Steuergesetz ablehnen! - GB-SZ

Schwyzer Gewerkschaften:
Steuergesetz ablehnen!
Die Änderung der Schwyzer Steuergesetzes ist aus Arbeitnehmersicht abzulehnen. Und die
Initiative «AHVplus» kompensiert einen Teil der Verschlechterungen bei der 2. Säule. Dies ist
das Fazit eines Informations-Abends, zu dem der kantonale Gewerkschaftsbund nach Goldau
eingeladen hat. Denn der gerechte Einzug von Steuern und die Sicherung der Renten sind
speziell für normalverdienende Leute von grösster Bedeutung.
(Goldau, GB-SZ) Der Brunner SP-Kantonsrat Leo Camenzind warnt vor dem geplanten Steuer-SystemWechsel im Kanton Schwyz. Die von FDP und SVP im Kantonsrat durchgeboxte neue Flat Rate Tax
würde nach seiner Ansicht die von allen politischen Lagern als dringend nötig erachtete Sanierung der
Kantons-Kasse «den arbeitenden Mittelstand einseitig belasten. Die Höchsteinkommen hingegen
geschont.»
Steuerrechner zeigt Belastungsunterschiede
Er forderte auf, mit dem einfach zu handhabenden Steuer-Rechner «www.steuerrechner-sz.ch» die
Probe aufs eigene Exempel zu machen. Nach Eingabe von Wohngemeinde, Zivilstand und steuerbarem
Einkommen 2015 wird der neue Steuerbetrag per 2017 (mit Flat Rate) gerechnet und mit dem Betrag
eines Einkommensmillionärs vergleichen. Ergebnis zum Beispiel für Alleinstehende in Einsiedeln bei
einem Steuereinkommen von 50'000 Franken: 2017 zahlen diese 800 Franken (13 Prozent) mehr
Steuern, ein Einkommensmillionär aber 13'800 Franken oder 7 Prozent weniger als 2015. Für
Camenzind ist auch der «drohende Wegfall des Rentnerabzugs willkürlich und ungerecht». Er
betrachtet im Übrigen das krampfhafte Festhalten an Tiefststeuern für Reiche als «heikles
Geschäftsmodell». Schwyz mache sich so «gesellschaftlich abhängig von einer Kaste Privilegierter,
statt auf produktive Arbeitsplätze zu setzen.»
AHV-Verbesserung besonders für Frauen zentral
Für Alex Granato, Regionalsekretär Unia in Pfäffikon, hat eine ausreichende Rente -wie sie eigentlich
die Bundesverfassung fordert- zu tun mit «der Würde des Alters». Die AHV sei nach wie vor für sehr
viele einfache Arbeitnehmende, vor allem aber für zwei Drittel der Frauen, das wichtigste Einkommen
im Alter. Angesichts der Probleme bei den Pensionskassen sei es «sinnvoll, die bezüglich
Verwaltungskosten viel günstigere AHV zu stärken.» Die von der Initiative «AHVplus» geforderte
Erhöhung der AHV-Rente um 10 Prozent sei «entgegen der Negativ-Aussagen der privaten
Versicherungs-Branche absolut machbar».
Durch den Abend führte Ruth Miksovic-Waldis, VPOD-SZ Präsidentin, welche den Wandel des
einstigen Eisenbahner Dorfes Goldau zum Pendlerwohnort und Bildungs-Standort aufzeigte. «ArthGoldau ist eine Gemeinde», so Miksovic, «die auf solide sanierte Kantons-Finanzen und auf eine
ausreichende AHV angewiesen ist».
Bild: (V.l.) Leo Camenzind, Ruth Miksovic und
Alex Granato: Gegen das neue Schwyzer
Steuergestz – für eine stärkere AHV.