Zukunft bauen 20 Jahre KIUMA

3 / 2016 / K11438
Indien: Nicht alltäglich – Seite 12
Moldawien: Geschützter Raum für Kinder und Jugendliche – Seite 16
Griechenland: wortundtat-Partner bleibt wichtiger Akteur auf Lesbos – Seite 18
Deutschland: Musical-Aufführung im Stern im Norden – Seite 20
Zukunft bauen
20 Jahre KIUMA
Seite 4 –11
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Heinrich Deichmann
weiht im Süden Tansanias
zwei Hoffnungszentren ein
Editorial
Langsam angehen lassen
Liebe Freunde und Unterstützer von wortundtat,
seit 20 Jahren ist wortundtat Partner von KIUMA. Das Projekt
unterstützt die Entwicklung einer ganzen Region im Süden
Tansanias. Eindrücke von dort geben Ihnen einige Berichte
in diesem Magazin. Unter anderem finden Sie aktuelle Bilder
von der Reise des wortundtat-Vorsitzenden Heinrich Deichmann,
der – während diese Zeilen geschrieben werden – zusammen
mit hochrangigen Regierungsvertretern Tansanias das Jubiläum
feiert.
Kaum einer derjenigen, die KIUMA seit 1996 begleiten,
hätte gedacht, dass sich in dieser Zeit so vieles entwickeln
kann. In der Region muss man vieles langsamer angehen.
Kaum etwas entsteht da von heute auf morgen. Es braucht
eben seine Zeit – und manchmal deutlich mehr, als wir das
in Mitteleuropa mögen. So war langer Atem notwendig,
um Durststrecken zu überstehen. Frustrationstoleranz,
um Rückschläge zu verkraften. Die Bereitschaft, auch aus
Fehlern zu lernen. Ein Bewusstsein dafür, dass in dieser Welt
nichts vollkommen sein wird. Und als Christen sind wir der
Überzeugung, dass auch das ein oder andere Wunder dazugehörte, damit KIUMA heute zur Entwicklung des TunduruDistrikts beitragen kann.
Viele Gründe also, für die vergangenen 20 Jahre dankbar
zu sein – ebenso wie für die Entwicklungen in den übrigen
wortundtat-Projekten, über die wir Ihnen gern auf den
folgenden Seiten berichten.
Ihre wortundtat-Redaktion
www.wortundtat.de
www.facebook.com/
wortundtat
www.youtube.de/
wortundtat1977
Inhalt
TANSANIA
Vom Einzelspender zum Verein
mit vielen Unterstützern
Heinz-Horst Deichmann, Schuheinzelhändler aus Essen, Doktor der Medizin
und studierter Theologe, war Initiator
von wortundtat. Nach einem Besuch in
Indien begann er in Kooperation mit der
Organisation AMG India (Advancing the
Ministries of the Gospel) das Werk aufzubauen. Durch diese Zusammenarbeit
sollte jegliche Unterstützung durch Einheimische geleistet werden. Die Überzeugung dahinter: Menschen aus dem
gleichen Kulturkreis können den Betroffenen besser helfen als Europäer, die eine
ganz andere Vorstellung vom Leben und
den Problemen der Kranken und Hilfsbedürftigen haben. Was 1977 durch das
finanzielle Engagement einer Einzelperson begann, ist heute zu einem Hilfswerk
geworden, das von mehreren Tausend
Spendern getragen wird. Dennoch ist
weiterhin jede Hilfe gefragt, denn auch
das Hilfsangebot wird stetig erweitert.
Ein Spendenformular und die Möglichkeit,
weitere Informationen anzufordern, finden
Sie am Ende des Magazins.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
4 Ein Haus für alle
Heinrich Deichmann weiht Vielzweckgebäude für
Dorfgemeinschaften ein.
6 Ein Ort der Hoffnung
KIUMA feiert 20-jähriges Jubiläum.
8 Aus dem Abseits geholt
Eine Region holt langsam auf.
10 KIUMA macht Berufstraum wahr
Samuel Emanuel Telela machen Zahlen große Freude.
INDIEN
12 Nicht alltäglich I: Schule
Die AMG-Schule bietet armen Familien eine Chance.
13 Nicht alltäglich II: Wasser
Wasser ist unverzichtbar, aber nicht für alle Inder erreichbar.
14 Als Vorbild vorangehen
Peeki Bai motiviert zum Lernen.
MOLDAWIEN
16 Angenommen und geliebt
Geschützter Raum für Kinder und Jugendliche.
17 Hilfe für Familien nach Starkregen
Gloria unterstützte den Wiederaufbau zerstörter Häuser.
GRIECHENLAND
18 Wertschätzung entgegenbringen
wortundtat-Partner bleibt wichtiger Akteur auf Lesbos.
DEUTSCHLAND
Impressum:
wortundtat 3/2016
Redaktion:
Thomas Brand (Koordination), Ulrich Effing (V.i.S.d.P.),
Sabine Heidenreich
Redaktionskontakt:
wortundtat, Deichmannweg 9, 45359 Essen
Telefon: 02 01- 67 83 83, Fax: 02 01- 8 67 64 96 52
[email protected], www.wortundtat.de
Fotos:
AMG India, Thomas Brand, Rüdiger Fessel, Gloria, wortundtat
Designkonzept, Layout und Prepress:
Gute Botschafter GmbH, 45721 Haltern am See,
www.gute-botschafter.de
Druck:
Druckpartner Essen
20 Gestärkte Kinder
Stern im Norden führte Musical auf.
WORTUNDTAT E. V.
22 Jahresbericht
Die Entwicklung der Ausgaben im Jahr 2015.
