PROGRAMMINFO 30/10/2016 SONNTAG, 30. OKTOBER 2016 UM 17.35 UHR SERGEI SCHTSCHUKIN KUNSTSAMMLER AUS LEIDENSCHAFT DOKUMENTATION VON TANIA RAKHMANOVA ARTE FRANCE, SLOW PRODUCTION FRANKREICH 2016, 53 MIN. ERSTAUSSTRAHLUNG Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Textilhändlers Sergei Schtschukin, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Moskau eine bedeutende Sammlung moderner Kunst begründete. Sie umfasste unter anderem 37 Werke von Matisse und 49 von Picasso. Doch bald wurde die Sammlung beschlagnahmt und von den neuen sowjetischen Machthabern aufgeteilt, der Name Schtschukin aus dem kollektiven Gedächtnis ausgelöscht. „Sergei Schtschukin - Kunstsammler aus Leidenschaft” beleuchtet knapp ein Jahrhundert später das Leben des Mäzens und das tragische Schicksal seiner heute wiederentdeckten Sammlung. Wie kommt es, dass die Eremitage in Sankt Petersburg, die seit hundert Jahren kein Gemälde mehr angekauft hat, eine der weltweit umfassendsten Sammlungen französischer Impressionisten besitzt? Wieso brachte Russland, das Anfang des 20. Jahrhunderts nur eine Nebenrolle im internationalen Kunstmarkt spielte, plötzlich innovative Maler wie Kandinsky und Malewitsch hervor? Der Grund dafür ist Sergei Schtschukin. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts kannte in Paris jeder Maler und Kunsthändler den reichen russischen Geschäftsmann und leidenschaftlichen Sammler. Von 1898 bis 1914 baute Schtschukin in Moskau eine Sammlung aus rund 250 Werken von Künstlern auf, die später zu Klassikern des 20. Jahrhunderts wurden. Sie zählte unter anderem 37 Gemälde von Matisse und 49 von Picasso sowie Bilder von Gaugin, Van Gogh, Cézanne und Monet. Mit der Öffnung seiner privaten Kollektion für das breite Publikum gründete Schtschukin das erste Museum für moderne Kunst der Welt. Doch nach der Revolution von 1917 musste er aus Moskau fliehen und sein Museum zurücklassen. Die Regierung beschlagnahmte die Werke und teilte sie später auf. 70 Jahre lang setzten die sowjetischen Machthaber alles daran, Schtschukin aus dem kollektiven Gedächtnis zu streichen. Fast hundert Jahre danach befasst sich die Dokumentation mit seinem von den Wechselfällen der Geschichte geprägten Leben und beleuchtet das tragische Schicksal der einzigartigen Kunstsammlung. Über die heute wiederentdeckte Kollektion lernt der Zuschauer den Mäzen Sergei Schtschukin kennen, der die Kunst seiner Epoche entscheidend beeinflusst hat. Bis zum 20. Februar 2017 präsentiert die Fondation Louis Vuitton in Paris 130 Werke der SchtschukinSammlung. PRESSEKONTAKT: KATJA BIRNMEIER / [email protected] / T +33 388 14 21 52 / F +33 388 14 23 50 BILDER: © SLOW PRODUCTION
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