HALLES BÜHNEN PRÄSENTIEREN 33 NEUPRODUKTIONEN Die Halleschen Bühnen in der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle werden in der kommenden Spielzeit 33 Neuproduktionen präsentieren. Darüber informierte die TOOH am Mittwoch. Hinzu kommen noch unter der künstlerischen Leitung von Generalmusikdirektor Josep Caballé-Domenech zahlreiche Konzerte der Staatskapelle und des Händelfestspielorchesters in unterschiedlichsten Konzertreihen und Konzertformaten. Mit Beginn der Spielzeit 2016/17 ist Stefan Rosinski neuer Geschäftsführer der Bühnen Halle. Der neue Intendant der Oper Halle, Florian Lutz, stellte gemeinsam mit dem zukünftigen Leitungsteam, bestehend aus Dr. Veit Güssow und Michael v. zur Mühlen, die kommende Spielzeit vor. Ästhetische Zeitgenossenschaft, inhaltliche Relevanz in Bezug auf die Gesellschaft, gedankliche Intervention und ein intensiver Austausch mit den Menschen der Stadt und Region – das sind zentrale Leitlinien der ersten Saison an der Oper Halle – ein nachdenkliches und subversives, dabei zugleich sinnliches und unterhaltsames Musiktheater für die Gegenwart. In diesem Sinne werden im Spielplan vier Schwerpunkte gesetzt: 1. Werke zeitgenössischer Komponisten und neue Musiktheaterformen (Gräben der Freude (Arbeitstitel) – Auftragswerk von Sarah Nemtsov und Dirk Laucke, Kein schöner Land – eine musikalische Heimatbeschwörung mit der Staatskapelle, Das Kunstwerk der Zukunft, Inszenierungsreihe im Operncafé) 2. Klassiker, mit starken zeitgenössischen Regiehandschriften (Der fliegende Holländer, Tosca, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Blaubart, Jephtha) 3. Partizipative Projekte – Musiktheater mit den Menschen der Stadt. (Das Musical Spring Awakening nach Frank Wedekind mit 40 Jugendlichen aus dem Kinder- und Jugendchor. Luther – das Kantatenprojekt, Mehrgenerationenprojekt mit unterschiedlichen Bürgergruppen und Chören aus Halle und Umgebung) 4. Das Ballett Rossa steht mit Ralf Rossa für Kontinuität in der Sparte Tanz. Neben einer Produktion zu neu komponierter Percussionmusik Groovin‘ Bodies, UA gelangt mit Werther, UA eine weitere Ballettproduktion zu klassischer Musik zur Premiere. Insgesamt stehen 12 Premieren (fünf Opern, eine Uraufführung, zwei Ballette, eine Stückkollage, zwei partizipative Projekte sowie eine experimentelle Inszenierungsreihe) auf dem Programm und zeigen eine große Bandbreite des Musiktheaters vom Barock über Klassiker des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die aktuelle Gegenwart. Den Spielzeitstart bildet ab dem 23. September 2016 das Eröffnungsfestival Raumbühne – Heterotopia, bei welchem in einem Raumbühnenbild im Opernhaus neben Produktionen der Oper auch das Ballett, die Staatskappelle und das neue theater beteiligt sind. In der Spielzeit 2016/17 werden neben den Hausregisseuren Florian Lutz, Veit Güssow und Michael v. zur Mühlen sowie Ballettchef Ralf Rossa erstmals Katja Czellnik, Jochen Biganzoli, Thirza Bruncken und Tatjana Gürbaca an der Oper Halle inszenieren. Neben dem neuen Leitungsteam wurden für die die Oper Halle neu engagiert: Michael Wendeberg (1. Kapellmeister der Oper Halle), Christopher Sprenger (1. Kapellmeister der Staatskapelle), Rustam Samedov (Chordirektor), Steffi Turre (Chefdisponentin), Katharina Winkler (Dramaturgin), Barbara Frazier (Musiktheaterpädagogin). Unter Leitung von GMD Josep Caballé-Domenech greift die Staatskapelle Halle das Reformationsjubiläum 2017 auf und stellt ihre Konzertsaison 2016/17 unter das Motto »Glauben?« Jahrhundertelang schrieben Komponisten ihre Werke hauptsächlich für die Kirche. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Musik schließlich selbst zu einer Art Religion: Der Konzertsaal avancierte zum Tempel bürgerlicher Kunstandacht. Große Sinfoniker und ihre Werke prägten diesen neuen »Glauben«. Einige dieser Werke wie die Orgelsinfonie von Camille Saint-Saens, die Reformationssinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy, Anton Bruckners Achte oder die Auferstehungssinfonie von Gustav Mahler werden in den acht Sinfoniekonzerten am Sonntag und Montag in der Georg-FriedrichHändel HALLE aufgeführt. Darüber hinaus bietet die große Konzertreihe der Staatskapelle Halle wieder Begegnungen mit namhaften Solisten, wie Alban Gerhardt, Ragna Schirmer und Conrad Tao. Intensivieren wird die Staatskapelle Halle ihr Engagement für junge, angehende Profi-Musiker und Musikstudenten. Mit Beginn der Spielzeit 2016/17 besteht eine Orchesterakademie. Fünf Akademisten haben in der neuen Spielzeit in den Streichergruppen die Chance, wertvolle Erfahrungen in der Orchesterpraxis zu sammeln. GMD Josep Caballé-Domenech hat die künstlerische Leitung der Akademie übernommen, und wird auch die Konzerte der Akademisten leiten. Das Puppentheater Halle hat eine überaus erfolgreiche Spielzeit 2015/16 hinter sich. Nicht nur die Zuschauerzahlen lagen im vergangenen Jahr auf einem Rekordhoch, auch die Begegnungen zwischen Ensemble und Publikum waren besonders beglückend. Zum einen in Halle, aber auch auf der Tournee rund um die Welt, die das Puppentheater insbesondere mit der Produktion „Das Bauchrednertreffen“ nach Hamburg, Zürich, Genf, Charleville-Mézières, Paris, München, Chicago, Lörrach, Nanterre, Ludwigshafen, Heilbronn, Stuttgart, Brüssel, Basel, Annecy, Leverkusen, Orléans, Marburg, Strasbourg, Lyon, Montreal, Magdeburg, Krefeld, Horn und Zwettl geführt hat. In dieser Spielzeit wird die kleinste Sparte der Bühnen Halle ein Schlaglicht auf das Abendland werfen, auf ein Land, das keine geographischen Grenzen hat und auf keiner Karte verzeichnet ist, ein Land, welches eher ein Reich im Kopf als ein zu verlierendes oder zu eroberndes Territorium ist. Und doch ein Land, um das es schon immer Streit und Kampf gab, das es schon immer zu beschützen galt und das schon immer dabei war unterzugehen. Eröffnet wird die kommende Spielzeit mit einer Doppelpremiere für Kinder und Erwachsene: „Das singende klingende Bäumchen“ nach dem Märchenfragment der Brüder Grimm (Inszenierung: Kalma Streun) und „Der kleine Muck“ nach Wilhelm Hauff (Inszenierung: Ralf Meyer). Es folgen zwei weitere Produktionen u.a. „Vom Untergang des Abendlandes“ (Inszenierung: Christoph Werner) und „Russki Wetscher – Ein russischer Abend“ (Inszenierung: Ivana Sajevic, Christian Sengewald und Katharina Kummer). Die Produktion „Geschichten aus tausendundeiner Nacht“, die im Juni 2016 zur Premiere im Hof des nt gelangt, feiert im Oktober Haus-Premiere im Puppentheater Halle. »Fremd bin ich eingezogen« – diese erste Zeile aus der Winterreise von Franz Schubert treibt das Schauspiel Halle in den letzten Wochen um, lässt bangen und über die Zukunft fabulieren. »Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus«, vollendet der Dichter die Zeile. Es geht schon lange nicht mehr um die Frage, ob wir schutzsuchende Menschen in unsere Gesellschaft integrieren oder nicht, denn dies beantwortet sich von selbst. Das neue theater und das Thalia Theater begreifen sich ebenfalls als Schutzsuchende und werden sich positionieren, weil sie diese Zeit als Chance verstehen, Visionen des Miteinanders in einer globalisierten Welt zu entwerfen – in tragischen wie komischen Zusammenhängen. Die Saison startet Ende September mit Elfriede Jelineks jüngstem Werk »Wut« in der Raumbühne HETEROTOPIA in der Oper. Insgesamt 16 Produktionen bringen das neuen theater und das Thalia Theater Halle in der kommenden Spielzeit zur Premiere u.a. Leon de Winters »Anne«, Fassbinders »Angst essen Seele auf«, »Geächtet« von Ayad Akhtar und vieles mehr. Auch den beliebten Thalia Fasching wird es weiterhin geben. Im frühen Sommer gastiert das nt dann erneut im Gasometer. Mit Schillers »Wallenstein« erleben Sie ein Spektakel unter freiem Himmel. Auch »Wicki und die starken Männer« werden dort ihre Abenteuer für Kinder und Familien erzählen.
© Copyright 2024 ExpyDoc