Mitteilung der Landsmannschaft zur Gedenkveranstaltung in Berlin

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.
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Stuttgart, 29. August 2016
Gedenkveranstaltung in Berlin
anlässlich des 75. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung am
28.08.2016 in der Akademie der KonradAdenauer-Stiftung stand die Erinnerung an die
russlanddeutschen Opfer des stalinistischen
Regimes, die nach dem Erlass des Präsidiums
des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom
28. August 1941 „Über die Übersiedlung der
Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“
aus ihren Siedlungsgebieten im europäischen
Teil der Sowjetunion nach Sibirien und
Zentralasien deportiert wurden.
H. Koschyk, W. Eisenbraun, Dr. T. de Maizière, H. Zertik
Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière führte in seiner Ansprache aus: „Heute vor genau
75 Jahren wurden die Wolgadeutschen der Kollaboration mit dem Deutschen Reich bezichtigt und
in den folgenden Tagen enteignet, entrechtet und kollektiv nach Sibirien und Zentralasien
vertrieben. Wir rufen uns heute die Familien ins Gedächtnis, die ihre Heimat verloren haben, wir
denken heute an die vielen Opfer, die die Strapazen der Verbannung nicht überlebten.“
„Die soziale Unterstützung und Sprachförderung der Russlanddeutschen gehören heute zur
gesellschaftlichen und historischen Verantwortung der Bundesregierung“, so der Minister weiter.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut
Koschyk, wies in seiner Rede darauf hin, dass die besondere Wertschätzung der Deutschen aus
Russland seitens der Bundesregierung beispielsweise in der Weiterentwicklung der Konzeption zur
Bewahrung der Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa nach § 96
Bundesvertriebenengesetz (BVFG) zum Ausdruck komme.
„Auf die Frage, was die Russlanddeutschen heute in Deutschland am meisten vermissen, würde
ich antworten: die gesellschaftliche Wertschätzung, eine differenzierte Aufmerksamkeit und die
Präsenz in politischen Gremien. Mit großem Bedauern muss ich feststellen, dass die Geschichte
der Deutschen aus Russland nach wie vor nicht Bestandteil des kollektiven Bewusstseins der
Bundesrepublik Deutschland ist“, sagte in seinem Grußwort Waldemar Eisenbraun,
Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.
Bei der Kranzniederlegung auf dem Parkfriedhof Berlin-Marzahn am Denkmal für die
russlanddeutschen Opfer des Stalinismus dankte der Bürgermeister und Senator für Inneres und
Sport des Landes Berlin, Frank Henkel, der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland für
die Organisation solcher Gedenkveranstaltungen, die dazu beitrügen, die Erinnerung an das
schwere Schicksal der Russlanddeutschen wachzurufen.
Die Schirmherrschaft über die Gedenkveranstaltung hatte der russlanddeutsche
Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik übernommen.
Für die Unterstützung bei der Durchführung der Gedenkveranstaltung bedankt sich die
Landsmannschaft bei ihren Kooperationspartnern, der „Deutschen Gesellschaft e.V.“, der „KonradAdenauer-Stiftung“ und dem „Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte“ in Detmold.
Landsmannschaft der Deutschen aus Russland