet wurde, sollen weitere in Australien und Asien folgen. rb/lz 36-16
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Auf pflanzenbasierte Alternativen zu
Nahrungsmitteln aus tierischem Ursprung hatte sich die Valsoia S.p.A.
bereits 1990 spezialisiert. „Damit waren wir ein Pionier in Italien“, betont
Roberto Morelli, kaufmännischer Leiter des Unternehmens. Parallel zu Alpro in Belgien, Leche Pascual in Spanien oder Nutrition & Santé in Frankreich habe sich Valsoia schnell zum
führenden Anbieter in dieser Kategorie entwickelt.
Sojamilch war das erste Produkt;
bald darauf folgten Sojaöl, Eiskrem,
Sojaschnitzel und Sojajoghurt. In nahezu all diesen Segmenten ist Valsoia
heute der führende Anbieter in Italien. So beziffert Morelli den Marktanteil des Unternehmens bei Sojagetränken auf über 38 Prozent, bei Joghurt seien es 60 Prozent und bei Eis-
krem sogar 94 Prozent. „Obwohl wir
mit unserer Eiskrem lediglich das
milchfreie Segment bedienen, sind
wir der viertgrößte Anbieter im gesamten italienischen Einzelhandel“,
betont Morelli. Der Umsatz von Valsoia lag im vergangenen Jahr bei 117
Mio. Euro. Darin enthalten ist auch
die Zweitmarke „Santa Rosa“, die
2011 von Unilever für gut 25 Mio. Euro erworben wurde und ein Sortiment
an Marmeladen und Tomatenprodukten umfasst. Diese Artikel, die vor allem in Italien verkauft werden, tragen
etwa ein Drittel zum Umsatz bei.
Noch relativ überschaubar ist für
Valsoia das Geschäft im Ausland, das
derzeit weniger als 4 Mio. Euro beträgt. Strategisch solle es in Zukunft
aber wichtiger werden, sagt Morelli,
und will innerhalb der nächsten drei
Jahren einen Exportanteil von 15 Prozent erreichen. In Deutschland konzentriert sich das Unternehmen nach
Darstellung von Exportmanager Simone Cometti auf ein kleines Sortiment von nur wenigen Artikeln. Dieses umfasst drei Sorten Eiskrem, eine
vegetarische Pizza sowie einen Hasel-
nussaufstrich. Als nächstes Produkt
soll eine vegane Lasagne als TK-Fertiggericht eingeführt werden. Zwar
habe Valsoia in Deutschland erst eine
gewichtete Distribution von 15 Prozent, sagt Cometti, „aber dort, wo wir
präsent sind, ist die Rotation sehr zufriedenstellend.“ Zu den wichtigsten
Accounts zählen Edeka, Globus, Famila, Real und Kaufland. Betreut werden die Kunden über eine Agentur.
Ab dem kommenden Jahr will Valsoia
auch in eine Werbekampagne investieren.
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Roncadin setzt auf glutenfreie Pizza
Positive Entwicklung im USA-Geschäft – Typisch italienische Snacks ergänzen das Sortiment
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Mit einem neuen Werk in Genua ist
der Pizzahersteller Roncadin Ende
vergangenen Jahres in die Herstellung
von glutenfreier Pizza eingestiegen.
Bei der Unternehmung handelt es
sich um ein gemeinsames Projekt von
Roncadin und Appetais Italia, einem
italienischen Produzenten von Fertiggerichten. Ausgelegt ist das Werk auf
eine Jahresleistung von 12 Mio. Einheiten, wodurch sich die gesamte Kapazität von Roncadin auf mehr als 80
Mio. Stück erhöht.
Wie Geschäftsführer Dario Roncadin erklärt, habe der neue Standort
mehrere Vorteile. So könne hier nicht
nur eine Kreuzkontamination vermieden werden, sondern durch die Anbindung an den Hafen von Genua sei
zudem die strategisch günstige Voraussetzung zur Erschließung des USamerikanischen Marktes geschaffen
worden. Hier hat Roncadin schon
2013 ein Verkaufsbüro in Chicago eröffnet. Ein Fokus bei dem US-Geschäft sind Bio-Produkte, die unter
der Marke „Monteli“ verkauft wer-
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den. Um auch Produkte mit Fleisch
anbieten zu können, soll mittelfristig
ein Werk für Toppings hinzukommen.
