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16.09.2016
Sitzung des sächsischen Denkmalrates in Groitzsch
Unter Vorsitz von Innenminister Markus Ulbig hat am heutigen Freitag (16.
September 2016) die 19. Sitzung des sächsischen Denkmalrates im Ratssaal
des Rathauses in Groitzsch (Landkreis Leipzig) stattgefunden.
Zentrales Thema war die Überarbeitung der Welterbebewerbung „Die
Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří“. Hierüber sowie über die
Bewerbungen der beiden sächsischen Kandidaten Hellerau und Görlitz
um Aufnahme in die deutsche Tentativliste und die damit verbundenen
Aufgaben berichtete die sächsische Welterbekoordinatorin Friederike
Hansell.
„Diese Kandidaten mit ihrem herausragenden kulturellen Erbe haben
es verdient, Weltkulturerbe zu werden. Mein Haus wird sie bei ihren
Bemühungen um den Welterbetitel weiter begleiten. Ich bin der festen
Überzeugung, dass sie mit der Unterstützung der Experten von ICOMOS
und unseres Welterbebüros erfolgreich sein werden“, sagte Innenminister
Markus Ulbig. „Austausch und Vernetzung auf deutscher und internationaler
Ebene sowie profunde wissenschaftliche Erkenntnisse sind für die
Einreichung einer bis ins kleinste Detail überzeugenden Bewerbung
das A und O. Dabei spielt unser Welterbebüro eine zentrale Rolle und
ich freue mich, dass wir uns in unserer heutigen Sitzung einig waren,
dass sich das Büro mit Sitz in Hellerau ausdrücklich bewährt hat“, so
Ulbig. Dass der Freistaat Sachsen in der Kulturerbe-Weltliga mitspielen
könne, beweise auch die Teilnahme des Schlosses Hartenfels in Torgau
an der Erweiterungsbewerbung „Lutherstätten in Mitteldeutschland“ der
Länder Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen um Aufnahme in
das schon bestehende UNESCO-Weltkulturerbe „Luthergedenkstätten in
Eisleben und Wittenberg“. Darüber wird das Welterbe-Komitee im nächsten
Jahr entscheiden.
Der Denkmalrat begrüßt, dass mit der kommenden Änderung der
Verwaltungsvorschrift für die Erfassung von Kulturdenkmalen (VwVSeite 1 von 2
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Kulturdenkmallisten) eine Veröffentlichung im Internet vorgesehen ist und
damit interessierte Bürgerinnen und Bürger Einsicht nehmen können.
Die Teilnehmer der Sitzung erörterten außerdem Fragen der Ausbildung
in der Denkmalpflege. Trotz bestehenden Bedarfs ist die Zahl der
Ausbildungsabschlüsse in diesem Bereich (beispielsweise bei Steinmetzen
und Stuckateuren) seit mehr als zehn Jahren rückläufig.
„Wir wollen unser kulturelles Erbe pflegen und für nachfolgende
Generationen erhalten. Hierfür benötigen wir Fachleute mit dem nötigen
Know-how. Damit diese speziellen Fertigkeiten in den kommenden Jahren
nicht verloren gehen, wollen wir uns gemeinsam für die Berufe im
Bereich der Denkmalpflege sowohl im handwerklichen als auch im
universitären Bereich stark machen“, sagte Ulbig. In 15 Gewerken gebe es für
Handwerker die Möglichkeit, sich auf Basis des Meisterbriefs mit TheorieSeminaren und Werkstattübungen zu Restaurierungsexperten in ihrem
Gewerk mit zusätzlichen Fertigkeiten in historischen und traditionellen
Handwerkstechniken weiterzubilden. Für mehr als 40 Berufe existiere eine
solche Fortbildungsmöglichkeit nicht. Hierüber sollten Gespräche geführt
werden, so Ulbig.
Darüber hinaus begrüßt der sächsische Denkmalrat, dass im Jahre 2018
das „Europäische Jahr des Kulturerbes“ ausgerufen werden soll. Die
EU-Kommission hatte hierzu am 30. August 2016 einen entsprechenden
Vorschlag vorgelegt, der nach Zustimmung des Europäischen Parlamentes
und des Rates Anfang 2017 in Kraft treten soll. Koordinator auf nationaler
Ebene ist das bei der Beauftragten für Kultur und Medien angesiedelte
Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz.
„Ein europäisches Kulturerbejahr könnte das Bewusstsein für unsere
vielfältige Kultur sowie unsere gemeinsame Geschichte und Identität
schärfen“, sagte Ulbig.
Abschließend berichtete der Innenminister den Denkmalratsmitgliedern
über den Beitritt des Freistaates Sachsen zum „Bauhaus Verbund“ im
Jahre 2019. Mit verschiedenen Projekten soll auch in Sachsen an das
100-jährige Gründungsjubiläum dieses Verbundes erinnert werden. Die
Kulturstiftung des Bundes fördert das Programm „Bauhaus 2019“ in den
Jahren 2016 bis 2021 mit 16,5 Millionen Euro. Weitere Informationen unter
www.bauhaus100.de
Hintergrundinformation:
Der Denkmalrat soll in allen denkmalpflegerischen Fragen von
grundsätzlicher Bedeutung gehört werden. Er besteht aus 13
ehrenamtlich tätigen Mitgliedern (Vertreter der Kirchen, der
kommunalen Landesverbände, der Kulturdenkmaleigentümer, der
Wirtschaft, der Universitäten sowie eines Heimatschutzverbandes; von
Amts wegen die Landeskonservatorin und die Landesarchäologin
sowie der Landesdirektionspräsident und ein Vertreter der staatlichen
Hochbauverwaltung). Vorsitzender ist der sächsische Innenminister. In der
Regel kommt der Denkmalrat einmal jährlich zu einer Sitzung zusammen.
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