Samstag, 3. September 2016, Solothurn Tagung Kooperation von Schule und Elternhaus Kooperation von Schule und Elternhaus Tagung, Samstag, 3. September 2016, 9.00–16.30 Uhr, PH FHNW Solothurn In den letzten Jahren sind der Kooperationsbedarf von Schule und Elternhaus sowie die Interaktionsdichte deutlich gestiegen – bedingt durch die veränderten Erwartungen beider Akteure infolge der Umsetzung schulischer Reformen wie die Etablierung der inklusiven Schule, der Einrichtung von Tagesstrukturen sowie der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen und Elternräten. Hinzu kommt, dass Eltern vom Fachdiskurs und von den Schulen teilweise geradezu «entdeckt» werden. Hintergrund sind die Erkenntnisse, die den Einfluss von Eltern auf den Bildungserfolg ihrer Kinder herausstreichen. Dies hat die Forderungen nach einer stärkeren Verschränkung von Schule und Elternhaus und nach besserer Einbindung der Eltern in den Bildungsprozess ihrer Kinder zur Folge. Die Tagung «Kooperation von Schule und Elternhaus» ist ein gemeinsames Weiterbildungsangebot der Professur «Theorie der Schule und stufenspezifische Schulentwicklung» des Instituts Vorschul- Unterstufe sowie des Instituts Weiterbildung und Beratung der Pädagogischen Hochschule FHNW. Die Professur «Theorie der Schule und stufenspezifische Schulentwicklung» hat zwischen 2011 und 2014 in Primarschulen die Praxis von Lehrpersonen mit Eltern im Rahmen eines Nationalfondsprojekts untersucht. Die Tagung gibt Einblick in den aktuellen Stand der Forschung zur Kooperation von Schule und Elternhaus sowie in deren Entwicklung in der Schule. Sie ermöglicht einen Erfahrungsaustausch zu konkreten Kooperationen in unterschiedlichen Schulen. Auch wird in verschiedenen Angeboten Praxiswissen zu guten Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Eltern vermittelt. Die Tagung richtet sich an Lehrpersonen aller Schulstufen, an Schulleitende, Verantwortliche in der Bildungsverwaltung sowie Dozierende und Forschende an Pädagogischen Hochschulen. Prof. Dr. Martin Straumann, Leiter Professur Theorie der Schule und stufenspezifische Schulentwicklung, Institut Vorschul- und Unterstufe PH FHNW Prof. Jürgen Lehmann, Professur Theorie der Schule und stufenspezifische Schulentwicklung, Institut Vorschul- und Unterstufe PH FHNW Susann Müller Obrist, Co-Leiterin Kursorische Weiterbildung, Institut Weiterbildung und Beratung PH FHNW Hauptreferate Das erste Impulsreferat von Prof. Dr. Werner Sacher widmet sich der partnerschaftlichen Elternarbeit. Elternarbeit kann in erheblichem Masse zum Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler beitragen. Damit sie ihr Potenzial entfalten kann, muss sie allerdings auf der Grundlage eines partnerschaftlichen Verhältnisses zwischen Schule und Elternhaus stattfinden. Der Vortrag zeigt auf, welche Konsequenzen sich aus einer solchen Neuausrichtung für die Gestaltung der Schulgemeinschaft, für die Kommunikation und Kooperation mit den Eltern und für die Elternmitwirkung ergeben. Das zweite Referat von Jürgen Lehmann, Professur für Theorie der Schule und stufenspezifische Schulentwicklung, IVU, zeigt auf, von welchen Interessen und Überzeugungen sich Lehrpersonen in ihrer Praxis im Umgang mit Eltern leiten lassen. Diesen Fragen ist das Projekt «Kooperation von Schule und Familie», gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds, in einer explorativen Studie von 2010–2014 nachgegangen. Begleitende