Das liebste Hobby ist bald Geschichte - FC Schwarz

Sport.
| Freitag, 9. September 2016 | Seite 32
Nachrichten
Allgemeines
Russische Fahne in Rio
Rio. Aus Protest gegen den Ausschluss Russlands von den Paralympics ist der weissrussische Fahnenträger Alexander Trypuz zur Eröffnung
mit einer russischen Fahne ins Stadion
von Rio eingezogen. In Moskau und
Minsk wurde der Speerwerfer für diese
Geste der Solidarität gefeiert, während
das Internationale Paralympische
Komitee mit Konsequenzen drohte.
Die Fahne Russlands wurde noch im
Maracanã-Stadion konfisziert. SDA
Leichtathletik
Ott mit Comeback
Langenthal. Kugelstösser Gregori Ott
von den Old Boys Basel kann am
Wochenende endlich wieder an einem
Wettkampf teilnehmen. Nach seiner
Verletzung im rechten Brustmuskel, die
ihn fast die gesamte Saison gekostet
hat, gibt der 22-Jährige an den U23Schweizer Meisterschaften in Langenthal sein Comeback. fal
Motorrad
Aegerter noch nicht fit
Engagiert wie eh und je. Ernst Bitterlin im Training mit seinen Basler Drittliga-Fussballern des FC Schwarz-Weiss.
Foto Lucian Hunziker
Das liebste Hobby ist bald Geschichte
Der 69-jährige Ernst Bitterlin steht in seiner letzten Saison als Fussballtrainer
Von Paul Ulli
Therwil/Basel. Ohne diesen Unfall
wäre wohl vieles anders geworden.
Ernst Bitterlin wäre heute kaum Trainer
des 1930 gegründeten FC SchwarzWeiss Basel, wenn er damals als 18-Jähriger, einen Vorvertrag mit dem FC Basel
in der Tasche, nicht auf einem Fussgängerstreifen von einem Auto umgefahren
und schwer verletzt worden wäre. «Es
war schlimm. Ich träumte von einer
Profikarriere als Fussballer, spielte in
der Schweizer U18-Nationalmannschaft und lag plötzlich mit schweren
Knochenbrüchen und einer angerissenen Halsschlagader auf der Intensivstation», erzählt der heute 69-Jährige.
Das Leben von Ernst Bitterlin nahm von
da an einen anderen Lauf.
Statt mit Karli Odermatt, Helmuth
Hauser und den anderen damaligen
FCB-Cracks unter Trainer Helmut Benthaus im Joggeli einzulaufen, machte er
nach seiner Genesung die Trainerscheine bis zum A-Diplom und trainierte nach einigen Engagements als
Spielertrainer damalige 1.-Liga-Mannschaften wie den FC Allschwil oder den
SC Binningen.
Jahre später führte ihn der Weg
dann aber doch noch zum geliebten rotblauen Stadtclub. «Ich trainierte während sechs Jahren die U15 und U19, bis
mich die FCB-Juniorenkommission
fragte, ob ich eigentlich wisse, dass ich
noch der einzige nicht fest angestellte
Juniorentrainer sei und man dies
ändern sollte. Doch zu diesem Zeitpunkt war ich Geschäftsführer einer
grossen Sanitärfirma und entschied
mich gegen ein Profitrainerdasein»,
blickt Bitterlin zurück.
Der Transfer nach Allschwil
Doch der leidenschaftliche Fussballer blieb seinem geliebten Hobby treu
und machte sich in der Region Nordwestschweiz einen Namen als Aktivtrainer. Nachdem er mit dem FC Röschenz
schon in früheren Jahren die Aufstiegsspiele zur 1. Liga gegen den SC Kriens
erreicht hatte, zog es ihn später nochmals in diese Gegend zum einst grossen
FC Breitenbach.
Nach einem kurzen Gastspiel bei
den A-Junioren des FC Black Stars, von
dem er fünfzig Jahre früher als Junior
nach einem Transfer zum damals «verfeindeten» FC Allschwil als sogenannter
Vereins-Kontingentspieler für ein halbes Jahr gesperrt worden war, schien
seine Karriere als Trainer beendet.
Das Trainingslager in der Türkei
Bis sich Flavio Witschi, der Sportchef des FC Schwarz-Weiss, meldete.
Und fragte, ob er Lust hätte – «für kein
Geld» (Bitterlin) –, eine Drittligamannschaft zu trainieren. Nachdem der Leimentaler den sehr familiär geführten
Verein etwas genauer beobachtet hatte,
sagte er zu. «In meinem Team spielen
fast nur Hobbyfussballer, die sich beim
Studium, in der Schule oder bei anderen Vereinen in den Junioren kennengelernt hatten. Das Wort Amateur wird
bei diesem Club noch zu 100 Prozent
gelebt», schwärmt Bitterlin.
