EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Gossauer Info 30. Jahrgang Nr. 126 – September 2016 Impressum Herausgeber Verlag Gossauer Info Redaktion rg Rita Gröbli (Leitung) kh Karin Herrmann gb Geneviève Bichsel dc Daniela Clerici Korrespondenzadresse Verlag Gossauer Info Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01 E-Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch Konzept, Herstellung, Inserate Textaid Buch- und Kunstverlag Verlag Gossauer Info Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01 Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch Druck FO-Fotorotar Ein Unternehmen der FO-Gruppe Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Auflage 5000 Ex. pro Ausgabe. Erscheint vierteljährlich und wird gratis an alle Haushaltungen in der Gemeinde Gossau ZH verteilt Nächste Ausgabe Anfang Dezember 2016 Redaktionsschluss: 30. Oktober 2016 Titelbild Konzept und Ausführung Anigna Gröbli Gossauer Info 126 | September 2016 Was, schon wieder ein Jubiläum? Haben wir nicht gerade unser 10-JahrJubiläum im Restaurant Löwen gefeiert? Die 100. Ausgabe im März 2010 herausgegeben? Nun also 30 Jahre «Gossauer Info» und 125 Ausgaben. Wir schauen zurück, was für Themen uns in den Anfängen von 1986 beschäftigt haben. Geri Schnurrenberger wurde zum Gemeindepräsidenten gewählt und in der ersten Ausgabe vorgestellt, die Boller-Drillinge geboren – Micha Boller gibt uns Einblick in sein heutiges Leben, die zwei damaligen Lernenden Claudia Kuhn und Anita Vetsch stehen heute im Leben als aktive und erfolgreiche Berufsfrauen, der Dorfplatz Bertschikon wurde eingeweiht, und der öffentliche Verkehr und mit diesem auch die VZO erlebten ein rasantes Wachstum, und vieles mehr. Übrigens: Die Bibliothek Gossau hat alle Ausgaben des «Gossauer Infos» gesammelt, und es ist spannend, mal einen Blick in frühere Ausgaben zu werfen. Die Gemeinde Gossau nähert sich wahrscheinlich noch in diesem Herbst der historischen Marke von 10 000 Einwohnern. «Wir sind dann noch keine Stadt, weil neben der Einwohnerzahl auch eine kompakte, zentrale Siedlungsstruktur verlangt ist, um eine Stadt zu werden. Wir wollen das bleiben, was wir sind: eine Gemeinde mit ländlichem Charakter und mit einer politischen Gemeindeorganisation, wie wir sie heute haben», meint Gemeindepräsident Jörg Kündig zu diesem kommenden Ereignis. Zum Thema «Traumraum – Raumtraum» fand im Schulhaus Schönbüel eine Projektwoche statt. Dabei ist auf dem Schulhausareal Herschmettlen viel Buntes und Grünes entstanden. Die 4. Klasse mit Klassenlehrerin Géraldine Röthlin vom Schulhaus Wolfrichti, Grüt, hat an der Schweizer Schulfussballmeisterschaft an der Schlussausscheidung in Basel den schweizweit 4. Platz belegt. Bravo! Unter der Rubrik News haben wir neu eine feste Seite für die Tierärztin eingerichtet. Nicole Hager wird uns in jeder Ausgabe etwas über ihren Alltag mit Tieren berichten. Zudem feiern einige Firmen ihr 25-Jahr-Jubiläum. Es scheint wirklich eine Jubiläumsnummer zu werden. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst und viel Spass beim Lesen des «Gossauer Infos». Für das Redaktionsteam Rita Gröbli Für eingesandte Manuskripte und Fotos besteht bei Verlust keine Haftung seitens des «Gossauer Infos». Für gewünschte Rücksendung legen Sie bitte ein adressiertes und frankiertes Kuvert bei. Der Redaktion steht es frei, Manuskripte teilweise zu kürzen, zu ändern oder zurückzuweisen. Nachdruck, ganz oder auszugsweise, ist gestattet, jedoch bitte mit Quellenangabe. 3 30 JAHRE GOSSAUER INFO Coiffeure Free Style Ihr Weg zu uns – einfach, bequem und zu jeder Zeit. Buchen Sie Ihren Termin online unter www.coiffeure-freestyle.ch Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich von unserem kompetenten Team verwöhnen. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Unsere Öffnungszeiten: Montag: 8 –12 und 13.30 –18.30 Uhr Di–Do: 8 –18.30 Uhr Freitag: 8 – 20 Uhr Samstag: 8 –14.30 Uhr Coiffeure Free Style | Mönchaltorferstrasse 6 | 8625 Gossau ZH | Tel. 044 936 13 03 IndIan Land MuseuM Interessantes und Wissenswertes über die Indianer Nordamerikas! Das INDIAN LAND ist die wohl exlusivste, öffentlich zugängliche Privatsammlung über Indianer, in der Schweiz. Trading Post, Filmvorführung und Indianisches Kunsthandwerk. Öffnungszeiten MENTAN WEGEN LAND MUSEUM IST MO DA Mi,S IND Sa,IAN So 13.00 – 17.00 Uhr HLOSSEN. UMBAUARBEITEN GESC RECHTZEITIG RD WI www.indianland-museum.ch DIE WIEDERERÖFFNUNG EN BEKANNTGEGEB . im Zentrum 1, 8625 Gossau ZH Inseratesponsor: Verlag Gossauer Info INHALTSVERZEICHNIS THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Thema 6 125 Ausgaben «Gossauer Info» in 30 Jahren Schule Gossau 63 Farbtupfer auf dem Pausenplatz 66 Der Gossauer Otter 67 Erfolgreiche Grütner Schulklasse im Fussball 68 Eintritte, frühzeitige und ordentliche 10 «Ich wurde eines Besseren belehrt» 12 VZO – eine Erfolgsgeschichte 15 Dreissig Jahre als Buschauffeur unterwegs 16 Micha Boller – Jüngster der Boller-Drillinge 19 Dreissig Jahre später – ein Rückblick 69 Claudia Pfeiffer-Kuhn, Landwirt-Lehrtochter 21 Anita Vetsch, Lehre als Fotolaborantin Sport 25 Dorfplatz Bertschikon 1986 bis 2016 71 Reitsport vom Feinsten in Gossau 72 Showturnen der Damenriege Gossau ZH Gemeinde 73 Männerriege Grüt 29 Die Seite des Gemeindepräsidenten 32 «Wohnen Rössliwiese» in Unterottikon: Senioren Ersatz- und Erweiterungsbauten 75 Aktive Senioren Gossau ZH 35 Informationen zur Kunststoffsammlung 77 Pro Senectute 36 Gossauer Demenztage im November 2016 38 Josefina‘s Tanzcafé – lets Dance … 39 Erleichterte Bewilligungsverfahren News 40 Der wunderbare Hofladen des Züriwerks 41 1.