Programm - Freunde der Salzburger Festspiele

www.siemens.at/festspielnaechte
Kursbuch
Spezial | 16
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31. J
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28. Juli bis 31. August 2016
Präsentiert von den Salzburger Festspielen,
Siemens, ORF Salzburg und Unitel Classica.
Täglich Vorführungen von Festspielproduktionen
auf Großbildleinwand am Kapitelplatz Salzburg,
Audiopräsentationen von Konzerten.
Gastronomisches Angebot.
OPEN AIR. EINTRITT FREI.
Editorial
Liebe Gäste der Siemens Fest>Spiel>Nächte!
D
ie Salzburger Festspiele, Siemens Österreich, Unitel und ORF Salzburg feiern heuer das 15-jährige Jubiläum der bereits traditionellen
Siemens Fest>Spiel>Nächte. Das kostenlose Open-Air-Highlight hat sich
zu einer grenzüberschreitenden Attraktion des Salzburger Festspielsommers entwickelt und findet am Kapitelplatz in der Salzburger Altstadt
statt. Rund 70.000 BesucherInnen aus aller Welt verfolgen jedes Jahr
die in modernster Audio- und Videotechnik gezeigten Opern- und Konzerthighlights – oftmals mittels Live-Übertragung auch gleichzeitig mit
dem Premierenpublikum.
Bei freiem Eintritt werden fünf Wochen lang – von 28. Juli bis 31. August – Festspielproduktionen in bester tageslichttauglicher Technik auf
LED-Wand gezeigt. Die Kulturhighlights setzen sich aus aktuellen und
historischen Aufzeichnungen zusammen. Mit Don Giovanni, Le nozze di
Figaro, Die Liebe der Danae, Faust und dem Jedermann kann fast das
gesamte diesjährige Festspielprogramm kostenlos erlebt werden.
Zusätzlich bietet das Programm des Siemens Kinder>Festivals, welches
den Kleinsten einen spielerischen Zugang zu Kultur ermöglichen soll,
jeden Freitag bis Sonntag um 16.00 Uhr eine bunte Mischung aus Kinderopern, Ballett und Theaterstücken.
Die Übertragungen beginnen täglich um 20.00 Uhr. Das kulinarische
Angebot steht ab 16.00 Uhr zur Verfügung, ab 18.00 Uhr können Sie bei
„Klassik in der Altstadt“ Audioübertragungen von Festspielkonzerten
genießen.
Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung im unvergleichlichen Ambiente
des Kapitelplatzes mit Blick auf die Festung Hohensalzburg.
Wolfgang Hesoun Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG Österreich
Helga Rabl-Stadler Präsidentin der Salzburger Festspiele
Roland Brunhofer Landesdirektor ORF Salzburg
Jan Mojto Geschäftsführer Unitel
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3
DAS RESTAURANT
AM KAPITELPLATZ
Der ideale Ort um die Siemens Festspielnächte auch kulinarisch,
mit direktem Blick auf die Leinwand, zu genießen.
Von 28. Juli – 31. August 2016
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Wir bitten um Tischreservierung, täglich von 08:00 - 13:00 Uhr.
Reservierung unter: T. +43 (0) 664 820 24 77 od. +43 (0) 662 88 49 36
E-Mail: [email protected] „ www.imlauer.com
Inhalt
28.7.
ERÖFFNUNGSFESTAKT & FILM
28.7.
FIDELIO
29.7.
ORCHESTERKONZERT
30.7.
JUBILÄUMSWOCHENENDE
31.7.
JUBILÄUMSWOCHENENDE
01.8.
MITRIDATE, RE DI PONTO
02.8.
IDOMENEO
03.8.
AMOR, VIDA DE MI VIDA
04.8.
ROMÉO ET JULIETTE
05.8.
FALSTAFF
06.8.
LE NOZZE DI FIGARO
07.8.
KING ARTHUR
08.8.
LA TRAVIATA
09.8.
DIE SACHE MAKROPULOS
10.8.
GIULIO CESARE IN EGITTO
11.8.
OTELLO
Konrad Paul Liessmanns Rede & Salzburg-Film
Oper von Ludwig van Beethoven (2015)
Dirigent: Mariss Jansons (2012)
Kunstgenuss nonstop
Kunstgenuss nonstop
Oper von W. A. Mozart (2006)
Oper von W. A. Mozart (2006)
Dirigent: Jesús López Cobos (2007)
Oper von Charles Gounod (2008)
Oper von Giuseppe Verdi (2013)
Oper von W. A. Mozart (2015)
Dramatick Opera von Henry Purcell (2004)
Oper von Giuseppe Verdi (2005)
Oper von Leoš Janáček (2011)
Oper von Georg Friedrich Händel (2012)
Oper von Giuseppe Verdi (2008)
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Seite 29
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5
6
12.8.
DIE LIEBE DER DANAE
13.8.
DER ROSENKAVALIER
14.8.
ARIADNE AUF NAXOS
15.8.
ELEKTRA
16.8.
DON GIOVANNI
17.8.
JEDERMANN & REMIXED
18.8.
BENVENUTO CELLINI
19.8.
LA BOHÈME
20.8.
DIE ZAUBERFLÖTE
21.8.
TURANDOT
22.8.
EUGEN ONEGIN
23.8.
DIE LIEBE DER DANAE
24.8.
JEDERMANN
25.8.
LES CONTES D’HOFFMANN
26.8.
FAUST
27.8.
ORCHESTERKONZERT
28.8.
DON CARLO
Heitere Mythologie von Richard Strauss (2016)
Komödie für Musik von Richard Strauss (2014)
Oper von Richard Strauss (2012)
Tragödie von Richard Strauss (2010)
Oper von W. A. Mozart (2008)
Hugo von Hofmannsthal (2004) & Film (2011)
Oper von Hector Berlioz (2007)
Oper von Giacomo Puccini (2012)
Oper von W. A. Mozart (2006)
Oper von Giacomo Puccini (2002)
Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski (2007)
Heitere Mythologie von Richard Strauss (2016)
Hugo von Hofmannsthal (1983)
Oper von Jacques Offenbach (2003)
Oper von Charles Gounod (2016)
Dirigent: Lionel Bringuier (2016)
Oper von Giuseppe Verdi (2013)
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Seite 49
Seite 50
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
29.8.
DON GIOVANNI
30.8.
IL TROVATORE
31.8.
FAUST
28.7.
KLASSIK IN DER ALTSTADT
bis
31.8.
Oper von W. A. Mozart (2014)
Oper von Giuseppe Verdi (2014)
Oper von Charles Gounod (2016)
Open-Air-Audiopräsentation von Konzerten
vom 28. Juli bis zum 31. August 2016
Seite 52
Seite 54
Seite 56
Seite 58
Programmänderungen vorbehalten
Fotonachweis
BÜHNE-Archiv, Unitel, Clärchen Baus-Mattar & Matthias Baus, Peter-Andreas Hassiepen, Hans Jörg Michel, Monika Rittershaus,
Werner Kmetitsch, Hermann und Clärchen
Baus, Mathias Dan Porges, Marco Borggreve, Reinhard Werner, Anja Frers, Klaus
Rudolph, Bernd Uhlig, Andrea Boccalini,
Monika Rittershaus, Klaus Lefebvre, Silvia
Lelli, Bo Huang, Wolfgang Lienbacher,
Kristin Hoebermann, Axel Zeininger / Wiener Staatsoper, Michael Poehn / Salzburger
Festspiele, Wiener Volksoper, Oscar Rivera
/ efe / picturedesk, Anne Beckwilm, UNITEL / Deutsche Grammophon, Ruth Walz,
Karl Forster / Salzburger Festspiele, Zhan
Min, Herwig Prammer / Reuters, Matthias
Bothor / Decca, Marco Borggreve, Robbie
Jack / Corbis, Johannes Ifkovits, Adam
Latham, Stefan Boness / Rufen Avandor,
Victor Thomas, Patrick Nin , Martin Vukovits, Hiroyuki Ito, ORF, Hilbert Artists Management, Salzburger Festspiele / Weber,
Anja Frers, Norert Kniat, Alessandro Moggi,
ORF / Moonlake Entertainment
Impressum
Medieninhaber, Verleger, Produktion:
Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,
FN 183971 HG Wien;
Taborstraße 1–3, 1020 Wien,
Redaktion: Tel.: 01/217 55-5120,
Fax: 01/217 55-5615
Kursbuch-Leitung: Lothar Lohs
Grafisches Konzept / Layout:
Philipp Melchers / Lubomir Tzolov
Mitarbeit: Mag. Michaela Thoma-Stammler
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Geschäftsführung: Dr. Horst Pirker (CEO
& Vorsitz), Susanne Herczeg (CFO),
Dr. Markus Fallenböck (CSO), Mag. Helmut
Schoba (COO), Dietmar Zikulnig (CSO)
Generalbevollmächtigter:
Dkfm. Helmut Hanusch
Reproduktion: Lubomir Tzolov
Hersteller: Gutenberg-Werbering GmbH,
4020 Linz
7
DONNERSTAG, 28. JULI
BEGINN 11.00
ERÖFFNUNGSFESTAKT & FILM
Live-Übertragung des Eröffnungsfestakts der Salzburger Festspiele 2016
aus der Felsenreitschule mit Konrad Paul Liessmann als Eröffnungsredner. Um 13 Uhr
folgt Hannes Schalles Film „Salzburg – Gesamtkunstwerk im Herzen Europas“.
W
ie gewohnt wird auch heuer
wieder um 11 Uhr vormittags
der Eröffnungsfestakt der Salzburger
Festspiele live auf die Videowall am
Kapitelplatz übertragen. Die Eröffnungsrede hält der Philosoph und
Autor Konrad Paul Liessmann.
Um 13 Uhr wird dann Hannes Schalles
Film Salzburg – Gesamtkunstwerk im
Herzen Europas gezeigt. Am 1. Mai
feierte das Bundesland Salzburg seine
200-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Aus diesem Anlass unternahm
der Regisseur Hannes M. Schalle eine
filmische Reise durch Stadt und Land
Salzburg. Vom Großglockner-Massiv
über die Alpen des Innergebirges,
durch das Salzachtal, vorbei an der
Burg Werfen hinein ins Flachland
führt die Reise zum Schloss Hellbrunn,
dann zum Schloss Leopoldskron, weiter in die Seengebiete und schließlich
in die barocke Stadt Salzburg.
Als Reiseführer fungiert Cornelius
Obonya, der amtierende Jedermann.
Max Reinhardt hat Salzburg einmal
als Gesamtkunstwerk bezeichnet.
Tatsächlich hat dieser „besondere
Flecken Erde“ abseits von Kitsch und
Klischees wie Sound Of Music und
der „Marke Mozart“ jede Menge zu
bieten. Die Altstadt wurde 1996 zum
UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Konrad Paul Liessmann: Philosoph und Autor.
8
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Salzburg – Gesamtkunstwerk im
Herzen Europas.
Hannes Schalles
Film mit Cornelius
Obonya zeigt, was
Salzburg heute
ausmacht und wie
es sich über die
letzten 200 Jahre
entwickelt hat.
DONNERSTAG, 28. JULI
BEGINN 20.00 UHR
FIDELIO
Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven
(Salzburger Festspiele 2015, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von ORF, 3sat und UNITEL CLASSICA
Jonas Kaufmann
als Florestan in
Claus Guths
Inszenierung.
I
n den Jahren 1803 und 1804
bewohnte Beethoven eine
Dienstwohnung im Theater an der
Wien, sollte er doch im Auftrag der
Direktion Vestas Feuer, eine Oper
nach einem Libretto von Emanuel
Schikaneder komponieren, an der er
aber bald das Interesse verlor und
sich stattdessen dem Fidelio-Stoff
widmete, von dessen Handlung er
als Mensch ebenso betroffen wie als
Komponist begeistert war, enthielt
er doch das „Sittliche, Erhebende“,
das er sich von einem Opernstoff erwartete. Von der kleinbürgerlichen
Welt des Kerkermeisters Rocco im
ersten Akt über den vom tyran10
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Claus Guth | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 192 Minuten | Mit:
Jonas Kaufmann (Florestan), Adrianne
Pieczonka (Leonore), Tomasz Konieczny
(Don Pizarro), Hans-Peter König (Rocco)
∫
nischen Gouverneur des Staatsgefängnisses beherrschten zweiten Akt
steigert sich der dritte Akt zur Feier
der ehelichen Liebe als Sieg gegen
Willkürherrschaft – ein einzigartiges
Plädoyer für Menschlichkeit und
Gerechtigkeit im Gewand einer
Rettungs- und Befreiungsoper.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
FREITAG, 29. JULI
BEGINN 18.00 UHR
ORCHESTERKONZERT
Salzburger Festspiele 2012, Großes Festspielhaus.
