FREITAG, 26. AUGUST 2016 | Eine Publibeilage der «Schaffhauser Nachrichten» ZENTRUM KOHLFIRST 1 «Unsere Bewohner haben künftig viel mehr Platz» Nach zwei Jahren Bauzeit wird der Neubau des Zentrums Kohlfirst am 27. August 2016 festlich eingeweiht. Wir haben mit dem Zentrumsleiter Daniel Hochstrasser und der Bereichsleiterin Pflege Veronika Janutin gesprochen. Von Hans-Caspar Ryser und Grazia Barbera Herr Hochstrasser, was hat den Ausschlag für diesen Neubau gegeben? Daniel Hochstrasser: Schon seit Längerem machten wir uns Gedanken, wie mit dem bestehenden Zentrum Kohlfirst den neuesten Entwicklungen in der Betreuung und Pflege unserer betagten Bewohner am besten entsprochen werden kann. Nachdem wir die verschiedenen Optionen, welche von einer sanften Renovation über eine Gesamtsanierung bis hin zu einem Neubau reichten, geprüft hatten, kamen wir zum Schluss, dass ein Neubau die besten Voraussetzung dazu bietet. Dies umso mehr, als wir mit dieser Lösung nur einmal umziehen und dadurch keine Übergangslösung für all die Bewohner und Mitarbeitenden suchen mussten, wie dies bei einer Totalsanierung erforderlich gewesen wäre. Was umfasst der realisierte 30-Millionen-Neubau? Wann wird er bezogen? Hochstrasser: Neu verfügen wir über 69 Einzel- und vier Doppelzimmer. Zwei Pflegewohngruppen sind auf die beiden Obergeschosse aufgeteilt. Dazu organisiert sich eine Wohngruppe für Menschen mit Schutzbedarf im Erdgeschoss, inklusive eines geschützten Gartens. Ebenfalls auf diesem Geschoss im Süden liegen die grosszügige Cafeteria mit öffentlichem Bistro, Schulungsräume und diverse allgemein genutzte Räume. Im Untergeschoss sind die Küche, die Wäscherei und viel Technik untergeANZEIGE ihrer Bewohner entsprechend betreut werden. Für die Bewohner mit erhöhtem Schutzbedarf wird im Erdgeschoss eine kleinere, übersichtliche Wohngruppe untergebracht. Um dem grösseren Bewegungs bedürfnis zu entsprechen, verfügen die Bewohner hier über einen begehbaren Innenhof, die Terrasse Nord sowie einen Garten, in welchem sie sich sicher bewegen und orientieren können. Zum Schutz der Bewohner dieser absichtlich offen gehaltenen Wohngruppe verfügen wir über technische Hilfsmittel, welche zur Orientierung und Sicherheit der Bewohner beitragen. Veronika Janutin und Daniel Hochstrasser. bracht. Der Wärmebedarf des Zen trums wird über einen Wärmeentzug des RheinGrundwasserstroms und mit Solarwärme abgedeckt. Nach dem Einweihungsfest am 27. August 2016 erfolgt der Bezug des Neubaus ab anfangs September. Was sind die Neuerungen im Zentrum? Hochstrasser: Deutlich erhöht hat sich die unseren Bewohnern zur Verfügung stehende individuelle Wohnfläche. Dazugekommen sind zudem die neuen Wohn-, Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume, welche sich um die lichtdurchlässigen Innenhöfe gruppieren. Dank der zentralen Anordnung der Wohngruppen auf drei Etagen haben Bild Hans-Caspar Ryser sich die Distanzen zur Betreuung der Bewohner deutlich verringert. Unsere Bewohner können künftig ihre Mahlzeiten auf der Wohngruppe oder beispielsweise gemeinsam mit Besuchern im Bistro einnehmen. Einen Speisesaal gibt es nicht mehr. Unser neues Bistro bietet Tages- und À-la-carteMenüs auch für auswärtige Gäste an. Neue Räume können auch von auswärtigen Gästen wie Vereinen genutzt werden. Wie wurde den Personen mit erhöhtem Schutzbedarf entsprochen? Hochstrasser: Wir verfügen auf den verschiedenen Stockwerken über drei Wohngruppen, welche der Pflegebedürftigkeit Frau Janutin, was ändert sich für Sie als Bereichsleiterin Pflege? Veronika Janutin: Wir haben ein ganz anderes Organisationskonzept: Im Erdgeschoss sind die Bewohner mit Schutzbedarf, im ersten Stock befindet sich die Wohngruppe für geriatrische Langzeitpflege mit der Möglichkeit für Akut- und Übergangspflege. Im zweiten Stock befindet sich eine weitere Wohngruppe für geriatrische Langzeitpflege, in welcher wir im Sinne eines Spezialangebots bei Bedarf zudem die Möglichkeit für Palliative Pflege anbieten. Wir haben uns gut auf diesen Prozess vorbereitet und verfügen über Spezialisten in Bereichen wie Wundpflege, Inkontinenz und Ernährung. Entspricht dieser Prozess einem anhaltenden Trend? Janutin: Ja, heute spezialisiert man sich in den Heimen, weil mehrheitlich hochbetagte Personen zu uns kommen, welche trotz Spitex, Angehörigen usw. nicht weiter zu Hause bleiben können. Der selbständige betagte Mensch kommt heute nicht mehr ins Heim. Was ist Ihnen wichtig? Kommen alle Mitarbeitenden ins neue Zentrum? Janutin: Unser Wunsch ist, dass wir unsere Kultur mitnehmen, die Lebendigkeit, Herzlichkeit und Menschlichkeit von heute beibehalten und weiterleben können. Die Vorbereitung auf das neue Heim ist neben dem Alltagsgeschäft streng, und doch kommen fast alle mit. Eine moderate Reduktion des Personalbestandes wurde wegen der tieferen Bettenzahl von vorher 88 auf neu 77 angestrebt und konnte durch Austritte sowie Pensionierungen erreicht werden. Verlassen Sie das alte Zentrum Kohlfirst auch mit einem weinenden Auge? Janutin: Ja, viele unserer Bewohner empfinden den Umzug als ein «Muss» und kommen immer wieder mit Fragen zu mir. Dann auch langjährige Mitarbeitende, die an diesem heimeligen Haus hängen und sich an vieles gewöhnt haben. Das ist mein weinendes Auge, aber ich finde den Neubau sehr gelungen, und ich freue mich darauf, nach sieben Jahren Mitarbeit im bestehenden Bau nun auch im neuen Zentrum Kohlfirst in gleicher Funktion tätig zu sein.
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