-August-Feier auf der Altrüti 43 Der Zivilschutz Gossau-Grüningen übt den Ernstfall 47 Lesetipps aus der Gemeindebibliothek 49 Ehejubiläen/Todesfälle 50 Geburten 51 Geburtstagsjubilare Pensionierungen Austritte ab Sept. 2015 bis Ende August 2016 79 25 Jahre Dorf-Apotheke Gossau 81 Tierärztin Nicole Hager: Ein Plädoyer für den Zwerghund 83 Wasser – ein kostbares Gut 85 Herbstschau des Ziegenzuchtvereins 85 Gossauer Räbeliechtli-Fäscht 87 25 Jahre Hustech AG in Gossau 90 Die Seite des Gewerbevereins Gossau 91 Sonntagstanz zum Zweiten 93 Seite des Vereins FiZGo – Familie im Zentrum Kirchen 94 Vorschauen: 55 Gemeinsame Anlässe – Persönliches Engagement 57 Reformierte Kirche Gossau – Porträt: Stefan Bürki, Herschmettlen 59 Evangelische Freikirche Chrischona 61 Katholische Pfarrei Gossauer Info 126 | September 2016 5 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO 125 Ausgaben «Gossauer Info» in dreis Erst war es nur eine weitere Idee unter all den grossartigen Ideen und Visionen, die Rita Gröbli für Gossau entwickelt hatte. Kein Anlass diesmal, sondern ein Heft für Gossau sollte es sein, ein Heft mit einem thematischen Schwerpunkt, aus dem die Einwohner und Einwohnerinnen alles Neue, Spannende, Schöne und weniger Erfreuliche aus ihrem Dorf erfahren sollten. Das «Gossauer Info» war geboren und wurde eine Erfolgsgeschichte. Text: Geneviève Bichsel; Fotos: zvg Es war eine junge Bernerin mit grossem Organisationstalent und ebensolchem Optimismus, die frischen Wind in das Dorfleben und die Gemeinschaft des ländlichen, beschaulichen Dorfs im Zürcher Oberland bringen sollte. Mit ihrer Familie, mit der sie vorgängig einige Jahre in Japan gelebt hatte, kommt sie 1972 nach Gossau. Rita Gröbli fühlt sich rasch heimisch, freut sich, dass sie so herzlich aufgenommen wird und so schnell guten Kontakt findet. Gerne möchte sie sich hier engagieren und aktiv bei der Gestaltung des Dorflebens mitwirken. So macht sie sich mit einer Nachbarin 1974 daran, im Quartier einen Räbeliechtli-Umzug zu organisieren. Im zweiten Jahr ist dieser bereits etwas gewachsen und wird vom Musikverein begleitet. Heute wird der daraus entstandene Gossauer Räbeliechtli-Umzug vom Verkehrsverein organisiert und betreut. Im Jahr 1975 gründet sie «Pro Gossau» mit dem Ziel, mit Anlässen das Dorfleben zu beleben und die Gemeinschaft und den Gemeinsinn zu stärken. Diese Interessengemeinschaft ist es auch, die 1976 den ersten Gossauer Weihnachtsmarkt und später den Blumenmarkt ins Leben ruft. 1978 ist Rita Gröbli eines der Gründungsmitglieder des Tennisclubs Gossau 6 und eröffnet im gleichen Jahr die erste Kinderkleiderbörse in Gossau. Nicht verwunderlich, wird der Verkehrsverein auf sie aufmerksam und wählt sie im April 1984 als erste Frau in den Vorstand. 1990 wird sie dessen Präsidentin. Nach 27 Jahren Vereinstätigkeit, davon 21 Jahre als Präsidentin, tritt sie 2011 zurück. In die Zeit ihrer Arbeit beim VVG fällt auch die Entstehung des «Gossauer Infos». Als hätte sie mit all ihren Verpflichtungen neben Familie mit zwei Söhnen, Haus, einem Malatelier für Kinder, dem 50%-Prozent-Job als Redaktorin der Hauszeitung einer Ma- schinenfabrik in Uster nicht schon genug um die Ohren, lanciert sie das Projekt einer Gemeindepublikation. Mit der ihr eigenen Energie und ansteckenden Begeisterungsfähigkeit gewinnt sie die Unterstützung des VVG, der sich bereit erklärt, die Versandkosten für das «Gossauer Info» zu übernehmen. Für die Herstellung und die Redaktion muss Rita Gröbli selber Geldquellen suchen. Die Druckerei Fotorotar AG finanziert die erste Ausgabe, die Gemeinde beschliesst erst 1988, das «Gossauer Info» mit 5000 Franken zu unterstützen. Im Juni 1986 erscheint die erste Ausgabe des «Gossauer Info». Ganz bescheiden, schwarz-weiss bedruckt, 32 Seiten dünn und doch der ganze Stolz der ersten Redaktion und deren Chefredaktorin, die in ihrem ersten Editorial das «Gossauer Info» unter anderem so vorstellt: «Wir freuen uns, Ihnen die erste Ausgabe des ‹Gossauer Infos› vorzustellen. Mit dieser Broschüre, die vierteljährlich erscheint, möchten wir den Einwohnern der Gemeinde Gossau und den Heimwehgossauern eine lesefreundliche Gemeindechronik, aktuelle Gemeinde- und Schulmitteilungen zukommen lassen und auch über verschiedene Aktivitäten und Anlässe der zahlGossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO sig Jahren Das Redaktionsteam des «Gossauer Infos»: v.l.n.r.: Daniela Clerici, Karin Herrmann, Geneviève Bichsel und Rita Gröbli. reichen Gossauer Vereine orientieren. Behördenmitglieder, Junge und Alte, interessante Persönlichkeiten oder sonst originelle Gossauer sollen zu Wort kommen, ein Lehrstellenverzeichnis wird Aufschluss geben über die offenen Lehrstellen in der Gemeinde, auch kleine und kleinste Anzeigen sind möglich, kurzum: ein Organ wird geschaffen, das allen für Mitteilungen und Publikationen zur Verfügung steht …» Dieses Editorial ist Programm geblieben, doch mit den Jahren ist das «Gossauer Info» noch attraktiver, vielfältiger und vor allem farbiger geworden. Viele Rubriken sind geblieben, neue dazugekommen, so in letzter Zeit die Seiten für das Gewerbe und die Senioren. Sie alle finden mit dem «Info» eine Plattform, um auf ihre Anliegen, Angebote und wichtige News aufmerkGossauer Info 126 | September 2016 sam zu machen. Das «Gossauer Info» ist ein buntes Heft, mit einem liebevoll positiven Blick auf Gossau. Die Nachrichten aus dem Gemeindehaus mögen steuerlich nicht unbedingt erfreulich sein, der Blick in den Veranstaltungskalender, die spannende Reportage aus dem Dorf, ein interessantes Porträt, ein überraschendes Thema mildern einen möglicherweise pessimistischen Eindruck. Trotz zunehmendem Alter ist das «Gossauer Info» beneidenswert jung geblieben, einige Faceliftings haben