Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. – Pressesprecher: Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel 0151-11201634 – [email protected] Newsletter „Agrar-Hinweise“ – 10.09.2016 vorherige Ausgaben auf der Internetseite http://www.abl-niedersachsen.de/ Jammern reicht nicht „Nicht weggucken, sondern genau hinsehen und miteinander reden!“ Denn mit bloßem Jammern über die Probleme sei es nicht getan. (taz nord über die Landwirtschafts-Pastorin Ricarda Rabe der Evangelischen Hannoverschen Landeskirche, die selbst vom Hof stammt) Gottesdienst zur Lage der Milchbauern Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, die Kirchengemeinde Victorbur, Pestalozziallee 10, 26624 Südbrookmerland lädt ein zu einem Gottesdienst. Darin soll an die Landwirtsfamilien in unseren Gemeinden gedacht werden, besonders geht es um die Lage der Milchbauern. Der Gottesdienst mit besonderer Fürbitte für die Milchbauern in unserer Region soll am 11. September 2016 um 10.00 Uhr beginnen. Die Predigt hält Pastorin Ricarda Rabe, Referentin für Kirche und Landwirtschaft unserer Landeskirche in Hannover. Wir sehen mit großer Sorge auf die Lage unserer Bauernfamilien vor Ort und möchten diese Sorge gerne auch im Gottesdienst zum Thema machen und vor Gott bringen. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es die Möglichkeit zu gemeinsamen Gespräch. Mit freundlichen Grüßen Andrea Düring-Hoogstraat, Pn. und Jürgen Hoogstraat, P. „In Bremen sieht´s düster aus! Was haben der Fußballverein SV Werder Bremen und des Deutsche Milchkontor (DMK) gemein? Zwei Dinge: Sie sind in Bremen beheimatet und stehen vor einer ungewissen Zukunft. …. (Gregor Veauthier auf der „Letzten Seite“ von ELITE 5/16) Ziemlich spät – aber immerhin „Wir können nicht länger akzeptieren, dass alle Risiken der Milcherzeugung und – verarbeitung ausschließlich auf die Erzeuger abgewälzt werden“ – so die Präsidenten aller 5 ostdeutschen Landesbauernverbände in einem offenen Brief an den Milchindustrieverband und den Deutschen Raiffeisenverband. Beschluss der Agrarministerkonferenz am 09.09.2016 in Rostock-Warnemünde TOP 12 Zukunft der bäuerlichen Milchviehhaltung sichern / Situation am Milchmarkt / Umsetzung zweites Hilfspaket und TOP 14 Zusätzliche Maßnahmen zur Bewältigung der Milchkrise Bezug TOP 7/8/9/10/54 AMK Göhren-Lebbin 2016 – TOP 4 ACK Berlin 2016 TOP 8/9 AMK Fulda 2015 TOP 4 AMK Bad Homburg 2015 Beschluss: 1. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder nehmen den schriftlichen Bericht des BMEL zum Thema „Zukunft der bäuerlichen Milchviehhaltung sichern / Situation am Milchmarkt / Umsetzung zweites Hilfspaket“ zur Kenntnis. 2. Sie weisen darauf hin, dass die bäuerliche Milchviehhaltung in Deutschland für eine flächendeckende Landwirtschaft und den Erhalt vitaler ländlicher Räume eine besondere Bedeutung hat. 3. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder begrüßen, dass ein Teil des Hilfspakets für marktwirksame Maßnahmen vorgesehen ist und damit die Notwendigkeit anerkannt wird, den Markt auf der Angebotsseite zu entlasten. Sie stellen fest, dass die Milchviehbetriebe aufgrund der niedrigen Erzeugerpreise auch weiterhin erhebliche Verluste verzeichnen. Trotz erster Anzeichen für eine Verbesserung der Lage auf dem Milchmarkt besteht der extreme Liquiditätsbedarf in den Milcherzeugerbetrieben fort. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder bitten den Bund eindringlich, alle rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, die noch bevorstehende Anpassungshilfe im Rahmen des zweiten EU-Hilfspakets sehr kurzfristig, auch unter Nutzung von Vorschusszahlungen, zu gewähren. Sie erkennen an, dass der Bund die von der EU geschaffenen Möglichkeiten der finanziellen Aufstockung nutzt. 4. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder sehen es als geboten an, neben den Liquiditätshilfemaßnahmen zugleich auch die Beziehungen in der Lieferkette auf dem Milchmarkt weiter voranzubringen. Sie fordern alle Beteiligten auf, die Marktstabilisierung durch umsichtiges Handeln mit dem Ziel zu festigen, möglichst rasch ein besseres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu erreichen. Sie bedauern, dass es bisher seitens der Wirtschaftsbeteiligten keine ernst zu nehmenden Signale zur Einführung freiwilliger Maßnahmen zur Mengensteuerung gibt. Agrarministerkonferenz am 09.09.2016 in Rostock-Warnemünde 5. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder fordern den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland auf, die beginnende Preiserholung am Milchmarkt zum Anlass zu nehmen, die Milcherzeuger durch Aufnahme von Neuverhandlungen an dieser Entwicklung teilhaben zu lassen. 6. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder bekräftigen in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach einer Verbesserung der wettbewerbs- und kartellrechtlichen Instrumente zur Sicherung fairer Wettbewerbsbedingungen in der Lebensmittellieferkette. Sie bitten den Bund, im Rahmen des Branchendialogs den Lebensmitteleinzelhandel noch stärker für den Fortbestand der heimischen, bäuerlich geprägten Landwirtschaft und einer mittelständischen Ernährungswirtschaft in die Verantwortung zu nehmen. Darüber hinaus bitten sie den Bund, zur Frühjahrs-AMK 2017 eine Bewertung des Abschlussberichtes der EU-Kommission zum Milchpaket insbesondere auch im Hinblick auf die den Artikel 148 GMO betreffenden Regelungen vorzulegen. Dieser Bericht sollte daneben eine Bewertung der Wirkungen des zweiten EUHilfspakets sowie die Ergebnisse der Task Force „Landwirtschaftliche Märkte“ enthalten. 7. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder stellen fest, dass die bereits vorhandenen Möglichkeiten des geltenden Rechtsrahmens für die Gestaltung der Lieferverträge zwischen Molkereien und Milcherzeugern bisher nicht genutzt werden. Sie fordern von den Molkereien die Bereitschaft, in den Verhandlungen mit den Erzeugern die Verträge so zu gestalten, dass die Marktrisiken nicht allein auf der Erzeugerseite liegen. 8. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder unterstreichen erneut die Notwendigkeit von strukturellen und organisatorischen Verbesserungen innerhalb der Milchbranche, u. a. durch die Bildung von Branchenverbänden. 9. Neben einer stärkeren Risikoabsicherung und einer Neuorientierung bei den Lieferverträgen muss die EU auf künftige Marktkrisen besser vorbereitet sein. In diesem Zusammenhang müssen die rechtliche und inhaltliche Ausgestaltung sowie die zu erwartenden Wirkungen einer zeitlich befristeten entschädigungslosen europaweiten Mengenbegrenzung bei schweren Marktstörungen eingehend beschrieben und bewertet werden. 10. Die Ministerinnen, Minister und Senatoren der Agrarressorts der Länder bitten den Bund, die Erschließung neuer kaufkräftiger Absatzmärkte für qualitativ hochwertige Produkte weiterhin zu unterstützen, sich für ein zielorientiertes Agrarmarketing einzusetzen und Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung – insbesondere durch eine Qualitätskennzeichnung – an die Hand zu geben. 