GEMEINDEZEITUNG GEMEINDE ST. MARIAE HIMMELFAHRT, PFARRE ST. VITUS Nr. 311 *September 2016 Islam ist Barmherzigkeit Islam ist Barmherzigkeit – Grundheftig angegriffen wird, zeigt die Brizüge einer modernen Religion‘ – so sanz und die Dringlichkeit dieser lautet der Titel eines im katholischen Auseinandersetzung. Herder Verlag erschienenen Buches 113 der 114 Suren im Koran beginvon Mouhanad Korchide. Korchide nen mit der Formel „Im Namen Gotist Professor für Islamische Religites, des Allbarmherzigen, des onspädagogik und Leiter des ZenAllerbarmers“. Der größte Teil des trums für Islamische Theologie an Koran, der für Muslime ja als das der Universität Münster und verantWort Gottes gilt, ist der Rede über wortlich auch für die Ausbildung isla- Gott und seine Attribute, seinem mischer Religionslehrer. Handeln und Eingreifen in die Welt Korchide stellt den allgegenwärtigen gewidmet. Der Koran spricht von 99 Bildern von islamisch motivierten Namen und Attributen Gottes. So Straftaten ein ganz anderes Bild des Islam gegenüber, in dessen Mittelpunkt die Barmherzigkeit steht. „In diesem Buch möchte ich die Theologie der Barmherzigkeit als Alternative zu einer in der islamischen Welt sehr verbreiteten Theologie des Gehorsams und der Angst auf eine einfache und auch für Laien verständliche Weise darlegen. Ich sehe im Islam eine Bot- “ Al-Rahman – der Barmherzige“ Kalligraphie von Shahid Alam schaft der Barmherzigkeit"Die Eiheißt es in Sure 59,Verse 23-25: „Er genschaft Gottes, mit der Gott sich ist Gott, außer dem es keine Gottselbst im Koran am häufigsten beheit gibt, der Wisser des Verborgeschreibt, ist die Barmherzigkeit"Es nen und des Sichtbaren. Er ist der ist erstaunlich, dass dieser Gott, der Allbarmherzige, der Allerbarmer. Er absolut Barmherzige, in der islamiist Gott, außer dem es keine Gottschen Theologie und im Volksglauheit gibt, der König, der Heilige, der ben kaum wahrgenommen wird.“ Frieden, der Gewährer von SicherMouhanad Korchide beschreibt in heit, der Beschützer, der Allmächdiesem Buch, wie der Islam aus sich tige, der Verbesserer, der selbst heraus zu einem SelbstverMajestätische"Er ist Gott, der ständnis kommen kann, das eine Schöpfer, der Bildner, der Gestalter. fundamentale Wende weg von Sein sind die schönsten Namen. buchstabengetreuer Einhaltung hisAlles, was in den Himmeln und auf torischer Regelwerke hin zu einer Erden ist, preist ihn, und er ist der Theologie eines barmherzigen GotAllmächtige, der Allweise.“ tes vollzieht. Dass er für seine DeuDie Bezeichnung ‚Gott, der Allbarmtung des Islams innerislamisch auch herzige‘ drückt Gottes Willen zur be- dingungslosen und zugleich fürsorglichen Liebe zum Menschen aus: Barmherzigkeit gilt im Islam als eine Wesenseigenschaft Gottes. Sicher gibt es im Koran immer wieder auch Aussagen zur ‚Strafe Gottes‘, aber wenn die Barmherzigkeit Gottes alles umfasst, weil sie zu seinem Wesen gehört, dann ist seine Strafe nicht außerhalb seiner Barmherzigkeit zu denken. Diese Überlegungen erinnern an das Wort aus dem Jakobusbrief: „Denn das Gericht ist erbarmungslos gegen den, der kein Erbarmen gezeigt hat. Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.