Insgesamt erzielt Roncadin schon
mehr als 70 Prozent seines Umsatzes
von etwa 90 Mio. Euro im Ausland.
Die wichtigsten Exportmärkte neben
den USA, wo rund 15 Mio. Euro umgesetzt werden, sind Großbritannien
und Deutschland. Stärker geworden
ist Roncadin auch in Italien, wo das
Unternehmen inzwischen in die Mar-
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ke investiert und damit auf einen
Marktanteil von 4 Prozent kommt.
Große Erwartungen setzt Roncadin in
das Segment der typisch italienischen
Snacks wie Fruste oder Tostarelli. Dafür hat das Unternehmen in eine neue
Produktionslinie in Meduno investiert und eine Partnerschaft mit einem
Hersteller in Neapel gegründet. Eine
weitere Linie soll in Meduno Anfang
des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden.
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Wertschöpfung als Ziel
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Teigwarenstatistik Deutschland (Angaben in Tonnen)
Garofalo soll als Marke im Premiumsegment aufgebaut werden
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Die Pastificio Lucio Garofalo S.p.A.
will den deutschen Einzelhandel erschließen. Dabei solle eine klare Premiumstrategie gefahren werden, erklärt Jochen Wendt von der Euryza
GmbH in Hamburg. Durch die mehrheitliche Übernahme von Garofalo
durch die spanische Ebro Foods, zu
der auch Euryza gehört, befindet sich
die Marke seit rund zwei Jahren in der
vor allem Edeka, Rewe sowie Globus
und Real sieht. Zur Verkaufsunterstützung sind Online-Aktivitäten,
Printwerbung und Verkostungen vorgesehen.
Produziert werden die Teigwaren
in dem Werk in Gragnano, die als
Hauptstadt der Pasta gilt. Jährliche
Steigerungen der Produktionsmenge
von 20 Prozent haben den Ausstoß
der Marke auf mittlerweile mehr als
40 000 t katapultiert. Über die Hälfte
dieses Volumens wird bereits außerhalb Italiens verkauft. Wichtigster
Einzelmarkt, auf das die Hälfte des
Exportes entfällt, sind die USA.
Knapp ein Fünftel der Produktion
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Divella will LEH erschließen
Größtes Volumen geht an Horeca-Kunden – Konstantes Wachstum der Marke gesucht
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Vertriebsverantwortung des Büros in
Hamburg. Dort ist Wendt, der zuvor
als Vertriebschef bei Lavazza arbeitete, seit Mai 2016 als Geschäftsführer
für die DACH-Region verantwortlich.
Wie Wendt erläutert, solle nach
dem Start und Test der Sortimente
Ende 2015 die aktive Vermarktung in
diesem Herbst erfolgen. Dabei wurde
das Sortiment an Teigwaren in verschiedenen Ausformungen, einschließlich Qualitäten in Bio und Glutenfrei, durch Saucen und Öle erweitert. Kern der Premiumpositionierung
sei unter anderem ein geringer Promotionanteil und eine selektive Distribution, wobei unterschiedliche
Konzepte für die einzelnen Vertriebslinien entwickelt wurden. Der reguläre Regalpreis für die 500g-Packung
soll bei 1,99 bis 3,49 Euro liegen; die
Saucen wurden mit 2,99 bis 3,99 Euro kalkuliert. Zielstellung sei ein
wertschöpfendes Wachstum für den
Handel, sagt Wendt, der als Kunden
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wird in europäische Länder verkauft.
Neben der Beteiligung an Garofalo
hat Ebro Foods vor wenigen Wochen
seine Anteile an Riso Scotti (Umsatz:
199 Mio. Euro) erweitert und hält nun
40 Prozent an dem Reisproduzenten.
Der Umsatz von Ebro beläuft sich auf
2,5 Mrd. bei einem Vorsteuergewinn
von 315 Mio. Euro.
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Rund 1100 t Pasta aus Hartweizengrieß
stellt die F. Divella S.p.A. täglich her.