23 Mit Freunden feiern
Eindrücke vom Hof-Fest.
BIBLISCHER IMPULS
24 „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“?
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4 | wortundtat 3/2016
TANSANIA
Ein Haus für alle
Heinrich Deichmann weiht Mehrzweckhallen
für Dorfgemeinschaften ein
Zentren der Hoffnung nennt der wortundtat-Partner KIUMA die Gebäude, von denen es
im Tunduru-Distrikt bereits fünf gibt. Bei seinem Besuch im Süden Tansanias weihte der
wortundtat-Vorsitzende Heinrich Deichmann in Twendembele und Namwinyu nun zwei
neue Hoffnungszentren ein. wortundtat-Gründer Dr. Heinz-Horst Deichmann hatte fast
auf den Tag genau vier Jahre vorher die Grundsteine der Gebäude gelegt.
D
ie Zentren sind Vielzweckgebäude:
Kinder können dort in den Kindergarten gehen. Jugendliche absolvieren
eine zweijährige Schulung als Schreiner, Maurer oder Schneider. Den großen Saal nutzt die
Dorfgemeinschaft als Treffpunkt. Die christliche Gemeinde feiert im Haus ihre Gottesdienste.
Die Menschen nutzen das Angebot gern: Die
Kindergartenplätze etwa waren innerhalb kürzester Zeit komplett vergeben. Und die Schulungsmöglichkeiten für junge Leute sind heiß
begehrt. Wer hier lernt, kann vor und nach der
Schule den Eltern bei der Feldarbeit helfen.
Das ist ein starkes Argument in einer Region,
in der fast alle Einwohner zum Überleben auf
gute Erträge ihrer Landwirtschaft angewiesen
sind. Da wird es gern in Kauf genommen, dass
man nicht so intensiv studiert wie im Ausbildungszentrum in KIUMA. Mit den erworbenen
Fähigkeiten haben die Absolventen nach zwei
Jahren immer noch genug gelernt, um in der
wenig entwickelten Region eine Arbeit zu
bekommen oder sich mit einem
Nebenerwerb über Wasser
zu halten.
„Mein Vater hat die Arbeit mit
Dr. Matomora Matomora hier
angefangen. Ich werde sie in seinem
Sinne weiterführen“, sagte Heinrich
Deichmann bei der Einweihung, an
der die meisten Bewohner der jeweiligen Dörfer mit großer Begeisterung
teilnahmen und – wie in der Region
üblich – ein großes Fest daraus machten.
„Ich werde die Arbeit
im Sinne meines Vaters
weiterführen.“
Der wortundtat-Vorsitzende hatte die Region
anlässlich der Feierlichkeiten zum 20-jährigen
Bestehen KIUMAs besucht. Auch hochrangige
Vertreter der tansanischen Regierung nahmen an der Jubiläumsfeier teil. Viele Hundert
Menschen hatten sich dazu am Tag nach der
Einweihung der Hoffnungszentren auf dem
KIUMA-Gelände versammelt.
Den Grundstein zu den Hoffnungszentren hatte Dr. Heinz-Horst
Deichmann, der wortundtat-Gründer, 2012 bei seiner letzten Reise
nach Tansania gelegt.
Schülerinnen zeigen Heinrich Deichmann
und Dr. Matomora Matomora, was sie
schon an der Nähmaschine gelernt haben.
Ein großer Teil der Dorfgemeinschaft nahm in Namwinyu
an der Einweihungsfeier teil.
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TANSANIA
6 | wortundtat 3/2016
TANSANIA
KIUMA –
ein Ort der Hoffnung
„Ich glaube an Gottes Führung. Und ich freue mich, dass ich etwas dazu beitragen konnte,
dass ein Mann es gewagt hat, sich Gottes Führung anzuvertrauen. Mit KIUMA ist in Südtansania
ein Ort der Hoffnung entstanden“, schrieb wortundtat-Gründer Dr. Heinz-Horst Deichmann
im Vorwort des Buches „Matomora Matomora – der längste Umweg führt nach Hause“*.
Dr.
Matomora Matomora wurde
1944 in eine moslemische Familie hineingeboren. Mit knapp
20 Jahren ließ er sich taufen in dem Bewusstsein, dass er damit unter Umständen alle
Brücken zu seiner Familie einreißen würde.
Matomora lernte vor rund 50 Jahren den
wortundtat-Gründer Dr. Heinz-Horst Deichmann in Deutschland kennen. 1996 begann er
mit Unterstützung des Hilfswerks eine Arbeit
in seiner früheren Heimat aufzubauen. Er ist
heute Direktor von KIUMA, einer christlichen
Einrichtung zur Entwicklung des Bildungs-
und Gesundheitswesens in einer abgelegenen
Region im Süden Tansanias. Die unterschiedlichen Angebote dort erreichen heute etwa
35.000 Menschen im Jahr.
In den Jahren bis zum Start von KIUMA
machte Matomoras Lebensweg alles andere als
einen geradlinigen Eindruck. Und doch musste
er offenbar jeden einzelnen Schritt dieses
„längsten Umwegs“ genau so gehen, damit
heute, im Jahr 2016, das 20-jährige Jubiläum
in KIUMA gefeiert werden kann.
* Hanna Schott: „Matomora Matomora – der längste Umweg führt nach Hause“, Neufeld Verlag, 2012, 158 Seiten, ISBN 978-3-86256-033-2
|7
TANSANIA
Ein eigenes Ausbildungszentrum für Lehrer soll
helfen, den Mangel an
Lehrkräften zu beheben
und vorhandene Lehrer
fortzubilden.
