Kanton Zürich Sicherheitsdirektion Grusswort Generalsekretariat 28. Juli 2016 Entlassungsfeier für Armeeangehörige 2016 Ansprache von Regierungspräsident Mario Fehr am 13. September 2016 (Es gilt das gesprochene Wort) Sehr geehrte Gäste aus Kanton, Gemeinden und Armee Geschätzte Armeeangehörige Die heutige Entlassungsfeier ist ein einmaliger Anlass. Einmalig zwar nicht für den Kanton Zürich. Es ist eine lange und gute Tradition, dass der Kanton Zürich Entlassungsfeiern für Armeeangehörige durchführt, die am Ende ihrer Dienstpflicht stehen. Der Kanton Zürich unterstreicht damit, dass er auch ein Militärkanton ist. Ein Kanton, der die Armee unterstützt und zu ihrer regionalen Verankerung beiträgt. Ein Kanton, der rund ein Fünftel der Armeeangehörigen, bis hinauf zum Chef der Armee stellt. Ein Kanton, der „Götti-Kanton“ von mehr als zehn Bataillonen und Abteilungen ist, über einen eigenen Waffenplatz, hier im Reppischtal, verfügt und Standort wichtiger militärischer Einrichtungen und Kommandostellen ist. Sicherheitsdirektion 2/6 Einmalig ist der Anlass auch nicht für die zahlreichen Gäste, die mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung des heutigen Anlasses unterstreichen. Denn viele dieser Gäste, die ich alle herzlich willkommen heisse, sind regelmässig dabei, wenn „ihre“ Armeeangehörigen, die Armeeangehörigen vor allem aus ihren Gemeinden aus der Wehrpflicht entlassen werden. Einmalig ist der Anlass für Sie, geschätzte Armeeangehörige. Für Sie ist der Anlass genauso einmalig, wie er es für die Armeeangehörigen früherer Jahrgänge war. Auch wenn der Anlass für Sie, als Hauptpersonen dieses Anlasses einmalig ist, geht es wie früher immer nur um das Gleiche: Darum, zu danken. Ich will Ihnen – denn das ist der Sinn der Entlassungsfeiern – persönlich, aber auch im Namen des Kantons Zürich, seiner Behörden und seiner Bevölkerung danken für den geleisteten Dienst. Vieles hat sich seit der Zeit als frühere Jahrgänge, und erst recht seit der Zeit, als Ihre Väter aus der Dienstpflicht entlassen wurden, geändert: Material und Uniformen wurden moderner; Sicherheitsdirektion 3/6 die Entlassung aus der Dienstpflicht erfolgt in viel jüngeren Jahren, und die Bestände der Armee wurden reduziert. Etwas aber ist unverändert geblieben: Wer bei dieser Entlassungsfeier dabei ist, hat eine Pflicht erfüllt, hat Dienst geleistet und damit einen persönlichen Beitrag zur Sicherheit geleistet. Welchen Stellenwert Sicherheit hat, muss in der gegenwärtigen Zeit nicht näher dargelegt werden. Den Zutritt zum heutigen Anlass kann man sich nicht kaufen – auch nicht auf dem Schwarzmarkt. Es musste ein persönlicher Einsatz in unserer Armee und für unsere Armee geleistet werden. In einer Armee, die sich durch zwei Besonderheiten auszeichnet: - Sie ist eine Milizarmee, in der nur soweit Dienst geleistet wird, als es für die Ausbildung oder für Einsätze erforderlich ist. Diese Armee lebt davon, dass Unteroffiziere und Soldaten eine Leistung neben ihrer angestammten Tätigkeit erbringen. Und wie ich mich bei Truppenbesuchen immer wieder überzeugen kann, sind diese Leistungen gut, ja sehr gut. Der frühere Chef VBS und heutige Finanzminister hat im Zusammenhang mit unserer Sicherheitsdirektion 4/6 Armee als „bester der Welt“ gesprochen. Ich überlasse das seiner Beurteilung. Ich bin aber zumindest überzeugt, dass wir die besten Soldaten der Welt haben. Das wegen des zivilen Know-hows und der zivilen Erfahrung, die sie in die Armee mitbringen. - Die zweite Besonderheit ergibt sich aus unserem System der direkten Demokratie. Bürgerinnen und Bürger können selbst zu politischen Sachfragen und damit auch zur Armee Stellung nehmen. Ich erinnere an die Abstimmung über die Wehrpflicht vor ziemlich genau drei Jahren. Fast Dreiviertel der Stimmenden und alle Kantone haben sich für die Beibehaltung der Wehrpflicht ausgesprochen und die Abstimmung war damit ein eigentliches Bekenntnis zur Armee. Ich bin überzeugt, dass die Zustimmung heute noch grösser wäre. Der Bericht „Sicherheit 2016“ der ETH Zürich zeigt nämlich, dass die Zahl jener, die von der Notwendigkeit der Armee überzeugt ist, seit der Abstimmung vor drei Jahren nochmals zugenommen hat. Ich weiss nicht, ob für Sie beim Wort „Entlassungsfeier“ mehr die Entlassung oder die Feier im Vordergrund steht. Vielleicht Sicherheitsdirektion 5/6 sogar beides. Ein bisschen Wehmut, weil mit der Uniform hoffentlich auch gute Erinnerungen verbunden sind. Aber sicher auch Erleichterung, weil Sie von einer Pflicht befreit werden. Doch Sie bleiben Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Weiterhin tragen Sie Verantwortung für die Zukunft unseres Landes und können in Sachfragen mitentscheiden. Machen Sie davon Gebrauch und übernehmen Sie weiterhin Verantwortung für unser Land. Und gleichzeitig appelliere ich an Sie, sich nicht nur als Stimmbürger zu engagieren. Das Ende der Dienstpflicht bedeutet, dass Ihnen mehr Zeit zur Verfügung steht. Für Ihren Beruf, für Ihre Familie, für Ihre eigenen Interessen. In der Armee haben Sie erlebt, was für tolle Leistungen ausserhalb der angestammten Tätigkeit erbracht werden können. Solche Leistungen sind auch an ganz anderen Orten möglich: In der Politik, in Vereinen, in karitativen Organisationen. Unsere Gesellschaft lebt von Freiwilligen, die sich engagieren. Neben dem Beruf und nicht gegen Lohn, sondern aus Begeisterung und weil das Engagement Freude macht. Ich hoffe, dass Sie sich in diesem Sinne irgendwo engagieren. Ich hoffe, dass ich ganz viele zukünftige Schulpfleger, Sporttrainer, Sicherheitsdirektion 6/6 Gesangsvereinsmitglieder oder anderweitig engagierte Staatsbürger vor mir sehe. Sie haben die Wahl, was Sie machen. Aber was zählt, ist, dass Sie etwas machen. In diesem Sinne danke ich Ihnen für Ihr bisheriges Engagement, hoffe, dass Sie sich weiter für unseren Staat und unsere Gesellschaft engagieren und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute.
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