Zudem werden in den insgesamt sechs
Werken des Familienunternehmens
pro Tag 400 t Weichweizen vermahlen,
100 Tonnen Kekse hergestellt und 15 t
frische Pasta. Damit liegt das Unternehmen nach eigener Darstellung unter den italienischen Produzenten von
Hartweizengrieß-Pasta auf dem zweiten Platz mit einem Marktanteil von 12
Prozent. Hinzu kommen typisch mediterrane Produkte wie Tomaten, Reis,
Olivenöl, Bohnen, Cous-Cous oder
Balsamico-Essig. Der im vergangenen
Jahr erwirtschaftete Umsatz belief sich
auf 340 Mio. Euro und soll in diesem
Jahr auf 355 Mio. Euro steigen.
Mit der direkten Möglichkeit zur
Verschiffung über die Häfen von Tarent
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und Gioia Tauro erzielt Divella etwa
ein Viertel seines Umsatzes im Export.
Neben Frankreich und Großbritannien
zählt Deutschland zu den wichtigsten
Auslandsmärkten. Hier ist Stefano
Misischia von der Super Brands Vertr.
GmbH in Mühlheim am Main seit 1993
exklusiv für den Vertrieb verantwort-
lich. Wie Misischia erklärt, werden die
Produkte vorrangig durch primäre Vertriebsstrukturen in der Gastronomie
verkauft, wo Divella pro Jahr etwa
4 500 t absetzt und 70 Prozent seines
Umsatzes erzielt. Zudem werden C+CHändler sowie Feinkostläden beliefert.
Ab dem kommenden Jahr will sich das
Unternehmen auf die Vertriebsstrukturen des organisierten Einzelhandels
konzentrieren. Um ein besseres PreisLeistungs-Verhältnis garantieren zu
können, sei die Vertriebskette sehr
kurz, betont Misischia. So werde das
Produkt direkt ohne Zwischenhändler
an den Importeur verkauft.
Als kurzfristiges Ziel für den deutschen Markt hat sich Divella ein konstantes Wachstum der Marke gesetzt.
Dies solle durch die Auswahl und Unterstützung zuverlässiger und kompetenter Handelspartner erreicht werden,
sagt Misischia. Preislich positionieren
will er die 500g-Packung im Bereich
von 74 bis 89 Cent. Handelsmarken
werden von Divella nicht angeboten.
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Marke soll gestärkt werden
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Typischer kann ein italienisches Produkt kaum sein: Mit seinem rot-grünen Design steht „Oro di Parma“ seit
fast 50 Jahren für Tomatenerzeugnisse
aus Italien. Inhaber der 1967 eingeführten Marke ist die Hengstenberg
GmbH & Co. KG in Esslingen; hergestellt werden die Artikel von diversen
Produktionspartnern. Wie Unternehmenssprecher Steffen Hengstenberg
betont, finden Anbau, Produktion
und Abfüllung jedoch zu einhundert
Prozent in Italien statt. Das gelte insbesondere für die Rohware, die ausschließlich aus italienischem Freilandanbau stamme.
Die Umsatzentwicklung von Oro
di Parma in den vergangenen Jahren
beschreibt Hengstenberg als positiv.
Mit einem Marktanteil von 24 Prozent
sei sie heute – trotz Zuwächsen bei
den Handelsmarken – führend im
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Segment der verarbeiteten Tomatenprodukte und habe eine gestützte Bekanntheit von rund 80 Prozent bei einem auch im ersten Halbjahr 2016 gestiegenen Marktanteil.
Einen großen Anteil in dem etwa
25 Artikel zählenden Sortiment von
Oro di Parma hat weiterhin das konzentrierte Tomatenmark. Hinzu kommen Basisprodukte wie stückige und
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Kommunikationskampagne für Oro di Parma geplant – Garantierte italienische Rohware
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passierte Tomaten, verschiedene gewürzte Varianten einschließlich PizzaSaucen und Sugo in unterschiedlichen Verpackungsarten und Größen.
Erweiterungen des Sortiments seien
im Segment der Spezialitäten geplant.
Zum Ausbau der Premium-Positionierung solle für die Marke ab dem
kommenden Jahr ein Schwerpunkt in
der Kommunikation gelegt werden.