Aussehen und Kontur gestrafft. Farbenfroh ist das Info seit der 100. Ausgabe im März 2010. Vorher waren erst einige Sondernummern mit einem farbigen Titelbild erschienen, so die Sondernummern zum Zürcher Verkehrsverbund, zur Einweihung des Gemeindehauses, zum Naturschutz und der Festführer zum legendären 100-Jahr-Fest des VVG. Seit September 2002 ist es im Internet abrufbar. Das «Gossauer Info» erscheint alle 7 AUTO DES JAHRES 2016 Mit den Highlights der Oberklasse. • Mit sensorgesteuerter Heckklappe • Wellness-Sitz mit Massagefunktion • Opel OnStar – Ihr persönlicher Onlineund Service-Assistent Der neue Astra. Ärgert die Oberklasse. Mehr auf www.opel.ch 8 Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO drei Monate, es kann nicht auf die Tagesaktualität reagieren. Damit entfallen auch zeitnahe Leserreaktionen. Da braucht es schon einen handfesten Lapsus, um die Gemüter, in diesem Fall das der Florakenner, in Wallung zu bringen. Ausgerechnet in der 120. Ausgabe geschah das Malheur, als die Beschriftungen verschiedener Sträucher und anderer Pflanzen ins Rutschen kamen und den botanisch richtigen Platz nicht mehr fanden. Aber auch schön zu sehen, wie akribisch die Beiträge unter die Lupe genommen werden, welch hohe Anerkennung und Wertschätzung das «Info» geniesst. Das «Info» ist ein Heft, das auch nach dem Lesen der Artikel auf dem Tisch liegen bleibt, das man zur Hand nimmt, wenn man einen Handwerker oder sonstigen Profi sucht, die Figur und Frisur in Form und die Füsse auf Vordermann bringen will, Öffnungszeiten vergessen hat, Spezialitäten, Spezialisten oder doch lieber Generalisten sucht und noch Unterstützung für Kopf, Herz, Seele und Verstand braucht. All diese Inserate sind neGossauer Info 126 | September 2016 Rita Gröbli bei der Schlusskontrolle. ben Spenden und den fixen Einnahmen über die stetigen Rubriken ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung des «Gossauer Info». Dies ist auch nach der Entlassung aus der Verantwortung des VVG und der Übergabe an die Firma Verlag Gossauer Info im Jahr 2010 so geblieben. Auch für die Redaktion hat sich dadurch nichts geändert. Ihr bleibt die Aufgabe, mit Neugier, offenen Augen und wachem Blick nach immer neuen Themen zu suchen, interessante Gesprächspartner aufzustöbern, mit Elan und Enthusiasmus Unbekanntes und Vertrautes aus dem Dorf zusammenzutragen und immer wieder ein attraktives Heft zusammenzustellen. Rita Gröbli staunt jedes Mal erneut, wenn nach anfänglichen Zweifeln und Schwierigkeiten ein neues «Info» druckfrisch auf dem Tisch liegt. Noch nie ist während all der Jahre ein Heft nicht erschienen, noch hat sie bisher ans Aufhören gedacht. Sie hat ihr vielseitiges Engagement für das Dorf noch nie bereut, sie hat dadurch so viele engagierte, interessante Menschen kennengelernt, freundschaftliche Verbindungen geknüpft, spannende Begegnungen und beglückende Momente erlebt. Und doch kommen nun die Überlegungen über die Zukunft, sind sie da, die Gedanken, wie es weitergehen soll. In den nächsten Jahren soll die Verantwortung für das «Gossauer Info» in andere Hände gelegt werden. Auf weitere 30 Jahre und viele Ausgaben mehr! Redaktion Es gab einige wenige Wechsel in der Redaktion, aber seit vielen Jahren setzt sie sich aus denselben Mitgliedern zusammen: Rita Gröbli, 30 Jahre; Karin Herrmann, 27 Jahre; Geneviève Bichsel, 24 Jahre: Daniela Clerici, 14 Jahre. Das «Gossauer Info» erscheint vierteljährlich und pro Ausgabe werden zwei bis drei Redaktionssitzungen abgehalten sowie eine Lesung zur Kontrolle kurz vor der Herausgabe. Herstellung, Druck und Verteilung kosten pro Ausgabe zwischen 15 000 und 18 000 Franken, je nach Seitenzahl und Gewicht. 9 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO «Ich wurde eines Besseren belehrt» Im Frühjahr 1986 – dem Geburtsjahr des «Gossauer Infos» – wurde Gerhard Schnurrenberger zum Gemeindepräsidenten von Gossau gewählt. Gut erinnert er sich, wie er in dieser Funktion bei seinen Amtskollegen Überzeugungsarbeit fürs «Projekt Gossauer Info» leisten musste, selbst aber dem «Gossauer Info» kein langes Überleben prophezeite. Text: Daniela Clerici; Fotos: zvg Gerhard Schnurrenberger war von 1978 bis 1982 Gemeinderatsmitglied in der Funktion des Finanzvorstands. Nach einer vierjährigen Pause – seine Firma forderte in der damals wirtschaftlich schwierigen Lage seine ganze Aufmerksamkeit – wurde er für eine erneute Kandidatur angefragt. Das Interesse an diesem schönen politischen Amt, nahe bei den Gossauerinnen und Gossauern, das damalige, durch neun Gemeinderatsmitglieder gespiegelte Vielparteien-System, die «Entzugserscheinungen» und vor allem aber die Unterstützung seiner Frau Lisbeth ermunterten Gerhard Schnurrenberger, erneut zu kandidieren. Im April 1986 wurde er zum Gemeindepräsidenten gewählt, ein Amt, das er mit Leidenschaft während der nächsten 16 Jahre (also bis 2002) ausfüllen sollte. Ein Gemeindepräsi blickt zurück In der ersten Ausgabe des «Gossauer Infos» wurde der neu konstituierte Gemeinderat vorgestellt, ein Kurzporträt des frischgewählten Gemeindepräsidenten durfte nicht fehlen. Wie erlebte Gerhard Schnurrenberger die Anfänge des «Gossauer Infos»? Geri Schnurrenberger, als Rita Gröbli, Initiantin des «Gossauer Infos», Ihnen die Idee einer Gemeindezeitschrift präsentierte, rannte sie da offene Türen ein? Ja und Nein! Einerseits war mir 10 Geri Schnurrenberger als Gast beim «Gossauer Info», 1986. bewusst, dass die Kommunikation mit den Gossauerinnen und Gossauern optimiert werden kann und auch muss – damals nutzten wir für amtliche Publikationen den «Zürcher Oberländer». Gerade für komplexere Themen oder Gemeindeprojekte sah ich den Vorteil einer solchen Zeitschrift, auch