11. Um traditionelle Absatzmärkte für europäische Milchprodukte wieder zu erschließen, appellieren sie an die Bundesregierung, sich für eine Aufhebung des russischen Embargos von Lebensmitteln aus der EU einzusetzen. AbL-Erläuterungen hierzu: Was bisher aus dem BMEL an Plänen zu hören ist, wie das BMEL den zweiten Teil des EU-Paketes umsetzen will: Es geht also um den Einsatz des Anteils aus den 350 Mio. € EU-Mitteln, die DE zur Verfügung gestellt werden, das sind 58 Mio. € EU-Mittel, die der Bund auf 116 Mio. € verdoppeln will. (Es geht hier also nicht um die schon feststehende Umsetzung aus dem ersten Paketteil (150 Mio. € EU-Mittel für bis zu 14 Ct/kg Mengenreduzierung). Im Gespräch ist offenbar, diese 116 Mio. € zu verwenden für einen Bonus pro Liter Milchanlieferung (also nicht Mengenreduzierung) an Milchviehbetriebe, die in einem bestimmten zukünftigen Zeitraum ihre Milchanlieferung an eine Molkerei im Vergleich zu einem zurückliegenden Referenzzeitraum nicht ausdehnen, sondern konstant halten oder reduzieren. Im Gespräch war, dass dazu die Milchanlieferungen in folgenden zwei Zeiträumen verglichen werden (so zu sagen ein "Auslöse-Zeitraum"): 01. Nov. 2016 bis 31. Jan 2017 im Vergleich zum Referenzzeitraum 01. Nov. 2015 bis 31. Jan 2016. Wer in den Monaten Nov16 bis Jan17 insgesamt nicht mehr Milchmenge abliefert als im gleichen Vorjahres-Zeitraum, der soll also einen berechtigen Antrag auf die Bonuszahlung stellen können Der Bonus soll 0,36 Cent je Liter betragen, also nicht 36 Cent wie in einigen Meldungen zu lesen ist. Gezahlt werden soll dieser Bonus für jeden Liter Anlieferung im Zeitraum 01. Sept. 2015 bis 31. August 2016 - d.h. dieser Zeitraum ist ein anderer als der oben genannte "Auslöse-Zeitraum". Der Bemessungszeitraum für die Bonuszahlung liegt in der Vergangenheit. Soweit - zur Kenntnis - die bisheren Planungen im BMEL. Nach den Diskussionen auf der AMK ist es gut möglich, dass sich die Planungen noch ändern können. Frankreich geht anders vor. Der Regenwurm im nordamerikanischen Wald Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Leipzig haben gemeinsam mit Kollegen aus den USA und Kanada die Auswirkungen eingeschleppter Regenwürmer in den Wäldern Nordamerikas untersucht und ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlicht: …“Hierzulande gelten Sie als Nützlinge, doch in Nordamerika sind viele Ökosysteme nicht auf die unterirdischen Wühler eingestellt. Denn während der letzten Eiszeit, die vor etwa 12.000 Jahren endete, starben dort fast alle Regenwürmer aus. Als das Eis zurückging, haben sich Ökosysteme entwickelt, die an Böden ohne Regenwürmer angepasst sind. Doch mittlerweile leben wieder mehrere Regenwurm-Arten in Nordamerika. Sie wurden von Europäischen Siedlern eingeschleppt und werden heute von Anglern verbreitet. Nun schiebt sich eine Regenwurm-Invasion wie eine Front mit etwa fünf Metern pro Jahr durch die Wälder und verändert die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Böden. Diese werden durchmischt und von Gängen durchzogen. Dadurch wird die Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen (Mykorrhiza) gestört. Die Durchmischung hat auch Auswirkungen auf den pH-Wert: Der in Mitteleuropa am besten bekannte Wurm Lumbricus terrestriszum Beispiel trägt basischen Boden aus tieferen Schichten nach oben. Am Waldboden verschwindet die Laubstreu, da sie von den Würmern gefressen und in Humus umgewandelt wird. Die in den Blättern gespeicherten Nährstoffe stehen den Pflanzen dann ganz plötzlich zur Verfügung. Außerdem trocknen die Böden rascher aus, da Wasser schneller abfließt. Viele einheimische Pflanzen können unter diesen ungewohnten Bedingungen schlechter wachsen, daher nimmt die Artenvielfalt der Bodenvegetation ab. … Umgekehrt bereiten die Würmer wortwörtlich den Boden für nicht-einheimische (exotische) Pflanzen, die an das Leben mit Regenwürmern angepasst sind. Auch Gräser wachsen sehr gut in Wäldern mit Regenwürmern. …(TOP NEWS vom 5.9.2016) https://www.idiv.de/de/news/news_single_view/news_article/beneficial-h.html AbL-Forderung nach mehr Drahtwurm-Forschung Die AbL fordert massive Forschungs-Anstrengungen, um endlich wirksame