Einer der wichtigsten Lieferanten
von Oro di Parma ist die Rodolfi Mansueto S.p.A. mit Sitz in Parma. In den
drei Produktionszentren verarbeitet
das Unternehmen jährlich mehr als
22 000 t frischer Tomaten zu Tomatenmark, gehackten und zerkleinerten Tomaten, Tomatenpüree sowie
Tomatenpulver. Zur weltweiten Vermarktung der Tomatenprodukte von
Oro di Parma haben Hengstenberg
und Mansueto vor zwei Jahren die
Oro di Parma S.r.l. als Joint Venture
gegründet. Hier befinde man sich
aber noch am Anfang, heißt es aus
dem Unternehmen, wobei die Steuerung der internationalen Aktivitäten
zwischenzeitlich nach Esslingen verlagert wurden.
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Kimbo startet mit Kaffeekapseln
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Nachdem vor zwei Jahren erst 10 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt
wurden, ist dieser Anteil inzwischen
auf 18 Prozent gestiegen. In den
nächsten zwei Jahren sollen es 25 Prozent sein. Wie Fabrizio Nucifora, Direktor für Global Marketing & Trade
Marketing erklärt, werden dabei hohe
Erwartungen in den deutschen Markt
gesetzt. Hier ist Kimbo bislang in
HIT-Verbrauchermärkten verfügbar;
eine weitere Listungsvereinbarung
soll demnächst unterzeichnet werden.
Zudem sollen die Mischungen Aroma
Gold, Espresso Napoletano und Aroma Intenso ab Herbst in 500 ReweVerkaufsstellen erhältlich sein. Die
Sorten werden in ganzen Bohnen in
der 1 kg Packung und gemahlen in
250 gr Verpackungen angeboten.
Die wichtigste Produktneuheit von
Kimbo im laufenden Jahr sind jedoch
die kürzlich auf dem italienischen
Markt eingeführten Kaffeekapseln in
drei Sorten mit einem vergleichsweise
hohen Füllgewicht von 5,8 Gramm.
Nach der sehr guten Akzeptanz in Ita-
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lien sollen die Kapseln ab Anfang
2017 auch im Ausland verkauft werden. Ein in Zusammenarbeit mit Fairtrade entwickelter Bio-Kaffee soll
ebenfalls ab dem kommendem Jahr
international eingeführt werden.
Schwerpunkt der Investitionen im
vergangenen Jahr war die Erweiterung
der Produktionsanlage in Melito bei
Neapel. Nach Investitionen in Höhe
von 25 Mio. Euro in den letzten drei
Jahren wurde die Anzahl der Produktionssilos auf 59 erhöht bei einem
gleichzeitigen technologischen Upgrade, das für mehr Effizienz und Flexibilität sorgen soll.
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Verdicchio als Botschafter
Aus der Weinregion Marken soll eine Marke werden
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Ob Piemont, die Toskana oder Sizilien – an namhaften Weinregionen
herrscht in Italien wahrlich kein Mangel. Unter all diesen Regionen haben
die Marken bislang nur wenig von
sich reden gemacht, zumal sie lange
im Schatten der Nachbarregionen der
Abruzzen im Süden sowie von Umbrien und der Toskana im Westen
stand. Nachdem in den einzelnen Anbaugebieten der Marken in den vergangenen Jahren aber grundlegende
Erneuerungen stattgefunden haben,
indem allein 4 000 ha Rebfläche auf
moderne Reberziehung umgestellt
und für eine mechanische Bewirtschaftung vorbereitet wurden, sehen
sich die Erzeuger auch international
wettbewerbsfähig. Allein 2015 wurden dafür über 5 Mio. Euro investiert.
Dabei setzen die Winzer vor allem
auf Verdicchio als vorherrschende
Rebsorte, insbesondere auf den Verdicchio Castelli Di Jesi DOC. Mit einer Abfüllmenge von mehr als 130 000
hl stellte sie im Wirtschaftsjahr 2014/
15 den mit Abstand größten Teil des
Gesamtvolumens von knapp 400 000
hl. Nach dem Reglement muss dieser
Wein zu mindestens 85 Prozent aus
der Rebsorte Verdicchio gekeltert
werden. Vergoren werden die Weine
in der Regel ohne Schalen in tempera-
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Kaffeeröster hat hohe Erwartungen an den deutschen Markt – Listungen weiter ausgebaut
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turgesteuerten Tanks. Hier bleibt er
bis zur Abfüllung meist nur wenige
Monate, da er jung getrunken werden
soll und bei einem Alkoholgehalt von
11,5 Prozent ein typischer Sommerwein ist. Ähnlich wie bei den klassischen, mit Bast umwickelten ChiantiFlaschen wurde auch Verdicchio seit
den fünfziger Jahren in einer typischen Flasche vermarktet. Diese grüne Flasche in Form einer Amphore
findet sich auch heute wieder in den
Regalen.