Tagungsillustration Frida Bünzli lebt und arbeitet als freischaffende Comiczeichnerin und -autorin in Zürich. Sie hält während des ganzen Tages ihre Tagungsimpressionen und wichtige Botschaften in Comics fest als pädagogisch-illustratorische Tagungschronik – emotional, authentisch, aus subjektiver Perspektive. Zum Abschluss der Tagung macht sie diese, musikalisch begleitet, sichtbar. Vertiefungsangebote Die Tagungsteilnehmenden haben die Möglichkeit, die Thematik der Tagung zu verschiedenen Gebieten ihrer Wahl zu vertiefen. Die Vetiefungsangebote finden zweimal statt (vormittags und nachmittags). Programm 08.30 Eintreffen, Kaffee und Büchertisch 09.00–09.15 Begrüssung: Dagmar Rösler, Präsidentin des LSO (Verband Lehrerinnen und Lehrer Verband Solothurn 09.25–09.35 Verschiedene Perspektiven auf die Zusammenarbeit von Schule und Eltern. Videostatements von Eltern, Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern 09.40–10.20 1. Referat von Prof. Dr. em Werner Sacher, Deutschland: Partnerschaftliche Elternarbeit 10.20–10.50 Pause 10.50–11.55 Vertiefungsangebote Runde 1 12.00–13.15 Mittagspause 13.15–14.00 2. Referat von Prof. Jürgen Lehmann: Kooperation Schule und Elternhaus (Ergebnisse der Studie zur Praxis von Lehrpersonen mit Eltern, 2011–2014) 14.15–15.20 Vertiefungsangebote Runde 2 15.20–15.45 Pause 15.45–16.10 Illustratorische Tagungschronik mit Frida Bünzli, Comic-Illustratorin, musikalische Begleitung 16.15 Schluss Datum Samstag, 3. September 2016 Ort Pädagogische Hochschule FHNW, Solothurn Tagungskosten CHF 180.–. Für Lehrpersonen und Schulleitungen der Volksschule aus dem BRNW (Kantone AG, SO, BS, BL) übernehmen die jeweiligen Kantone die Tagungsbeiträge mit Ausnahme eines Eigenanteils von CHF 40.–. Anmeldung Bis 22. August 2016; www.fhnw.ch/ph/tagungen Auskunft Susann Müller Obrist, T +41 56 202 81 06; [email protected] Administration Nicole Grogg, T +41 56 202 75 67; [email protected] Vertiefungsangebote A Fokus Forschung und Transfer in den Schulalltag A1 Schülerinnen und Schüler als Partner, nicht als Objekte der Elternarbeit Prof. Dr. em. Werner Sacher, Neumarkt i.d. Opf, Deutschland Zielgruppe: PS, Sek I Auch Elternarbeit, die sich in einem modernen Sinne als Erziehungs- und Bildungspartnerschaft versteht, zielt oft nur auf die Kooperation von Eltern und Lehrkräften – über die Köpfe der Schülerinnen und Schüler hinweg. Sie empfinden sie deshalb oft als Bedrohung und lehnen sie ab oder sabotieren sie sogar. Es werden Möglichkeiten vorgestellt und diskutiert, die Schülerinnen und Schüler einzubeziehen und dadurch die Akzeptanz und den Erfolg von Elternarbeit zu verbessern. A2 Die Beziehung mit den Eltern – Strategien für Lehrpersonen Dr. Katriina Vasarik Staub, Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Zürich PS, Sek I (Sek II) Die Beziehung zwischen Schule und Elternhaus ist intensiv. Oft spüren Lehrperso nen und Eltern besonders in Transitionssituationen, z.B. zwischen Primarschule und Gymnasium, einen grossen Druck. Damit befasst sich auch die erziehungs wissenschaftliche Forschung. Der erste Teil des Vertiefungsangebots vermittelt die neusten diesbezüglichen Erkenntnisse. Wie die Schule und Lehrpersonen mit dem Druck umgehen und die Beziehung zwischen Schule und Elternhaus erfolgreich steuern können, wird im zweiten Teil gemeinsam erarbeitet. A3 Elterliche Hausaufgabenhilfe – wann hilft sie wirklich? Dr. Sandra