Programm - Katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul, Marburg

Ökumenische Vortragsreihe mit Gespräch
Wer ist Gott?
Dreizehnmal Barmherzigkeit
Dringender denn je bedarf es der Barmherzigkeit. Jeder braucht sie, jeder kann sie weitergeben.
Herzliche Einladung zu Vortrag und Gespräch.
6. September bis 29. November 2016
jeweils dienstags 20:00 – 22:00 Uhr
Erwin-Piscator-Haus
Aktionsraum 1
Biegenstraße 15, 35037 Marburg
Datum
06.09.
13.09.
20.09.
27.09.
04.10.
11.10.
Vorträge und Bibelstelle
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit
Referent
Mt 20,1-16
„Barmherzigkeit und Gerechtigkeit“, so ist der Abend überschrieben. Oft hört man sagen: „Wo
Barmherzigkeit ist, kann es nicht immer gerecht zugehen!“ oder: „Wo die Gerechtigkeit
durchgedrückt wird, geht es oft unbarmherzig zu!“ oder: „Hoffentlich ist Gott mehr barmherzig als
gerecht“.
Wie verhalten sich Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zueinander? Ist Barmherzigkeit mehr als
Gerechtigkeit? Oder: Wie kann eine Gesellschaft überleben, wenn es keine Ordnung und keine
Gerechtigkeit gibt, sondern nur Barmherzigkeit?
Dechant und Pfarrer an der
Kugelkirche Marburg
Wie ein Fest nach langer Trauer … so ist Versöhnung
- Josef und seine Brüder - 1. Mose 37-50
Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern gehört zu den bekanntesten Erzählungen in der
Weltliteratur. Wir betrachten die Schlüsselszene, in der sich Josef als Herrscher über Ägypten
seinen Brüdern zu erkennen gibt, wollen dem nachspüren, was in Josef geschehen ist, dass er
barmherzig sein konnte, und fragen danach, wie wir selbst Barmherzigkeit leben können.
Glaube und Werke
- Von den Schwierigkeiten einer evangelischen Grundeinsicht - Eph 2,1-10
Im nächsten Jahr feiert die Evangelische Kirche das Reformationsjubiläum. Es ist die Aufgabe,
neben der geschichtlichen und kulturellen Bedeutung der Reformation auch auf die bleibende
theologische Bedeutung hinzuweisen. Deshalb ist die Grundeinsicht evangelischer Theologie neu
zu betrachten: Die Rechtfertigung des Sünders allein aus Glauben, nicht aus Werken.
In der Folge ist diese Einsicht in eine klassische sprachliche Form gebracht worden: sola gratia,
sola scriptura, sola fide, solus Christus – allein aus Gnade, allein die Schrift, allein aus Glauben,
allein Christus. Dieses Muster lebt davon, ein Gegenüber zu abgelehnten Positionen zu bilden.
Aber der rhetorische Schwung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Konzeption auch
spezifische theologische Schwächen hat. Es geht also um eine gründliche protestantische
Selbstkritik.
Weder Fußabstreifer noch Zahn um Zahn
- Was Jesus uns zum Umgang mit dem Gegner lehrt - Mt 5,38-48 (iVm 3. Mose 19)
„Liebet Eure Feinde“ ist wohl einer der markantesten Sätze, die den spezifisch christlichen Umgang
mit eigenen Gegnern charakterisieren. Doch was heißt das eigentlich? Fordert uns Jesus dazu auf,
zu Fußabstreifern zu werden? Was kennzeichnet christliche Liebe im Umgang mit Feinden und wie
kann das praktisch aussehen? Wir betrachten den Text der Bergpredigt im Kontext zum Alten
Testament und der damaligen Kultur und schauen uns an, was Jesus selbst vorgelebt hat, um uns
für unseren Alltag inspirieren zu lassen.
Der Nächste bitte!
Lk 10,25-37
Die Geschichte vom barmherzigen Samariter kennt jeder, und gerade deswegen haken wir sie
vielleicht viel zu schnell ab… An diesem Abend wollen wir neu entdecken, welche überraschenden
Dimensionen die Barmherzigkeit hat, was Nächstenliebe wirklich bedeutet, und warum
ausgerechnet religiöse Menschen damit die größten Schwierigkeiten haben!