Vorherrschend unter den Rotweinen mit DOC-Status ist der Rosso Piceno. Dieser besteht zu etwa zwei
Drittel aus der Rebsorte Sangiovese,
die entweder mit Montepulciano
oder auch mit Trebbiano beziehungs-
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weise Passerina verschnitten werden
kann. Üblich sind Lagerzeiten in Eichenfässern von mindestens einem
halben Jahr. Die Abfüllmenge von
Rosso Piceno DOC belief sich zuletzt
auf gut 47 000 hl. Als weiterer Weißwein der Marken ist Falerio dei Colli
Ascolani DOC (Abfüllvollumen:
24 000 hl) von Bedeutung, der neben
Trebbiano unter anderem die Rebsorten Passerina, Verdicchio und Malvasia enthalten darf. Vertreten werden
die Interessen der Erzeuger durch das
1999 gegründete Istituto Marchigiano
di Tutela Vini mit Sitz in Jesi, das insgesamt 780 Weinbaubetriebe umfasst. Bei einem Jahresumsatz von etwa 138 Mio. Euro werden 75 Mio.
Euro im Export erzielt. rb/lz 36-16
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Zonin sucht nach Möglichkeiten zur Expansion außerhalb Italiens
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San Benedetto kommt mit Markenwasser in Deutschland voran
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FOTO SAN BENEDETTO
Der italienische Mineralwasseranbieter
San Benedetto ist auch im vergangenen
Jahr deutlich gewachsen. Nach einem
konsolidierten Umsatz von 681,3 Mio.
Euro im Jahr 2013 kam die Gruppe
2015 auf 725 Mio. Euro bei einem Vorsteuergewinn von 130 Mio. Euro (Vor-
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jahr: 87 Mio. Euro). Gleichzeitig konnte die Verschuldung des Unternehmens, die zum Zeitpunkt des Buy-Outs
2006 noch bei 620 Mio. Euro gelegen
hatte, weiter abgebaut und auf zuletzt
200 Mio. Euro verringert werden.
Die Zukunft des Unternehmens
sieht Firmenchef Enrico Zoppas offenbar vor allem im Ausland, das momentan erst einen Umsatzanteil von
etwa 7 Prozent ausmacht. Im Fokus
stehen unter anderem Polen, Ungarn
und Kanada, wo zweistellige Wachsumsraten erreicht würden. Auf dem
US-amerikanischen Markt würden
Vertriebsvereinbarungen für den Horeca-Bereich diskutiert. Auch die
Übernahme von Brunnen in Nordspanien stünden noch für dieses Jahr auf
der Agenda. Weitere Akquisitionen
kündigt Zoppas in Italien an. Hier
will die vor allem im Norden des Landes starke Gruppe ihre Präsenz im Süden und den Inseln weiter stärken. An
der Übernahme des zum Verkauf stehenden Brunnens Recoaro im Norden
zeigt sich Zoppas nicht interessiert.
Wie Exportleiter Massimo Resaz betont, solle das Auslandsgeschäft jährlich um 10 bis 15 Prozent wachsen. In
Deutschland, wo mit dem 1,5 l-Gebinde bei Aldi Süd eine „außergewöhnliche Entwicklung“ verzeichnet worden
sei und auch die Verkäufe bei Norma
und Netto sehr gute Ergebnisse gezeigt hätten, hat er sich den Ausbau
des Markengeschäftes zum Ziel gesetzt. Zudem solle eine Verkaufsagentur für Horeca-Kunden eingesetzt
werden.
Zur Produktion kann sich die Grupe auf sechs Fabriken in Italien stützen. Neben dem Hauptwerk in Scorzè
(Venedig) mit einer täglichen Füllkapazität von 13 Mio. Einheiten gibt es
Standorte in Popoli (Pescara), Donato
(Biella), Nepi (Viterbo), Viggianello
(Potenza) und Atella (Potenza). Hinzu
kommen zwei eigene Werke in Spanien sowie je eines in Polen und Ungarn. Joint Ventures betehen in Mexiko und der Dominikanischen Republik.
