Premium-Schoki für Moskau

Premium-Schoki für Moskau
Kilchberg/Moskau – Der eidgenössische Schokoladenprimus Lindt
wird in Moskau sein erstes Fachgeschäft in Russland eröffnen.
Laut einem Sprecher des Konzerns Lindt & Spruengli soll das
Ladengeschäft bereits im kommenden November im Moskauer
Einkaufszentrum „MEGA Khimki“ seine Pforten öffnen. Milen
Gentschew, der Generaldirektor von IKEA Centres Russia, der
die Shopping-Mall gehört, bestätigte diese Information.
Der russische Absatzmarkt für Schokolade sei einer der größten
der Welt, sinnierte man bei der Lindt & Spruengli AG. Die
Schweizer hätten den Markt bereits drei Jahre lang sondiert,
um schließlich grünes Licht für das geplante 65 Quadratmeter
große Geschäft zu geben. Zwar sei der Absatz für ImportSchokolade in Russland auf Grund der Abwertung des Rubels um
fast die Hälfte eingebrochen, dies erkläre sich allerdings der
Branchenkennerin Jelisaweta Nikitina zufolge mit dem relativ
hohen Preis für Premiummarken, wie eben auch Lindt.
Denn, insgesamt sei der Schokoladenhandel in Russland im Jahr
2015 um 17,5 Prozent gewachsen. Für das Geschäftsjahr 2016
erwartet man sogar einen weiteren Zuwachs von 14 Prozent. Für
die Produkte von Lindt & Spruengli fiel bisher ohnehin nur ein
0,6 Prozent großes Stück vom russischen (Schoko-)Kuchen ab.
Zartschmelzendes Prestige
Den eidgenössischen Konditoren geht es mit dem Standort Moskau
in erster Linie sicherlich ums Renommee. Immerhin verkaufte
man zuletzt in den weltweit über 300 Geschäften Schokolade im
Wert von 3,65 Milliarden Schweizer Franken. Gentschew betont,
dass das Handelszentrum „MEGA Khimki“ jährlich von etwa 30
Millionen potentiellen Kunden frequentiert wird. Das sei für
ihn ein großer Vorteil zugunsten der dort präsenten Marken.
Dmitri Schizle, ein Vertreter der Firma „VIY“, die eine Kette
von Schokoladen-Geschäften unter dem Namen „French Kiss“
betreibt, sieht die Eröffnung des Fachgeschäfts ebenfalls als
positives Image-Projekt für Lindt & Spruengli. Jelisaweta
Nikitina, als Exekutivdirektorin des Zentrums für die
Erforschung des Konditorei-Marktes, bestätigt ebenfalls, dass
Lindt dadurch eine gute Positionen erobern könnte. Sie
verweist darauf, dass der Schokoladen-Kleinhandel in Russland
kaum entwickelt sei.
Dieser
Schritt
geschehe
im
Einklang
mit
der
Vertriebsstrategie, so eine Firmensprecherin der Lindt &
Spruengli AG gegenüber der russischen Zeitung „Vedemosti“.
„Wir sind in Russland seit einigen Jahren über eine
Tochtergesellschaft präsent; dies ist dort unser erster
Direktvertrieb an Endkunden.“, so das offizielle Statement aus
der Schweiz.
Davon unabhängig wolle das Unternehmen sowieso bis zu 65 neue
Lindt-Shops in aller Herren Länder eröffnen. Durch die
Direktvermarktung erwirtschaftete Lindt & Sprüngli zuletzt im
Geschäftsjahr 2015 immerhin rund 10 Prozent ihres
Gesamtumsatzes. Zudem sei Nachschub in Form von kreativen
Produkten angedacht. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, bei
welchen Lindt oder Lindor-Produkten das traditionsbewusste
russische Herz höher schlagen wird. Bei den kreativen
Marktstürmern oder dann doch eher
Klassikern – Moskau wird es weisen.
[mb/russland.RU]
bei
zartschmelzenden