Pfarrblatt Pastoralraum 39-40-2016

Pastoralraum
Bremgarten-Reusstal
Zum eidgenössischen
Dank-, Buss- und Bettag
Dieser Tag ist ein Tag aller Einwohnerinnen und
Einwohner unseres Landes. Er ist ein Tag des Staates auf der Basis des Glaubens. Er steht unter den
Stichworten Danke, Busse und Beten.
Danke - Kürzlich habe ich in der Zeitung eine Kolumne eines Journalisten gelesen. Er ist nach einer
längeren Reise durch Südamerika wieder nach
Hause zurückgekehrt. Er hat sich die Themen vor
Augen geführt, die in unserem Land weit vorne
stehen. Im Vergleich zu dem, was er gesehen hat
an Nöten und Elend, sind sie fast ein wenig Luxusprobleme. Führen wir uns vor Augen, dass wir
Grund haben zum Danken. Wir leben in einem
freien Land. Wir haben genug zu essen. Wir können uns bei Krankheiten behandeln lassen. Wir
haben keinen Krieg. Unser soziales Gefüge funktioniert. Damit sollen unsere Fragen und Probleme
nicht verniedlicht werden. Sie sollen aber den
Platz bekommen, der im Verhältnis steht zu all
dem, was bei uns da ist und klappt, woran wir
uns täglich freuen dürfen.
Beten - „Habt keine Angst, euer Leid herauszuschreien, aber verliert nicht euren Mut.“ Diese
Worte stammen von einem italienischen Bischof –
gesprochen an einer Messe zum Erdbeben in Ascoli vor wenigen Wochen. Wer kann diesen Menschen denn helfen, den Mut nicht zu verlieren? Ein
Teil – neben der unerlässlichen materiellen Hilfe ist das Gebet, das sich Hinwenden an Gott. Gott
als der, der sich nie zurückzieht, der das Leid und
das Leben von uns Menschen teilt. Mit ihm stehen
wir auf einem Grund, der uns trägt. Diesem Grund
dürfen wir Vertrauen. Die Beziehung zu Gott trägt
uns, wenn wir sie pflegen.
Busse - Busse kennen wir aus der Gesetzeswelt.
Eine Übertretung hat Folgen und wird sanktioniert. Busse hat ihre Bedeutung auch aus der Bibel. Sie meint Umkehr, Umdenken. Sie meint, das
Handeln auf Gott aufzubauen, dass wir die Liebe
und die Dankbarkeit, die wir erfahren, auch weitergeben und für andere zugänglich machen.
Das Bettagsmandat der Aargauer Landeskirchen
gibt dem folgende Zeilen: Wir dürfen gemeinsam
dankbar sein für die Sicherheit und Lebensqualität, die unser Land bietet, und wir sollen füreinander Sorge tragen, sowohl für die Menschen, die
schon lange da sind, als auch für diejenigen, die
aus Not zu uns kommen.
Ich wünsche Ihnen einen Bettag, der Sie im Dank,
im Gebet und in weiten, offenen Gedanken begleitet. Georg Umbricht