“ (Jak 2,13) An Gott, den Allbarmherzigen glauben, bedeutet für Muslime, die Barmherzigkeit Gottes und seine Liebe anzunehmen und sie hier und heute auf der Erde Wirklichkeit werden zu lassen. Wenn Gottes Barmherzigkeit im konkreten Leben der Muslime gelebt wird, dann beginnt sie, den Menschen zur Vollkommenheit zu formen; der vollkommene Mensch ist der, in dem die göttliche Intention Wirklichkeit wird – ein Mensch, der, so gut es ihm möglich ist, mit seinen Mitmenschen barmherzig lebt. Christen erinnert diese koranische Sicht an das Wort aus dem Lukasevangelium: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ (Lk 6,36) Wolfgang Funke Buchhinweis: Mouhanad Korchide, Islam ist Barmherzigkeit, Herder 2012 Warum Paulus sich nie bekehrt hat Das Programm „Lebendiges Münster“ für Juli bis Dezember 2016 liegt in beiden Kirchen aus. Sie finden es außerdem auf der Homepage unter: www.pfarre-sankt-vitus.de Musik in den Gottesdiensten 04.09., 11.00 Uhr Münster Kinder- und Familienmesse Kinderlieder aus dem Gotteslob 11.09., 11.00 Uhr Münster Gregorianische Gesänge vom Tage Schola Cantorum St. Vitus 18.09., 11.00 Uhr Münster Messe breve von A. Thiry Münsterchor St. Vitus, Willi Hütz, Orgel Leitung: Klaus Paulsen 25.09., 11.00 Uhr Münster Missa in simplicitate von J. Langlais Ceren Gülcelik, Mezzosopran / Klaus Paulsen, Orgel Kennen Sie die Geschichte vom Völkerapostel Paulus, über die der Evangelist Lukas mit dramatischen Bildern berichtet? Da ist vom Himmelslicht die Rede, ebenso von einer Himmelsstimme und auch eine Erblindung kommt vor. Aus dem eifernden Juden Saulus, der auch Paulus heißt (Apg 13,9), wird ein Jesus-Messias-Eiferer. Nachlesen kann man alles in der Apostelgeschichte 9;13. Paulus widerfährt auf der „Straße nach Damaskus“ ein besonderes Ereignis, welches im Munde vieler Christen als seine Bekehrung zum Christentum angesehen wird. In der Apostelgeschichte finden wir gleich drei Berichte darüber, im Galaterbrief 1,11-20 berichtet Paulus sogar selbst davon. Der fleißige Bibelleser wird bei genauer Lektüre dieser Berichte jedoch etwas Interessantes feststellen: Es gibt eine große Kontinuität im Glauben zwischen dem „Vorher“ und „Nachher“ von Damaskus. Von einem Religionswechsel oder einer Kehrtwende im Leben, wie es unter „Bekehrung“ im strengen Sinne verstanden wird, ist da nichts zu merken. Paulus erfährt im Dienst für ein und denselben Gott eine Vision. Durch diese Vision fühlt er sich – mit viel Selbstbewusstsein – zum Apostel seines jüdischen Messias berufen. In seiner Vision hört und sieht er, wie Jesus ihn beauftragt, die Botschaft Gottes in alle Welt zu verkündigen. Und all diese Berichte betonen diese Beauftragung einstimmig als Berufungsvision (epiklasis) – keineswegs als Bekehrung. Der klassische Begriff „Bekehrung“ (epistrophie) kommt nur einmal im Neuen Testament vor und zwar in Apostelgeschichte 15,3, wo derselbe Paulus ganz im rabbinischen Sinn des Wortes von der Bekehrung der Heiden zum Gott Israels erzählt – wie es auch die Propheten zu tun pflegten. Der Jude Saulus / Paulus sah sich von da an zum Apostolat für die Heiden berufen. Zu welcher Religion hätte er sich denn bekehren müssen, da sein Messias Jude war und sein ganzes Leben Jude geblieben ist? Schließlich entstand das Christentum als etablierte Gemeinschaft erst viele Jahre nach dem Tod des Völkerapostels. Zudem betonte er stets und unermüdlich sein Jude-Sein, sein Hebräertum und seine Zugehörigkeit zur Schule der Pharisäer. Auch das lässt sich nachlesen (Apg 22,3). Die Verkündigung war für Paulus sein Leben lang eine schwere und belastende Aufgabe, nicht nur körperlich, sondern vor allem mental. Oft merkt man, dass ihn die Frohbotschaft in Widersprüche, Paradoxien und Inkonsequenzen verstrickt; doch künden, mahnen und predigen muss er – wie es das Schicksal aller Künder war, um nicht sein „seelisches Gleichgewicht“ zu