Moroni, Pädagogische Hochschule Bern PS (Mittelstufe), Sek I Schlechte Noten im Zeugnis des Kindes sind für viele Eltern Anlass, sich verstärkt in die Hausaufgaben ihres Kindes einzumischen. Elterliche Hilfe bei Hausaufgaben führt aber nicht zwingend zu besseren Schulleistungen des K indes. Das Vertiefungsangebot zeigt auf der Basis von Ergebnissen jüngerer Studien unter anderem auf, unter welchen Bedingungen elterliche Hausaufgabenhilfe tatsächlich zu bessern schulischen Leistungen des Kindes führen kann. B Fokus Schulentwicklung B1 Elternarbeit als Schulentwicklung im Jahresprogramm einer Schule Prof. Dr. Martin Straumann, Institut Vorschul- und Unterstufe, PH FHNW Schulleitungen, Lehrpersonen aller Stufen Ausgehend vom Konzept von Epstein u.a., 2009, zur Erziehungs- und Partner schaft mit Eltern in der Schule, werden sechs Typen der Elternarbeit aufgezeigt und kritisch auf ihre Transformation auf Schweizer Schulverhältnisse diskutiert: Elternbildung, Interaktive Kommunikation, Freiwilligenarbeit, Unterstützung der Eltern zu Hause, Mitsprache und Mitbestimmung, Partnerschaft in der Gemeinde/im Quartier. In der Diskussion stellt sich die Frage, wie Elternarbeit in einem Jahresprogramm der Schulleitung eingebunden werden kann, ohne alle Beteiligten allzu sehr zu überfordern. Erfahrungen und Beispiele von Schulleitenden sind erwünscht. B2 Von der Pflicht zur Kür – Gelingensbedingungen für ein starkes Erziehungsbündnis Manuela Schoneveld, Leiterin Fachstelle Schulsozialarbeit Stadt Baden Primarschule, Sek I Was können wir tun, damit sich Eltern sowie Schülerinnen und Schüler in der Schule wohlfühlen und gut kooperieren? Wie können wir Eltern bei der Lösung von Problemen als Ressource nutzen? Anhand verschiedener Ansätze und Praxisbeispiele lernen Sie Gelingensbedingungen für die erfolgreiche Einbindung und Zusammenarbeit mit Eltern kennen. Themen sind unter anderem: pädagogische Grundhaltung, die Relevanz situativer Bedingungen, Scham, Feedbackkultur und alternative Handlungsmöglichkeiten. B3 Elternarbeit mit «bildungsfernen» Eltern beginnt früh Stefan Hug, Schuldirektor Zuchwil Sybille Christen, Leiterin Zentrum für Kinder und Jugend KIJUZU, Zuchwil Schulleitungen, Schulsozialarbeiter/innen, Lehrpersonen aller Stufen Sie erhalten einen Einblick ins Zentrum für Kinder und Jugend Zuchwil (KIJUZU) und erfahren, wie Kindern verschiedener Altersstufen, Kulturen und sozialer Schichten vom Kleinkindalter bis hin zum Schulaustritt eine professionelle familienergänzende Tagesbetreuung geboten wird. Eltern finden im Angebot an Tagesstrukturen Entlastung und das KIJUZU trägt massgeblich dazu bei, dass Kinder beim Kindergarteneintritt die Unterrichtssprache schon können und bereits in einer schulnahen Institution sozialisiert worden sind. Ausserdem werden Eltern gut vorbereitet, was die schulische Kultur und die Elternarbeit bzw. -kontakte angeht. B4 Elternabend einmal anders – World Café zu gemeinsamen Erziehungs- und Bildungsthemen Lisa Lehner, Schulleiterin Rütihof, Baden Schulleitungen, Lehrpersonen aller Stufen Die Schule Rütihof, Baden, zeigt, wie ein Elternabend auch ganz anders aussehen kann: Lehrpersonen und Eltern diskutieren zusammen an einem Gesamt schulabend in einem «World Café» über gemeinsame Erziehungs- und Bildungsthemen wie Hausaufgaben, Strafen, Medien. Eltern können sich so zu aktuellen Themen der Schule einbringen und mitdiskutieren. Lehrpersonen