Presseinformation Verdi

Düsseldorf, 7. September 2016
Keine Wohnung, kein Kredit, keine Zukunft: ver.di will
sachgrundlos befristete Arbeitsverhältnisse abschaffen
Kampagne in NRW startet im November
Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft
Landesbezirk
Nordrhein-Westfalen
Mit einer breit angelegten Kampagne für unbefristete Arbeitsplätze will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ab
November in privaten und öffentlichen Unternehmen und Verwaltungen Nordrhein-Westfalens die Arbeitsverhältnisse aufwerten Das kündigte ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt
heute (7.9.) bei einer Tagung des DGB-Bildungswerks in Düsseldorf an. Einen ersten Erfolg habe man mit dem Düsseldorfer
Nahverkehrsunternehmen Rheinbahn erzielt. Hier verständigten
sich Arbeitgeber, Betriebsrat und Gewerkschaft darauf, „sachgrundlose Befristungen“ von Arbeitsverhältnissen zu beenden.
Zuvor hatte Onno Dannenberg von der ver.diVerhandlungsspitze für den Öffentlichen Dienst kritisiert, dass
Jahr für Jahr 45 Prozent aller Neueinstellungen im privaten und
öffentlichen Sektor befristet sind. „Das bedeutet für die Betroffenen erhebliche Nachteile bei der Wohnungssuche, fehlende
Kreditwürdigkeit bei Banken, Einschränkungen in der Familienund Lebensplanung und keinerlei Zukunftsperspektive“, erklärte
Dannenberg. Gesellschaftliche Folgewirkungen seien unter
anderem eine sinkende Geburtenrate und ein Klima der Unsicherheit. Befristet Beschäftigte zeigten aber auch eine geringere Bereitschaft,. sich für verbesserte Arbeits- und Einkommensbedingungen einzusetzen oder sich in Betriebs- und Personalräte wählen zu lassen.
Der Anteil der sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen
sei in den letzten zehn Jahren von 10 auf 16 Prozent angestiegen – Tendenz weiter steigend. Dannenberg forderte eine Änderung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes, um die Möglichkeit sachgrundloser Befristungen künftig auszuschließen. Bis
dahin könnte die Problematik durch entsprechende Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen gelöst werden.
Die ver.di-Kampagne „Unbefristet….ist das Ziel“ soll sich gezielt
an private und öffentliche Unternehmen und Verwaltungen
wenden, die eine hohe Quote von sachgrundlos befristeten
Arbeitsverhältnisse haben. „Wir wollen vor Ort mit den Menschen sichtbar machen, wie viele Betroffene es gibt und das wir
schnell etwas ändern müssen“, erklärte ver.di-Landesleiterin
Gabriele Schmidt. Parallel seien Gespräche und Verhandlungen mit den jeweiligen Arbeitgebern geplant.
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https://nrw.verdi.de/themen/unbefristet-ist-das-ziel
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Günter Isemeyer
Pressesprecher
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