verlieren. Allen Rückschlägen und gelegentlichen Misserfolgen zum Trotz ist Paulus seiner Berufung, die ihm zur Sendung wurde, treu geblieben. Die Rede von der „Bekehrung von Damaskus“, die in der deutschen Sprache längst geläufig ist, ist also ein Übersetzungsfehler, der dem Juden Saulus / Paulus nicht gerecht wird. Wir täten gut daran, unseren Paulus wieder dahin einzuordnen, wo er stets war und geblieben ist: im Judentum – und die Bekehrung als Berufung zu sehen und zu kommunizieren. Herzlichst, Ihr Kaplan Thomas Porwol! (Fortsetzung folgt) Gottesdienst-Reihe zu den Werken der Barmherzigkeit Am 24. September 2016 um 18.15 Uhr im Münster: „Durstige tränken“ mit der Gemeinschaft „St. Egidio“ Edmund-Erlemann-Platz „teilen macht reich” ist das Motto für den „halb gedeckten Tisch“. Volksverein, Stiftung Volksverein, TaK und Pfarre St. Vitus laden anlässlich der Umbenennung und Einweihung des Platzes vor der Citykirche zum Edmund-Erlemann-Platz am Samstag den 24.September 2016 um 9.30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück, zu einem FEST DES TEILENS ein: Tische, Bänke und Gedecke stehen bereit; für Kaffee, Tee und Wasser ist auch gesorgt. Jeder Gast möge die Tisch-Tafel mit decken und Brot, Marmelade, Käse, Wurst, Gemüse u.a.m. mitbringen und mit anderen teilen. (Anmeldung erbeten bis 21.9.16 per Mail unter [email protected] oder per Tel. unter 02161-46233-222) Es wird ein Fest des gemeinsamen Teilens und der gemeinsamen Freude – in Erinnerung an Edmund Erlemann, der fast 50 Jahre in Mönchengladbach segensreich gelebt und gewirkt hat. Um 11.00 Uhr ist die offizielle Einweihung des Platzes mit Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Um 12.00 Uhr laden wir herzlich ein zur Marktmusik in der Citykirche, in der auch eine Ausstellung zum 50jährigen priesterlichen Leben von Edmund Erlemann zu sehen sein wird. „Das Stöhnen der Erde hören“ - Eine Ausstellung zu unserem Umgang mit der Umwelt. Vom 03.09.bis 21.09.2016 zeigt die Künstlerin Ellen Geiser in der Citykirche eine Ausstellung, bei der sie Photographien von Hubert Perschke und Danijel Sivinjski aus dem rheinischen Braunkohlerevier mit Zitaten aus der Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus kombiniert. „Angesichts des Klimawandels und der Zerstörung der Natur sind die Christ*innen dazu aufgerufen ihre Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen und das Stöhnen der Erde zu hören“, sagt Ellen Geiser. „Die Braunkohleverstromung im Rheinischen Revier ist der größte CO-2-Emittent Europas; damit geschieht die Zerstörung der Schöpfung genau vor unseren Augen.“ Ein Zusammenspiel von Photographien aus dem Abbaugebiet und Zitaten aus der Enzyklika fordern die*den Besucher*in auf, sich zu positionieren. Gottesdienste für Kinder und Familien WG = Wortgottesdienst in der Krypta; EF = Eucharistiefeier – im Münster 04.09.16 11.00 Uhr EF Stell dir vor, es ist Frieden... (gemeinsamer Gebetstag mit der Kirche in Kolumbien) 11.09.16 10.00 Uhr WG Umgang mit Sündern 18.09.16 10.00 Uhr WG Fest der Kreuzerhöhung 25.09.16 10.00 Uhr WG Beispielgeschichte vom Reichen und vom armen Lazarus 02.10.16 11.00 Uhr EF Wir feiern Erntedank Die Gemeindezeitung braucht Ihre Hilfe, damit sie auch weiterhin regelmäßig erscheinen kann. Spenden für die Druckkosten und das Austragen erbitten wir auf das Konto: IBAN DE90 3105 0000 0000 0703 67 Stichwort: Gemeindezeitung. Herzlichen Dank !!! Marktmusik in der Citykirche Samstag, 3. Sept., 12.00 Uhr mit dem Ensemble „Suono Vivace“ Leitung: Monika Lamerz-Heithausen