Tötet Gott aus Gnade?
- Gott, Israel und Ägypten - Ex 15
Das Sprechen von einem engagierten und sich liebend seines Volkes erbarmenden Gottes gerät
dort an Grenzen, wo dieses Engagement mit Krieg und Gewalt gegen andere einhergeht. Tötet Gott
aus Gnade? Bringt er Ägypter um, um Israeliten zu befreien? Die Texte vom Exodus und ihr
Gottesbild bedürfen auch deswegen der beständigen Reflexion, weil sie in der Osternacht einen
festen Platz im (katholischen) Gottesdienst haben und die Gläubigen so mit ihnen konfrontiert sind.
Franz Langstein
Thomas Drumm
Pfarrer und Leiter der
Akademiker-SMD Marburg
Burkhard zur Nieden
Dekan des Kirchenkreises
Marburg und im Vorstand des
Arbeitskreises Christlicher
Kirchen (ACK) Marburg
Dr. Alexander Fink
Leiter des Instituts für Glaube
und Wissenschaft Marburg
Prof. Dr. Frank Lüdke
Ev. Hochschule Tabor und im
Vorstand des Arbeitskreises
Christlicher Kirchen (ACK)
Marburg
Dr. Martin Nitsche
Pastoralassistent im Bistum
Fulda, Marburg
Bitte wenden!
18.10.
25.10.
01.11.
Ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und reich an Huld
Das Buch Jona
Jona? Klar, den kennt doch jedes Kind! Das ist doch der mit dem Wal! Genau genommen ist es
natürlich kein Wal, der Jona verschluckt, denn es ist von einem Fisch die Rede, und der Wal ist
eben kein Fisch. Aber von dem Fisch einmal abgesehen, geht es im Buch um weitaus mehr. Es
geht einerseits um die unberechenbare oder doch eher um die berechenbare Barmherzigkeit Gottes
für alles Leben und um einen Propheten, der schon ahnt, dass dieser Gott wieder einmal
barmherzig sein wird und sich deshalb weigert, Ninive den Untergang anzusagen. Doch der
Weltengott – so präsentiert sich der Gott Israels – lässt nicht von Jona ab. Er behütet ihn und
kümmert sich um ihn, verpflichtet ihn freilich auch auf seinen Auftrag.
Berufen zur Barmherzigkeit
Röm 12,1-8
Sind wir alle dazu berufen barmherzig zu sein? Oder ist Barmherzigkeit eine Gabe, die nicht jedem
Christen gegeben ist? Wie hängen Barmherzigkeit (Diakonie) und gottesdienstliches Tun (Liturgie)
zusammen? Was speist was? Sollen wir nicht barmherzig sein wie unser Vater im Himmel sich an
uns barmherzig erweist?
Diesen Fragen wollen wir anhand des paulinischen Textes aus dem Römerbrief nachgehen.
Ein Loblied über die Barmherzigkeit Gottes
Psalm 103
„Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat..."
Ein Lied über die Barmherzigkeit Gottes, gedichtet vom großen König David vor über 3000 Jahren und doch hoch aktuell! Gedanken dazu, wie Gott uns auch heute noch durch Vergangenes,
Momentanes und Zukünftiges reich beschenkt... Gedanken, die neu zum Staunen, Loben und
Entdecken führen...
08.11.
15.11.
22.11.
29.11.
3,5 Milliarden € Schuldenerlass?
- Die Maßlosigkeit der göttlichen Barmherzigkeit - Mt 18,21-35
Die im Titel genannte Summe hat nichts mit dem Eurorettungsschirm zu tun, sondern ist die
spielerische Umrechnung der „10.000 Talente“, die der König in Jesu Gleichnis dem
unbarmherzigen Schuldner erlässt. Dieser ist anschließend nicht einmal gewillt, seinem Mitknecht
„100 Denar“ zu erlassen, was 6.000 € entsprechen würde. Das Gleichnis zeigt einerseits auf, wie
maßlos der göttliche „Rettungsschirm“, wie unermesslich Gottes Vergebungsbereitschaft uns
Menschen gegenüber ist. Und andererseits sagt es uns einiges über Geiz und Hartherzigkeit und
unsere Unfähigkeit, aus diesem Schuldenerlass heraus versöhnt miteinander zu leben.
