Original der Pressemitteilung

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Schleswig-Holstein
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Nr. 372.16 / 01.09.2016
Mehr Ernst in der Bildungspolitik
statt „BeLIEBINGheit“ der Union
Zur Pressekonferenz der Bildungsministerin Britta Ernst zum Schuljahresbeginn sagt
die schulpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Anke Erdmann:
Die Schulpolitik ist bei uns in guten Händen. Die Unterrichtsversorgung wird in dieser
Regierung nicht schöngeredet und eingespart, sondern es werden Probleme benannt
und schrittweise behoben. Dies zeigen die aktuellen Zahlen. Es ist noch Luft nach
oben, aber Schritt für Schritt wird die Unterrichtsversorgung besser.
In den vergangenen Jahren ist weitgehend Ruhe an den Schulen eingekehrt, statt
Strukturdebatten steht die Qualität im Vordergrund. Digitales Lernen erfährt durch die
neue Ministerin endlich einen systematischen Schub nach vorne. Das Land beteiligt
sich nach der Aufstockung der Förderlehrkräfte im letzten Jahr an Schulbegleitung- und
assistenz. Im Bereich des Fachlehrermangels wird ebenfalls nachgesteuert, die Lehrerausbildung wurde nach Jahren endlich an die Schulreform der Großen Koalition von
2007 angepasst. Statt Politik von oben steht der Dialog im Bildungsbereich mit AkteurInnen aus den Schulen im Vordergrund. Und auch im Bereich Übergang Schule/Beruf
findet konzeptionelle Arbeit statt. Bessere Unterrichtsversorgung und mehr Qualität diese Prioritäten der Küstenkoalition werden deutlich.
Was will die Union? Erst mal das Gegenteil von dem, was die Union getan hat – das
scheint ein Paradox zu sein, ist aber so:
In Sachen Unterrichtsversorgung konnte Schleswig-Holstein bundesweit noch mithalten
– bis die Union die Regierung übernahm und unter Ministerpräsident Carstensen eine
Kürzungswelle begann. Die Stellenaufstockungen der jetzigen Landesregierung wurden
2014 von der Union scharf kritisiert. Der CDU-Spitzenkandidat kann froh sein, dass die
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Union abgewählt wurde, sonst wäre die Unterrichtsversorgung deutlich schlechter. Die
Sparpläne sahen in dieser Legislaturperiode die Streichung von 1.750 Stellen vor, weit
mehr, als durch den Schülerrückgang überhaupt frei gestellt worden wären. Und die
Verstärkung an den Grundschulen mit rund 600 Schulassistenzen wird ebenfalls missbilligt.
Der CDU-Kandidat will außerdem lauter Regelungen rückgängig machen, die unter Ministerpräsident Carstensen eingeführt wurden. Das gilt für die Abschaffung des Sitzenbleibens und der verbindlichen Noten in den Grundschulen und einer Regeleinschulung
mit sechs Jahren - alles wurde in CDU-Zeiten abgeschafft.
Das ist nicht anders als bei den Themen G8, der Einführung der Gemeinschaftsschule
und der Inklusion an Schulen. G8 wurde von der Union gefordert, nun eiert sie herum.
Die Gemeinschaftsschulen wurden unter Carstensen eingeführt, nun werden sie aus
den Reihen der Union als „Einheitsschulen“ diffamiert und neue Hürden geplant.
Die Integration von Kindern mit Handicap in die Regelschulen hat in Schleswig-Holstein
eine lange Tradition. Unabhängig vom Parteibuch der MinisterpräsidentInnen oder BildungsministerInnen nahm die Zahl der integrierten Kinder von Jahr zu Jahr zu, auch in
den Jahren der unionsgeführten Regierung. Nur wurde damals behauptet, das alles
ginge ohne zusätzlich Mittel. Heute will die Union alles anders, unklar bleibt wie.
Die CDU – sie ist und bleibt ein unsicherer Kandidat in der Bildungspolitik – keine Linie,
keine Ruhe und was sie morgen umsetzt, will sie übermorgen wieder abschaffen.
Mehr Ernst in der Bildungspolitik statt „BeLIEBINGheit“ der Union, das können unsere
Schulen gerade gut gebrauchen.
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