anbautechnische Maßnahmen gegen den wirtschaftlich immer bedrohlicheren Kartoffelbefall durch Lochfraß und Schalenschäden der Drahtwurm-Larven zu entwickeln. Gerade im Ökolandbau gibt es dagegen bisher keine wirklichen Regulierungsmaßnahmen, aber auch im konventionellen Kartoffelbau wird die Wiederholung der „Notfall-Zulassung“ von Goldor Bait angesichts der Bienengefährlichkeit und der Rückstands-Vorgaben immer fraglicher. Offenbar spielen bei der Zunahme der Drahtwurm-Problematik neben höheren Bodentemperaturen auch die Gestaltung von Fruchtfolgen, der Verbleib organischer Masse nach der Vorjahres-Ernte im Boden und die Bodenbearbeitung eine Rolle. „Chemie allein hilft nicht mehr!“ - so das Gerrit Hogrefe und Dr. Schönberger im Getreidemagazin 5/16 zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Trespen und mit einer Aufforderung zum Umdenken hin zu einer „integrierten Strategie“… Schmetterlinge brauchen „Unordnung in der Natur“ Die Zahl der Schmetterlinge, eine „Art Frühwarnsystem der Natur“, geht laut Jan Habel von der TU München seit drei Jahrzehnten dramatisch zurück. Ursachen seien neben dem Klimawandel auch „die großflächige Ackerwirtschaft mit ihrem Stickstoffdünger und ihren Pestiziden“. Stickstoffverbindungen aus den Düngemitteln gelangten über die Luft überall hin, auch in stickstoffarme Biotope. Die anspruchsvollen und fragilen Tiere brauchen laut Biologin Elisabeth Kühn (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle) „mehr Unordnung in der Natur“ und auch im Garten und eine kleinräumigere, vielfältigere Landschaft. Sie fordert „Korridore des Lebens“ entlang von Straßen, Bahntrassen oder Flüssen und Trittsteinbiotope als Ergänzung zu großräumigen Schutzgebieten. (ausführlicher Artikel „Ausgeflogen“ in SPIEGEL 37/16) Globales Getreide-„Allzeithoch“… … Auf dem Deloitte-Zukunftsforum Agrar stellte der DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke in Hannover fest, dass volle Getreideläger und die Aussichten auf ein Allzeithoch bei der globalen Getreideerzeugung die Perspektive auf höhere Preise aktuell in weite Ferne rücken ließen…. Topagrar.com 9.9.16 - Lesen Sie mehr auf: http://www.topagrar.com/news/MarktMarktnews-DLG-Hoehere-Getreidepreise-aktuell-in-weiter-Ferne-4484774.html Rübenbauern gegen Freihandels-Importe Beim Verbandstag des Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) forderte der Vorsitzende Helmut Bleckwenn am vergangenen Donnerstag (8.9.) die Abschaffung der gekoppelten Zahlungen für den Rübenanbau, die noch in zehn EUMitgliedstaaten gewährt werden. Dazu gehören Polen, Italien, Spanien und die Tschechische Republik. Auch auf dem globalen Zuckermarkt muss sich die EUKommission aus Verbandssicht künftig für die Belange von Rübenanbauern und Zuckerunternehmen stark machen. „Länder wie Brasilien, Indien und Thailand fördern massiv den Anbau von Zuckerrohr. Dagegen wird die Europäische Union zu einem der am wenigsten regulierten Zuckermärkte weltweit“, erklärte Bleckwenn. Ohne faire Spielregeln innerhalb und außerhalb der EU stünden die heimischen Rübenbauern im internationalen Wettbewerb daher vor sehr großen Herausforderungen. Ein weiterer Zugang von Drittländern zum EU-Zuckermarkt im Rahmen von Freihandelsabkommen dürfe es nicht geben…. (agra europe 37/2016) „Vertikale Integrations“-Vertragslandwirtschaft wie bei Geflügel - nun auch bei Schweinen? Gegen eine sogenannte „Integrierte Produktion“ positionierte sich laut Wochenblatt 26/16 der Schweinehalter Dirk Frahne im Arbeitskreis Schweinehaltung auf den „DLG-Unternehmertagen“. Auch der Agrarindustrielle Erik Thijssen, der im sächsischen Schwepnitz eine Anlage mit 1.600 Sauen und 2.000 Mastplätzen betreibt, warnte vor preisdrückender Überproduktion und forderte eine Steuerung des Angebots durch die Landwirte. Der vor- und nachgelagerte Bereich sei dabei keine Hilfe, weil z.B. die Futtermittelfirmen kein Interesse an weniger Schweinen hätten. Dr. Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer dagegen glaubt, dass die Schweinehalter die Entwicklung gar nicht mehr steuern könnten – die Anforderungen des Handels seien zu groß und führten zum Aufbau von „Integrations-Systemen“. Die deutschen Schweinehalter müssten alles daran setzen, sich zu vernetzen und dann „aus einer Position der Stärke“ heraus in die „vertikale Integration“ einzusteigen und gegenüber den Spaniern, Polen und Rumänen die „Austauschbarkeit der Rohstoffe“ zu verhindern… Sachsen-Anhalt stoppt Straathof-„Nachfolge“Schweinefabrik Für die Mastanlage Wasmerslage plant die MESA Agrar GmbH (Tochtergesellschaft der Straathof-Holding) 46 260 Ferkelplätze. Bereits ohne Genehmigung begonnene Arbeiten wurden vom Land gestoppt. Der Bürgermeister von Osterburg sieht gestiegene Chancen für eine endgültige Verhinderung. (Volksstimme 9.9.16) Später Rückwärtsgang Laut Wirtschaftswoche vom 9.9.16 haben die Wirtschaftsprüfer des Pleitekonzerns KTG Agrar nun ihr früheres Testat widerrufen: „Die Einsicht kommt spät: Sie zweifelten schon vor der Pleite an der Solidität des Agrarkonzerns...“ Chinas Verwüstung Unter diesem Titel berichtet der taz-Korrespondent Felix Lee in Le Monde diplomatique (Sept. 2016) aus China: über die durch Klimawandel und Wasserentnahme verursachte Ausdehnung der Wüsten und den darauf folgenden Sandstürmen auch in den Metropolen, über die Verlagerung der Schwerindustrie und damit der Feinstaubbelastung in ländliche Regionen und über die Belastung weiter Teile des Grundwassers. Nach einer vor Jahren erlassenen Verordnung sei jeder Hauptstädter verpflichtet, mindestens einmal im Jahr einen Baum zu pflanzen – nur halte sich leider kaum jemand daran. Die staatliche Umweltbehörde Sepa hat berechnet, dass die jährlichen Umweltschäden bis zu 10 Prozent der eigenen Wirtschaftsleistung auffressen – fast doppelt so viel, wie das gegenwärtige Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft ausmacht. “ Suizide in Chinas Landregionen Viele Chinesen, die über 85 Jahre sind auf dem Land wohnen begehen Selbstmord – die Landbevölkerung sei im Verhältnis zu den Städtern deutlich unterversichert, deshalb wollten viele alte Menschen ihrer Familie Ausgaben ersparen. (Spiegel 37/16) Ankommen in Deutschland Bei der Landjugend Baden Württemberg berichteten Tarek (29), Muhammed (20) sowie die Geschwister Samah (22) und Abed (26) von ihrer Flucht aus Syrien – weg von Bomben, Gewehrsalven und Sterbenden auf den Straßen: Zwischen 2.000 und 3.500 Euro pro Person mussten sie zahlen, um auf der Strecke nach Deutschland den Machenschaften der Mafia zu entgehen. Es wurde kaum geschlafen, um den Anschluss an die Gruppe und zu den Reisemöglichkeiten nicht zu verpassen. Essen war knapp. In München gaben sie ihre Fingerabdrücke ab und wurden als AsyslSuchende registriert. Das Leben in den Containern macht mürbe, weil man die Sprachschule erst nach der Asyl-Anerkennung besuchen darf. Samah möchte gern ein Praktikum in ihrem Beruf als Zahntechnikerin machen, ihr Bruder Abed sein BWL-Studium beenden. Nach dem Krieg will er zurück nach Syrien, um das Land mit aufzubauen. Heute sprechen alle bereits gut Deutsch, aber zu Anfang kannten sie nur die Worte „Ja – Genau – Alles klar“. Wie kann man das Ankommen in Deutschland erleichtern? Mit Hilfe bei Behördengängen, mit Erleichterung beim Ansprechen durch ein Lächeln, mit Freuden oder Bezugspersonen. (nach BWagrar 36/16) „Nein“ „Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein.“ (Kurt Tucholsky)
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