Samstag, 10. Sept., 12.00 Uhr Werke von J.S. Bach, F. Mendelssohn, J. Rutter u.a. Der Knabenchor der Evangelischen Hauptkirche, Rheydt Leitung: KMD Udo Witt Samstag, 17. Sept., 12.00 Uhr Werke von G.F. Händel, W.A. Mozart A. Stradella, R. Giazotto, S. Rachmaninov , u.a. Larissa Starozhilowa, Contralto Heinz-Josef Clemens, Orgel Samstag, 24. Sept., 12.00 Uhr „Magnificat anima mea Dominum“ Werke von L.N. Clerambault und J.S. Bach Klaus Paulsen, Orgel Chronik September 2016 Begräbnisse 14.07. Angelika Kuhlen 18.07. Cäcilia Schreinemachers Kirchplatz 12 Öffnungszeiten: dienstags und donnerstags samstags Geburtstage 03.09. Erika Boccaccio, 75 J. 06.09. Helga Scherers, 75 J. 16.09. Wolfgang Wedershoven, 85 J. 18.09. Rudolf Kerkhoff, 70 J. www.lesecafe-citykirche-mg.de Samstagsgespräch im LeseCafé am 17.9.16 um 16.00 Uhr 1946 – ein guter Jahrgang ! Gleich drei Jubilare feiern in diesem Sommer ihren 70. Geburtstag: Pfr. Wolfgang Bußler hat seit 2003 das Leben der Gemeinde St. Maria Rosenkranz und seit 2010 als GdG-Leiter die Entwicklung der Pfarre St. Vitus wesentlich mitgestaltet. Und trotz seines Ruhestandes seit 2013 ist er der Pfarre mit seinen vielen Diensten bei Eucharistiefeiern, Begräbnissen und der Spendung von Sakramenten nach wie vor treu. Zudem widmet er sich weiterhin der christlichen Kunst sowie der Versöhnungsarbeit in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Hans-Walter Hülser hat die Hauptpfarre St. Mariä Himmelfahrt in vielen Bereichen unterstützt und geprägt. Lange Jahre war er Mitglied bzw. Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Mitglied im Leitungsteam. Dabei waren ihm u.a. Kinder und Jugendliche immer ein großes Anliegen und ebenso das Münster, das stets mit Leben gefüllt sein soll. Die Sorge um Arme und sozial Benachteiligte war Willi Oberließen schon beruflich, aber seit vielen Jahren auch im ehrenamtlichen Engagement wichtig. Das zeigt sich in seiner Mitarbeit im Verein Wohlfahrt (2. Vorsitzender) und im Volksverein und besonders in seinem Einsatz für das Monatsendessen, das er vor sechs Jahren ins Leben rief, und es prägt auch seine Arbeit als Vorsitzender des Gemeinderates. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen Gottes Segen für die weiteren Lebensjahre. Gleichzeitig denken wir an Stephan Lingnau, der im Dezember sein 70. Lebensjahr vollendet hätte und uns mit seinem Engagement vor allem für Asylsuchende in Erinnerung bleibt. V. Beck Herzlichen Glück- und Segenswunsch und ein großes Dankeschön für Dr. Hans Günter Bender 15 - 18 Uhr 10 - 13 Uhr zu seinem 60-jährigen Priesterjubiläum Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer spricht zum Thema: Alter Rechtsextremismus im neuen Gewand? “PEGIDA” und “Die Identitären” Der Politikwissenschaftler beschreibt anhand der beiden aktuellen Bewegungen PEGIDA und “Die Identitären” das neue Erscheinungsbild der Rechten. Öffnungszeiten Gemeindebüro: Montag, Mittwoch und Freitag: 9 - 12 Uhr Donnerstag 16 - 18 Uhr 41061 Mönchengladbach, Abteistraße 37 Mail: [email protected]; Tel: 02161-46 233-0 Impressum „Gemeindezeitung“ Abteistraße 37, 41061 Mönchengladbach Tel: 02161- 4 6233- 0 Redaktion R. Acht, V. Beck Herstellung Druckerei P. & W. Pies Reyerstraße 42-44, 41065 Mönchengladbach Redaktionsschluss: der 10. der Vormonats Internet: www.pfarre-sankt-vitus.de E-Mail: [email protected] Michael Neukirchen Alter Markt 49 41061 Mönchengladbach Telefon 02161 – 182361 Fax 02161 – 183234 [email protected]
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