Verlieren geht nicht? Verlieren geht nicht!
- Ist Gott wirklich barmherzig? Verlieren geht doch! - Lk 15,11-32
Dies zeigt unter anderem die folgende biblische Stelle aus dem Lukasevangelium: „Wenn der Herr
des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft:
Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid.“ (Lk 13,15).
Drastische Worte wählt Jesu hier. Er möchte die Menschen seiner Zeit wachrütteln, so dass sie den
rechten Weg erkennen. Dennoch scheint die Tür aber auch geschlossen zu sein. Die
Barmherzigkeit Gottes: Wie aus Verlierern Gewinner werden oder wie aus Gewinnern Verlierer
werden?!
Gottes Barmherzigkeit wird Mensch
- Der Lobgesang des Zacharias - Lk 1,67-79
Im Mittelpunkt des Abends steht der Lobgesang des Zacharias, in dem er das Kommen des
Gottessohnes als Licht aus der Höhe ankündigt. So ist die Beschäftigung mit diesem „Lied“ eine
perfekte Einstimmung auf die beginnende Adventszeit.
Dem Text werden wir uns mit Hilfe eines Bibliologs nähern. Dabei wird der biblische Text entdeckt
und ausgelegt, indem sich die Teilnehmenden in biblische Gestalten hineinversetzen und aus deren
Perspektive den Text erleben. Die Texte der Bibel können auf diese Weise als lebendig und
relevant für das eigene Leben erfahren werden.
Im Anschluss an den Bibliolog besteht die Möglichkeit, sich über die gemachten Erfahrungen
auszutauschen.
Wenn das Kleid, das wir schenken uns selbst bedeckt…
- Rückkehr der Caritas - Mt 25
Ich möchte ein Werk der Barmherzigkeit herausgreifen, „Nackte bekleiden“, um an diesem Beispiel
zu verdeutlichen, wie radikal die Heilige Elisabeth ihr Christsein lebte.
Dass ihre Gebeine schließlich in dem Goldenen Schrein zu liegen kamen, scheint so gar nicht zu
dem Armutsideal dieser großen Frau zu passen.
Seien Sie ganz beruhigt, die Hl. Elisabeth ist nicht mehr da drin. Sie ist „ausgewandert“.
Ein Anstoß für uns, auch über die Caritas in unseren Gemeinden neu nachzudenken.
Dr. Klaus Dorn
Hochschuldozent am Kath.
Theologischen Seminar an
der Philipps-Universität
Marburg
Dr. Stefan Ohnesorge
Klinikseelsorger am
Universitätsklinikum Marburg
Dr. Christian Wagner
Ehrenamtl. Mitarbeiter der
Ev. Gemeinschaft MarburgSüd und Arzt am kath.
St. Josefs Krankenhaus
Gießen
Dr. Markus Lersch
Akademischer Rat und
Geschäftsführer des Kath.Theologischen Seminars an
der Philipps-Universität
und im Vorstand des
Arbeitskreises Christlicher
Kirchen (ACK) Marburg
Dr. Martin Stanke
Hochschulpfarrer,
Kath. Hochschulgemeinde
(KHG) Marburg
Ute Ramb
Gemeindereferentin
St. Peter und Paul Marburg
Klaus Nentwich
Pfarrer von St. Peter und Paul
Marburg und Moderator des
Pastoralverbundes Marburg
und Fronhausen
Verantwortlich:
AK Ökumene und AK Citypastoral der Kath. Kirchengemeinde St. Peter und Paul im Pastoralverbund (PV) Marburg und Fronhausen
Biegenstraße 18, 35037 Marburg
Internet: www.peterundpaulmarburg.de - E-Mail: [email protected] - Tel.: 06421 169570
Stand: 30.08.2016