Neben der 3.-Liga-Mannschaft spielen drei 4.-Liga-Teams und eine C-Junioren-Equipe sowie zwei Frauenteams in
der Meisterschaft mit. Es waren
schliesslich auch die Frauen des Vereins, welche die Bitterlin-Mannschaft
im Februar 2016 zum ersten Trainingslager der Vereinsgeschichte in der
Türkei motivierten – selbstverständlich
mit Bezahlung aus dem eigenen Portemonnaie.
«Ich habe für diese Saison nochmals
zugesagt, weil ich es super finde, dass es
nach wie vor Vereine gibt, die weder
Geld noch Jobversprechungen oder
Sonstiges anbieten, um potenzielle
Spieler zu holen», sagt Bitterlin. Er
geniesst seine letzte Spielzeit deshalb in
vollen Zügen, auch weil sein Team
keinen Druck habe, in die 2. Liga regional aufsteigen zu müssen. In der letzten
Saison waren die Basler bis zum Schluss
im Rennen um die Promotion dabei.
Mit sechs Punkten aus vier Spielen
ist Ernst Bitterlin – neben Willy Schmid
(FC Concordia) und Marcel Hottiger
(FC Rheinfelden) der wohl letzte
im Rentenalter stehende Aktivmannschaftentrainer der Regio Basiliensis –
ganz ordentlich in die Saison gestartet.
Wenn morgen Samstag um 17 Uhr sein
Team im Bachgraben-Derby gegen den
FC Telegraph zum nächsten Ernstkampf
antritt, wird der 69-Jährige einmal
mehr sein ganzes Fussballtrainer-Abc
aus dem Ärmel schütteln. Im Wissen,
dass er jede Situation in einem Ernstkampf schon zu Hunderten erlebt hat
und auch in seiner Abschlusssaison in
heiklen Momenten entsprechend überlegt handeln wird.
Fussball
Derby in Muttenz
Birsfelden. Zum 40. Mal findet das
J & S-Turnier des CVJM Birsfelden statt.
Gespielt wird in den Kategorien Mini
sowie U14 bis U19.
Auch bei der Jubiläumsausgabe
spielen Nachwuchsmannschaften aus der gesamten Schweiz mit.
Präsent an den
zwei Turniertagen
sind auch Akteure
des A-Ligisten
Starwings (im Bild
Joel Fuchs), der am Samstag ein Testspiel gegen den deutschen Vertreter
von Villingen Schwenningen austrägt
(Anpfiff um 19.30 Uhr) – für Roland
Pavlovskis Team ist dieser Vergleich
eine erste Standortbestimmung. dw
Basel. Wie die 2.-Liga-interregional-Fussballer von Allschwil und Dornach, die gestern gegeneinander spielten, haben auch die Aktiven des
SV Muttenz und der AS Timau ein
freies Wochenende vor sich. Die Baselbieter empfangen die Basler bereits
heute zum Spiel der fünften Runde. dw
Samstag, ab 11 Uhr; Sonntag, ab 10
Uhr. J & S-Turnier und Testspiel Starwings,
Sporthalle Birsfelden.
Promotion League. Samstag, 16 Uhr: Breitenrain–Basel U21. – 16.30 Uhr: Nyon–OB.
1. Liga. Sonntag, 17 Uhr: Black Stars–
Luzern U21 (Buschweilerhof).
2. Liga interregional. Freitag, 20.15 Uhr:
Muttenz–Timau (Margelacker). – Samstag,
16 Uhr: Binningen–Tavannes/Tramelan (Spiegelfeld). – 17 Uhr: Liestal–Subingen (Gitterli).
Wohlen–Pajde.
2. Liga regional. Samstag, 17 Uhr: Laufen–
Rossoneri (Nau). Pratteln–Concordia (In den
Sandgruben). Aesch–Old Boys II (Löhrenacker). – 17.45 Uhr: Bubendorf–Dardania
(Brühl). – 19 Uhr: Rheinfelden–Dornach II
(Schiffacker). Birsfelden–Black Stars II (Sternenfeld). – Sonntag, 14 Uhr: Reinach–Gelterkinden (Einschlag).
Rad
Däne siegt im Sprint
Gandia. Im Spurt des Feldes gewinnt
der Däne Magnus Cort Nielsen in Gandia am Mittelmeer die 18. Etappe der
Spanien-Rundfahrt – mit 200,6 Kilometern das zweitlängste Teilstück der
aktuellen Vuelta. Der erst 23-jährige
Nielsen verwies den Deutschen Nikias
Arndt und den Luxemburger JeanPierre Drucker auf die Plätze 2 und 3.
