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Pressesprecherin: Katja Bär
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Mannheim, 6. September 2016
Presseinformation
Geburtstagskolloquium für Prof. Dr. Jochen Hörisch
Öffentliches Kolloquium mit Einzelvorträgen und Podiumsdiskussionen zu Goethes
Roman „Die Wahlverwandtschaften“, sowie eine szenische Lesung im Nationaltheater
Mannheim am 15. und 16. September 2016.
Anlässlich des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Jochen Hörisch, Inhaber des Lehrstuhls für
Neuere Germanistik II an der Universität Mannheim, findet am 15. und 16 September im
Fuchs-Petrolub-Festsaal ein zweitägiges Kolloquium zu Goethes Roman „Die
Wahlverwandtschaften“ statt. Das Nationaltheater Mannheim veranstaltet in diesem Rahmen
am 15. September um 19 Uhr eine szenische Lesung zum Stück. Interessierte sind beim
Kolloquium und der szenischen Lesung (Karte: 10 Euro) herzlich willkommen.
Kaum ein anderer Autor hat den Lebensweg und das wissenschaftliche Schaffen von Jochen
Hörisch über Jahrzehnte gleichermaßen intensiv begleitet und geprägt wie Johann Wolfgang
von Goethe. Insbesondere Goethes Roman „Wahlverwandtschaften“ (1809) ist von Jochen
Hörisch immer wieder als Goethes „bestes Buch“ bezeichnet worden. In insgesamt acht
Einzelvorträgen und einer großen Podiumsdiskussion stellen die Redner beim Kolloquium
ihre Thesen zum Roman auf der Grundlage der Schwellenthematik dar. Die Etikettierung der
„Wahlverwandtschaften“ als Schwellenprosa fungiert dabei als offen formulierte
Programmatik für das Geburtstags-Kolloquium: Zugrunde liegt die allgemeine Idee, Goethes
Roman wie auch die wissenschaftlichen Beschäftigung damit im Spannungsfeld von
Linearität, Konsens, Tradition auf der einen Seite und Dissens, Neuerung, Aufbruch und
Renovation auf der anderen Seite zu betrachten.
Eröffnet wird die Tagung mit einem Vortrag der Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun
(HU Berlin) mit dem Titel: „Goethes Wahlverwandtschaften: Das Ende der Blutlinien“. Es
folgen unter anderem Vorträge des Literaturwissenschaftlers Raimar Zons (Universität
Konstanz) zu „Faltungen. Zur Chronotopie der Wahlverwandtschaften“, Reiner Wild
(Universität Mannheim) spricht zum Thema „Krisenjahre. Die Wahlverwandtschaften im
Kontext der Lyrik Goethes“ und die mehrfach ausgezeichnete Literatur- und
Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann (Universität Konstanz) analysiert die Effekte der
Modernisierung in Goethes Roman. Vivian Liska (Universität Antwerpen) referiert zum
Thema „Das Fortleben des Nachlebens von Walter Benjamins WahlverwandtschaftenAufsatz“. Der Titel von Uwe Steiners Vortrag (FernUniversität Hagen) lautet: „„Für sich und
andre vielleicht“: Ottilies Selbstsakralisierung und Goethes Lessing-Kritik“. Außerdem
spricht Manfred Frank (Universität Tübingen) zum Thema „Romantische Ironie als
musikalisches Verfahren“ und zum Abschluss referiert Thomas Macho (HU Berlin) über
„Wasser ist dicker als Blut: Seelenverwandtschaft im digitalen Zeitalter“.
Jochen Hörisch wurde 1951 in Bad Oldesloe geboren. Er studierte von 1970-76 Germanistik,
Philosophie und Geschichte in Düsseldorf, Paris und Heidelberg. Seit 1988 ist er Ordinarius
für Neuere Germanistik und Medienanalyse an der Universität Mannheim. Den Ruf anderer
renommierter Universitäten lehnte er mehrfach ab. Neben zahlreichen Gastprofessuren, unter
anderem am CIPH und der ENS in Paris, in Princeton und an der Universität St. Gallen, hält
der deutsche Literatur- und Medienwissenschaftler Vorträge auf der ganzen Welt und ist
Mitglied der europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste in Salzburg, der Freien
Akademie der Künste in Mannheim und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Zuletzt
war der mehrfache Preisträger Fellow im Forschungsprojekt des Zentrums für Religion,
Wirtschaft, Politik (ZRWP - Collegium Helveticum) in Basel über „Ökonomie und Religion“.
Aufgrund seines scharfen Verstands, seiner Wortgewandtheit und seines Esprits ist er in der
Medienwelt ein gefragter Interviewpartner zu den verschiedensten Themen.