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QUELLE STATISTA
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Wachstum im Ausland
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LEBENSMITTEL EITUNG GRAFIK
Domenico Zonin, Präsident der Casa
Vinicola Zonin S.p.A., will sich mit
kleinen Schritten nicht zufrieden geben. Über organisches Wachstum sowie durch Zukäufe solle bis zum Jahr
2018 ein Umsatz von 235 Mio. Euro
erreicht werden. 2015 seien 186 Mio.
Euro erzielt worden bei einem Plus
gegenüber dem Vorjahr von 16 Prozent. „Damit sind wir der größte
Weinerzeuger Italiens, der sich noch
in Familienhand befindet“, unterstreicht der Firmenchef. Expansionsmöglichkeiten gebe es vor allem außerhalb Italiens, wo bereits neun
Weingüter mit einer Rebfläche von
4 000 ha betrieben werden. Neben
dem eigenen Weingut in Virginia zeigt
sich Zonin auch an einem Einstieg in
Kalifornien und Chile sowie anderen
Überseeländern interessiert.
Dem in der Unternehmensstrategie genannten Ziel ist das Unternehmen bereits ein gutes Stück näher ge-
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Überseemärkte rücken in den Fokus
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2016
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kommen. So hat Zonin die ersten
sechs Monate des laufenden Jahres
mit einem überdurchschnittlich hohen Plus von 21 Prozent auf 82,8 Mio.
Euro abgeschnitten.
Wesentlich beigetragen haben zu
diesem Ergebnis die beiden Tochtergesellschaften in Großbritannien und
den USA. So kam Zonin UK im ersten
Halbjahr auf einen Netto-Umsatz von
20,9 Mio. Euro (+54 Prozent) und
Zonin USA legte um 35 Prozent auf
36 Mio. Euro zu. Schwieriger verlie-
fen die Geschäfte lediglich in China.
Durch die Gründung eines Büros in
Shanghai werde aber auch hier eine
positive Entwicklung erwartet. Der
italienische Markt dagegen blieb weitgehend stabil. Sehr gute Ergebnisse
sind nach Auskunft von Zonin in
Deutschland erzielt worden. Während
der LEH hier exklusiv von Mack &
Schühle betreut wird, wurde für den
Fachhandel eine eigene Struktur geschaffen, die sich auf die Gutsweine
konzentriert.
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Prosecco-Hersteller in Feierlaune
Trotz einer rückläufiger Gesamtmenge in Deutschland steigt der Absatz von Spumante
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Rund 267 Mio. Flaschen Prosecco
DOC wurden im vergangenen Jahr exportiert. Damit haben sich die Absatzzahlen seit 2010 mehr als verdoppelt.
Ungebrochen ist das Wachstum in
den USA. Nach Angaben von Nielsen
wurden hier 1,4 Mio. Kisten verkauft,
was einem Plus von 35 Prozent entspricht. Der damit erwirtschaftete
Umsatz stieg auf einen Rekordwert
von 203 Mio. USD (+36 Prozent).
Zwar wird in den USA mit Champagner immer noch mehr umgesetzt
(257 Mio. USD), doch könnte Prosecco schon bald an erster Stelle unter
den Schaumweinen stehen. In Großbritannien haben die Italiener das bereits geschafft und auch das erste
Quartal 2016 mit einem Plus von 36
Prozent abgeschlossen. Fast ein Drittel der Prosecco-Exporte gehen inzwischen auf die Insel. Umso mehr dürften sich die Folgen des Ausstiegs
Großbritanniens aus der EU bemerkbar machen und zu einer Verteuerung
der Ware führen.
Mit einem Absatzvolumen von
rund 39 Mio. Flaschen liegt Deutschland an zweiter Stelle in der Exportstatistik. Dabei entfällt hier mit 27,5
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Mio. Flaschen der größte Anteil auf
Frizzante, während Spumante auf nur
5,5 Mio. Flaschen kommt. Während
das durch den Discount geprägte Segment Frizzante seit drei Jahren kontinuierlich verliert, konnte der teurere
Spumante 2015 im Vergleich zum
Vorjahr um 3 Prozent zulegen und
steht im ersten Halbjahr 2016 mit 3
Prozent im Plus. Die Umsatzsteige-
rung beläuft sich sogar auf 6 Prozent.