Aus dem
Abseits geholt
KIUMA, das wortundtat-Projekt in Tansania, liegt sehr abseits: Nach Westen sind es rund
200 Kilometer bis zur nächstgrößeren Stadt, nach Osten knapp 70 – vorbei an kleinen
Dörfer mit meist grasgedeckten Lehmhütten. Große Wildtierreservate versperren
den Weg nach Nord und Süd.
Besserung in Sicht
Zurzeit wird die buckelige Lehmpiste,
die den Teil des Landes durchquert und
Reisende nach KIUMA bringt, durch
eine asphaltierte Straße ersetzt. Langsam aber sicher erreicht auch elektrischer Strom manche Dörfer. Aber bis zu
einem Leben, wie es in anderen Teilen
des ostafrikanischen Landes gelebt wird,
ist es noch ein weiter Weg: Fließendes
Wasser, Fernsehen, Internet, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zum Beispiel
kennen nur die wenigsten in der Region.
Als Fortbewegungsmittel dienen gewöhnlich die eigenen Füße, manchmal
klapprige Fahrräder. Reiche Leute haben
einfache Motorräder. Kaum jemand
fährt Auto.
8 | wortundtat 3/2016
Hilfe für 35.000
Vor 20 Jahren begann das heute von
Heinrich Deichmann geleitete und von
der DEICHMANN-Stiftung unterstützte
christliche Hilfswerk wortundtat mit
dem Aufbau von KIUMA. Die Abkürzung steht auf deutsch für „Kirche der
Liebe Christi“. Die Kirche brachte den
christlichen Glauben in die Region –
und findet immer mehr Akzeptanz unter
den Einwohnern.
Viel geschafft
Maurer und Schreiner wurden damals
als Erstes gebraucht. Sie konnten weitere
Gebäude bauen und Inneneinrichtungen
anfertigen. Sie haben viel geschafft:
Mittlerweile gibt es auf dem Gelände
TANSANIA
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ein Hospital mit über 100
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eine Sekundarschule für an
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1.000 Schülerinnen und Schüler,
eine Krankenpflegeschule, eine
ine Kirmlungsche, eine große Versammlungshalle, ein Lehrerausbildungszenngszentrum, Wohnungen für Lehrer,
mitarSchüler und Verwaltungsmitarbeiter und vieles mehr. Und auch
in den Dörfern des Distriktss hat
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KIUMA geholfen, sogenannte
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Hoffnungszentren zu bauen.
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Dort erlernen junge Leute
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sich die Dorfgemeinschaft zu
Versammlungen.
KIUMA
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TANSANIA
KIUMA macht
Berufstraum
wahr
Samuel Emanuel Telela machen Zahlen
und Rechnungswesen große Freude
Der ehemalige KIUMA-Schüler Samuel Emanuel Telela arbeitet
heute in der Buchhaltung von KIUMA. Von dieser beruflichen Laufbahn
hätte der 29-Jährige, der ohne Strom und fließendes Wasser aufwuchs,
als Kind nicht zu träumen gewagt.
Im Tunduru-Distrikt gilt es
als großes Privileg, lernen zu
dürfen. Die Schüler in KIUMA
ergreifen die Chance gern
und haben – anders als an
vielen anderen Schulen des
Landes – ausreichend Lernmaterialien.
10 | wortundtat 3/2016
TANSANIA
Schule, Fluss und Garten
Samuel Emanuel Telela kommt aus Mbesa,
einem abgelegenen Dorf im südlichen TunduruDistrikt. Gemeinsam mit seinen Eltern und drei
Geschwistern wuchs er in einem Haus ohne
Strom- und Wasserversorgung auf. Die Familie lebte vom Pastorengehalt des Vaters und
den Ernteerträgen der Mutter, die eine kleine
Landwirtschaft für den Familienbedarf betrieb.
Seinen Alltag bis zum zwölften Lebensjahr beschreibt Samuel so: „Nach der Schule holte ich
Wasser vom Fluss und half im Gemüsegarten.
Wenn ich frei hatte, las ich, traf mich mit
Freunden zum Fußballspiel oder unterstützte
die kirchliche Jugendarbeit.“ Soweit war seine
Jugend über weite Strecken dem vergleichbar,
was seine Altersgenossen erlebten.
Weiterbildung als Traum
Aber Samuel lernte gern. Nach dem Abschluss
der siebten Klasse in der Grundschule des Dorfes sah er sich – wie viele Altersgenossen in
dem Teil des Landes – jedoch bereits am Ende
seiner Möglichkeiten. Die Grenzregion zu
Mosambik ist für einen lernbegierigen Menschen ein denkbar schlechter Ort. Zuverlässige
weiterführende Schulen fehlen. Der Wechsel zu
einer weit entfernten Bildungsstätte war für die
Familie unerschwinglich.
Samuel berichtet, wie sein
Traum vom Weiterlernen
dennoch wahr wurde:
„Mein Vater berichtete
von einer Einrichtung
mit Namen KIUMA,
etwa 110 Kilometer nördlich von
Mbesa. Er erklärte, dass das ein
Zentrum
für
schulische, berufliche und geistige Bildung sei.“
Samuel war neugierig. Er erfuhr, dass KIUMA
eine gut organisierte weiterführende Schule
betrieb und dass diese ärmeren Einheimischen
offenstand. Trotz großer Entfernung vom eigenen Zuhause entschied er, sich mit 19 Jahren
anzumelden.
