Zukunft Zeitung Viele technische Finessen Hochmodernes Herzstück des Druckzentrums entstand in wenigen Monaten T echnik, die begeistert. Mit der neuen Druckmaschine wächst das Herzstück des Druckzentrums – die Rotation – auf eine Gesamtlänge von fast 60 Metern. Hier entstehen Tag und Nacht hochwertige Druckprodukte – natürlich auch diese Tageszeitung. Der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer gehört in seiner Branche zu den Weltmarktführern. Aus gutem Grund gehört die Druckmaschine vom Typ Commander CL in ihrer Klasse zu den weltweit am meisten bestellten Rotationen. Sie bietet zahlreiche technische Finessen, die zum Beispiel Rüstzeiten verringern und die Produktionsabläufe beschleunigen. Die Anlage kann maximal pro Stunde 100 000 Zeitungen mit bis zu 16 vierfarbigen Seiten drucken. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei sogenannten Achtertürmen, einem Klappenfalzapparat und zwei Rollenwechslern. Die Papierrollen werden auch hier bei laufendem Betrieb gewechselt – die Druckgeschwindigkeit muss nicht reduziert werden. Zum Automatisierungspaket gehören Farbwerk- und Zylinderwaschanlagen, Farbmessund Regelsysteme sowie ein vollautomatischer Plattenwechsel in wenigen Minuten. Rüstzeiten, Makulatur, Bedien- und Wartungsaufwand sinken dadurch auf ein Minimum. Ein Überwachungssystem unterstützt die hohe Druckqualität. Für Anzeigen- und Druckkunden ist es möglich, besondere Werbeformate wie ein großes Superpanorama und besondere HalbseitenFormate zu ordern. Gesteuert wird die Commander CL über einen zentralen Leitstand. wk Bilderbogen vom Aufbau: Vor dem Start wurde das Fundament maßgenau angepasst (oben links). Anschließend wurden die Elemente der Maschine – von den beiden Drucktürmen bis zum Falzwerk – installiert. Die tonnenschweren Teile konnten nur mit einem Portalkran bewegt werden. Fotos: Clemens Marpert Ohne Farbe keine visuelle Kommunikation Weißes Papier sagt nicht viel aus, bis es durch Farbe mit Information angereichert wird. Als Leser einer Zeitung denken wir kaum darüber nach, wie von Politik bis zum Lokalen die Information durch Farbe erst erfahrbar wird. Um die vollständige Buntheit und Bewegtheit des Lebens darzustellen, benötigt eine Zeitungsdruckerei neben Mitarbeitern und einer ganzen Menge anderer Dinge auch Druckfarben. Diese müssen nicht nur bunt, sondern auch zuverlässig sein. Nicht nur das Papier, auch die Farbe wird in einer modernen, schnell laufenden Rotation gehörig in die Mangel genommen. Zylinder drehen sich hier überall mit hoher Geschwindigkeit und entwickeln viel Wärme. Aus den vier verschiedenen Farbwerken müssen die Farben über die Druckplatten auf die Drucktücher gelangen, damit die feinen Bildfragmente von dort aus in Windeseile aufs Papier übertragen werden können. Text, Fotos und Grafiken formen sich auf dem Weg durch die Rotation zu einem Gesamtbild, zur fertigen Seite. intensive, reine Pigmente verwendet - pulverförmige Farbmittel, die den Druckfarben ihre Schönheit verleihen. Eine Zeitung wird heute in aller Regel nicht mehr durch Sonderfarben bunt, sondern durch Mischungen aus Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Das ist durchDruckmaschinen sind heute so gängig für die ganze Zeitung gleich konzipiert, dass mehr oder minder und erspart Reinigungsarbeiten. alle Seiten bunt bedruckt werden können. Es ist noch nicht so lange her, da waren es ein besonderes Blau oder ein sattes