Strichcodes für Zucker Chemiedoktorand Jörg Axthelm erhält Poster

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160902_AxthelmChemie.pdf
Strichcodes für Zucker
Chemiedoktorand Jörg Axthelm erhält Poster-Preis bei weltweit
wichtigster Molekularen-Sensoren-Konferenz
Sogenannte Barcodes (Strichcodes) sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob auf
Lebensmitteln oder anderen Gebrauchsgegenständen, allein beim Einkaufen sparen sie viel Zeit.
Denn durch den Scan, also das Einlesen an der Kasse, bleibt das müßige und zeitaufwendige
Eingeben des Artikels erspart. Diesen Vorteil - schnelleres Lesen von Informationen für ein ganz
bestimmtes Produkt - haben nun auch Chemiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) auf
ihre Forschung übertragen. Die Arbeitsgruppe von Junior-Professor Dr. Alexander Schiller am
Institut für Anorganische und Analytische Chemie hat bereits "Fingerabdrücke" der vielen
verschiedenen Arten von Zuckern generiert. Mithilfe von 2D-Barcodes sind diese nun noch
einfacher zu identifizieren. Jörg Axthelm, Doktorand in Schillers Arbeitsgruppe, ist an diesem
neuen Konzept maßgeblich beteiligt. Für sein Poster "Fluorinated Boronic Acid-Appended
Pyridinium Salts for Diol Recognition and Discrimination in Water" ist der Nachwuchschemiker auf
der weltweit wichtigsten Molekularen-Sensoren-Konferenz "MSMLG" (International Conference on
Molecular Sensors and Molecular Logic Gates) in Bath (Großbritannien) ausgezeichnet worden.
Bereits während seines Diplom-Studiums arbeitete Axthelm im Team von Prof. Schiller, das
neuartige wasserlösliche Sensoren zur genauen Erkennung von Zuckern entwickelt. Als
Sensormoleküle verwenden die Chemiker der FSU Fluor-dekorierte Boronsäure-Rezeptoren, mit
denen sich Zuckermoleküle binden und detektieren lassen. Dabei kann eine Vielzahl an
unterschiedlichen Zuckermolekülen und verwandter chemischer Verbindungen mittels der
Rezeptoren unter Zuhilfenahme der Kernspinresonanzspektroskopie (19F-NMR-Methode) erfasst
werden.
Zucker in komplexer Matrix nachweisen
Dabei wird die hohe Sensitivität und Selektivität der 100 Prozent isotopenreinen Fluorsonde, die
nur geringstem Hintergrundrauschen unterliegt, genutzt, um einen spektroskopischen
"Fingerabdruck" des jeweiligen Zuckers zu generieren. "Mit dieser Methode, die komplett in
Wasser abläuft, lässt sich der Zucker nicht nur qualitativ bestimmen, wir können auch quantitative
Aussagen darüber machen, wieviel Zucker in der untersuchten Probe vorhanden ist", so Jörg
Axthelm und ergänzt, "für die einfache visuelle Diskriminierung der Analyten haben wir uns
zweidimensionale Barcodes zu Nutze gemacht, welche aus den spektroskopischen Daten
generiert werden." Mit ihrem Verfahren können die Jenaer Wissenschaftler Zucker auch in einer
komplexen Matrix nachweisen. Das macht es in der Anwendung beispielsweise für den Nachweis
von Diabetes oder speziellem Analyten-Monitoring z.B. bei enzymkatalysierten Reaktionen
interessant.
Nachdem Jörg Axthelm 2006 sein Chemie-Studium an der Universität Jena begann, wird er im
Strichcodes für Zucker
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nächsten Jahr promovieren. Der gebürtige Rudolstädter wurde bei seiner bisherigen
Forschungsarbeit nicht nur von Prof. Schiller unterstützt, sondern auch vom Postdoktoranden Dr.
Gandra Upendar Reddy, der ebenfalls am Institut für Anorganische und Analytische Chemie
forscht.
Kontakt:
Jörg Axthelm, Prof. Dr. Alexander Schiller (Jun.-Prof.)
Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Jena
Humboldtstraße 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948113
E-Mail: [email protected], [email protected]
Meldung vom: 02.09.2016 08:50 Uhr
Chemiedoktorand Jörg Axthelm erhält Poster-Preis bei weltweitwichtigster Molekularen-Sensoren-Konferenz
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