Faible für Zahlen
Samuel war glücklich. Die Aufnahme an der
KIUMA-Sekundarschule bot ihm eine finanzierbare Bildungschance, die er unbedingt nutzen wollte. Zudem entdeckte er seine Liebe zu
Zahlenwerken. Der junge Mann erinnert sich:
„Buchhaltung und Kostenrechnung wurden
sofort meine Lieblingsfächer. In diesem Bereich „Mein Ziel ist ein
Leben nach Gottes
wollte ich später arbeiten.“
Maßstäben.“– Mit
der ihm gestellten
„Ich wollte lernen
Aufgabe ist Samuel
sichtlich im Einklang.
und bin glücklich,
dass KIUMA mir
diese Chance gab.“
Mit 20 Jahren kam er diesem Wunsch mit
Bestehen seines Fachabiturs näher. Das Examen
qualifizierte ihn zum Studium. Er entschied
sich für das Tanzania Institute of Accountancy,
eine Universität für Rechnungswesen, die in
der erheblich besser entwickelten Küstenregion
von Mtwara liegt. Drei Jahre später hatte er
sein Diplom in der Tasche.
Positive Lebens-Bilanz
Samuel summiert: „Als ich Kind war, begrenzten einfache Sachzwänge wie ein Zuhause
ohne Wasser und Strom sowie eine fehlende
Infrastruktur mein Leben. Dann wurde ich
KIUMA-Schüler. Heute bin ich bei KIUMA dafür verantwortlich, alle Ausgaben meiner früheren Schule und der anderen Einrichtungen
der Organisation ordentlich nachzuhalten.“
Seine Bilanz: „Mein Beruf ist mein Traum. Die
Arbeit ist qualifiziert und interessant. Es mangelt mir höchstens einmal an Zeit. Aber ich
habe noch mehr vor: Ich möchte heiraten, mich
erneut weiterbilden und anderen helfen, wie
auch mir geholfen wurde. Denn Jesus sagt: ‚Die
Gnade, die Du erhieltest, gib weiter.‘
Weitere Erfolgsgeschichten aus
Tansania:
www.wortundtat.de
Wo wir helfen
Tansania
Früchte der Arbeit
| 11
INDIEN
Nicht alltäglich I:
Schule
Längst nicht alle Kinder in Indien können
eine Schule besuchen
Etwa 15.000 indische Kinder und Jugendliche können mit Unterstützung von Spendern
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Schule des wortundtat-Partners AMG
besuchen. Besonders Kinder aus armen Familien werden gefördert.
I
Uniformen für Schüler
sind in Indien eine
Selbstverständlichkeit
– aber nicht alle Eltern
können sie bezahlen.
Wie Sie helfen
können:
www.wortundtat.de/
klassenpaten
12 | wortundtat 3/2016
mmer zum Schulbeginn erhalten die
Mädchen und Jungen in den wortundtat-Schulen
Schuluniformen,
Tornister und Lehrmaterial. Bildung ist
für viele der Kinder der erste Schritt heraus aus Armut und Perspektivlosigkeit.
Weil Familien auf dem Land oft das Geld
dafür fehlt, zahlt wortundtat für das
Material. Ohne diese Unterstützung würden viele Eltern ihre Kinder – besonders
die Mädchen – sobald wie möglich von
der Schule abmelden.
Für 80 Cent am Tag lernen
Wenn Sie einem Schüler in Indien helfen möchten, ist das zum Beispiel über
eine Klassenpatenschaft möglich. Damit finanzieren Sie einen Platz in einer Klasse der Schule an den Steinbrüchen bei Yeleswaram. 24 Euro im
Monat (bisher 18 Euro) – umgerechnet
80 Eurocent pro Tag – reichen dafür aus.
Das ist genug, damit ein Schüler zum
Beispiel seine komplette Schulkleidung,
das Lehrmaterial, aber auch seine täglichen Mahlzeiten, den Unterricht und
den Platz im Internat erhält. Als kleines Dankeschön schicken wir den Paten
einmal im Jahr ein Foto der von ihnen
unterstützten Klasse.
INDIEN
Nicht alltäglich II:
Wasser
Wasser ist unverzichtbar, aber nicht für
alle Inder erreichbar
Das macht viele Menschen krank: Auf dem Land lebende Inder holen das Wasser zum
täglichen Gebrauch oft aus offenen Gewässern. Menschen mit schwachem Immunsystem
sind besonders gefährdet: Kinder unter fünf Jahren, Alte, Mangelernährte. Etwa jede
fünfte ansteckende Krankheit in Indien ist auf verschmutztes Wasser zurückzuführen.
Geschützte Brunnen können helfen.
S
eit einigen Jahren hilft der wortundtat-Partner AMG mit dem Bau
von Brunnen an Orten, an denen
die Menschen nur ungenügenden Zugang zu sauberem Wasser haben. Rund
700 Euro kostete bisher ein solcher
Brunnen, der für etwa 200 Personen
reicht. Neuerdings sorgt AMG parallel
zum Brunnenbau mit großen Gruben
dafür, dass das Wasser nach Regenfällen im Boden versickern kann, statt
oberflächlich abzufließen. Das Vorgehen
wird von den Behörden empfohlen, da
der Grundwasserspiegel im Land absinkt
und der Zugang zu Trinkwasser damit
komplizierter wird.
In den kleineren Schulanlagen hat AMG
daher sechs, in den größeren bis zu
zehn große Gruben gegraben und mit
Kies gefüllt. Dort kann sich das Wasser
sammeln und im Boden versickern. Ein
positiver Nebeneffekt: Das Schulgelände
steht nicht mehr so lange unter Wasser,
wenn wieder mal ein Starkregen gefallen ist – wie es dort gerade während
der Regenzeit regelmäßig vorkommt.