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA, ORF und ZDF/3sat
∫
PROGRAMM
Richard Strauss
Don Juan – Tondichtung für großes
Orchester op. 20
Richard Wagner
Wesendonck-Lieder
Johannes Brahms
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Dauer: 95 Minuten
Dirigent: Mariss Jansons
Sopran: Nina Stemme
Orchester: Wiener Philharmoniker
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20
3. J
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ULGI U S T
SAMSTAG, 3
BEGINN 2
10
1.00 UHR
JUBILÄUMSWOCHENDE
Orchesterkonzert 2010 mit Daniel Barenboim / Mozarts „Don Giovanni“ 2014
/ Jubiläumsreden / „Jedermann“ 2013 mit Cornelius Obonya in der Hauptrolle /
Verdis „La Traviata“ 2005 / Beethoven-Zyklus Rudolf Buchbinder.
D
er erste Tag des Jubiläumswochenendes anlässlich des
15. Geburtstags der Siemens
Fest>Spiel>Nächte bietet ab 11
Uhr vormittags eine opulentes
Programm aus verschiedenen
Jahren der Salzburger Festspiele
mit (Orchester-)Konzerten, Opernübertragungen, Jubiläumsreden
und dem Jedermann von 2013.
Das Programm in Detail:
11:00 Daniel Barenboim dirigiert
das Jubiläumskonzert 2010 zu 50
Jahre Großes Festspielhaus mit
Beethoven, Boulez und Bruckner.
12:30 Sven-Eric Bechtolfs Inszenierung von Mozarts Don Giovanni bei
den Salzburger Festspielen 2014
mit Ildebrando D’Arcangelo in der
Titelrolle.
16:00 Jubiläumsfeier: 15 Jahre
Siemens Fest>Spiel>Nächte.
16:30 Die Neuinszenierung des
Jedermann von Julian Crouch und
Brian Mertes von 2013 mit Cornelius
Obonya in der Hauptrollle.
19:00 Willy Deckers bereits legendäre Inszenierung von Verdis La
Traviata mit dem Traumpaar Anna
Netrebko und Roland Villazón bei
den Salzburger Festspielen 2005.
22:30 Rudolf Buchbinder spielt Klaviersonaten von Beethoven bei den
Salzburger Festspielen 2014.
Jedermann 2013:
Cornelius Obonya
und Brigitte Hobmeier sind um
16.30 Uhr zu sehen.
12
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
La Traviata 2005:
Anna Netrebko
als Violetta und
Rolando Villazón als Alfredo
im Sturm der
Gefühle werden
ab 19.00 Uhr
ausgestrahlt.
BESETZUNG LA TRAVIATA
Dirigent: Carlo Rizzi | Regie: Willy
Decker | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 149 Minuten | Mit: Anna
Netrebko (Violetta), Rolando Villazón
(Alfredo), Thomas Hampson (Giorgio
Germont), Helene Schneiderman (Flora)
∫
Le nozze
di Figaro: Dorothea
Röschmann als Gräfin und
Bo Skovhus als Graf mit
Nikolaus Harnoncourt am
Pult sind ab 16.30 zu sehen.
14
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
SONNTAG, 31. JULI
BEGINN 13.00 UHR
JUBILÄUMSWOCHENDE
Orchesterkonzert mit Gustavo Dudamel 2008 / Mozarts „Zauberflöte für Kinder“ 1982 / Mozarts „Le nozze di Figaro“ 2006 in memoriam Nikolaus Harnoncourt / Verdis „Il trovatore“ 2014 / Orchesterkonzert mit Pierre Boulez 2008
D
er zweite Tag
des Jubiläumswochenendes anlässlich des 15. Geburtstags der Siemens
Fest>Spiel>Nächte
präsentiert ab 13
Uhr wieder ein opulentes Programm
aus verschiedenen
Jahren der Salzburger Festspiele mit
Orchesterkonzerten,
Opernübertragungen
Gustavo Dudamel mit seinem Orchesterkonzert aus dem
und der berühmten
Jahr 2008 läuft ab 13.00 Uhr auf dem Kapitelplatz.
Zauberflöte für Kinder aus dem Jahr
der aus dem Jahr 1982 mit Christian
1982. Das Programm im Detail:
13:00 Gustavo Dudamels Orchester- Bösch als Erzähler.
konzert mit dem Simón Bolívar Youth 16:30 In memoriam Nikolaus Harnoncourt, der damals am Pult stand,
Orchestra of Venezuela aus dem
wird Claus Guths Inszenierung von
Jahr 2008 bringt Beethoven und
Mozarts Le nozze di Figaro aus dem
Mussorgsky.
14:30 Mozarts Zauberflöte für KinJahr 2006 gezeigt.
20:00 Alvis Hermanis’ umstrittene
Inszenierung von Verdis im Museum
∫
BESETZUNG FIGARO
spielendem Il trovatore mit Plácido
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt | ReDomingo und der berückenden
gie: Claus Guth | Orchester: Wiener
Anna Netrebko bei den Salzburger
Philharmoniker | Dauer: 204 Minuten
Festspielen 2014.
23:00 Orchesterkonzert mit Pierre
| Mit: Bo Skovhus (Il Conte Almaviva),
Boulez, der am Pult der Wiener PhilDorothea Röschmann (La Contessa
harmoniker 2008 Ravels Valses Nobles
Almaviva), Anna Netrebko (Susanna),
et Sentimentales sowie Strawinskys
Ildebrando D’Arcangelo (Figaro),
Feuervogel musiziert.
Christine Schäfer (Cherubino)
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MONTAG, 1. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
MITRIDATE, RE DI PONTO
Opera seria in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger Festspiele
2006, Residenzhof – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von
UNITEL CLASSICA, BFMI und 3sat
Richard Croft in
der Titelrolle und
Netta Or als Aspasia
in Günter Krämers
famoser Inszenierung
am Residenzhof.
ZUM INHALT
M
ozart war 14 Jahre alt, als er den
Auftrag erhielt, zur Eröffnung
der Theatersaison 1770/71 den Mitridate für das Mailänder Teatro Regio
Ducale zu schreiben, und man kann
nur staunen, wie es dem Jung-Genie
gelang, sich Form und Gehalt der
traditionsreichen Opera seria anzueignen, denn dieses Werk ist viel mehr
als eine perfekte Imitation großer
Vorbilder. Obwohl Mozart den strengen Rahmen der Gattung wahrte,
durchweht die Partitur ein Hauch von
Sturm und Drang. Mozart begnügte
sich nicht damit, die höfische Konvention der Verherrlichung der Mächtigen
zu bedienen. Seine Figuren haben
Blut und Leben in dieser Geschichte
16
des Konflikts der beiden Königssöhne
Farnace und Sifare mit ihrem Vater
Mitridate, dem Herrscher von Ponto.
Beide Söhne lieben Aspasia, die Verlobte Mitridates und designierte Königin, was ihnen schließlich Gefängnis
und die Verurteilung zum Tod durch
den eigenen Vater einbringt. Doch es
kommt ganz anders ...
∫
BESETZUNG
Dirigent: Marc Minkowski | Regie:
Günter Krämer | Orchester: Les Musiciens du Louvre ; Grenoble | Dauer: 151
Minuten | Mit: Richard Croft (Mitridate),
Netta Or (Aspasia), Miah Persson
(Sifare), Bejun Mehta (Farnace), Ingela
Bohlin (Ismene), Pascal Bertin (Arbate)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Mitridate,
Re di Ponto:
Bejun Mehta
als Farnace und
Netta Or als
Aspasia.
DIENSTAG, 2. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
IDOMENEO
Dramma per musica in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2006, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL CLASSICA und BFMI
Ekaterina Siurina als Ilia (l.) und Magdalena
Kožená als Idamante in Mozarts Idomeneo.
G
leich zwei Frauenherzen sind für
Idamante, den Sohn des Kreterkönigs Idomeneo, in Liebe entbrannt:
Elettra, die an den kretischen Hof
geflüchtete Tochter des Agamemnon,
und die als Kriegsgefangene dort festgehaltene trojanische Prinzessin Ilia.
Der Prinz lebt in großer Sorge um den
Vater, da die Griechenflotte auf der
Rückfahrt von Troja durch einen Sturm
fast vollständig zerstört wurde. Auf
der Suche nach Schiffbrüchigen stößt
Idamante auf den geliebten Vater.
Doch statt Wiedersehensfreude zu
zeigen, ergreift der König die Flucht.
Der Grund: Idomeneo hatte in höchster Seenot für seine Rettung dem
Meeresgott Poseidon versprochen,
den ersten Sterblichen, dem er an der
18
Meeresküste begegnen würde, zu opfern. Alle Versuche, das entsetzliche
Gelübde nicht erfüllen zu müssen,
scheitern zunächst. Aber schließlich
wird doch noch alles gut.
Eine hochkarätige Sängerbesetzung
mit Ramón Vargas, Magdalena Kožená und Anja Harteros begeistert.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Sir Roger Norrington |
Regie: Ursel & Karl-Ernst Herrmann |
Orchester: Camerata Salzburg |
Dauer: 165 Minuten | Mit: Ramón Vargas (Idomeneo), Magdalena Kožená
(Idamante), Ekaterina Siurina (Ilia),
Anja Harteros (Elettra), Jeffrey Francis
(Arbace), Andreas Schlager (Neptun)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
MITTWOCH, 3. AUGUST
BEGINN 18.00 UHR
AMOR, VIDA DE MI VIDA
Salzburger Festspiele 2007, Großes Festspielhaus.
Eine Produktion von UNITEL CLASSICA in Koproduktion
mit ORF und ARTE
I
m Sommer 2007 präsentierten
Plácido Domingo und Ana María
Martínez bei den Salzburger Festspielen ein gefeiertes Konzert,
das man jetzt wiedersehen kann.
Sie widmeten den ganzen Abend
der Zarzuela, einer in Spanien sehr
populären Musikgattung, die am
spanischen Königshof entstand und
als Schwester der Wiener Operette
definiert werden kann.
Plácido Domingo ist mit Zarzuelas
aufgewachsen, seine Eltern waren
berühmte Zarzuela-Sänger. Der
Star selbst hat die Zarzuela in den
letzten Jahren wieder populär
gemacht. Domingos Partnerin in
Salzburg, Ana María Martínez,
stammt aus Puerto Rico und hat
2005 Plácido Domingos OperaliaGesangswettbewerb gewonnen.
∫
PROGRAMM
Amor, vida de mi vida
(Liebe, Leben meines Lebens)
Zarzuelas von Federico Moreno
Torroba, Pablo Luna Carné, Reveriano
Soutullo Otero, Pablo Sorozábal u. a.
Dirigent: Jesús López Cobos
Orchester: Mozarteum Orchester
Salzburg
Tenor: Plácido Domingo
Sopran: Ana María Martínez
Dauer: 103 Minuten
Plácido Domingo und Ana
María Martínez vergnügen
sich und das Publikum mit
Zarzuelas.
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19
DONNERSTAG, 4. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
ROMÉO ET JULIETTE
Oper in fünf Akten von Charles Gounod (Salzburger Festspiele
2008, Felsenreitschule – in französischer Sprache).
Eine Koproduktion von ORF und UNITEL CLASSICA
D
ie Kritik war nach der Premiere
im August 2008 großteils schwer
begeistert: „Salzburg hat ein neues
Meisterstück“, stand da zu lesen,
„hinreißende Protagonisten, ein
toller Dirigent und eine kluge Regie.“
Bartlett Sher, der Regisseur, hat die
Riesenbühne der Felsenreitschule
Der Tod: Der unaufhaltsame
Untergang Roméos und Julias.
zu Showeffekten der lukullischen
Art genutzt und ein faszinierendes
Breitwand-Spektakel mit einem
gewaltigen Aufwand an historischen
Kostümen, schönen Arrangements
sowie perfekten Kampfszenen
inszeniert. Im Mittelpunkt stehen
natürlich in dieser schönsten aller
Liebesgeschichten die junge georgische Sopranistin Nino Machaidze
und Star-Tenor Rolando Villazón in
den Titelrollen. Villazón wurde als der
„ideale Romeo mit edlem, heißblütigem Schmelz“ bejubelt. Und Nino
Machaidze bekam bescheinigt, dass
sie mit einer „bewundernswerten
Leistung“ dem aufgeheizten Erwartungsdruck standgehalten habe.
