daniel spoerri

DANIEL SPOERRI
Daniel Spoerri – ursprünglich Daniel Isaac Feinstein – ist ein rumänisch-schweizerischer Tänzer, Regisseur und bildender Künstler. Er zählt zu den international wichtigsten
Objektkünstlern der 1960er/70er Jahre und ist einer der Gründer der Künstlergruppe Nouveau Réalisme
(1960), der auch Jean Tinguely und Yves Klein
­angehörten. Spoerri prägte damals die neue Kunstrichtung
der Eat-Art (Ess-Kunst) und entwickelte seine sogenannten
«Tableaux pièges» (oder auch «Fallenbilder»), in denen er die
Reste von Mahlzeiten konservierte.
Für Spoerri ist die Kochkunst Teil der bildenden Kunst.
1968 eröffnete er sein «Restaurant der Sieben Sinne» in der Altstadt von Düsseldorf und führte dort mit u.a.
Joseph Beuys, Dieter Roth und André Thomkins Eat-Art-­Aktionen durch, die bis heute legendär sind. In seiner
Eat-Art-­Gallery veranstaltete er dann ab 1970
­sogenannte «Eat-Art-Bankette», bei denen er selber als
Koch neue Rezepte ausprobierte, die gehobene Küche
­parodierte und mit den Künstlerkollegen über das Kochen
als Kunstrichtung philosophierte. Seine «Fallenbilder» sind teilweise aus ­diesen Veranstaltungen hervorgegangen,
und so auch das «Tableau piège» der Mobiliar. Es entstand bei einem ­Essen mit Paul Gredinger, Schweizer Kult-Werber,
Architekt, Maler und Kunstförderer.
Daniel Spoerri hat einmal gesagt: «Wenn alle Künste
untergeh’n – die edle Kochkunst bleibt besteh’n.» Damit erinnert er an die barocke Maxime «Memento mori,
carpe diem» (Gedenke des Todes, lebe den Tag) und
­aktualisiert das existenzielle Thema in einer überraschend
neuen und zugleich zeitlosen Form.
Daniel Spoerri wurde 1930 in Galati (Rumänien) gebo­
ren. Er lebt und arbeitet in Wien und Seggiano (Italien).
TA BLEAU PI ÈGE, 1972
AU F U N T E R S E I T E S IGN I E RT, DAT I E RT, BE Z E IC H N ET U N D DE DI Z I E RT ‹DA N I EL SPOERRI TA BLEAU PI EGE JA H RGA NG 72, A KTION REST SPOERRI, E A T E N B Y P A U L G R E D I N G E R , 1 4 J U I L L E T V I V E L A F R A N C E › A S S E M B L A G E , 4 1 × 7 1 × 7 1 C M
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