erfahren, wie Eltern über gewisse Erziehungs- und Schulthemen denken – ein gewinnbringender, konstruktiver Austausch für alle. C Fokus Kommunikation und Zusammenarbeit im Unterricht C1 Auf gleicher Augenhöhe – Schulische Standortgespräche mit gutem Einbezug der Eltern Gabi Bühler-Müller, PH FHNW IWB Schulleitungen, Lehrpersonen alle Stufen Das Verfahren des Schulischen Standortgesprächs (SSG) hat sich als Hilfsmittel für eine zielgerichtete Durchführung von Runden Tischen bewährt. Der gleichberechtige Einbezug aller Beteiligten erhöht die Wirksamkeit der Förderplanung und ist entscheidend für den Erfolg der Massnahmen. Je spezifischer und umfassender diese sind, umso wichtiger ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Der Workshop vermittelt einen Überblick über das SSG und geht anschliessend gezielt der Frage nach: Wie kann ein guter Einbezug der Eltern gelingen? C2 Brücken und Wege der interkulturellen Zusammenarbeit mit Eltern Sibylle Bittner, PH FHNW IP Schulleitungen, Lehrpersonen aller Stufen Was tun, wenn nicht dieselbe «Sprache» gesprochen wird? Die Kommunikation kann ein Spannungsfeld in der Zusammenarbeit mit Eltern sein. Wir ergründen die Herausforderungen und identifizieren Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Fokus liegt in diesem Angebot auf der Gestaltung einer wertschätzenden, interkulturellen Kommunikation. Andere wichtige Themen sind der Umgang mit möglichem Widerstand und der Einsatz von Kulturvermittlern und -vermittlerinnen. C3 Es muss ein «Premium Kind» werden Elisabeth Walder, Erwachsenenbilderin Schulleitungen, Lehrpersonen aller Stufen Eltern, die ihre Kinder ständig kontrollieren, ihnen möglichst alle Probleme abnehmen möchten und gegenüber der Schule eine stark fordernde Haltung einneh men, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, sind für Lehrpersonen wie für die Kinder eine Belastung. Wie können wir mit Wertschätzung und konstruktivem Dialog das Spannungsfeld aufdecken und den Eltern die Wichtigkeit der gegenseitigen Unterstützung verständlich machen, damit ihre Kinder nicht zwischen «Stuhl und Bank» fallen, sondern sich optimal entwickeln können? Lageplan Solothurn N g we ren O r be re Nik la St. se e er nt U s en ub gr ein St ng ra ss e ne er St er W r. st of kh se as tr. Ba se lst e Gr Sternen, Solothurn-Niederbipp-Bahn as re te Un twicklung licher e ass str en nch ng uss t ras ne er St se He sse P tra e ss cke Rötibrü ra st gi en W Aare Solothurn Ost asse Altstadt erstufe ke üc br lo Ve ofs rkh We Rötistr ufe und e strass Luzern Beratung ung erführ Unt BB hof S Bahn Zuchwilerstrasse En st ge Bü re ns tra ss e Hauptstrasse ss ra e Solothurn West Institut Weiterbildung und Beratung, Obere Sternengasse 7 P Parkhaus «Baseltor» Fussweg von Bahnhof SBB ca. 15 – 20 Min. Folgende Hochschulen der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW bieten Weiterbildungen an: – Hochschule für Angewandte Psychologie – Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik – Hochschule für Gestaltung und Kunst – Hochschule für Life Sciences – Musikhochschulen – Pädagogische Hochschule – Hochschule für Soziale Arbeit – Hochschule für Technik – Hochschule für Wirtschaft Fachhochschule Nordwestschweiz Pädagogische Hochschule Institut Weiterbildung und Beratung Bahnhofstrasse 6 5210 Windisch T +41 56 202 90 00 [email protected] www.fhnw.ch/ph/weiterbildung
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