Immerhin war sie für die schwangere
Anna Netrebko eingesprungen. Ja,
mehr noch, der Shootingstar konnte
nachher in der Zeitung lesen, dass sie
über „einen Sopran von perlendem
Glanz“ verfüge.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Yannick Nézet-Séguin |
Regie: Bartlett Sher | Orchester: Mozarteumorchester Slbg. | Dauer: 163
Minuten | Mit: Nino Machaidze (Juliette), Rolando Villazón (Roméo), Mikhail Petrenko (Frère Laurent), Russell
Braun (Mercutio), Juan Francisco Gatell
(Tybalt), Falk Struckmann (Capulet)
20
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Die Liebe: Nino Machaidze als
Julia und Rolando Villazón als
Roméo, das Paar aller Paare.
FREITAG, 5. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
FALSTAFF
Lyrische Komödie in drei Akten von Giuseppe Verdi
(Salzburger Festspiele 2013, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA und ORF/3sat
Elisabeth Kulman und Ambrogio Maestri brillieren in Verdis Falstaff.
R
egisseur Damiano Michieletto hat
die Handlung von Verdis Falstaff
von Windsor in das von Verdi gestiftete Künstleraltersheim in Italien verlegt. Da lässt er einen ausrangierten
Sänger von seinem glorreichen Künstlerleben und einstigem Bühnenglanz
träumen. Ambrogio Maestri tut dies
laut Kritik virtuos: „Was kümmern ihn
die Menüdüfte aus dem Speisesaal
mit all den Rollstühlen und Gehwagerln. Die Wirklichkeit ist nur ein lästiger Altersheimanzug, zu eng jedoch
für diesen grandiosen, nur leider pensionierten Künstler. So liegt der alte
Knabe auf dem Sofa und fliegt durch
das Reich seiner Träume. Fliegt in jene
22
Zeit, da ihm die Opernmassen gewogen waren, als er Falstaff war, der
gewitzte Hedonist und Pleitevirtuose.
Sein Magnetismus ließ die Damenwelt
knieweich werden, wie schön war das!
Also spielt der alte Knabe gleich die
ganze Verdi-Oper traumhaft durch.“
∫
BESETZUNG
Dirigent: Zubin Mehta | Regie: Damiano Michieletto | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 130 Minuten |
Mit: Ambrogio Maestri (Falstaff),
Fiorenza Cedolins (Mrs. Ford),
Massimo Cavalletti (Mr. Ford),
Elisabeth Kulman (Mrs. Quickly)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Falstaff: Ambrogio Maestri –
Verdis Titelheld umgeben von
den Frauen seiner Träume.
Anett Fritsch
als Contessa spielt mit
ihren Reizen in Mozarts
Le nozze di Figaro.
SAMSTAG, 6. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
LE NOZZE DI FIGARO
Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger
Festspiele 2015, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA und SERVUS TV
Z
um Abschluss
seiner Salzburger
Da-Ponte-Trilogie hat
Sven-Eric Bechtolf
2015 Mozarts Le
nozze di Figaro inszeniert. Rund um
diese Opera buffa
hat sich, erklärte er
in einem Interview
mit der BÜHNE,
„eine Art Legende
aufgebaut. Reflexhaft wird behauptet,
Adam Plachetka als Diener Figaro in Sven-Eric Bechtolfs
dass es sich um eine
Inszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro 2015.
,revolutionäre‘ Oper
handelt. Revolutionär
weder die Verhältnisse umstürzen,
für die damalige Zeit war, dass die
noch lief er mit einem Gesellschaftsintimsten Verfehlungen der Herrschenden bloßgestellt wurden. Aber entwurf in der Tasche herum,
sondern er forderte das Recht ein,
war Pierre-Augustin Caron de Beinnerhalb der existierenden Verhältaumarchais, der Autor des Stücks,
nisse aufsteigen zu dürfen. Da Ponte
deshalb ein Revolutionär? Nein, er
war ein ,Homme nouveau‘. Er wollte hat den Stoff überdies entschärft,
denn er musste das Stück durch die
kaiserliche Zensur bringen. Mozart
∫
BESETZUNG
schließlich hat dem Werk eine völDirigent: Dan Ettinger | Regie: Svenlig andere Färbung gegeben. Er
Eric Bechtolf | Orchester: Wiener Philschafft mit seiner Musik eine allen
harmoniker | Dauer: 192 Minuten | Mit: Figuren zugeneigte, heitere, tiefe
Luca Pisaroni (Almaviva), Anett Fritsch
und manchmal tieftraurige Genero(Contessa), Martina Janková (Susanna), sität. Ob Herr gegen Diener, Mann
Adam Plachetka (Figaro), Margarita
gegen Frau, die Musik des Finales
Gritskova (Cherubino), Ann Murray
ist die utopische Versöhnung dieser
(Marcellina), Carlos Chausson (Bartolo)
Gegensätze.“
K ur s bu ch S i e m ens F est sp i el nä c ht e | 1 6
25
SONNTAG, 7. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
KING ARTHUR
Dramatick Opera von Henry Purcell (Salzburger
Festspiele 2004, Felsenreitschule – in deutscher und englischer Sprache).
Eine Produktion des ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE
D
er britische Komponist Henry
Purcell (1659–1695) und der
Dramatiker John Dryden (seit
1668 so etwas wie Hausautor
am englischen Hof) lagen schon
damals im Trend der Zeit, als sie
erstmals ein Crossover wagten und
∫
BESETZUNG
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt |
Regie: Jürgen Flimm | Orchester:
Concentus Musicus Wien | Dauer:
180 Minuten | Mit: Michael Maertens
(König Arthur), Sylvie Rohrer
(Emmeline), Michael Schade (Tenor),
Barbara Bonney (Sopran)
in King Arthur (uraufgeführt 1691
in London) die Genres kreuzten:
Schauspiel paart sich hier mit Oper,
höfische Tanzrhythmen mit possenhaftem Schäferspiel, nationale
Mythen mit bissiger Satire. Heraus
kam dabei ein schillerndes Gesamtkunstwerk, das vom Zweikampf
der verfeindeten Könige Arthur
und Oswald um Weib und Macht
handelt. Ein (Musik-)Spektakel
voller Magie und furiosem Bühnenzauber mit Nikolaus Harnoncourt
am Pult und von Jürgen Flimm mit
Stars wie Barbara Bonney, Michael
Schade und Michael Maertens ganz
zauberhaft in Szene gesetzt.
King Arthur:
Birgit Remmert,
Dietmar König
und Michael
Schade (v. l.) in
Jürgen Flimms
prächtiger
Inszenierung.
26
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
MONTAG, 8. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
LA TRAVIATA
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
(Salzburger Festspiele 2005, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von ORF, NHK, BR und UNITEL CLASSICA
Anna
Netrebko
als begehrte
Lebedame
Violetta zu
Beginn, als
das Leben
noch ein
rauschendes
Fest ist.
E
s war das Opernereignis des
Jahres 2005 bei den Salzburger
Festspielen: Willy Deckers Version
von Verdis La Traviata mit dem
Traumpaar Anna Netrebko und
Rolando Villazón, die mit einem
Medien-Hype sondergleichen
zelebriert wurde und nun auf dem
Kapitelplatz wieder genossen
werden kann.
In Verdis Musik ist der Tod anwesend vom ersten Ton an. Dementsprechend sitzt in Willy Deckers famoser Inszenierung der Sensenmann
von Anfang an im schwarzen Rock
am Bühnenrand und schaut zu, wie
Violetta mit Alfredo scheinbar dem
Glück ihres Lebens begegnet.
Es war ein Fest des Belcanto mit
K ur s b u ch S i e mens F est sp i el nä c ht e | 1 6
der glamourösen Anna Netrebko
und ihrem berückend dunklen
Timbre, mit Rolando Villazón und
seinem unerhört biegsamen, glanzvollen Organ und mit dem stimmgewaltigen Thomas Hampson als
Moralprediger Germont, der mit
posaunenhaftem Dröhnen das
Paradies der Liebenden mit einem
Besuch grausam zerstört.
BESETZUNG
Dirigent: Carlo Rizzi | Regie: Willy
Decker | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 149 Minuten | Mit: Anna
Netrebko (Violetta), Rolando Villazón
(Alfredo), Thomas Hampson (Giorgio
Germont), Helene Schneiderman (Flora)
∫
27
DIENSTAG, 9. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DIE SACHE MAKROPULOS
Oper in drei Akten von Leoš Janáček (Salzburger Festspiele 2011,
Großes Festspielhaus – in tschechischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL CLASSICA
Angela Denoke
singt in
Marthalers
Inszenierung
der Sache
Makropulos
von Leoš
Janáček.
BESETZUNG
Dirigent: Esa-Pekka Salonen | Regie:
Christoph Marthaler | Orchester:
Wiener Philharmoniker | Dauer:
110 Minuten | Mit: Angela Denoke
(Emilia Marty), Raymond Very (Albert
Gregor), Peter Hoare (Vítek), Jurgita
Adamonytė (Krista, seine Tochter)
∫
28
W
enn Justitia nach Anhörung aller
Angeklagten, Zeugen und Anwälte ihre Waagschalen ins Ungleichgewicht versetzt, so geschieht dies
niemals nach den Gesetzmäßigkeiten
der moralischen Gravitationslehre.
Die Sache ist deutlich komplizierter.
Und so verwundert es auch nicht,
wenn die Göttin von Zeit zu Zeit hinter ihrer schwarzen Binde mit den Augen rollt, angesichts der überraschenden Bewegungen, die die Waage in
ihrer Hand auszuführen gezwungen
ist. In regungsloses Staunen hingegen verfällt sie, wenn während eines
Erbschaftsprozesses auf einmal eine
berühmte Opernsängerin auftaucht,
die sich unter falschem Namen in die
Verhandlung einschleicht und durch
Hinweise auf ein rätselhaftes Dokument das Geschehen eskalieren lässt.
Der Auftritt der unerwarteten Zeugin
verwandelt das Nachlassverfahren
ohne Umschweife in eine im wahrsten
Sinne des Wortes lebensbedrohliche
Situation. Welche Person wird den
Gerichtssaal durch welche Tür verlassen? Die Optionen lauten: Haupteingang, Gefängnistür, Notausgang und
Himmelspforte. Und nicht Christoph
Marthaler und Anna Viebrock, die
den spektakulären Fall im Salzburger
Justizpalast neu aufrollen, verlesen
die Urteile über Leben und Tod der
Anwesenden (Malte Ubenauf).
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
MITTWOCH, 10. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
GIULIO CESARE IN EGITTO
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
(Pfingstfestspiele 2012, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von Clasart Classic und Bel Air Media
D
ie Begegnung zwischen Giulio
Cesare und Cleopatra im
Jahre 48 vor Christus ist eine der
schillerndsten Liebesromanzen der
Geschichte, in der sich kriegerische
Staatsaktionen, erotische Verstrickungen, Intrigen und exotisches
Kolorit vereinen. Mit einem für ihn
außergewöhnlich aufwendigen
Instrumentarium lotet Händel seine
Figuren in allen Facetten aus, und
die Zeitgenossen waren sich darin
einig, dass er eine Oper geschaffen
hatte, die „Schönheit aller Art im
Überfluss bietet“. Im Fokus der
Auseinandersetzung zwischen Cesare und Pompeo stehen dabei die
Verführungskünste Cleopatras, die
das Herz des siegreichen Herrschers
erobert. In acht großen Da-capoArien vergegenwärtigt sie das ganze
Spektrum menschlicher Affekte, von
leichtfertiger Koketterie bis hin zu
leidenschaftlicher, von tiefsten Emotionen getragener Liebe.
BESETZUNG
Dirigent: Giovanni Antonini | Regie:
Moshe Leiser, Patrice Caurier | Orchester: Il Giardino Armonico | Dauer: 280
Minuten | Mit: Andreas Scholl (Giulio
Cesare), Cecilia Bartoli (Cleopatra),
Anne Sofie von Otter (Cornelia),
Philippe Jaroussky (Sesto)
∫
Cecilia Bartoli singt die verführerische Cleopatra.
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29
Carlos Álvarez
als finsterer
Intrigant Jago
und Aleksandrs
Antonenko als
Otello.
DONNERSTAG, 11. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
OTELLO
Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2008,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA und ZDF/3sat
D
ie Inszenierung des Regisseurs
Langridge wurde von der Kritik
mehr oder weniger verrissen: „Sie
wird weder der Meisterschaft der
Vorlage noch ihrer Modernität gerecht, dafür bedient sie Erwartungshaltungen und Klischees“, urteilte die
renommierte Neue Zürcher Zeitung
kühl. Dementsprechend bekam der
Regisseur nach der Premiere auch
einige Buhs ab. Bejubelt wurde an
diesem Abend vor allem Pultstar
Riccardo Muti, der, so die Kritik, mit
den Wiener Philharmonikern einen orchestralen „Sturm der Leidenschaften
sowie Klanggewalten von exzessiver
Dramatik“ entfesselt hat. Und gefeiert
wurde auch die junge Russin Marina
Poplavskaya als Desdemona, die für
Joachim Kaiser von der Süddeutschen
Zeitung zur „Königin des Abends“
avancierte mit „glockenreinem Gelingen, beglückend schönen Pianofarben und Pianissimo-Echoeffekten“.