für andere Institutionen und Vereine. Der angefragte Gemeindebeitrag von 5000 Franken konnte im Gemeinderat gesprochen werden, dennoch bedurfte es meinerseits noch einiger Überzeugungsarbeit meinen Kolleginnen und Kollegen, aber auch mir selbst gegenüber. Zudem war ich felsenfest überzeugt, dass dem Redaktionsteam um Rita Gröbli nach spätestens zwei Jahren die Themen ausgehen würden. Daher erinnere ich mich noch gut an meine gemischten Gefühle an der «Taufe» des «Gossauer Infos» im Restaurant Löwen. Schön, wurde ich eines Besseren belehrt … 1986 war nicht nur Geburtsjahr des «Gossauer Infos». International bewegten der Absturz der Challenger-Raumfähre und die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, in der Schweiz der SandozGrossbrand in Schweizerhalle. Was beschäftigte die Gossauerinnen und Gossauer lokal? Gossau zählte dazumal gut 7100 Einwohner. Das Engagement und das Interesse der Bevölkerung an Gossauer Gemeindethemen erlebte Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO ich als stärker als heute. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass heute in Gossau vieles gut gelöst und abgedeckt ist. Grosse Projekte wie die Renovation der Badi Gossau, der Neubau der Gemeindeverwaltung, Ausbau der Abfallsammelstelle in Ottikon, Neubau des Schulhauses Rooswis, Renovation der Festhütte Altrüti und mehr wurden bis Mitte der 1990er-Jahre abgeschlossen. Die Projekte Lückenschliessung Oberland-Autobahn oder Flüchtlingsunterkünfte begleiten uns immer noch … Was ist Ihrer Meinung nach der Erfolg des «Gossauer Infos»? Rita Gröbli hatte mit dem Inhaltskonzept für eine Gemeindezeitschrift ein gutes Gespür für den Zeitgeist. Nicht nur die Gemeinde, auch Schulen, Kirchen und Vereine sollten eine Plattform erhalten. Ihr grosses Netzwerk und ihr Enthusiasmus vereinfachten es, Türen zu öffnen. Die langjährigen Redaktionsmitglieder sind Beweis ihrer motivierenden Art. Entgegen meiner Annahme wurde das «Gossauer Info» schnell zur Institution. Und was vermiss(t)en Sie am «Gossauer Info»? Geri Schnurrenberger auf seinem Balkon. Im Hintergrund die im Bau befindliche Überbauung Accum Areal. Am Anfang war der Veranstaltungskalender ziemlich mager, da es auch bei den Vereinen einer gewissen Zeit bedurfte, bis diese das Angebot einer über mindestens drei Monate vorgreifenden Agenda nutzten. Zudem vertrat die Redaktion in den ersten zehn, zwölf Jahren eine strikt unpolitische Haltung – Wahlinserate konnten leider keine geschaltet werden, was nicht nur der Gemeinderat bedauerte. Ansonsten erlebe ich das «Gossauer Info» auch heute noch als ausgewogene Informationszeitschrift. Grosses Kompliment an Rita Gröbli für ihre Beharrlichkeit und Ausdauer! Eine Nachfolge dürfte schwierig werden. Dreissig Jahre «Gossauer Info» – Merci! Liebe Rita Im November 1986 bin ich nach Gossau gezogen und habe von der Einwohnerkontrolle zusammen mit anderen Unterlagen die 2. Ausgabe des «Gossauer Infos» erhalten. Seither habe ich sie alle gelesen und – behalten! Inzwischen bin ich in die zweite Lebenshälfte vorgerückt, Zeit, Ballast abzuwerfen und Platz zu schaffen. So habe ich mich nach einigem Zögern dazu entschlossen, auch das «Gossauer Info» vom Dachboden zu holen und zu entsorgen. Aber so einfach geht das denn doch nicht, ich stöbere durch die Hefte, schaue Fotos an und lese den einen oder anderen Artikel nochmals. Ich stelle fest, dass bei der Gründung drei Männer (!, wo sind sie geblieben?) und zwei Frauen, darunter du, im Redaktionsteam waren. Ich sehe nochmals, was sich alles so verändert hat, treffe auf Leute, die ich inzwischen kennengelernt habe, erinnere mich an Menschen, die weggezogen oder gestorben sind – 30 Jahre jüngste lebendige Ortsgeschichte eben. Herzlichen Dank dir (als quasi Urmutter des «Infos») und natürlich allen ehemaligen und aktuellen Redaktionsmitgliedern, es ist toll, was ihr viermal im Jahr für uns Gossauer leistet. Herzlichen Glückwunsch dem Geburtstagskind, danke dass ihr weitermacht, ich werde auch in Zukunft zu euren treuen Lesern gehören. Erika Joss Gossauer Info 126 | September 2016 11 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO VZO – eine Erfolgsgeschichte In den letzten 30 Jahre erlebten wir ein rasantes Wachstum im öffentlichen Verkehr. Mit dem Artikel «Neuigkeiten im Sommerfahrplan 1986» nahm das «Gossauer Info» das Thema öffentlicher Verkehr bereits in seiner ersten Nummer auf. Im Mai 1990 erschien mit der Nr. 17 eine Sondernummer über den ZVV und die Tarifgestaltung. Text: Rita Gröbli und Marc Huber; Fotos: VZO Ja, wir Gossauer sind priviligiert, nicht nur was die wunderbare Landschaft in unserer Gemeinde betrifft, sondern auch, was den Öffentlichen Verkehr im Gemeindegebiet anbelangt. In 25 Minuten mitten in der grössten Stadt der Schweiz, mit dem einzigartigen kulturellen Angebot für alle Geschmäcker. In vergleichbaren Städten im Ausland würde man mit einer solchen zeitlichen und räumlichen Distanz noch zur Agglomeration zählen. Was waren das noch für Zeiten, als man den Fahrplan zur Hand nehmen musste, um den richtigen Bus und Zug zu erwischen. Für mich jedenfalls ein Horror. Ich gebe zu, ich wurde nie ganz schlau aus den kleingedruckten Zahlen und Linien. Ganz klar 12 anders heute. Da fährt alle Viertelstunden ein Bus in alle Richtungen. Inzwischen habe auch ich gecheckt, auf welcher Seite im Mitteldorf der Bus nach Uster oder Wetzikon hält. Und ich brauche keinen Fahrplan mehr, obschon ich diesen heutzutage auch auf mein iPhone laden könnte. Ich kann gemütlich von zu Hause aus an die Bushaltestelle schlendern, und in kürzester Zeit trifft ein VZO-Bus ein. Die digitale Anzeige an der Haltestelle gibt mir auch noch Auskunft, wann der Bus genau