Profitiert von dieser Entwicklung haben Hersteller wie die zur Wiesbadener Henkell-Gruppe gehörende Marke Mionetto. Nach Auskunft von
Henkell sei diese seit der Einführung
in Deutschland zweistellig gewachsen
und habe auch im ersten Halbjahr
2016 zweistellig zugelegt.
In der höheren Qualitätsstufe Prosecco DOCG wurden im vergangenen
Jahr insgesamt 83,6 Mio. Flaschen
produziert, was etwa einem Fünftel
des Volumens von Prosecco DOC entspricht. Der damit erwirtschaftete
Umsatz belief sich auf 420 Mio. Euro
und wurde zu fast 44 Prozent im Ausland erzielt. Gegenüber dem Vorjahr
mit einer Produktion von 79,2 Mio.
Flaschen und einem Umsatz von
403,6 Mio. Euro ist das ein Plus in der
Menge von 9,3 Prozent und eine
Wertsteigerung von 11,5 Prozent. Für
das laufende Jahr rechnet Innocente
Nardi, Präsident des Consorzio, ebenfalls mit Zuwächsen. Die wichtigsten
Absatzländer sind Deutschland, die
Schweiz und Großbritannien. Vor
dem Hintergrund der insgesamt guten
Zahlen kam die Abberufung von Giancarlo Vettorello ausgesprochen
überraschend. Mehr als 20 Jahre hatte
Vettorello als Direktor dem Consorzio
vorgestanden, bis er im Juni seines
Amtes enthoben wurde. rb/lz 36-16
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Cefla internationalisiert
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Auslandsgeschäft soll stärker ausgebaut werden
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Dass die Expansion nach Deutschland
nicht leicht würde, ist man sich bei
der Cefla S.C. in Imola durchaus bewusst. Nach Überarbeitung des Angebots an Regalsystemen und Kassentischen sieht Andrea Ventura, Leiter
des Geschäftsbereiches Shopfitting
Solutions, aber gute Chancen, damit
auch hierzulande Handelsunternehmen gewinnen zu können. Zudem
wurde im Laufe des vergangenen Jahres Filomarket,
ein
Produzent
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von EinkaufswaH
gen und Drahtregalen, vollständig
erworben und in
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Cefla integriert.
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Der Marktanteil
von Filomarket in Italien liegt bei
rund 30 Prozent; bei Regalsystemen
ist Cefla schon lange Marktführer.
Nach Investitionen von 3 Mio. Euro
können die Einkaufswagen nun ebenfalls in dem Werk in Imola hergestellt
werden. Insgesamt kam die CeflaGruppe 2015 auf einen Umsatz von
gut 443 Mio. Euro (+ 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Im Ausland wird
davon mehr als die Hälfte erzielt.
Konzentriert waren die Exportaktivitäten im Segment Ladeneinrichtungen, das für etwa ein Viertel des Gruppenumsatzes steht, bislang auf weiter
entfernte Regionen. Um auch Kunden
in Zentraleuropa zu gewinnen, wurden die Produkte an die hier vorherrschenden Systeme angepasst. Das betrifft etwa die Entwicklung eines Regalsystems mit einem 50 mm Lochabstand oder eines Einkaufswagens mit
einer Rohrkonstruktion. Eine Besonderheit bei den Regalen ist das kompatible System WiD
replus, dessen Böden aus Draht aufgebaut sind. ZuG
dem wurde die Regalrückwand weiter entwickelt. Das erstmals in Düsseldorf vorgestellte Evoup-System biete
nach Darstellung von Verkaufsleiter
Roberto Rivi eine verbesserte Bestückungskapazität und sei zudem platzsparender bei einer gleich hohen Be-
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Der Schutz von Lebensmitteln gegenüber Mineralölbelastungen wird in
Zukunft ein immer wichtigeres Thema, ist sich Dr. Ulrich Reiners, Geschäftsführer der Extendo GmbH in
Kempten sicher. Obwohl entsprechende gesetzliche Regelungen bislang noch in keinem EU-Land in Kraft
sind, fordern jetzt schon immer mehr
Einzelhändler von ihren Lieferanten
einen Nachweis, dass ihre Produkte
sicher gegenüber derartigen Verunreinigungen sind. Dabei geht es insbesondere um die Grenzwerte für gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH)
und aromatische Kohlenwasserstoffe
(MOAH), die als gesundheitsschädlich gelten.