∫
Marina Poplavskaya in
der Gewalt von
Aleksandrs Antonenko
als grundlos eifersüchtigem Otello.
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Stephen Langridge | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 130 Minuten
| Mit: Aleksandrs Antonenko (Otello),
Marina Poplavskaya (Desdemona),
Carlos Álvarez (Jago), Stephen Costello (Cassio), Antonello Ceron (Roderigo), Mikhail Petrenko (Lodovico)
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31
FREITAG, 12. AUGUST
BEGINN 21.20 UHR
DIE LIEBE DER DANAE
Heitere Mythologie in drei Akten von Richard Strauss (Salzburger
Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von ORF und UNITEL CLASSICA
D
ieser Abend auf dem Kapitelplatz beginnt aufgrund der zeitversetzten Übertragung der Liebe
der Danae um 20.00 Uhr mit einer
Wiederholung von Hannes Schalles
Film Salzburg – Gesamtkunstwerk
im Herzen Europas (siehe S. 8).
Um 21.20 beginnt dann die LiveÜbertragung der Oper von Richard
Strauss; die Idee zur Liebe der
Danae stammt von Hugo von Hofmannsthal, der zwei voneinander unabhängige Stoffkreise in Verbindung
brachte: die Geschichte Jupiters,
der in Form eines Goldregens Danae, die Tochter des von Gläubigern
bedrängten Königs Pollux, erobern
möchte, und jene von König Midas,
dem sich alles, was er berührt, in
Gold verwandelt. Diese Gabe ist
in der Oper der Lohn dafür, dass
sich Jupiter die Gestalt des armen
Eseltreibers Midas „ausleihen“ darf,
um Danae zu umwerben. Doch deren Liebe wendet sich dem echten
Midas zu, der sich ihr als Königsbote
Chrysopher nähert. Am Höhepunkt
des zweiten Akts umarmt der liebestrunkene Midas Danae, die daraufhin zu Gold erstarrt. Jupiter gibt ihr
zwar ihre Gestalt zurück, doch vor
die Wahl gestellt, entscheidet sich
Danae für Midas und ein Leben in
Armut.
32
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Alvis Hermanis | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 165 Minuten | Mit:
Krassimira Stoyanova (Danae), Tomasz
Konieczny (Jupiter), Norbert Ernst (Merkur), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
(Pollux), Regine Hangler (Xanthe), Gerhard Siegel (Midas alias Chrysopher)
∫
Krassimira Stoyanova singt die Danae.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
SAMSTAG, 13. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss
(Salzburger Festspiele 2014, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA, ORF, BR und NHK
H
arry Kupfer hat diese Neuinszenierung des Rosenkavaliers von
Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal besorgt. Die Uraufführung
ging 1911 über die Bühne, nur wenige Jahre bevor der Erste Weltkrieg
ausbrach. Doch ganz im Gegenteil
zum weitverbreiteten Klischee über
das Meisterwerk kann man diese
Gesellschaftskomödie weder als
rückwärtsgewandt noch als rückschrittlich abklassifizieren. Trotz des
nostalgischen Schauplatzes im Wien
des 18. Jahrhunderts geht es hier um
eine Reihe tagesaktueller Fragen,
etwa um die Rolle und Stellung der
Frau oder um den Zusammenbruch
der herrschenden Verhältnisse – den
moralischen wie den finanziellen. Ein
zentrales Thema bildet außerdem die
Vergänglichkeit, denn die ganze Oper
ist wie durchtränkt von dem Gefühl,
dass die Zeit abläuft – zumindest für
diese aristokratische Gesellschaft –,
was ja dann auch passiert ist.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Harry Kupfer | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 215 Minuten | Mit:
Krassimira Stoyanova (Feldmarschallin),
Sophie Koch (Octavian), Mojca Erdmann
(Sophie), Günther Groissböck (Ochs)
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Sophie Koch und Günther Groissböck.
33
SONNTAG, 14. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
ARIADNE AUF NAXOS
Oper in einem Aufzug von Richard Strauss (Salzburger Festspiele
2012, Haus für Mozart – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA und ORF/3sat
D
ie Oper war das dritte Gemeinschaftswerk von Richard Strauss
und Hugo von Hofmannsthal und
ursprünglich als „Divertissement mit
kleinem Kammerorchester“ geplant,
wuchs sich aber zu einem Großprojekt aus, das Oper, Schauspiel und
Ballett kombinierte – und bei der
Uraufführung 1912 durchfiel. Die
Salzburger Festspiele verpflichteten
sich „dem immer noch wunderbaren Traum ihrer Schöpfer: die
unterschiedlichsten Formen des
Theaters, Ballett, Schauspiel, Musik
und Gesang, zusammenzuführen“.
Sven-Eric Bechtolf führte bei dieser unkonventionellen Produktion
Regie und hat Molières Schauspiel
Der Bürger als Edelmann, das der
Oper damals vorausging, nicht nur
adaptiert, sondern auch die nachkomponierten Ballettmusiken wieder
eingefügt. „Hundert Jahre“, sagte
Sven-Eric Bechtolf, „sind vergangen,
seit Hofmannsthal begann, mit dem
rabiat praktischen und dramaturgisch hochbegabten Strauss an dem
Stoff zu arbeiten, hundert Jahre seit
der desaströsen Uraufführung der
Ariadne auf Naxos. Wir nehmen
dieses ,Jubiläum‘ zum Anlass, uns
noch einmal mit der Urfassung zu
beschäftigen. Wo anders wäre dies
sinnvoller als in Salzburg.“
34
BESETZUNG
Dirigent: Daniel Harding | Regie: SvenEric Bechtolf | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 190 Minuten | Mit:
Emily Magee (Primadonna/Ariadne),
Elena Mo˛suc (Zerbinetta), Jonas Kaufmann (Tenor/Bacchus), Peter Matić
(Haushofmeister), Cornelius Obonya (M.
Jourdain), Thomas Frank (Komponist)
∫
Jonas Kaufmann als Tenor und Bacchus.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
MONTAG, 15. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
ELEKTRA
Tragödie in einem Aufzug von Richard Strauss
(Salzburger Festspiele 2010, Großes Festspielhaus).
Eine Produktion von UNITEL CLASSICA und Arthaus Musik
E
lektra“, erklärte der Regisseur
Nikolaus Lehnhoff seine Interpretation der Tragödie von Richard
Strauss, „ist von der Idee besessen,
den Mord an ihrem Vater zu rächen.
Agamemnon ist Zentrum und Dämon ihrer ,idée fixe‘. Elektra lebt
ausschließlich in der Vergangenheit
und ist als Figur einzig in Verbindung mit dieser Idee existent.
Durch diese absolute Fixierung auf
Eva-Maria
Westbroek
als Chrysothemis und
Iréne Theorin
als Elektra.
die Idee verkümmert der Mensch
zur Marionette – ein grausamer Akt
der Selbstaufgabe und des Identitätsverlustes.
Die Oper spielt in einem primär
von Elektra besetzten Raum, eine
Schaltzentrale ihrer Obsession. Sie
hat sich in ihrer Gedanken-Festung
geradezu eingemauert, ein Gehäuse, das zugleich Schutzraum und
Falle ist. Es geht in dem Stück um
die Sichtbarmachung innerer Zustandsbilder, um existenzielle Notstände und Zwangssituationen.
Am Ende stehen Selbstbetrug und
Selbstzerstörung, die in einem
Totentanz kulminieren. Das Drama
endet mit derselben Grundproblematik, mit der es begonnen hat.
Nur die Rollen wurden vertauscht.
Es gibt keinen Ausweg aus dem
Kreislauf des Verbrechens. Der
Fluch bleibt bestehen. Die Erinnyen
stehen vor der Tür.“
∫
BESETZUNG
Dirigent: Daniele Gatti |
Regie: Nikolaus Lehnhoff |
Orchester: Wiener Philharmoniker |
Dauer: 110 Minuten | Mit: Waltraud
Meier (Klytämnestra), Iréne Theorin
(Elektra), Eva-Maria Westbroek (Chrysothemis), Robert Gambill (Aegisth),
René Pape (Orest)
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35
Ekaterina Siurina
als Zerlina und
Christopher
Maltman in der
Titelrolle von Claus
Guths umstrittener
Don GiovanniInszenierung.
DIENSTAG, 16. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DON GIOVANNI
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2008, Haus für Mozart – in italienischer
Sprache). Eine Produktion des ORF für UNITEL CLASSICA
D
er Regisseur Claus Guth überraschte in seinem Mozart-DaPonte-Zyklus, der sich durch mutige,
riskante Neudeutungen auszeichnete, das Publikum zunächst einmal
immer mit höchst ungewöhnlichen
Spielorten, wie in den ersten beiden
Teilen zu sehen war. Le nozze di
Figaro (2006) platzierte er in einem
Stiegenhaus, und Don Giovanni
spielt in einem unheimlichen Wald,
einem Dickicht des Begehrens und
der verbotenen Sehnsüchte, durch
das der Titelheld irrt, gefangen in
einem Kreislauf der Begierden, in
dem er schließlich verglüht. Es läuft
von Anfang an nicht gut für den
legendären Frauenhelden in dieser
Inszenierung, denn er streckt zwar
wie immer zu Beginn den Komtur
nieder, doch der zieht, bevor er
verröchelt, noch eine Pistole und
revanchiert sich mit einem Bauchschuss. Der Rest ist ein spektakulärer
Wettlauf mit dem Tod.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Bertrand de Billy | Regie:
Claus Guth | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 225 Minuten | Mit:
Christopher Maltman (Don Giovanni),
Erwin Schrott (Leporello), Annette
Dasch (Anna), Dorothea Röschmann
(Elvira), Ekaterina Siurina (Zerlina),
Matthew Polenzani (Don Ottavio)
Christopher Maltman als
Don Giovanni, gefangen im
Wald der Begierden.
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37
MITTWOCH, 17. AUGUST
BEGINN 20.00
JEDERMANN & REMIXED
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal (Salzburger Festspiele 2004, Domplatz – in deutscher Sprache). Eine Produktion des
ORF & „Jedermann Remixed“, der Film von Hannes Rossacher, 2011.
D
ieser Abend vereint auf dem
Kapitelplatz den Jedermann
von 2004 mit Hannes Rossachers
Film Jedermann Remixed aus dem
Jahr 2011. In Christian Stückls erfolgreicher Neudeutung des Jedermann
aus dem Jahre 2002 spielt Veronica
Ferres die Buhlschaft, Jens Harzer
den Tod und Peter Simonischek den
reichen, todgeweihten Prasser Jedermann, der vor Gottes Thron geholt
wird, um Rechenschaft über sein
ruchloses Leben abzulegen. Christian
Stückl hat damals mit einigen Gepflogenheiten der langjährigen Salzburger Aufführungstradition gebrochen
und den christlichen Grundgedanken
des Mysterienspiels prägnant herausgearbeitet: Was ist der Mensch
im Angesicht des Todes? Danach
präsentiert Hannes Rossachers Film
Jedermann Remixed eine Aufführung
von Hofmannsthals Klassiker, die
es so nie gegeben hat: Durch die
Montage diverser Aufzeichnungen
aus mehreren Jahrzehnten erscheint
∫
ein Salzburger Jedermann-Ensemble
auf dem Bildschirm, dessen berühmte
Mitglieder zwar alle auf dem Domplatz gespielt haben, aber miteinander nur in dieser kühnen Montage
verschiedenster Szenen quer durch
die Aufführungsgeschichte gesehen
werden können. So ist ein kulturhistorisches Puzzle von Alexander Moissi
bis Nicholas Ofczarek entstanden.