eintrifft und wann dieser verspätet ist. Neuerdings kann ich auch mein Die VZO fährt mit modernsten und nach dem neusten technischen Stand ausgerüsteten Gelenkb Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Handy während der Fahrt aufladen. Paradiesische Zeiten sind für mich angebrochen. Die Busse sind ordentlich und sauber, der Chauffeur oder die Chauffeuse meist aufgestellt und freundlich. Einzig die rasante Heimfahrt von Wetzikon nach Gossau mit dem Gotthard-Rank dazwischen verursacht mir ab und zu ein mulmiges Gefühl. Was wäre, wenn zum Beispiel ein Reh über die Strasse rennt … Ich greife dann in Gedanken schon mal zu den imaginären Sitzgurten! Visionäre Zürcherinnen und Zürcher Vor über 30 Jahren legte das Zürcher Stimmvolk das Fundament für die heutige S-Bahn. Nachdem es 1973 Nein zu einer kombinierten U- und S-Bahn gesagt hatte, hiess es 1981 die reine S-Bahn deutlich gut. Nach einer Bauzeit von neun Jahren rollte am 27. Mai 1990 der erste Zug der Zürcher S-Bahn in den Bahnhof Stadelhofen ein. Es war ein Meilenstein in der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich, der fast 700 Millionen Franken investiert hatte. Der Tiefbahnhof Museumstrasse, der Hirschengrabentunnel, der Zürichbergtunnel sowie die Bahnhöfe Stadelhofen und Stettbach bildeten das Kernstück der S-Bahn. Die Sihl- Von Uster nach Gossau fährt der Bus am Abend alle 30 Minuten. tal-Zürich-Uetlibergbahn wurde ihrerseits bis zum Hauptbahnhof verlängert. 1990 wurde gleichzeitig der Zürcher Verkehrsverbund aktiv. Die Idee des Verkehrsverbundes war einfach, in der Schweiz jedoch bisher einmalig: Die einzelnen Verkehrsbetriebe funktionieren nicht mehr als einzelne Unternehmen mit eigenem Tarif und einem klar abgegrenzten Gebiet, sondern als Teil eines grossen Ganzen. Der ZVV definiert die strategischen Ziele und Stossrichtungen, trägt die Finanzverantwortung und übernimmt das strategische Marketing. Für die eigentlichen Verkehrsleistungen bleiben nach wie vor die Verkehrsunternehmen zuständig. Der Erfolg liess nicht auf sich warten, schon bald stiess das ZVV-Angebot auf einzelnen Linien an Kapazitätsgrenzen: Die Passagierzahlen auf der S-Bahn haben sich seit der Einführung im Mai 1990 weit mehr als verdoppelt und stossen an ihre Grenzen. Eine neue Ära beginnt Nicht nur für die Gemeinde Gossau begann damit eine neue Ära. Auch die umliegenden Gemeinden profitierten davon. Suksessive wurde das Busnetz ausgebaut und den neuen Herausforderungen angepasst. Als Partner des Zürcher Verkehrsverbundes sind die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG (VZO) verantwortlich für den öffentlichen Busverkehr im Zürcher Oberland und am rechten Zürichseeufer. Zurzeit sind 98 Busse im Einsatz und es verkehren fast nur noch Gelenkbusse auf den Strecken. Und seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 haben nun alle Li- bussen in alle Richtungen. Gossauer Info 126 | September 2016 13 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO nien (862, 867 und 845) den durchgehenden 15-Minuten-Takt und Anschluss an die S-Bahnen S5, S9, S14 und S15. Die VZO garantieren den entsprechenden Anschluss ab den Bahnhöfen Uster und Wetzikon. Auf dem Gossauer Gemeindegebiet steigen täglich rund 1800 Personen in einen VZO-Bus. Während der Hauptverkehrszeit am Morgen fährt sogar ein Entlastungsbus ab Abschnitt Grüt. Die meistfrequentierten Haltestellen siehe Kästchen. Der öffentliche Verkehr aus der Sicht des Gemeinderats Marc Huber Buslinie Mönchaltorf–Esslingen Der Gruppe «Pro öffentlicher Verkehr» war es zu verdanken, dass 1986 die Buslinie Wetzikon–Mönchaltorf– Esslingen Realität wurde, die von Schülern aus Mönchaltorf, Gossau und Grüt benutzt wurde. Der Andrang auf gewissen Schülerkursen war in den ersten Tagen bereits so gross, dass die VZO statt des geplanten Kleinbusses einen Normalbus einsetzen mussten. Beim Spitzenkurs am Morgen fuhren bis zu 80 Schülerinnen und Schüler regelmässig nach Wetzikon. Diese Linie ist aber bereits Geschichte, sie wurde eingestellt. Die Mönchaltorfer fahren jetzt per Bus zum Bahnhof Uster und mit der S-Bahn nach Wetzikon. Die VZO in Zahlen GesellschaftsformAG Buslinien 53 Nachtbuslinien 7 Anzahl Fahrzeuge 98 Anzahl Mitarbeitende 322 Angefahrene Haltestellen 471 Fahrgäste/Jahr 20,5 Mio. (2014) Länge Streckennetz in km 279 km Busdepots in Grüningen, Wetzikon, Rüti und Meilen Ich bin 1984 nach Gossau gezogen, war zuerst in der Pro OeV Gossau tätig, die sich für die Verbesserung des Busangebots einsetzte, dann in der Buskommission der Gemeinde, und schliesslich ab 2002 als Gemeinderat: Mein Einstieg in die Politik ergab sich über das Busthema. Wie wenn es gestern gewesen wäre, ist mir die Gemeindeversammlung in Erinnerung, in der es um den Kredit für den Herschmettler Bus ging. Gegen den Antrag der RPK und einiger Parteien hat die Gemeindeversammlung dem Kredit zugestimmt. Dies gelang der Pro OeV mit entsprechendem Einsatz und auch weil die Solidarität mit der kleinsten Gossauer Wacht funktioniert hat. Aus dem Engagement für den öffentlichen Verkehr als Ergänzung zum Individualverkehr, nicht als Konkurrenz dazu, entwickelte sich bei mir das Engagement für die Gemeinde als Ganzes. In diesem Sinne habe ich Sympathien, wenn sich Personen mit vollem Engagement für gewisse Anliegen einsetzen. Das habe ich auch getan. Wenn es sich dabei nur um Partikularinteressen handelt, hört meine Unterstützung auf: «Mir meine Strasse, aber nur für Zubringerdienst gestattet»! Heute ist der öffentliche Verkehr ein sehr komplexes Gebilde, da die Abhängigkeiten sehr vielfältig sind. Das Angebot für Gossau ist ausserordentlich gut, kostet uns jährlich eine halbe Million Franken und ist ein Standortvorteil für