Ohne Subvention: 147 Euro für eine Theaterkarte in Halle Derzeit läuft die Diskussion um eine Bewerbung Halles als Europäische Kulturhauptstadt. Und trotz aller Debatten um Kürzungen lässt sich Halle seine Hochkultur eine Menge kosten. Eine Theaterkarte in Halle (Saale) kostet rein rechnerisch 147 Euro. Das geht aus dem Wirtschaftsplan der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle hervor, die Thalia Theater, neues theater, Puppentheater, Oper und Staatskapelle betreibt. Weil das Geschäftsjahr der TOOH nun an das Kalenderjahr angepasst wird, geht der aktuelle Wirtschaftsplan von August und Ende Dezember. Bisher waren bei den halleschen Bühnen Spielzeit und Geschäftsjahr identisch. Im August beginnt immer die jeweilige neue Spielzeit. Für den Zeitraum August bis Dezember geht der Wirtschaftsplan von einem Gesamtetat von 14,932 Millionen Euro aus. Gerade einmal 1,374 Millionen Euro davon können durch den Ticketverkauf eingenommen werden. Ein Großteil des Etats wird dagegen durch Zuschüsse von Stadt und Land erbracht. Zudem hat die TOOH noch geringe Einnahmen durch die Vermietung von Räumlichkeiten. Setzt man nun den Gesamtetat mit der laut Wirtschaftsplan angepeilten Besucherzahl zwischen August und Dezember von 101,395 Zuschauern ins Verhältnis, bedeutet dies, dass jede Theaterkarte ohne Zuschüsse 147 Euro kosten würde. Knapp 1,2 Millionen Euro erhält die TOOH im zweiten Halbjahr 2016 zudem von der Stadt für „Strukturanpassungen“. Damit sollen Abfindungen von Mitarbeitern finanziert werden. Die Bühnen müssen bis zum Jahr 2020 ihre Mitarbeiterzahl drastisch reduzieren.
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