BESETZUNG
Regie: Christian Stückl | Dauer:
100 Minuten | Mit: Peter Simonischek
(Jedermann), Veronica Ferres (Buhlschaft), Jens Harzer (Tod), Tobias
Moretti (Teufel), Rudolf Wessely (Gott),
Elisabeth Rath (Gute Werke)
38
Peter Simonischek als Titelheld und
Jens Harzer als Tod in Jedermann.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
DONNERSTAG, 18. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
BENVENUTO CELLINI
Oper in zwei Akten von Hector Berlioz (Salzburger Festspiele 2007,
Großes Festspielhaus – in französischer Sprache). Eine Produktion von
UNITEL CLASSICA in Koproduktion mit ZDF/3sat
W
as für ein maßloses Werk“,
sagt der Regisseur Philipp
Stölzl, der Benvenuto Cellini von
Hector Berlioz 2007 erfolgreich
inszeniert hat: „Staunend steht man
vor Berlioz’ im wahrsten Sinne des
Wortes monumentaler Oper über
den Renaissance-Wüstling Benvenuto Cellini, Bildhauer, Kunstgenie,
Messerstecher, Frauenliebling. In
erzählerisch wie musikalisch atemberaubendem Tempo jagt Berlioz
den Helden durch eine Nacht im römischen Karneval, in der gleichzeitig
ausschweifend gefeiert, mit Mantel
und Degen die junge Geliebte
entführt und in den Ruinen des
Kolosseums eine goldene Statue
gegossen werden muss, um dem
Todesurteil des Papstes zu entgehen.“ Die aberwitzige Story findet
laut Regisseur ihre Entsprechung in
der wunderbaren Musik, die nicht
nur populär und groß gedacht ist,
sondern auch so einfallsreich, verspielt und komplex, dass Berlioz’
Zeitgenossen sie für unspielbar und
unsingbar hielten.
Nur mit immensem Aufwand auf
die Bühne zu bringen, wird das
faszinierende Werk selten gespielt.
Die Breitwandbühne des Großen
Festspielhauses ist indessen der
perfekte Ort, den wilden Bildhauer
wiederauferstehen zu lassen!
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Maija Kovalevska als Teresa und Kate Aldrich
als Ascanio in Benvenuto Cellini.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Valery Gergiev | Regie:
Philipp Stölzl | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 164 Minuten
| Mit: Burkhard Fritz (Cellini), Laurent
Naouri (Fieramosca), Brindley Sherratt
(Balducci), Mikhail Petrenko (Papst
Clemens VII.), Maija Kovalevska
(Teresa), Kate Aldrich (Ascanio),
Xavier Mas (Francesco), Roberto
Tagliavini (Bernardino)
39
FREITAG, 19. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
LA BOHÈME
Oper in vier Akten von Giacomo Puccini (Salzburger Festspiele 2012,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von
UNITEL CLASSICA, NHK, ORF und ZDF
E
ine der weltweit meistgespielten
Opern, Giacomo Puccinis La
Bohème, war 2012 zum ersten Mal
glanzvoll bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Den Glanz versprochen und gehalten hat die Starbesetzung mit Anna Netrebko als Mimì
und Piotr Beczała als Rodolfo unter
Dirigent Daniele Gatti. Mit dieser, so
die Kritik, von „ariosen Höhepunkten“
und „Strahletönen“ gekennzeichneten Inszenierung wollte der neue
Intendant Alexander Pereira „gewissermaßen einen Bannfluch brechen,
der aus unverständlichen Gründen
von den Salzburger Festspielen seit
jeher über Giacomo Puccini verhängt
ist. Seit der Gründung dieses Festivals
Nino Machaidze singt die Musetta
in Puccinis La Bohème.
gelangte außer einer Tosca- und einer
Turandot-Produktion keines seiner
Werke hier auf die Bühne.“ Eine
Handlung der Oper im strengen Sinne
existiert kaum. Wie im Film huschen
Szenen, Bilder und Impressionen am
Zuschauer vorbei. Schlaglichtartige
Momentaufnahmen zeigen den
Freundschaftsbund von vier jungen
Individualisten in der Großstadt Paris: den schreibenden Rodolfo, den
philosophierenden Colline, den malenden Marcello und den der Musik
zugewandten Schaunard. In diese
Künstleridylle führt Rodolfo die fragile
Mimì. Für den italienischen Regisseur
Damiano Michieletto geht es in erster
Linie darum, eine zeitgemäße Form
für die Geschichte zu finden und das
Lebensgefühl junger Menschen von
heute einzufangen, die für ihre Leidenschaften einstehen, ihren Visionen
nachgehen und es wagen, nach neuen
Wegen in der Kunst zu suchen – mögen sie darin auch grandios scheitern.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Daniele Gatti | Regie: Damiano Michieletto | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 124 Minuten
| Mit: Piotr Beczała (Rodolfo), Anna
Netrebko (Mimì), Massimo Cavalletti
(Marcello), Nino Machaidze (Musetta),
Alessio Arduini (Schaunard), Carlo
Colombara (Colline)
40
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Anna
Netrebko
als Mimì und
Piotr Beczała
als Rodolfo in
Puccinis
La Bohème.
SAMSTAG, 20. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DIE ZAUBERFLÖTE
Deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2006, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Produktion von UNITEL CLASSICA und BFMI in Koproduktion mit ORF
Genia Kühmeier als
Pamina mit
Christian
Gerhaher als
Papageno
in Pierre Audis
Version der
Zauberflöte.
A
ls sich am 4. August 2006 der
Vorhang für Pierre Audis Neuinszenierung der Zauberflöte hob,
bedeutete dies ein weiteres Jubiläum
mitten im Mozartjahr: Es wurde damit
die 200. Aufführung dieses Klassikers
im Rahmen der Salzburger Festspiele
gefeiert.
Die Erfolgsgeschichte der Zauberflöte begann schon mit der Wiener
Uraufführung 1791 in Schikaneders
Freihaustheater, die Mozart selbst
dirigierte. Im Großen Festspielhaus
dirigierte Maestro Riccardo Muti
das Märchenspiel vom Triumph der
Vernunft und des Humanismus. Paul
Groves singt den edlen Prinz Tamino, Genia Kühmeier ist als Pamina
zu erleben. Die Königin der Nacht
verkörpert Diana Damrau, und ihren
Gegenspieler, den vermeintlich bösen
Sarastro, der sich als Hüter der wahren Menschlichkeit entpuppt, singt
der großartige René Pape.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Pierre
Audi | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 180 Minuten | Mit: Paul
Groves (Tamino), Genia Kühmeier
(Pamina), René Pape (Sarastro),
Christian Gerhaher (Papageno),
Irena Bespalovaite (Papagena),
Diana Damrau (Königin der Nacht)
42
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
SONNTAG, 21. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
TURANDOT
Lyrisches Drama in drei Akten von Giacomo Puccini (Salzburger Festspiele
2002, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine Produktion von ORF und Arthaus Musik
D
as Raffinement ausgesuchter
und subtilster koloristischer
Klänge, den ganzen Zauber einer
fernen, unwirklichen Welt, den Giacomo Puccini in seiner Oper Turandot in Musik verwandelte, hat David
Pountney mit seiner monumentalen
Inszenierung 2002 in faszinierende,
exotische Märchenbilder übersetzt
aus einer Zeit, in der das Wünschen
noch geholfen hat. Luciano Berio hat
Puccinis fragmentarischen Schluss
neu rekonstruiert.
Gabriele Schnaut singt in dieser
Aufnahme die scheinbar blutrünstige Prinzessin Turandot am Kaiserhof zu Peking, die ihr Herz nur
dem Prinzen schenkt, der zuvor drei
von Turandot gestellte Rätsel zu
lösen vermag. Wer versagt, verfällt
gnadenlos dem Schwert des Henkers und verliert seinen Kopf. Zu
Beginn der Oper wird gerade der
schöne Königssohn von Persien zur
Hinrichtung geschleppt, was den
unbekannten Prinzen Kalaf (hier gesungen von Tenorstar Johan Botha)
natürlich nicht hindert, sich in die
Prinzessin des Todes zu verlieben.
Aber Kalaf besteht natürlich glorreich das mörderische Quiz, das so
viele andere das Leben gekostet
hat, und am glücklichen Ende siegt
wie das immer so ist im Märchen
die Liebe.
K ur s b u ch S i e mens F est sp i el nä c ht e | 1 6
BESETZUNG
Dirigent: Valery Gergiev | Regie: David
Pountney | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 130 Minuten | Mit:
Gabriele Schnaut (Turandot), Johan
Botha (Prinz Kalaf), Cristina GallardoDomâs (Liù), Boaz Daniel (Ping)
∫
Gabriele Schnaut als grausame,
prinzenmordende Prinzessin Turandot.
43
MONTAG, 22. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
EUGEN ONEGIN
Lyrische Szenen in drei Aufzügen von Peter Iljitsch Tschaikowski (Salzburger
Festspiele 2007, Großes Festspielhaus – in russischer Sprache).
Eine Produktion von ORF und UNITEL CLASSICA
D
ie Oper erzählt die Geschichte
zweier Außenseiter: Onegin,
ein junger Petersburger Dandy, hat
nach einer kurzen Playboykarriere
alle Genüsse des Großstadtlebens
ausgekostet und empfindet nur
BESETZUNG
Dirigent: Daniel Barenboim | Regie:
Andrea Breth | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 180 Minuten
| Mit: Peter Mattei (Onegin), Anna
Samuil (Tatjana), Ekaterina Gubanova
(Olga), Joseph Kaiser (Lenski),
Ferruccio Furlanetto (Fürst Gremin),
Renée Morloc (Larina)
∫
noch Überdruss. Eine Erbschaft
macht ihn zum Gutsbesitzer. Auf
dem Land lernt er durch Vermittlung seines ebenfalls noch jungen
Nachbarn Lenski Tatjana kennen,
die vor der Enge ihrer provinziellen
Welt in die Phantasiewelt der Romane flüchtet. Onegin weist Tatjanas Liebe kühl zurück. Nachdem
Onegin Lenski, der mit Tatjanas
Schwester Olga verlobt ist, im Duell
erschossen hat, reist er ziellos durch
die Welt. Nach drei Jahren begegnet er Tatjana an der Seite eines
hoch geehrten Generals wieder.
Er erkennt, dass er das Glück seines
Lebens versäumt hat.
Peter Mattei in der
Titelrolle und
Ferruccio Furlanetto
als Fürst Gremin in
Eugen Onegin.
44
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
DIENSTAG, 23. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DIE LIEBE DER DANAE
Heitere Mythologie in drei Akten von Richard Strauss (Salzburger
Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von ORF und UNITEL CLASSICA
D
ie Idee zur Liebe der Danae
stammt von Hugo von Hofmannsthal, der 1920 einen Entwurf
mit dem Titel Danae oder die
Vernunftheirat zu Papier brachte.
Strauss fing zunächst Feuer, verlor
dann aber das Interesse. 16 Jahre
später rief ihm sein Biograf Willi
Schuh den Stoff wieder in Erinnerung. Anstelle des inzwischen verstorbenen Hofmannsthal verfasste
Joseph Gregor das Libretto, das
zwei voneinander unabhängige
Stoffkreise verbindet: die Geschichte Jupiters, der in Form eines
Goldregens Danae, die Tochter des
von Gläubigern bedrängten Königs
Pollux, erobern möchte, und jene
von König Midas, dem sich alles,
was er berührt, in Gold verwandelt.
Diese Gabe ist in der Oper der Lohn
dafür, dass sich Jupiter die Gestalt
des armen Eseltreibers Midas „ausleihen“ darf, um Danae zu umwerben. Doch deren Liebe wendet sich
dem echten Midas zu, der sich ihr als
Königsbote Chrysopher nähert. Am
Höhepunkt des zweiten Akts umarmt der liebestrunkene Midas Danae, die daraufhin zu Gold erstarrt.
Jupiter gibt ihr zwar ihre Gestalt
zurück, doch vor die Wahl gestellt,
entscheidet sich Danae für Midas
und ein Leben in Armut.
K u r s b u ch S i e m ens F es t s p i el näc ht e | 1 6
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Alvis Hermanis | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 165 Minuten | Mit:
Krassimira Stoyanova (Danae), Tomasz
Konieczny (Jupiter), Norbert Ernst (Merkur), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
(Pollux), Regine Hangler (Xanthe), Gerhard Siegel (Midas alias Chrysopher)
∫
Krassimira Stoyanova singt die Danae.
45
MITTWOCH, 24. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
JEDERMANN
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von
Hugo von Hofmannsthal (Salzburger Festspiele 1983, Domplatz –
in deutscher Sprache). Eine Produktion des ORF
Z
ur Erinnerung an den im Juni
2015 verstorbenen großen
Schauspielkünstler Helmuth Lohner zeigen die Siemens Fest>
Spiel>Nächte die JedermannInszenierung von Ernst Haeusserman aus dem Jahr 1983, in der
Lohner so unvergleichlich als Teufel
glänzt. In der Titelrolle ist ein anderes Kaliber der Schauspielkunst
österreichischer Prägung zu sehen:
Klaus Maria Brandauer spielt den
reichen Prasser, der von Gott vor
seinen Thron geholt wird, um Rechenschaft abzulegen. Rund um
die beiden Ausnahmekönner agiert
eine erlesene Riege von SchauspielStars: Marthe Keller als Buhlschaft,
Will Quadflieg als Stimme des
Herrn, Susi Nicoletti ist Jedermanns
Mutter, Romuald Pekny macht als
Tod seine Aufwartung, Karlheinz
Hackl erscheint als Guter Gesell,
und Alfred Böhm ist ein herrlicher
Dicker Vetter.