Gossau. Mitzugestalten ist schwierig, aber im letzten Fahrplanverfahren haben wir trotzdem – ausgelöst durch eine Anregung aus der Bevölkerung – das Angebot im Unterhofen am Samstag ohne viel Mehrkosten verbessert. Sich einsetzen und mitgestalten an seinem Wohnort Seit der Amtsperiode 2014–2018, mit der Reduktion des Gemeinderats von 9 auf 7 Mitglieder, bin ich als Tiefbauvorsteher auch für den öffentlichen Verkehr zuständig. Die Vereinigung Pro OeV gibt es nicht mehr, die Kommission für den öffentlichen Verkehr, wie sie zum Schluss hiess, ebenfalls nicht. Das Engagement der Gossauerinnen und Gossauer in beiden Organisationen war nötig, um den heutigen Stand der Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr zu erreichen. Ich wünsche mir auch zukünftig viele Gossauerinnen und Gossauer, die sich über ihre Gemeinde Gedanken machen und sich für diese einsetzen. Weitere Infos unter: www.vzo.ch 14 Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Dreissig Jahre als Buschauffeur unterwegs Im September 1986 hat Kurt Allemann seinen Dienst bei den Verkehrsbetrieben Zürichsee und Oberland AG (VZO) angetreten. Seit vier Jahren ist er offiziell pensioniert, fährt aber noch ein 20-Prozent-Pensum. Im November 2017 ist dann definitiv Schluss. Text: Rita Gröbli; Fotos: zvg eine Arbeit als Buschauffeur hat Kurt S Allemann immer sehr gefallen. «Es ist ein sehr attraktiver Arbeitsplatz, und die VZO sind ein toller und sehr sozialer Arbeitgeber», schwärmt er. «Als Chauffeur ist man sehr selbstständig, hat immer die modernsten Fahrzeuge. Im November 2015 stiessen vier Standardund fünf Gelenkbusse neu zur VZOFlotte: erstmals serienmässig in der neuen Aussenlackierung, mit Aussentürbeleuchtung, neuem Innenraumlicht und USB-Steckdosen zum Laden von Smartphones. Die Flotte verfügt heute über 98 Fahrzeuge und befördert etwas mehr als 20 Millionen Fahrgäste.» ganzen VZO-Netz ausgebildet und so auch eingesetzt. Dank der guten Ausund Weiterbildung gehören laut Umfragen bei den Fahrgästen die VZO immer zu den besten Unternehmen im Zürcher Verkehrsverbund. Was gefällt Ihnen so gut, dass Sie 30 Jahre geblieben sind? Wir sind alle per Du, wodurch ein entspanntes Arbeitsverhältnis untereinander entsteht. Die Dienstpläne werden durch Fahrdienstmitarbeiter mitgestaltet, dadurch entsteht eine hohe Arbeitszufriedenheit. Sehr wichtig für mich war die Selbstständigkeit bei meiner Arbeit als Chauffeur. Und jeden ersten Mittwoch im Monat treffen sich die pensionierten Chauffeure im Restaurant Freihof in Grüningen zum Kaffee. Ein Zeichen, dass nicht nur ich die Kameradschaft im Betrieb positiv erlebt habe. Was hat sich verändert? Kurt Allemann am Steuer… Die Chauffeure werden jährlich vom Betrieb über Pünktlichkeit, Informationsdurchsagen, Fahrstil und über ihr Outfit bewertet. «Früher durfte man noch mit kurzen Hosen fahren, das ist vorbei. Einzig die Krawatte muss man nicht mehr tragen während der Sommermonate.» Im Gegensatz zur VBZ bilden die VZO keine Chauffeure aus. Trotzdem sind sie ein begehrter Arbeitgeber und finden immer genügend Personal. Die neuen Chauffeure werden auf dem Gossauer Info 126 | September 2016 Früher hatte man mehr Zeit für Pausen oder für einen Schwatz mit einem Kollegen. Und es hatte natürlich weniger Verkehr. Heute ist alles durchgetaktet, manchmal bleibt nur noch eine Minute bis zur nächsten Fahrt. Der Bezug zu den Stammgästen war intensiver, heute ist alles anonymer. Seit der Selbstkontrolle steigen die meisten hinten ein, beschäftigen sich mit dem Handy. Es bleibt also kaum Zeit für einen Morgengruss. Was waren prägende Erlebnisse? Früher nahmen wir noch die Post mit … und vor dem 842er-Bus. einem Anhänger mit und verteilten diese an die örtlichen Poststellen. Es kam schon mal vor, dass man in Wetzikon vergass, den Anhänger anzuhängen. Die Poststelle in Gossau zum Beispiel fragte dann, wo denn die Post geblieben sei … Auch ist mir mal ein Anhänger zwischen Mönchaltorf und Riedikon abhandengekommen. Ich habe den Vorfall aber schnell bemerkt, sodass niemand zu Schaden kam. Oft führten wir auch Geldtransporte durch. Ein Tresor mit Tausenden von Franken wurde einfach neben den Chauffeur gestellt. Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen, aber interessanterweise kam meines Wissens nie etwas weg! Oder Fahrgäste vom «Schlössli» fuhren stundenlang im Bus mit, dann brauchte es ein Telefon in die Klinik, dass man den Patienten abholen kommen soll … Auch der Badekurs war speziell. Man holte die Schüler beim Schulhaus ab, fuhr sie nach Gossau ins Schulbad, und nach einer guten Stunde holte man sie wieder ab … 15 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Micha Boller – Jüngster der Boller-Drillinge In der dritten Ausgabe des «Gossauer Infos» erschien ein Bild von drei winzigen und süssen Babys, und mit einem kurzen Text wurde die seltene Geburt von Drillingsgeschwistern in unserer Gemeinde publiziert. Mit einem dieser Drillinge, Micha Boller, haben wir nun dreissig Jahre später Kontakt aufgenommen. Text: Karin Hermann; Fotos: zvg Grosse Freude und viel Unterstützung Knapp vier Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Melanie (1982) freuten sich Ursula und Christian Boller auf ein weiteres Wunschkind. Beim ersten Ultraschalluntersuch erlebten sie eine riesige Überraschung. Statt nur mit einem Geschwisterchen würde Melanie ihre Eltern bald mit drei Brüdern und Schwestern teilen müssen. Am 8. August 1986 erblickten die gesunden Drillinge Selina, Julia und Micha das Licht der Welt. Als Ursula Boller mit ihren Babys aus dem Spital entlassen wurde, organisierten die Nachbarn in der Siedlung Reben zur Begrüssung ein richtiges Fest. Während der ersten Jahre benötigten