In Zukunft werden auch alle Brunnen
außerhalb des Schulgeländes mit Sickergruben angelegt. Auch wenn das nicht
mehr für 700 Euro möglich sein wird:
Es ist ein Aufwand, der sich lohnt.
Selbstverständlich
gibt es viel Wasser
in Andhra Pradesh –
aber oft ist es nicht
da, wenn es gebraucht wird, nicht
sauber oder nicht
erreichbar.
Wie Sie
Si helfen
können:
www.wortundtat.de/
brunnen
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INDIEN
Nach dem Interview
sprach Banavath
Peeki Bai mit einigen
Schülerinnen in ihrer
ehemaligen Schule.
Als Vorbild
vorangehen
Banavath Peeki Bai motiviert:
„Lernt, damit Eure Träume wahr werden.“
Gottvertrauen und eigene Leistungsbereitschaft treiben Banavath Peeki Bai an.
Die aus einem kleinen Dorf in Andhra Pradesh stammende junge Frau erlebte als Kind,
wie Bildung, die sie beim wortundtat-Partner in Indien erhielt, ihr Leben in neue Bahnen
lenkte. Wie sie die Chance nutzte und heute andere motiviert, es ihr gleichzutun,
berichtete sie uns im Interview.
14 | wortundtat 3/2016
INDIEN
P
eeki Bai wuchs wie viele Kinder armer
Familien in dem ostindischen Bundesstaat auf: „Ich komme aus Karampudi,
einer Siedlung auf dem Lande. Bis ich meinen
Heimatort vor 15 Jahren verließ, lebte ich mit
meinen Eltern und drei Geschwistern in einer
strohgedeckten Hütte mit nur einem Raum. Wir
hatten zwar Strom, aber nicht mal fließendes
Wasser. Die Armut war bedrückend.“
Wie bei den meisten anderen Mädchen des
Dorfes bestand auch Peeki Bais Leben darin,
ihrer Mutter im Haushalt beim Putzen, Kochen
und Wäschewaschen zu helfen. In der knappen
Freizeit spielte sie draußen im Feld.
AMG-Schule als Chance
Trotz Fortschritten im indischen Bildungssystem ist eine gute Ausbildung
für Kinder aus den unteren Kasten
noch immer die Ausnahme. Vor
allem Mädchen sind benachteiligt, erst recht, wenn sie auf
dem Land aufwachsen. Umso
glücklicher war die Familie,
als sie von der AMG-Schule
in Chilakaluripet erfuhr, die einen guten Ruf genoss. Nachbarn berichteten, dass die Einrichtung speziell Kindern aus
armen Verhältnissen offen
steht. Als sich herausstellte,
dass die Schule mit dem
angeschlossenen Internat
gute Rahmenbedingungen
bot, meldete der Vater
Peeki Bai an.
In die Ferne
Mit gerade einmal sieben
Jahren verließ sie ihr Zuhause und zog in die etwa
75 Kilometer entfernte
Stadt. Die Frage, ob sie
damals Angst hatte,
verneint sie: „Ganz
im Gegenteil, ich war
glücklich und dankbar
für diese Chance. Der
klar strukturierte Alltag
mit geregeltem Tagesplan, regelmäßigem Essen und eigenem Bereich
gefiel mir. Und dank der
warmherzigen
Erzieher,
die auf dem Campus für
eine freundliche Atmosphäre sorgen, gewöhnte
ich mich rasch ein.“
Neue Freunde und nicht zuletzt das, was sie in
Schule und Freizeit über den christlichen Glauben erfuhr, schufen ebenfalls Sicherheit: „Ich
lernte durch die Geschichten aus der Bibel und
über Jesus, wie man ein sinnvolles Leben leben
kann, wie man anderen in Not behilflich sein
kann und was es bedeutet, beides mit Gottvertrauen zu tun.“
In der großen
Aula der Schule
in Chilakaluripet
ging Peeki Bai
früher auch zu
Versammlungen
wie dieser.
Erste Früchte
Der Mut, allein in die weit entfernte Stadt
gegangen zu sein, und ihr Fleiß zahlten sich
aus. Nach zehn Schuljahren legte Peeki Bai
erfolgreich den Sekundarschulabschluss ab,
etwa vergleichbar mit der Mittleren Reife in
Deutschland. Und mehr noch: Sie wurde Jahrgangsbeste.
Heute, sechs Jahre später, leitet sie eine kleine
Filiale der indischen Post und koordiniert dort
den Versand und die Verteilung der Post. Sie ist
froh über das Erreichte: „Dank AMG hat sich
mein Leben grundlegend gewandelt. Mit Gottes
Gnade führe ich in Chilakaluripet ein komfortables, gesichertes Leben.“ Aber Peeki Bai will
noch mehr erreichen. Sie ist vom Wunsch beseelt, dass auch andere Kinder der Armut entkommen. Ihr Plan heißt: Weiterlernen und sich
nicht einfach mit dem, was sie hat, zufrieden
zu geben, denn: „Dann kann ich anderen noch
besser helfen.“
Neue Saat
Andere motivieren – das macht Peeki Bai bereits heute. Sie hält Kontakt zu ihrer ehemaligen Schule, wo sie den Schülerinnen von
ihren Erfahrungen berichtet. Ihre wichtigste
Botschaft: „Lernt und vertraut auf Gott! Dann
könnt auch ihr später eure persönlichen Träume
wahr werden lassen!“
Weitere Erfolgsgeschichten aus
Indien:
www.wortundtat.de
Wo wir helfen
Indien
Früchte der Arbeit
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MOLDAWIEN
Angenommen
und geliebt
Geschützter Raum für Kinder und Jugendliche
Es könnte eine ganz gewöhnliche Jugendgruppe sein, die da Fußball spielt – wenn
die Gruppe sich nicht in Vulcanesti treffen würde. Für die Kinder in dem kleinen Ort
tief im Süden Moldawiens ist es nämlich äußerst ungewöhnlich, dass sie in einem
geschützten Raum so unbeschwert „gewöhnliche“ Dinge machen können.