∫
BESETZUNG
Helmuth Lohner als perfekter Teufel.
Regie: Ernst Haeusserman | Dauer:
103 Minuten | Mit: Klaus Maria Brandauer (Jedermann), Marthe Keller
(Buhlschaft), Will Quadflieg (Gott),
Romuald Pekny (Tod), Karlheinz Hackl
(Guter Gesell), Helmuth Lohner (Teufel)
46
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
DONNERSTAG, 25. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
LES CONTES D’HOFFMANN
Phantastische Oper in drei Akten von Jacques Offenbach
(Salzburger Festspiele 2003, Großes Festspielhaus – in französischer Sprache).
Eine Koproduktion von ZDF/3sat und TW1
K
urz vor seinem Tod im Jahr 1880
wagte sich Jacques Offenbach,
der Meister der Operette, endlich
an die große Oper seiner Träume,
deren Uraufführung er nicht mehr
erlebte. Phantastische Erzählungen
aus der Feder E.T.A. Hoffmanns
wollte er auf die Bühne bringen –
mit einer Rahmenhandlung, in der
die Figur des legendären Autors
der schwarzen Romantik als Titelheld seine Geschichten unter dem
Einfluss von Alkohol und Drogen in
einem Wirtshaus zum Besten gibt
und dabei die Grenzen zwischen
Traum und Wirklichkeit verschwimmen lässt.
Die Besetzung dieser Inszenierung
von David McVicar, die von der
Kritik großteils als sehr konventionell empfunden wurde, verspricht
ein großes Opern- und Sängerfest:
Der amerikanische Startenor Neil
Shicoff singt den Hoffmann, als
dämonischer Gegenspieler fungiert Ruggero Raimondi und als
funkelnde Objekte seiner Träume
oder seiner Begierden agieren rund
um diesen Hoffmann solche Damen
und Sopran-Stars wie Waltraud
Meier als Giulietta oder Angelika
Kirchschlager als La Muse und
L’ubica Vargicová als Olympia. Kent
Nagano steht am Pult der Wiener
Philharmoniker.
K ur s bu ch S i e mens F est sp i el nä c ht e | 1 6
Neil Shicoff tanzt als Titelheld in Hoffmanns Erzählungen von Offenbach.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Kent Nagano | Regie: David
McVicar | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 180 Minuten |
Mit: Neil Shicoff (Hoffmann),
Angelika Kirchschlager (La Muse),
Ruggero Raimondi (Lindorf),
L’ubica Vargicová (Olympia),
Waltraud Meier (Giulietta)
47
FREITAG, 26. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
FAUST
Opéra in fünf Akten von Charles Gounod
(Salzburger Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in französischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion mit ORF/3sat
E
s war die Vertonung von Goethes Faust, die den Weltruhm
des 1818 in Paris geborenen Komponisten begründete. Interessiert
hat ihn daran besonders die Gretchentragödie, erklärt Reinhard von
der Thannen, der das Werk für die
heurigen Salzburger Festspiele neu
inszeniert: „Marguerite ist eine junge
Frau, die an die Liebe glaubt und
die durch ihre Begegnung mit Faust
ermutigt wird, die sie umgebenden
Konventionen von gesellschaftlicher
Moral und religiösem Glauben zu
sprengen. Sie bleibt aber chancenlos
in einer Gesellschaft, in der an das
Verhalten von Männern und Frauen
unterschiedliche Maßstäbe angesetzt
werden.“ Auch wenn sie in Gounods
Oper als Männerphantasie erscheint,
„ist sie gleichzeitig eine starke
Frauenfigur, die eigenverantwortlich
handelt, wenngleich sie an der Unvereinbarkeit der an sie gestellten
Forderungen zugrunde geht“.
∫
BESETZUNG
Piotr Beczała singt Gounods Faust.
Dirigent: Alejo Pérez | Regie: Reinhard
von der Thannen | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 160 Minuten |
Mit: Piotr Beczała (Faust), Ildar Abdrazakov (Méphistophélès), Maria Agresta
(Marguerite), Alexey Markov (Valentin)
48
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
SAMSTAG, 27. AUGUST
BEGINN 18.00 UHR
ORCHESTERKONZERT
Salzburger Festspiele 2016, Haus für Mozart.
Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion mit ZDF/3sat
Yuja Wang
am
Klavier.
∫
PROGRAMM
Maurice Ravel
Ma Mère l’oye, Suite für Orchester
George Gershwin
Rhapsody in Blue
Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
Zoltán Kodály
Galántai táncok (Tänze aus Galánta)
Dauer: ca. 100 Minuten
Dirigent: Lionel Bringuier
Klavier: Yuja Wang
Orchester: Camerata Salzburg
SONNTAG, 28. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DON CARLO
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2013,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von
UNITEL CLASSICA, NHK, ORF und ZDF/ARTE
E
s ist eine lange Oper, das ist wahr.
Aber sie muss so sein“, rechtfertigte Verdi 1871 die Ausmaße seines
Don Carlo. Trotzdem veranlassten
ihn die Zwänge des Theaterbetriebs
später, die Oper zu straffen. Für die
Salzburger Festspiele 2013 haben
Peter Stein und Antonio Pappano
wieder die Urfassung der Oper erarbeitet – allerdings in Italienisch und
ohne das Ballett. Hingegen sind auch
jene Passagen zu hören, die noch
vor der Uraufführung 1867 kurzfristig
gestrichen worden waren, etwa das
die Oper eröffnende Vorspiel mit dem
Chor der Holzfäller und ihrer Familien.
Die Beibehaltung des FontainebleauAktes macht die weitere Handlung
und die psychologische Entwicklung
von Elisabetta di Valois und Don Carlo
ungleich schlüssiger. Im Wald von
Fontainebleau, wo die französische
Königstochter auf den ihr versprochenen spanischen Infanten trifft, ist
den beiden der einzige Augenblick
des Glücks beschert. Mit dem Friedensschluss zwischen Spanien und
Frankreich ist er vorbei: Elisabetta soll
jetzt nicht Carlo, sondern den spanischen König Filippo heiraten. Aus
Staatsräson willigt sie ein – und Carlos
Braut wird unversehens zu seiner
Mutter: eine traumatische Erfahrung.
Von nun an haben wir es mit seelisch
versehrten Menschen zu tun.
∫
Anja Harteros und Jonas Kaufmann.
50
BESETZUNG
Dirigent: Antonio Pappano | Regie:
Peter Stein | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 240 Minuten |
Mit: Matti Salminen (Filippo II.), Jonas
Kaufmann (Don Carlo), Anja Harteros
(Elisabetta), Thomas Hampson (Rodrigo), Ekaterina Semenchuk (Eboli),
Eric Halfvarson (Il Grande Inquisitore)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Auf der Suche nach der
Freiheit: Jonas Kaufmann als
Don Carlo und Thomas Hampson
als Marquese di Posa.
MONTAG, 29. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DON GIOVANNI
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2014, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von SERVUS TV und UNITEL CLASSICA
R
egisseur Sven-Eric Bechtolf
schreibt in den Reflexionen zu
seiner Neuinszenierung von Mozarts
Dramma giocoso: „In unserer vergleichsweise tabulosen und schamfreien Zeit, in der einst dringend
gebotene Aufklärung zu profitabler
Obszönität heruntergewirtschaftet
wurde, hat es eine Theaterfigur
wie Don Giovanni noch schwerer,
verstanden und inszeniert zu werden
als ohnedies. Es ist die scheinbare
Nähe, die zu schwer aufklärbaren
Verwechslungen führt. Dabei ist
gegen den pornografischen Durchschnittswüstling des 21. Jahrhunderts Don Giovanni ein romantischer
Held von metaphysischen Dimensionen. Søren Kierkegaard begriff ihn
als eine Ur-Gewalt, dem Eros oder
Dionysos verwandt. Die Freiheit,
nach der es Giovanni dürstet, hat mit
dem bürgerlichen Freiheitsethos und
der bürgerlichen Freiheitsverwahr-
∫
losung unserer Tage nichts zu tun,
sie streift sie nur. Sein Verlangen ist
die Grenzenlosigkeit. Dagegen steht
eine Welt der strengen Einteilung
und Ordnung, der unüberbrückbaren Klassen- und Standesunterschiede, der Moral und der Religion,
deren Verdrängungsprozesse erst
durch die Begegnung mit Giovanni
sichtbar werden.“
Ildebrando
D’Arcangelo
als Don Giovanni.
BESETZUNG
Dirigent: Christoph Eschenbach | Regie: Sven-Eric Bechtolf | Orchester:
Wiener Philharmoniker | Dauer:
183 Minuten | Mit: Lenneke Ruiten
(Donna Anna), Anett Fritsch (Donna
Elvira), Valentina Naforniţa (Zerlina),
Ildebrando d’Arcangelo (Don Giovanni), Luca Pisaroni (Leporello)
52
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Ildebrando
D’Arcangelo
als Titelheld,
Anett Fritsch
als Donna
Elvira und Luca
Pisaroni als
Leporello.
DIENSTAG, 30. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
IL TROVATORE
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2014,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL CLASSICA, ORF und ZDF/ARTE
E
s war der bei der Kritik umstrittene Höhepunkt der Salzburger
Festspiele 2014: Alvis Hermanis’
Inszenierung von Verdis Il trovatore,
die im Museum spielt – mit Anna Netrebko als Leonora, Francesco Meli
als Manrico und Plácido Domingo
als Graf Luna. Die zwei Männer, die
nicht wissen, dass sie Brüder sind,
und sich erbitterte Kämpfe liefern,
sowohl auf dem Schlachtfeld wie
auch auf dem Kampfplatz der Liebe
zu ein und derselben Frau. Denn
beide begehren Leonora. Der eine,
Graf Luna, glaubt sich aufgrund
seines adeligen Standes gegenüber
dem vermeintlichen Zigeunerspross Manrico selbstverständlich
legitimiert, die Gräfin Leonora zum
Traualtar führen zu können. Doch
Leonora und Manrico, der durch eine
Reihe dunkler Umstände von der
Zigeunerin Azucena als Sohn aufgezogen worden ist, sind schon längst
ein geheimes Paar, es ist die ganz
große Liebe. Doch dann nimmt das
Schicksal seinen Lauf und im Schloss
Lunas bleibt zum Schluss kein Stein
auf dem anderen.
BESETZUNG
Dirigent: Daniele Gatti | Regie: Alvis
Hermanis | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 150 Minuten | Mit:
Anna Netrebko (Leonora), Marie-Nicole
Lemieux (Azucena), Francesco Meli
(Manrico), Plácido Domingo (Graf Luna)
∫
Plácido
Domingo:
Der König
der Tenöre
in seinem
zweiten Sängerleben als
Graf Luna.
54
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Il trovatore:
Anna
Netrebko
als Leonora
und Plácido
Domingo als
Graf Luna in
Liebeswirren.
MITTWOCH, 31. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
FAUST
Opéra in fünf Akten von Charles Gounod
(Salzburger Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in französischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion mit ORF/3sat
E
s war die Vertonung von Goethes Faust, die den Weltruhm
des 1818 in Paris geborenen Komponisten begründete. Interessiert
hat ihn daran besonders die Gretchentragödie, erklärt Reinhard von
der Thannen, der das Werk für die
heurigen Salzburger Festspiele neu
inszeniert: „Marguerite ist eine junge
Frau, die an die Liebe glaubt und
die durch ihre Begegnung mit Faust
ermutigt wird, die sie umgebenden
Konventionen von gesellschaftlicher
Moral und religiösem Glauben zu
sprengen. Sie bleibt aber chancenlos
in einer Gesellschaft, in der an das
Verhalten von Männern und Frauen
unterschiedliche Maßstäbe angesetzt
werden.“ Auch wenn sie in Gounods
Oper als Männerphantasie erscheint,
„ist sie gleichzeitig eine starke
Frauenfigur, die eigenverantwortlich
handelt, wenngleich sie an der Unvereinbarkeit der an sie gestellten
Forderungen zugrunde geht“.
∫
Piotr Beczała singt Gounods Faust.
56
BESETZUNG
Dirigent: Alejo Pérez | Regie: Reinhard
von der Thannen | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 160 Minuten |
Mit: Piotr Beczała (Faust), Ildar Abdrazakov (Méphistophélès), Maria Agresta
(Marguerite), Alexey Markov (Valentin)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
Faust: Maria
Agresta als
Marguerite,
die chancenlos bleibt
in dieser
Männergesellschaft.