die Eltern natürlich grosse Unterstützung. Diese erhielten sie durch die Grosseltern, welche nach Gossau gezogen waren, durch Freunde und mit Hilfe von Aushilfen. Verbindet Drillinge ein unsichtbares Band? Ob die Drillinge zwei- oder dreieiig sind, wurde nie abschliessend festgestellt. Das gängige Klischee vom unsichtbaren Band kann Micha Boller nicht generell bejahen. Er persönlich fühlt sich all seinen Geschwistern sehr verbunden und es geht ihm nur gut, wenn es seinen Schwestern auch gut geht. Die Beziehung der Drillingsschwestern 16 Am 8. August 1986 wurden in Wetzikon die Gossauer Drillinge Micha (2300 g) Julia (1950 g) und Selina (1650 g) geboren. Selina und Julia untereinander würde er allerdings als enger und spezieller bezeichnen. Die Frage, ob die Drillinge in der Schule getrennt werden sollten, stellte sich nicht wirklich. Während der Primarschule besuchten sie dieselbe Klasse und dank der gleichen Hausaufgaben und Schulthemen konnten sie sich gegenseitig viel helfen. Grundsätzlich waren sie in der Schule aber unabhängig voneinander und jede hatte ihren eigenen Freundeskreis. Emotionale Verbindung zu Gossau Micha Boller verbrachte seine gan- ze Jugend in der Siedlung Reben an der Austrasse. Dort gab es viele Kinder in ähnlichem Alter und sie verbrachten immer sehr viel Zeit draussen. Er blieb dort bei seinen Eltern bis zum Ende seines Studiums im Jahr 2011. Heute teilt sich der Dreissigjährige mit seiner zukünftigen Frau eine Wohnung in Zürich, kommt aber immer wieder gerne auf Besuch nach Gossau. Es leben noch einige Freunde hier und auch die Eltern seiner Partnerin sind in Gossau zuhause. Seine Eltern haben ihr Haus mittlerweile an eine Familie vermietet, welGossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Grundsätzlich fährt er aber gerne Rennvelo, hält sich mit Jogging fit, kocht mit viel Freude und geniesst gerne in Gesellschaft ein Glas guten Wein. Zusammen mit Freunden betreibt er nebenbei zudem ein kleines IT-Business. Micha Boller mit seiner Frau Eliane auf dem Mekongfluss in Vietnam. che das Wohnen in der lebendigen Siedlung ebenfalls sehr geniesst. Micha Boller schätzt in Gossau die Ruhe, das Grüne, und die Aussicht von der Siedlung Reben in die Felder empfindet er nach wie vor als einfach schön. Was ist aus dem Drilling Micha geworden? Nach der Sekundarschule absolvierte Micha eine Informatiklehre Gossauer Info 126 | September 2016 Richtung Systemtechnik in Uster, besuchte anschliessend während drei Jahren die Fachhochschule Richtung Informatik in Rapperswil und seit fünf Jahren arbeitet er als Software Engineer. Kürzlich startete er die berufsbegleitende Ausbildung zum Master Richtung Wirtschaftsinformatik. Seine Freizeit ist wegen des Studiums und der eigenen Hochzeitsvorbereitungen im Moment eher knapp bemessen. Ferne Länder Reisen ist die grosse Leidenschaft von Micha Boller und seiner zukünftigen Frau. Erst erkundeten sie die Länder in Europa. Danach folgten Trips mit Freunden nach Südafrika und Japan. 2014 reiste das Paar während vier Monaten durch Asien: Japan, Hongkong, Indonesien, Laos, Kambodscha, Thailand, Sri Lanka. Als sie in Kambodscha unterwegs waren, stiess Schwester Selina für einige Zeit dazu. Gemeinsam lernten sie dort eine einheimische Familie persönlich kennen und gewannen Einblick in deren nicht ganz einfaches Leben. Seither unterstützen sie die Familie finanziell und im Januar 2016 weilten sie bereits wieder für einen Besuch dort. Das «Gossauer Info» dankt Micha Boller für den Einblick in sein Leben und wünscht ihm und seiner zukünftigen Frau zur bevorstehenden Hochzeit und den gemeinsamen Lebensweg alles Gute. 17 HAU REIN! GOOD FOOD LIVE SOUND THE PIRATES MUSICBAR & RESTAURANT WWW.THEPIRATES.CH LADENBAU GASTROBAU EMPFANGSANLAGEN KÜCHEN BÄDER SCHRÄNKE / TÜREN WEINKLIMASCHRÄNKE VITRINEN PENDT AG INDUSTRIESTRASSE 5 CH-8625 GOSSAU ZH TEL +41 44 936 51 00 FAX +41 44 936 51 71 WWW.PENDT.CH [email protected] 18 Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Dreissig Jahre später – ein Rückblick In unserer zweiten Ausgabe – September 1986 – hat das «Gossauer Info» Lehrlinge vorgestellt. Eine davon war Claudia Kuhn, Landwirt-Lehrtochter, und eine weitere Anita Vetsch, Fotolaborantin. In der Zwischenzeit sind 30 Jahre vergangen. Wir haben uns aufgemacht, die zwei damaligen Lehrlinge ausfindig zu machen, um zu erfahren, wie es ihnen in diesen 30 Jahren ergangen ist. Text und Fotos: Rita Gröbli Damals: Claudia Kuhn, Landwirt-Lehrtochter – heute Claudia Pfeiffer-Kuhn, Grüt Heute heisst Claudia Kuhn Claudia Pfeiffer, ist verheiratet mit Andreas Pfeiffer. Sie haben gemeinsam drei Söhne: Christian, Thomas und Heinz. Seit einigen Jahren wohnt die Familie an der Bönlerstrasse in Grüt, in ihrem ehemaligen Grosselternhaus. geboren, am 11. Juli 1991 kam Thomas, auf die Welt, zeit- und taggleich wie sein Vater Andreas: um 6.55 Uhr. Differenz 28 Jahre. Der dritte Sohn Heinz wurde 1994 geboren. Kurze Zeit später konnte ein zweiter Betrieb dazugepachtet werden, und jetzt hiess es Vollgas geben. Aber auf Ende 1996 wurde ihnen die Pacht gekündigt. Doch sie hatten Glück im Unglück. Bereits im Juni 1996 konnten sie von einem Tag auf den anderen einen Betrieb der Gemeinde Vaz/Obervaz in der Lenzerheide übernehmen. Mit 50 Hektaren und 60 Stück Vieh war nun alles doppelt so gross und erst noch schwieriger zu bewirtschaften. Der Hof lag in der Bergzone 4 auf 1600 m ü. M. Es gab manchmal auch in den Sommermonaten Schnee. «Einmal im Juli schneite es 30 cm, und da mussten wir das Gras Claudia 1986, in der Lehre als Landwirt bei Familie Wäfler, Tägernau. bekannt sind. Vor einigen Zeit erlitt sie ein Burn-out, es war doch etwas zu viel, was sie sich alles zugemutet