Rot, die eine Werbung einer Versicherung oder einer Bank zierten. Diese Far- 15 verschiedenen Komponenten - von Pigmenten bis zu Ölen und Harzen. Doch an der Zusammensetzung wird kontinuierlich gearbeitet, um die sich über die Zeit verändernden Anforderungen immer bestmöglich zu erfüllen. Viele Versuchsrezepturen werden erstellt und auf ihre Eignung geprüft, bis eine Druckfarbe entsteht, die dann tatsächlich als Testfarbe auf einer Druckmaschine bewertet wird. Von diesen Testfarben schaffen es nur wenige zur verkaufsfertigen Druckfarbenrezeptur. All dieser Aufwand ist notwendig, um die störungsfreien Produktionsabläufe Tag für Tag in den Druckereien zu garantieren. Sonderfarben, wie dieses Orange, werden heute im Zeitungsdruck kaum mehr eingesetzt. Waren vor 20 Jahren die wenigen bunten Seiten einer Zeitung vorwiegend mit Sonderfarben belegt, so ist heute nahezu die ganze Zeitung bunt. Die Farbtöne entstehen aus den Prozessfarben Cyan, Magenta, Yellow und Black – ganz so wie im Drucker am eigenen Computer. Nehmen Sie sich eine Lupe und sehen Sie selbst. Mit dem bloßen Auge ist dieser Vorgang nicht zu erfassen. „Die Anforderungen an die Druckfarben wachsen stetig“, weiß Thomas Stumpf vom Farbenhersteller hubergroup. Druckfarben bestehen in der Regel aus zwölf bis ben waren, und sie sind es gelegentlich noch heute, sogenannte Firmen- oder Sonderfarben. So nennt man jene Farben, die nicht so aussehen wie die in Kartuschen für Tintenstrahldrucker. In diesen Sonderfarben werden besonders Vor 20 Jahren produzierten Zeitungsdruckmaschinen bis zu 20.000 Exemplare pro Stunde. Heute schafft eine moderne Rotation mehr als das Doppelte. Papier und Druckfarben mussten diesen höheren Maschinenleistungen angepasst werden. Auch auf der Papierseite änderte sich durch sinkende Anteile von Frischfaser das Verhalten und machte Anpassungen in den Eigenschaften der Druckfarben erforderlich. Beim Zeitungsdruck muss die Farbe besondere Eigenschaften mitbringen - und abgestimmt sein auf den jeweiligen Maschi- nentyp. Kontrast und Farbstärke beim Druck hängen von sehr vielen Faktoren ab. Auch bei hohen Geschwindigkeiten muss die Farbe wissen, wohin sie gehört und wohin nicht. Sie darf sich deshalb nicht mit Wasser vermischen, die zweite Flüssigkeit, die beim klassischen Offsetdruck gebraucht wird, um die farbfreien Stellen „sauber“ zu halten. Glückwünsche zur Einweihung der neuen Druckmaschine Ihr Druckfarbenpartner www.hubergroup.de Farbfächer und mehr finden Sie in unserem OnlineShop: www.hubergroup-shop.com Pigmente machen Farbe bunt. Ungefähr 20 verschiedene Pigmente werden in Druckfarben eingesetzt. Die vielen anderen Farben werden durch die Mischung mehrerer Pigmente oder durch eine im Auge erzeugte Mischung erreicht. Regelmäßig treffen sich die Fachleute der Druckzentren und der Farbhersteller, um über die Farbqualität im Zeitungsdruck zu sprechen. Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch ist wichtig. Denn im Firmen-Labor der Farbhersteller kann man das Verhalten einer Druckfarbe nicht bis ins kleinste Detail planen oder untersuchen. Am Ende muss das Produkt seine Leistungsfähigkeit in der Produktion unter Beweis stellen und zeigen, was in ihm steckt. Viel Spaß bei der Lektüre Ihrer Zeitung und vergessen Sie bitte nicht, wie wichtig Farbe in unserem Leben ist. Denn Farbe ist Information in Reinform! | 27
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