Open-Air-Audiopräsentation
von Konzerten der Salzburger Festspiele
Kapitelplatz | Beginn: 18.00 Uhr, Eintritt frei
■ Donnerstag, 28. Juli
Béla Bartók
Concerto für Orchester
Wiener Philharmoniker
Sir Georg Solti
(Salzburger Festspiele 1988)
■ Montag, 1. August
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Der Sturm op. 18
Modest Mussorgsky
(Orchestrierung: Maurice Ravel)
Bilder einer Ausstellung
Berliner Philharmoniker
Claudio Abbado
(Salzburger Festspiele 1994)
■ Dienstag, 2. August
Franz Liszt
Rigoletto-Paraphrase über das
Quartett ‚Bella figlia dell‘amore‘
aus Verdis Oper „Rigoletto“
Rudolf Buchbinder, Klavier
(Salzburger Festspiele 1982)
58
Ludwig van Beethoven
Fantasie op. 80 in c-Moll „Chorphantasie“
Rudolf Buchbinder, Klavier & Leitung
Camerata Salzburg
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
(Salzburger Festspiele 1998)
■ Donnerstag, 4. August
Franz Schubert
Symphonie Nr. 8 in C-Dur D 944
Wiener Philharmoniker
Zubin Mehta
(Salzburger Festspiele 1985)
■ Freitag, 5. August
Evencio Castellanos
„Santa Cruz de Pacairigua /
Symphonie Suite für
großes Orchester
Arturo Márquez
Danzon Nr. 2
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
KLASSIK IN DER ALTSTADT 2016
Alberto Ginastera
Malambo aus „Estancia“ op. 81a
Leonard Bernstein
Mambo aus „West Side Story“
Simón Bolívar Youth Orchestra of
Venezuela
Gustavo Dudamel
(Salzburger Festspiele 2008)
■ Sonntag, 7. August
Richard Strauss
Metamorphosen
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert Nr. 3 für Horn und
Orchester in Es-Dur KV 447
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 2 in D-Dur op. 36
Barry Tuckwell, Horn
Academy of St. Martin in the Fields
Sir Neville Marriner
(Salzburger Festspiele 1984)
■ Montag, 8. August
György Ligeti
Lontano für großes Orchester
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 1 D-Dur
„Der Titan“
Wiener Philharmoniker
Franz Welser-Möst
(Salzburger Festspiele 2007)
Franz Welser-Möst dirigiert
Gustav Mahlers 1. Symphonie
und Lontano von György
Ligeti (8. August).
K u r s b u ch S i e mens F est sp i el nä c ht e | 1 6
59
KLASSIK IN DER ALTSTADT 2016
■ Mittwoch, 10. August
Kurt Weill
Die sieben Todsünden
Marianne Faithfull
Vokalquartett Hudson Shad
RSO Wien
Dennis Russell Davies
(Salzburger Festspiele 1998)
■ Donnerstag, 11. August
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
Es-Dur KV 449
Friedrich Gulda, Klavier
Royal Concertgebouw Orkest
Amsterdam
Wolfgang Sawallisch
(Salzburger Festspiele 1958)
Claude Debussy
Prélude à l’après-midi d’un faune
Trois Nocturnes
Konzertvereinigung Wiener
Staatsopernchor
Royal Concertgebouw Orkest
Amsterdam
Riccardo Chailly
(Salzburger Festspiele 1998)
■ Freitag, 12. August
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 3 in c-Moll op. 37
Till Fellner, Klavier
Gustav Mahler Jugendorchester
David Afkham (Young Conductors
Award)
(Salzburger Festspiele 2010)
■ Montag, 15. August
Luigi Cherubini
Requiem c-Moll für Chor und Orchester
La Stagione Armonica,
60
Philharmonia Chor Wien
Orchestra Giovanile Luigi Cherubini
Riccardo Muti
(Salzburger Pfingstfestspiele 2011)
■ Mittwoch, 17. August
Alexander von Zemlinsky
Lyrische Symphonie op. 18
Solveig Kringelborn, Sopran
Bo Skovhus, Bariton
RSO Wien
Dennis Russell Davies
(Salzburger Festspiele 2002)
■ Donnerstag, 18. August
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 9 in d-Moll
Wiener Philharmoniker
Pierre Boulez
(Salzburger Festspiele 2001)
■ Samstag, 20. August
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
A-Dur KV 488
Symphonie D-Dur KV 504 „Prager“
Maria João Pires, Klavier
Mozarteum Orchester Salzburg
Frans Brüggen
(Salzburger Festspiele 1995)
■ Montag, 22. August
Friedrich Cerha
Monumentum für großes
Orchester
Hans Werner Henze
Konzert Nr. 3 für Violine und
Orchester
Benjamin Schmid, Violine
RSO Wien
Dennis Russell Davies
(Salzburger Festspiele 2001)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
KLASSIK IN DER ALTSTADT 2016
■ Dienstag, 23. August
Wolfgang Amadeus Mozart
Symphonie Es-Dur KV 184
Josef Mysliveček
Rezitativ und Arie der Sara aus
dem Oratorium „Abraham und
Isaak“ (2. Teil)
Wolfgang Amadeus Mozart
Rezitativ und Rondo „Ch’io mi
scordi di te?“ – „Non temer,
amato bene“ für Sopran mit
obligatem Klavier und Orchester
KV 505
Joseph Martin Kraus
Symphonie in Es-Dur
(Bertil van Boer Verz. 142)
Elı̄na Garanča, Mezzosopran
Cornelia Herrmann, Klavier
Mozarteum Orchester Salzburg
Marcello Viotti
(Salzburger Festspiele 2003)
Gioachino Rossini
aus „Donna del Lago“,
Duett Uberto – Elena „D’Inibaca
Donzella“ und Szene Chor,
Uberto – Elena „Ma son sorpreso“
Juan Diego Flórez, Tenor
Ruth Ann Swenson, Sopran
Konzertvereinigung Wiener
Staatsopernchor
Mozarteum Orchester Salzburg
Marcello Viotti
(Salzburger Festspiele 2002)
Riccardo Muti
dirigiert Cherubinis
Requiem (15. August).
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61
KLASSIK IN DER ALTSTADT 2016
■ Donnerstag, 25. August
Wolfgang Amadeus Mozart
Symphonie in A-Dur KV 201
Berliner Philharmoniker
Karl Böhm
(Salzburger Festspiele 1962)
Jean Sibelius
Symphonie Nr. 5 in Es-Dur op. 82
Wiener Philharmoniker
Leonard Bernstein
(Salzburger Festspiele 1987)
Igor Strawinsky
L’Oiseau de feu (Der Feuervogel)
Berliner Philharmoniker
Karl Böhm
(Salzburger Festspiele 1968)
■ Freitag, 26. August
Richard Strauss
Also sprach Zarathustra op. 30
Michel Schwalbé, Violinsolo
■ Montag, 29. August
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert in F-Dur für drei Klaviere
und Orchester KV 242
Karl Böhm dirigiert Also sprach
Zarathustra von Richard Strauss
und den Feuervogel von Igor
Strawinsky (26. August).
62
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
KLASSIK IN DER ALTSTADT 2016
Sergej Prokofjew
Symphonie Nr. 5 in B-Dur op. 100
Jörg Demus, Christoph Eschenbach,
Herbert von Karajan, Klaviere
The Cleveland Orchestra
Herbert von Karajan
(Salzburger Festspiele 1967)
■ Dienstag, 30. August
Richard Strauss
Don Juan op. 20; Burleske für Klavier und Orchester in d-Moll AV 85
Suite aus „Der Rosenkavalier“ op. 59
András Schiff, Klavier
Wiener Philharmoniker
Lorin Maazel
(Salzburger Festspiele 1999)
■ Mittwoch, 31. August
Ludwig van Beethoven
Missa solemnis D-Dur op.123
Eva Mei, Sopran
Marjana Lipovšek, Mezzosopran
Anthony Rolfe Johnson, Tenor
Robert Holl, Bass
Marieke Blankenstijn, Violinsolo
Arnold Schoenberg Chor Wien
Chamber Orchestra of Europe
Nikolaus Harnoncourt
(Salzburger Festspiele 1992)
Nikolaus Harnoncourt
beschließt mit Beethovens Missa solemnis
aus dem Jahr 1992
die „Klassik in der Altstadt“ (31. August).
K ur s bu ch S i e m ens F est sp i el nä c ht e | 1 6
63
www.siemens.at/kinderfestival
Kursbuch
Spezial | 16
29. Juli bis
28. August 2016
Präsentiert von den Salzburger
Festspielen, Siemens,
ORF Salzburg und Unitel Classica.
Jeweils ab 16.00 Uhr,
Vorführungen von Opern, Ballett
und Theaterstücken für Kinder
am Kapitelplatz Salzburg.
OPEN AIR. EINTRITT FREI.
Programm
II
29.7.
ANTONIA UND DER REISSTEUFEL ***
31.7.
DIE ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER
05.8.
PÜNKTCHEN UND ANTON *
06.8.
PETER UND DER WOLF
07.8.
HÄNSEL UND GRETEL
12.8.
DAS STÄDTCHEN DRUMHERUM *
13.8.
L’HISTOIRE DE BABAR
14.8.
LA CENERENTOLA
19.8.
DIE FEEN *
Oper von Richard Wagner (Kinderfassung 2012)
Seite IX
20.8.
DER NUSSKNACKER **
Ballett von Peter Iljitsch Tschaikowski (2012)
Seite X
21.8.
BASTIEN & BASTIENNE *
Pop-Oper von Kolonovits & Messner (2010)
Oper von W. A. Mozart (1982). Beginn: 14.30
Seite IV
Seite IV
Kinderoper von Iván Eröd nach Erich Kästner (2010) Seite V
Sinfonisches Märchen von Sergej Prokofjew (1996)
Märchenspiel von Engelbert Humperdinck (1981)
Kinderoper von Elisabeth Naske (2013)
Seite V
Seite VI
Seite VII
Für Sprecher & Orchester von Francis Poulenc (1996) Seite VII
Oper von Gioachino Rossini (2008)
Singspiel von W. A. Mozart (2006)
Seite VIII
Seite X
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
26.8.
MAX UND MORITZ ***
Ballettkomödie nach Wilhelm Busch (2010)
Seite XI
27.8.
FATIMA **
Kinderoper von Johanna Doderer (2015)
Seite XII
28.8.
POLLICINO **
Märchen für Musik von Hans Werner Henze (2013) Seite XIII
* Live-Aufnahme aus dem A1 Kinderopernzelt auf der Dachterrasse
der Wiener Staatsoper
** Live-Aufnahme aus der Wiener Staatsoper
*** Live-Aufnahme aus der Volksoper Wien
75 % Ermäßigung
für Kinder und Jugendliche
Mit freundlicher Unterstützung
von Barbara und Martin Schlaff
FREITAG, 29. JULI
BEGINN 16.00 UHR
ANTONIA UND DER REISSTEUFEL
Pop-Oper für Kinder von Christian Kolonovits und Angelika Messner
(Volksoper Wien 2010). Regie: Robert Meyer (Dauer: 104 Minuten)
C
hristian Kolonovits hat gemeinsam mit Angelika Messner eine
Pop-Oper geschaffen, die Kinder und
Junggebliebene gleichermaßen begeistert. 487 Jahre hat der Reißteufel
schon seine Lebensenergie aus gestohlenen Kinderstimmen bezogen.
Und es wäre sicher so weitergegangen, hätte er diesmal nicht ausgerechnet Antonia gefangen, die sich
mutig weigert, für das Ungeheuer zu
singen! Das bringt ihn schließlich auf
den rechten Weg zurück.
SONNTAG, 31. JULI
BEGINN 14.30 UHR
DIE ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER
Oper von W. A. Mozart (Salzburger Festspiele 1982, ORF).
Dirigent: James Levine / Regie: Jean-Pierre Ponnelle (Dauer: 106 Minuten)
E
s war eine legendäre Aktion für
den Musiktheater-Publikumsnachwuchs: Christian Boesch hatte
die Idee, die Zauberflöte für Kinder
zu gestalten und als Papageno zu erzählen. So führt Boesch mit Charme,
Witz und pädagogischem Geschick
ein jugendliches Publikum in Mozarts
mysteriöse Märchenwelt ein. Hier
waltet Zauber durch Entzauberung:
Die Tamino bedrohende Riesenschlange gibt ihr Innenleben frei –
fünfzig Kinder klettern heraus.
IV
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
FREITAG, 5. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
PÜNKTCHEN UND ANTON
Kinderoper von Iván Eröd nach Erich Kästner (Wiener Staatsoper 2010).