Viel Platz zum Toben
bietet der Garten der
wortundtat-Einrichtung
in Vulcanesti.
16 | wortundtat 3/2016
Nach dem
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MOLDAWIEN
V
iele Kinder in Vulcanesti leben bei
ihren Großeltern und haben oft nicht
das Nötigste zum Leben. Sie sind viel
sich selbst überlassen. Und wenn sie Kummer
haben, finden sie bei ihren Eltern oft keinen Rat
und keine Hilfe. Viele arbeitsfähige Erwachsene
haben das Land nämlich verlassen. Zu Hause
finden sie keine Arbeit oder verdienen nicht
genug, um die Familie zu ernähren.
Beliebter Treffpunkt
Das von wortundtat unterstützte sozialdiakonische Zentrum in dem Ort hat sich deshalb
zu einem beliebten Treffpunkt für Kinder und
Jugendliche entwickelt. Sie spielen dort nicht
nur, sondern bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben, kleine Mahlzeiten oder Sportangebote.
Und trotz aller Verlassenheit, die sie vielleicht
zu Hause erleben, erfahren sie, dass sie ohne
Gegenleistung angenommene und geliebte
Geschöpfe Gottes sind. Diese Botschaft wird
ihnen in Gesprächen über den christlichen
Glauben und durch die Betreuer vermittelt, die
ein großes Herz für die Kinder haben.
Sie laden ihre Schützlinge auch immer wieder
ein, diese Erfahrung in praktische „Übungen“
im eigenen Leben umzusetzen. So traf sich
im Sommer ein Teil der Kinder und sammelte
Müll am Straßenrand und in den Grünanlagen
des Ortes. Viele Säcke wurden gefüllt und die
Kinder waren stolz, dass sie gemeinsam so
etwas Großartiges schaffen konnten.
Hilfe für Familien
nach Starkregen
Ähnlich wie in Mitteleuropa gab es auch in Moldawien im Juni heftige Regenfälle. In Ceadir Lunga,
dem Ort, in dem der wortundtat-Partner Gloria Hilfe
leistet, wurden dabei über 100 Häuser überflutet.
Elf Gebäude wurden so schwer beschädigt, dass
sie praktisch unbewohnbar sind. Neun Familien
verloren ihre komplette Habe. Gloria half rasch und
unbürokratisch mit Lebensmitteln und Unterkunft:
Eine Familie (Foto) kam für einige Tage in einem
Gloria-Gebäude unter. Und in den Folgetagen half
unter anderem der Bautrupp der sozialdiakonischen
Einrichtung großzügig beim Wiederaufbau zerstörter Häuser.
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GRIECHENLAND
Wertschätzung
entgegenbringen
wortundtat-Partner bleibt wichtiger Akteur auf Lesbos
Nach wie vor ist unser griechischer Partner ein wichtiger Akteur bei der Versorgung von Flüchtlingen
auf der Insel Lesbos. Über 90.000 Flüchtlinge und Asylsuchende kamen seit Jahresbeginn über die
Insel nach Europa. Zahlreiche andere Hilfsorganisationen bitten unseren Partner um Hilfe bei der
Koordination und Erledigung von Aufgaben.
A
m vordringlichsten ist derzeit die Arbeit in dem Camp bei der Ortschaft
Moria, das bereits von Papst Franziskus und dem Generalsekretär der Vereinten
Nationen, Ban Ki-Moon, besucht wurde. Dort
sind etwa 2.400 Menschen aus verschiedensten Ländern untergebracht, obwohl das Camp
für deutlich weniger Flüchtlinge ausgelegt ist.
Da sich außerdem viele internationale Hilfsorganisationen von der Arbeit in dem Camp zurückgezogen haben, ist hier die Unterstützung
besonders gefragt. Viele der dort gestrandeten
Flüchtlinge wissen nicht, wie, ob und wann es
für sie weitergehen kann.
Die Helfer gehen
von Zelt zu Zelt
und erfragen,
wo Kleidung und
andere Hilfsmittel
benötigt werden.
Später kommen sie
mit der „Bestellung“ zurück und
übergeben sie an
die Zeltbewohner.
Die Kleiderspenden,
die andere Hilfsorganisationen an
Hellenic Ministries
weitergeben, sind
kleinteilig sortiert,
damit schnell das
Passende gefunden
werden kann.
Gut funktionierendes Netzwerk
Der wortundtat-Partner hat ein gut funktionierendes Netzwerk, über das er immer neue,
meist ehrenamtliche Helfer gewinnt, die für
einige Wochen oder Monate auf Lesbos mitarbeiten. Über die vergangenen Monate hinweg
waren so zusätzlich zu den Helfern des Partners
ständig etwa 100 weitere, überwiegend junge
Menschen auf der Insel, deren Einsatz unser
Partner koordiniert. Sie sorgen dafür, dass
die Campbewohner neben dem täglichen
Bedarf – etwa an Kleidung, Waschmittel,
Unterkunft, Decken – auch menschliche Zuwendung erhalten. Immer wieder bedanken
sich die Flüchtlinge dafür, dass unsere Helfer
ihnen eine Wertschätzung entgegenbringen,
die ihnen die griechischen Beamten oder Mitarbeiter der europäischen Behörden in dieser
Form meist nicht zeigen würden.