Nach einer Veröffentlichung der
Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kann die Belastung von Lebensmitteln mit Mineralöl-Kohlenwasserstoffen durch die
Verwendung von Recyclingkartonagen als Verpackungsmaterial „eine
bedeutende Quelle der Aufnahme
über die Nahrung darstellen“. Diese
könne „wirksam durch die Verwendung von funktionellen Barrieren in
den Verpackungsaufbauten verhindert werden“.
Mit der Entwicklung einer neuen
BoPP-Barrierefolie will Extendo diesen Schutz gewährleisten. Ausführlich getestet wurde die Wirksamkeit
der Folien in einer Studie des Fraunhofer-Institutes
für
VerfahrensM
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technik und Verpackung in Freising.
Danach sei eine
sehr hohe Barriere
gegen das EindrinB
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gen von typischen
Mineralölen aus Umverpackungen
aus recyceltem Papier und Kartonagen in Lebensmitteln nachgewiesen
worden. Wie Dr. Reiners betont, haben die BoPP-Folien von Extendo
dieselben oder teilweise bessere Barriereeigenschaften als BoPET-Folien
und bieten einen besseren Schutz als
handelsübliche Acryl- oder PVDC lackierte BoPP- Folien gegenüber Mineralöl-Migration. Hinzu komme eine
hohe Dichte gegenüber Aromen. Da
die Barriereschicht innerhalb der Folie liege und damit geschützt ist, sei
sie auch sehr widerstandsfähig. „Das
ist ein erheblicher Vorteil beim Bedrucken, Kaschieren und Schneiden“,
unterstreicht Dr. Reiners. Als typische
Anwendungsbereiche nennt er Verpackungen für Gebäck und Backwaren,
Getreide- und Trockenprodukte sowie Nüsse und Getränkepulver. Im
praktischen Einsatz ist die ExtendoFolie beispielsweise bei dem CornyRiegel oder diversen Eigenmarken
von Asda sowie
Marks & Spencer.
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Hergestellt wird
die Folie in dem
Werk im norditalienischen San Giorgio
di Nogaro, das zu
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Taghleef Industries
gehört. Mit Hauptsitz in Dubai ist die
Gruppe einer der weltweit größten
Lieferanten von Folienlösungen mit
Produktionsstandorten in neun Ländern. Als Folge zahlreicher Übernahmen zählt Taghleef Industries heute
2 200 Beschäftigte und kommt auf einen jährlichen Ausstoß an Folien von
410 000 t. Das Sortiment schließt
BoPP, CPP und PLA Folien ein. Neben Extendo werden innerhalb der
Gruppe auch die Marken Nativia,
Derprosa, Titanium, Syndecor und
Vision hergestellt.
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Extendo hat Verpackungsfolien mit hohen Barriereeigenschaften entwickelt
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Mehr Sicherheit für Nahrungsmittel
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men in Europa zusammen“, sagt Rivi.
Betreut werden die Kunden in
Deutschland durch Volker Krause
über die Vertriebsniederlassung in
Bad Hersfeld. Zuvor hatte Krause
schon die Dentalsparte von Cefla in
Deutschland aufgebaut. Ziel ist es
nach Darstellung von Ventura, den
Exportanteil über die direkte Präsenz
auf den neuen Märkten oder durch
Handelsfilialen, qualifiziertes Personal und vor allem durch eine besser
strukturierte und organische Entwicklung auf den Nonfood-Märkten zu erhöhen.
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lastbarkeit. Der durch die nach hinten
versetzte Rückwand gewonnene Platz
kann entweder für tiefere Regale genutzt werden oder kommt breiteren
Gängen zugute. Als weiteren Vorteil
nennt Rivi die Kanäle zur Kabelführung, um damit etwa neue Beleuchtungsmöglichkeiten für die Regale zu
nutzen. Speziell dafür wurde in Partnerschaft mit Samsung die Cefla LED
gegründet.
Genutzt wird das System unter anderem schon von Carrefour, Auchan
und Coop. „Insgesamt arbeiten wir
mit allen großen Handelsunterneh-
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