Dirigent: Friedrich Pfeiffer / Regie: Matthias von Stegmann (Dauer: 62 Minuten)
K
omponist Iván Eröd hat“, schrieb
der Kurier, „für Pünktchen und
Anton eine sehr intelligente, illustrative, eingängige, bewusst mit Zitaten
gespickte Musik geschrieben, die
zwischen Wiegenlied und Tango,
zwischen strenger Klassik und Wiener
Schmäh perfekt changiert. Nichts
für deklarierte Neutöner, aber dafür
umso raffinierter gebaut und sehr gut
umgesetzt. Und Librettist Thomas
Höft hat Kästners Buch auf straffe und
kindgerechte 70 Minuten reduziert.“
SAMSTAG, 6. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
PETER UND DER WOLF
Sinfonisches Märchen von Sergej Prokofjew (Deutsche Oper 1996, UNITEL).
Dirigent: Marcello Viotti / Bildregie: Horant H. Hohlfeld (Dauer: 33 Minuten)
L
oriot war einer der bekanntesten
und beliebtesten deutschen
Humoristen, der mit Vorliebe die
Schwächen und Tücken des Alltagslebens aufs Korn nahm. Mit dem
Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Marcello
Viotti gab Loriot eine unvergessliche
Vorstellung als Erzähler. Auch hatte
der Humorist den Originaltext etwas
überarbeitet und modernisiert, um
ihn für die heutigen Kinder noch
ansprechender zu gestalten.
K u r s b u ch S i e mens F est sp i el nä c ht e | 1 6
V
SONNTAG, 7. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
HÄNSEL UND GRETEL
Märchenspiel von Engelbert Humperdinck (Wien Atelier 1981, UNITEL).
Dirigent: Sir Georg Solti / Regie: August Everding (Dauer: 109 Minuten)
B
eruhend auf einem Märchen der
Gebrüder Grimm wird Engelbert
Humperdincks geliebte Oper traditionell häufig in der Weihnachtszeit
als besonderes Vergnügen für Kinder
aufgeführt. Humperdinck hatte
ursprünglich geplant, ein einfaches
Stück mit gesprochenem Text und
volksliedähnlichen Melodien zu
schreiben. Das Resultat war aber
eine vollwertige Oper im wagnerianischen Stil, die 1893 durch keinen
Geringeren als Richard Strauss,
welcher die Oper als „Meisterwerk
der ersten Klasse“ bezeichnete,
uraufgeführt wurde. Der hochpoetische Gehalt der Dichtung inspirierte die musikalische Phantasie des
Meisters vor allem in Bezug auf das
Stimmungshafte. Keiner hat seit Carl
Maria von Weber die Poesie des
Waldes so eindrucksvoll zu gestalten
gewusst wie Humperdinck. Und auch
die volkstümliche Melodik fasziniert,
als ob er für die meisten Themen
der Oper originale Volksweisen
verarbeitet hätte, dabei wurden nur
insgesamt drei Volkslieder verwertet.
Für diese aufwendige Produktion,
die von August Everding inszeniert
und geleitet wird, wurde ein Ensemble an erstklassigen Sängern, unter ihnen Brigitte Fassbaender, Edita
Gruberova, Hermann Prey, Helga
Dernesch sowie Sena Jurinac, zusammengestellt. Georg Solti dirigiert die
Wiener Philharmoniker.
VI
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
FREITAG, 12. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
DAS STÄDTCHEN DRUMHERUM
Kinderoper von Elisabeth Naske nach Mira Lobe (Wiener Staatsoper 2013).
Dirigent: Vinzenz Praxmarer / Regie: Christiane Lutz (Dauer: 62 Minuten)
D
ie Stadt liegt direkt am Waldrand.
Der Bürgermeister will sie vergrößern, weiß aber nicht wie. Endlich hat
er die richtige Idee: Der Wald muss
weg! Auf die Einwände seiner Kinder
hört er nicht. So steigt ein Seufzen und
Schluchzen der Waldbewohner und
Kinder in die Äste der großen Eiche
und bleibt dort hängen. Hullewulle, ein
Waldgeist, sammelt sie und schleicht
nächtens zum Bürgermeister, den dann
böse Albträume plagen. Werden die
Kinder den Wald retten können?
SAMSTAG, 13. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
L’HISTOIRE DE BABAR
Für Sprecher & Orchester von Francis Poulenc (Deutsche Oper Berlin 1996, UNITEL).
Dirigent: Marcello Viotti / Bildregie: Horant H. Hohlfeld (Dauer: 32 Minuten)
L
oriot und das Orchester der
Deutschen Oper Berlin unter
Dirigent Marcello Viotti erzählen hier
Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten, den der französische
Künstler Jean de Brunhoff 1931
erfunden hat. Seit damals bewegt
der Elefantenkönig Babar, dessen
äußere Kennzeichen die grüne Jacke
und die rote Fliege sind, mit seinen
Geschichten aus dem magisch-friedvollen Dschungelstädtchen Celesteville die Gemüter der Kinder.
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VII
SONNTAG, 14. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
LA CENERENTOLA
Oper von Gioachino Rossini (Gran Teatre del Liceu Barcelona 2008, UNITEL).
Dirigent: Patrick Summers / Regie: Joan Font (Dauer: 166 Minuten)
B
ei La Cenerentola handelt es
sich um Rossinis italienischquirlige Version des Märchens vom
Aschenputtel. Der spanische Regisseur Joan Font hat diese Aufnahme
des Opernmärchens aus dem Gran
Teatre del Liceu in Barcelona inszeniert: frisch, frech, kühn und in
Pop-up-Optik mit der gefeierten
amerikanischen Mezzosopranistin
Joyce DiDonato in der Titelrolle und
dem peruanischen Startenor Juan
Diego Flórez als Prinz. Angelina lebt
zusammen mit ihren beiden Stiefschwestern im Haus des gemeinsamen Vaters Don Magnifico. Eines
Tages bittet ein Bettler an ihrer Tür
um ein Stück Brot. Im Gegensatz
zu ihren abweisenden Schwestern
gibt ihm die gutherzige Angelina zu
essen – nicht ahnend, dass es sich
dabei um Alidoro, den Lehrer des
jungen Prinzen Don Ramiro handelt,
der sich auf der Suche nach einer
Frau befindet. Zurück im Schloss
rät Alidoro seinem Herrn, sich zu
Magnificos Haus zu begeben. Er
werde dort seine künftige Braut
vorfinden. Um die potenziellen Kandidatinnen in aller Ruhe in Augenschein nehmen zu können, tauscht
der Prinz mit seinem Diener Dandini
die Rollen. Und als er dem Dienstmädchen des Hauses Angelina, genannt Cenerentola, begegnet, ist es
für beide Liebe auf den ersten Blick.
VIII
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
FREITAG, 19. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
DIE FEEN
Oper von Richard Wagner in einer Bearbeitung für Kinder (Wiener Staatsoper
2012). Dirigentin: Kathleen Kelly / Regie: Waut Koeken (Dauer: 47 Minuten)
I
m Zentrum von Richard Wagners
erster vollendeter Oper Die Feen
steht die grenzüberschreitende
Macht der Liebe: Auf der Jagd erlegt
Arindal, der König von Tramont,
einen weißen Hirsch. Da verwandelt sich das Tier in eine schöne
Frau – die Fee Ada. Arindal verliebt
sich in sie und beschließt, bei ihr im
Feenreich zu bleiben. Der Feenkönig
stimmt zu, warnt ihn aber: Er darf
Ada nicht länger als ein Jahr allein
lassen, ansonsten wird sie zu Stein.
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Markus Schwenter
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IX
SAMSTAG, 20. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
DER NUSSKNACKER
Ballett von P. I. Tschaikowski (Wr. Staatsoper, Wr. Staatsballett 2012, ORF, UNITEL).
Choreografie & Regie: Rudolf Nurejew / Manuel Legris (Dauer: 101 Minuten)
D
as wohl meistgespielte Werk der
Ballettliteratur führt in ein wundervolles Zauberland: Im Mittelpunkt
steht Clara, die am Weihnachtsabend
einen Nussknacker geschenkt bekommt. Als sie einschläft, träumt sie
von einer Schlacht der vom Nussknacker angeführten Spielzeugsoldaten
gegen das Heer des Mäusekönigs.
Mit ihrer Hilfe siegt der Nussknacker,
der sich danach in einen Prinzen verwandelt und mit ihr in das Reich der
Süßigkeiten reist.
SONNTAG, 21. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
BASTIEN & BASTIENNE
Singspiel von W. A. Mozart (Wiener Staatsoper 2006).
Dirigentin: Jendrik Springer / Regie: Diana Kienast (Dauer: 45 Minuten)
B
ereits mit zwölf Jahren schrieb
Mozart in Wien das Singspiel
Bastien und Bastienne: Das Liebesglück der jungen Schäferin Bastienne
und des jungen Schäfers Bastien ist
getrübt, seit ein reiches Edelfräulein
aus der Stadt die Aufmerksamkeit
Bastiens zu fesseln versteht. Doch
der Rat des weisen Zauberers Colas
und ganz besonders die nie erlöschende Liebe des Schäferpaares
lassen die Geschichte schlussendlich
doch noch gut ausgehen.
X
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
FREITAG, 26. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
MAX UND MORITZ
Ballettkomödie nach Wilhelm Busch von Edmund Gleede (Volksoper Wien 2010).
Choreografie: Ferenc Barbay & Michael Kropf (Dauer: 105 Minuten)
D
ie sieben Streiche von Max und
Moritz sind in dieser Balletkomödie ein Riesenspaß für Jung und
Alt, bei dem eigene Bosheit und
tiefschwarzer Humor wunderbar kathartisch ausgelebt werden können.
Hier stehen Tänzer zur Verfügung,
die alle Qualitäten für so eine freche
Tanzposse mitbringen. Sie tanzen,
springen, purzeln, wirbeln als personifizierte Lausbuben und deren
Opfer bewundernswert und nimmermüde über die Bühne.
KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE
KINDEROPER IN DER SAISON 2016 | 2017
Patchwork (Uraufführung) | Tristan Schulze
Pünktchen und Anton | Iván Eröd
w w w. w i e n e r - s t a a t s o p e r. a t
SAMSTAG, 27. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
FATIMA
Kinderoper von Johanna Doderer nach Rafik Schami (Wiener Staatsoper 2015).
Dirigent: Benjamin Bayl / Regie: Henry Mason (Dauer: 60 Minuten)
J
ohanna Doderers für die Wiener
Staatsoper geschriebene Kinderoper erzählt die Geschichte eines
mutigen Mädchens, das einen bösen
Schlossherrn überlistet und die von
ihm gefangenen Träume befreit. Alles
fängt damit an, dass ihr Bruder Hassan, der seiner Familie aus der Armut
helfen will, bei diesem tyrannischen
Schlosspotentaten eine Arbeit annimmt. Der stellt ein Goldstück pro
Woche in Aussicht unter der Bedingung, dass sich Hassan nie ärgert,
sonst wird der Lohn gestrichen und
es werden ihm auch seine Träume
genommen. Hassan kämpft wacker
gegen Demütigungen und Martern
aller Art, bis ihm doch der Kragen
platzt und er geld- und traumlos zu
XII
seiner Familie zurückkehren muss.
Nun schlägt die Stunde Fatimas in
der phantasievollen Inszenierung
Henry Masons: Sie lässt sich ebenfalls
einstellen und dreht dann aber den
Spieß um. Sie schafft es, das Schlossmonster dermaßen in Rage zu bringen, dass es durch den unvermeidlichen Zornesausbruch selber alle
Macht verliert und alle gefangenen
Träume aus dem Keller entweichen
können. Die Kritik war von der Aufführung begeistert. Die Komponistin
wünscht sich, das (junge) Publikum
möge aus den Vorstellungen „Mut,
einen fröhlichen, hellen Mut. Und
Lebensfreude“ mitnehmen. Und dass
die Musik die Menschen glücklich
macht.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
SONNTAG, 28. AUGUST
BEGINN 16.00 UHR
POLLICINO
Märchen für Musik von Hans Werner Henze (Wiener Staatsoper 2013).
Dirigent: Gerrit Prießnitz / Regie: René Zisterer (Dauer: 60 Minuten)
H
ans Werner Henzes Märchen für
Musik Pollicino stellt innerhalb
der Musiktheaterliteratur für Kinder
einen Klassiker dar. Die Geschichte
vom Jungen, der mit seinen sechs
Brüdern Abenteuer besteht und
zuletzt mit den sieben Töchtern des
Menschenfressers aus dessen Haus
entflieht, schildert auch die Erfahrung
des Erwachsenwerdens. In der Wiener
Staatsoper kommen neben Ensemblemitgliedern auch Kinder der Opernschule zum Einsatz.
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