Unbegleitete Minderjährige betreuen
An neuen Aufgaben kam im Frühsommer die
Betreuung einer großen Gruppe unbegleiteter
minderjähriger Flüchtlinge hinzu. Sie sind in
einem eigenen Bereich des Camps untergebracht. Ihre Betreuung braucht besondere Aufmerksamkeit.
Nach wie vor kommen neue Flüchtlinge auf
der Insel an. Wenngleich es deutlich weniger
sind als 2015, so müssen sie doch in dem Camp
untergebracht werden. Da feste Behausungen
fehlen und von der griechischen Regierung
auch nicht zur Verfügung gestellt werden, verteilen die Helfer Zelte oder versuchen, für die
Ankömmlinge irgendwo in einem nicht ausgelasteten Zelt einen freien Platz zu finden.
GRIECHENLAND
Ein Teil des Camps,
das zum größten Teil
vom griechischen
wortundtat-Partner
betrieben wird, ist für
Familien reserviert.
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DEUTSCHLAND
Gestärkte Kinder
Stern im Norden führte Musical auf
Singen, Tanzen, Theater oder Technik – all das war ein Höhepunkt im Sommerferienprogramm im Dortmunder wortundtat-Projekt „Stern im Norden“. Die biblische Geschichte
des blinden Bettlers Bartimäus, dem Jesus wieder zum Sehen verhilft, brachten 45 Kinder
und Jugendliche vor 250 Zuschauern auf die Bühne des großen Saals im Stern.
A
ber zuerst einmal musste das Musical
gründlich einstudiert werden: Fünf
Tage lang übten die Kinder zwischen
sieben und 15 Jahren aus Dortmund und Umgebung Lieder, Texte und Choreographien.
Viele der jungen Darsteller sind regelmäßige
Besucher des „Stern im Norden“. Andere kamen aus umliegenden christlichen Gemeinden, und es war schön zu sehen, wie sie in der
Zeit des gemeinsamen Übens zu einem Team
zusammenwuchsen.
Botschaft ist angekommen
So ging das Vorhaben von Alexander Lombardi, Leiter des Projekts, auch voll und ganz
auf: „Die Kinder sollen ja nicht nur etwas auf
die Bühne bringen, sondern für sich persönlich mitnehmen, dass sie einmalig und wertvoll
sind. Diese Botschaft ist bei vielen Kindern angekommen.“ Neben den Proben gab es deshalb
auch Zeit, um über die Inhalte des Stücks und
die Lieder, die die Kinder einstudierten, zu spre-
„Die Botschaft
ist bei vielen Kindern
angekommen.“
chen. Und bei der Aufführung wurde deutlich,
dass gerade die Kinder mit teils schwierigem
sozialem Hintergrund gestärkt aus den Tagen
herausgingen: Sie sangen mutig ein Solo, hatten zum Teil lange Texte auswendig gelernt
und spielten Szenen, die ihnen sicher ähnlich
aus ihrem Alltag bekannt waren.
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20 | wortundtat 3/2016
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Bei den Proben
hatten die Kids
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| 21
WORTUNDTAT E. V.
Jahresbericht
Die Entwicklung der Ausgaben im Jahr 2015
wortundtat hat seine Ausgaben in den Projekten im Jahr 2015 erneut erhöht. Insgesamt wurden
rund 9,42 Millionen Euro investiert (780.000 mehr als 2014). 9,12 Millionen Euro (96,81 Prozent)
flossen in die Projekte auf drei Kontinenten. Die übrigen rund 300.000 Euro entfielen auf Verwaltung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit (gut 60.000 Euro weniger als 2014).
W
ie in den Vorjahren hatte auch im
Jahr 2015 das Projekt in Indien das
größte Finanzvolumen. Unter anderem führten Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln und verschiedene Baumaßnahmen zu erneut gestiegenem Aufwand
im Vergleich zum Vorjahr. In Tansania und
Moldawien hingegen wurde kaum gebaut oder
neu investiert. Kosten entstanden dort hauptsächlich durch den laufenden Betrieb. Die enorme Steigerung im griechischen Projekt ist vor
allem auf die Arbeit mit Flüchtlingen auf Lesbos zurückzuführen, die im Sommer 2015 startete (s. Seite 18 f).
wortundtat steht dazu: Auch 2015 kam jede private Spende in voller Höhe bei den Bedürftigen
an, da die Kosten für Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung mit einer Sonderspende
der DEICHMANN-Stiftung gedeckt wurden.
Im Internet finden Interessierte neben der Satzung des wortundtat e. V. auch Auszüge aus
den Jahresabschlüssen der vergangenen Jahre:
www.wortundtat.de Wer wir sind Transparenz
Gesamtausgaben (in Millionen Euro)
Die Zahlen in Klammern
geben den jeweiligen Anteil an
den Gesamtausgaben wider.
Mit 9,42 Millionen Euro
Gesamtausgaben im Jahr
2015 wendete wortundtat
gut 780.000 Euro mehr auf
als 2014. Die Mehrausgaben
kamen komplett den Bedürftigen zugute: Die Kosten für
Öffentlichkeitsarbeit (ÖA),
Werbung und Verwaltung
konnten gesenkt werden.
Ausgabenvergleich
2014 zu 2015
Ein Vergleich der jeweiligen
Projektausgaben von 2015
(dunkelrot) mit 2014 (hellrot)
spiegelt die Entwicklung im
Jahresverlauf (Prozentzahlen:
Veränderung zum Vorjahr/
Einheit: Millionen Euro).