In der Gesamtwertung blieb die Situation an der Spitze unverändert. Der
Kolumbianer Nairo Quintana liegt weiterhin 3:37 Minuten vor dem Briten
Chris Froome, 3:57 vor seinem Landsmann Esteban Chaves und 4:02 vor
dem Spanier Alberto Contador. SDA
Schwimmen
Lochte suspendiert
Washington. Der amerikanische
Schwimmstar Ryan Lochte wird nach
dem Zwischenfall bei den Olympischen
Spielen in Rio bis Ende Juni 2017
suspendiert und verpasst damit auch
die WM in Budapest. Lochte erhält
keine Olympia-Prämie und wird während der Suspendierung auch sonst
keine finanzielle Unterstützung bekommen. Lochte habe den Massnahmen
zugestimmt, teilten der amerikanische
Schwimmverband und das nationale
Olympische Komitee mit. SDA
Resultate
Die Sporttipps zum Wochenende
Basketball
Jugend und Elite
San Marino. Der an der Schulter verletzte Berner Moto2-Fahrer Dominique
Aegerter wird an diesem Wochenende
erwartungsgemäss auch den Grand
Prix von San Marino verpassen. Bereits
am vergangenen Wochenende musste
der 25-Jährige für den Grand Prix von
Silverstone wegen einer vor zwei
Wochen im Motocross-Training erlittenen Verletzung Forfait erklären. SDA
Leichtathletik
Meeting für die Kleinen
Schwingen
Böse Männer und Frauen
Basel. Es gehört seit Jahren zum fixen
Inventar des Basler LeichtathletikKalenders – das Grosse Meeting für
die Kleinen. Bei der 38. Auflage werden
400 Nachwuchs-Leichtathleten aus
der gesamten Schweiz im Stadion
Schützenmatte erwartet. Der Organisator LC Basel wird auch in diesem
Jahr alles unternehmen, um den
Jüngsten perfekte Wettkampfbedingungen und einen unvergesslichen
sportlichen Einsatz zu bieten. dw
Gelterkinden. Zwei Wochen nach
dem Eidgenössischen Schwing- und
Älplerfest in Estavayer lädt der
Schwingclub Sissach zu seinem
Herbstschwinget in Gelterkinden. Am
Samstag sind die Aktiven (mit Eidgenosse Bruno Gisler) und Jungschwinger im Einsatz, am Sonntag kommt es
zu einer Premiere. Erstmals findet in
Gelterkinden ein Frauen- und Mädchenschwinget statt. Sonia Kälin, die
Schwingerkönigin, hat ihre Teilnahme
bestätigt und wird das Aushängeschild
dieses Wettkampfs sein. Die Oberbaselbieter Organisatoren sorgen auch
bei der zweiten Durchführungen des
Herbstschwingets für eine gemütliche
Atmosphäre rund um die Mehrzweckhalle Gelterkinden. Eine Festwirtschaft
und eine Bar laden zum gemütlichen
Teil ein, der Eintritt zum Fest ist frei. dw
Sonntag, ab 10 Uhr. Grosses Meeting für
die Kleinen, Stadion Schützenmatte.
www.lcbasel.ch
Samstag, ab 12.30 Uhr; Sonntag, ab
10 Uhr. Herbstschwinget, Mehrzweckhalle
Gelterkinden.
Beachsoccer
Jesolo (ITA). Europäische WM-Qualifikation.
Zwischenrunde. Gruppe 4. 2. Spieltag: Schweiz
–Aserbaidschan 7:6. – Rangliste (je 2 Spiele): 1.
Schweiz 5 (13:11). 2. Aserbaidschan 3 (10:9). 3.
Spanien 3 (10:6). 4. Türkei 0 (7:14).
Handball
SPL. 1. Runde: ATV/KV Basel–Spono Nottwil
15:37 (6:21).
Rad
71. Spanien-Rundfahrt. 18. Etappe, Requena
–Gandia (200,6 km): 1. Nielsen (DEN) 4:54:31. 2.
Arndt (GER). 3. Drucker (LUX). 4. Bennati (ITA). 5.
van Genechten (BEL). Ferner: 28. Quintana
(COL). 29. Chaves (COL). 32. Froome (GBR). 40.
Wyss (SUI). 51. Contador (ESP). 57. Pellaud
(SUI), alle gleiche Zeit.
Gesamtklassement: 1. Quintana 74:30:03. 2.
Froome 3:37. 3. Chaves 3:57. 4. Contador 4:02.
5. Yates (GBR) 6:03. Ferner: 20. Marcel Wyss
29:36. 44. Frank 1:29:35. 45. Danilo Wyss
1:30:23. 84. Dillier 2:47:41. 110. Pellaud 3:07:12.
Schiessen
Thun. Schweizer Meisterschaften. Männer.
300m. 25m. Zentralfeuerpistole: 1. Sandro Loetscher (Gelterkinden) 584.