Indien
6,12 (64,94 %)
Verwaltung 0,18 (1,86 %)
ÖA / Werbung 0,12 (1,33 %)
Deutschland 0,35 (3,7 %)
Griechenland 0,95 (10,11 %)
Tansania
1,09 (11,55 %)
Moldawien 0,61 (6,51 %)
Millionen
Das Deutsche
Zentralinstitut
für soziale
Fragen (DZI) aus
Berlin bescheinigt wortundtat
einen verantwortungsvollen
und zweckmäßigen Umgang
mit Spendengeldern. Seitdem
es das Spendensiegel gibt, hat
wortundtat die DZI-Standards
für seriöse Spendenorganisationen ohne Unterbrechung
erfüllt. wortundtat lässt seine
Buchhaltung zudem regelmäßig
von unabhängigen Wirtschaftsprüfern kontrollieren.
7,0
6,5
2015
+ 23,60 %
2014
6,0
5,5
5,0
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
- 38,81 %
2,0
1,5
+ 80,04 %
1,0
- 13,03 %
0,5
Indien
22 | wortundtat 3/2016
Tansania
Moldawien
Griechenland
+ 9,89 %
-13,67 %
- 19,08 %
Deutschland
ÖA/
Werbung
Verwaltung
WORTUNDTAT E. V.
MIT FREUNDEN FEIERN
Eindrücke vom Hof-Fest
Alle Projektpartner waren im Juni
nach Wuppertal gekommen und
berichteten beim Hof-Fest über
die Arbeit in ihren Projekten (v. l. n. r.):
Arun Kumar Mohanty (Indien),
Vitaly Paunow (Moldawien),
Gabriele Schneider (Dolmetscherin),
Johnathan Macris (Griechenland),
Dr. Matomora Matomora (Tansania),
Projektkoordinator Jakob Adolf,
Norbert Grieswald (Dortmund).
Roland Werner,
Vorsitzender des
proChrist e. V., sprach
in seiner Andacht über
Zeichen der Hoffnung
gegen die Not.
Heinrich Deichmann,
wortundtat-Vorsitzender,
begrüßte die Gäste und
berichtete von den
Eindrücken, die er bei
seinem Besuch in Indien
hatte sammeln können.
Für die Kinder
gab es ein abwechslungsreiches Spielangebot
rund um das Zelt.
Auch wenn das Wetter
sehr wechselhaft war,
waren doch rund
300 Gäste gekommen,
um mit wortundtat
zu feiern.
| 23
Hilfe für Menschen in Not.
Postvertriebsstück K11438
Entgelt bezahlt
Deutsche Post AG
Unterstützt von der
DEICHMANN-Stiftung
wortundtat
Allgemeine Missions-Gesellschaft e. V.
Postfach 110 111, 45331 Essen
Deichmannweg 9, 45359 Essen-Borbeck
Telefon: 02 01- 67 83 83
Fax: 02 01- 8 67 64 96 52
info @ wortundtat.de
www.wortundtat.de
BIBLISCHER IMPULS
„Erst kommt das Fressen,
dann die Moral“?
D
as bekannte Zitat aus Bertolt Brechts
Dreigroschenoper – dem erfolgreichsten
deutschen Theaterstück des vergangenen
Jahrhunderts – will sagen: Grundsätzliche Gedanken über richtig und falsch macht sich nur,
wer den Bauch voll und deshalb den Kopf frei
hat, um ihn sich dann über Moral zu zerbrechen.
Obwohl manch einer nach einem guten Essen
lieber ein Nickerchen macht, als über Moral zu
reden, ist diese Haltung ja durchaus verständlich. Oft aber hilft sie nur sehr kurzfristig. Die
Bibel ist voll von Geschichten, in denen Gott
seinen Leuten genau das zu vermitteln versucht:
„Natürlich möchte ich, dass du satt wirst. Aber
neben dem Satt habe ich noch etwas viel Besseres für dich: unendliche Treue, bedingungslose
Liebe, göttliche Gerechtigkeit. Halte das im Hinterkopf, bevor du dich mit Sachen versorgst,
die auf Dauer nicht glücklich machen.“
Deutlich wird diese Haltung Gottes zum Beispiel in dem Vers, der für das Jahr 2016 als
Jahreslosung ausgesucht wurde: „Gott spricht:
‚Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter
tröstet.‘“* Das sagt Gott zu den Israeliten, die
sich in der babylonischen Gefangenschaft von
ihm abgewandt haben. Sie denken, andere
Mächte können ihnen besser helfen. Gott aber
verspricht den Israeliten: Mein Trost reicht
weiter als bis zum nächsten Kummer. Und
er geht tiefer als die Salbe, die man auf eine
*Jesaja, Kapitel 66, Vers 13
Schramme aufträgt. Weil wir als Christen diese
Erfahrung auch machen durften, sprechen wir
in unseren wortundtat-Projekten mit den Bedürftigen über die Hoffnung, die der Glaube
bringen kann. Natürlich müssen sie sich nicht
mit leerem Magen einen Vortrag über biblische
Fragen anhören. Aber wir möchten ihnen vermitteln, dass wir ihnen gern mehr anbieten, als
nur satt und sauber zu sein. Ob sie das dann
annehmen, liegt ganz bei ihnen und ändert
nichts an den materiellen Hilfen.
Der Einstieg für ein solches Gespräch kann
übrigens schon das Dankgebet vor dem Essen
sein. Das gehört in praktisch allen unseren Einrichtungen zur guten Gewohnheit. Und dann
kommt man manchmal schon beim Essen ganz
von selbst auf die „Moral“.
Thomas Brand
wortundtat