hatte. Nach Abschluss der Lehre absolvierte sie die Bäuerinnenschule im Schloss Uster. Später engagierte sie sich bei der ländlichen Familienhilfe, arbeitete beim Volg als Verkäuferin und als Serviertochter im Restaurant Laufenbach in Gossau. Im August 1989 heiratete sie den Bauer Andreas Pfeiffer vom Hundsruggen. Mit seiner schwangeren Frau und einem trächtigen Hund zog die werdende Familie am 1. April 1990 nach Wald, wo sie eine Pacht mit 15 Hektaren übernehmen konnte. Am 17. Mai 1990 wurde Christian Ich besuche Claudia Pfeiffer an einem wunderschönen Sommermorgen und treffe auf eine sympathische Frau Ende 40, die mir von den letzten 30 Jahren in ihrem Leben berichtet. Es sprudelt nur so aus ihr heraus, sie weiss zu jedem Ereignis auch noch die genaue Jahreszahl. Und sie hat viel erlebt in dieser Zeit. «Es war eine strenge Zeit, wir mussten viel chrampfen, aber rückblickend haben wir auch viel Gutes erlebt», meint sie lachend. Überhaupt scheint sie eine Frohnatur zu sein, obschon auch ihr gesundheitliche Probleme nicht un- Claudia vor ihrem Haus im Bönler mit dem über alles geliebten Kater Charlie, 2016. Gossauer Info 126 | September 2016 19 30 JAHRE GOSSAUER INFO Drucken mit Präzision Aus Egg für Gossau. Ihr Druckerfolg ist ganz nah – nur ein Dorf weiter setzen wir alles daran. Ein Unternehmen der FO-Gruppe FO-Fotorotar | Gewerbestrasse 18 | CH-8132 Egg Telefon +41 44 986 35 00 | Fax +41 44 986 35 36 E-Mail [email protected] | www.fo-fotorotar.ch Alters- und Pflegeheim Laufenbachstr. 21, 8625 Gossau Ein Unternehmen der di Gallo Gruppe Unser Heim bietet Raum für 32 Bewohnerinnen und Bewohner. Es will ihnen ein neues und dauerhaftes Daheim bieten, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen. • Zentrale Lage im Dorf Gossau • Einer- oder Doppelzimmer mit Nassraum und Balkon • Cafeteria mit grosser Terrasse und schönen Räumen für Familienfeiern im Hause • Vom Kanton und Krankenkassen anerkannt Für mehr Informationen verlangen Sie unsere Broschüre! Tel. 044 936 10 27, www.rosengarten-gossau-zh.ch 20 Cafeteria Rosengarten Öffnungszeiten: Die beliebte Cafeteria ist 7 Tage in der Woche geöffnet von 8.30 Uhr bis 17 Uhr, auch über das Wochenende. Angebot: Tagesmenü, Sonntagsmenü, Snacks, Salatteller, feine Sandwiches, Pâtisserie, Kleingebäck, Coupes und vieles mehr. Auf Ihren Besuch freut sich Das Rosengarten-Team, Tel. 044 935 15 86 Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO mit dem Motormäher mähen.» Befreundete Bauern im Unterland beneideten sie um die hohen Beiträge für das Berggebiet, doch es war enorm streng. «Während der Heuund Emdernte sass ich manchmal stundenlang auf dem Traktor. Es wurde einem nichts geschenkt», meint sie rückblickend. Für die Übersommerung des Viehs mussten auch jedes Mal 12 Kilometer lange Zäune aufgestellt werden. Aus der Milch der Bündner Strahlenziegen, die nun auch auf dem Hof lebten, stellte Claudia Pfeiffer zudem Frischkäse her. Nebenbei arbeitete sie auch noch als Milchkontrolleurin. Die Familie hatte guten Kontakt zu den Einheimischen, und die Natur war einzigartig. «Diese Artenvielfalt – man nahm die Natur ganz anders wahr, wenn einen nach dem langen Winter ein zartes Pflänzchen begrüsste», schwärmt Claudia. «Man lernt die Langsamkeit.» Tourismus machte der Familie zu schaffen Am Hof führte der bekannte GlobiWanderweg vorbei, und neben dem Haus lief im Winter der Skilift. Die Touristen störten sich, wenn Andreas Pfeiffer mit landwirtschaftlichen Geräten unterwegs war, oder bedienten sich am Hof mit Spielsachen ihrer Kinder. Jedenfalls wurde es ihnen nach 14 Jahren zu viel, und auch Sohn Christian wollte zwar Bauer werden, aber nicht im Berggebiet. Nach reiflicher Überlegung und mit dem Einverständnis der Söhne entschlossen sie sich, nach 20 Jahren mit dem Bauern ganz aufzuhören und wieder ins Zürcher Oberland zu ziehen. 2007 fing Christian sein erstes Lehrjahr als Bauer bei Familie Wäfler in der Tägernau an, das zweite absolvierte er dann in einem Betrieb in Mönchaltorf. 2010 überGossauer Info 126 | September 2016 nahm Claudia Pfeiffer die Leitung der Waschküche bei der Stiftung WABE in Wald. Drei Jahre führte sie diesen Job aus, und es hat ihr mega gefallen. Doch die strengen Jahre hinterliessen Spuren und sie schlitterte in ein Burn-out. Heute geht es ihr wieder gut, und seit 2014 arbeitet sie im Teilzeitpensum in einer Kunststoffverarbeitungsfirma. Den Ausgleich zu Beruf und Familie findet sie beim Nähen von Kleidern. So hat sie sich auch eine eine eigene Tracht genäht. Im Jodlerklub Seerösli Wetzikon singt sie mit. In der Zwischenzeit hat sie aber gelernt, auch einmal nein zu sagen. Zurück im Zürcher Oberland Am Anfang hatte Claudia Pfeiffer Mühe, das Grosselternhaus zu übernehmen. Als Kind war sie hier oft in den Ferien, und plötzlich gehörte einem der kleine Hof. Aber seit dem Umbau fühlt sie sich jetzt sehr wohl, geniesst ihren Kater Charlie und die Büdner Strahlenziegen, die vor dem Haus friedlich ihr Gras fressen. Ihr Mann Andreas ist nun zum Hobbybauern mutiert, geniesst aber den eigenen Raum, den er mit Glocken und Treicheln aus vergangenen Zeiten dekoriert hat. «Einmal Bauer – immer Bauer» steht auf einem Schild. Anita Vetsch, Lehre als Fotolaborantin – heute Verkaufsleitung und Mitglied der Geschäftsleitung Anita Vetsch war 1986 im zweiten Lehrjahr ihrer Fotolaborantenlehre, als wir sie porträtierten. «Ich habe lange keine Lehrstelle gefunden, erst kurz vor Weihnachten. Es war nicht einfach, als Fotografin oder Anita 1986, in der Lehre als Fotolaborantin bei Attilio Meyer AG, Bertschikon. Fotolaborantin eine Lehrmöglichkeit zu finden. Und ich wollte in ein Fachlabor. Zum Glück hat es dann bei Attilio Meyer in Bertschikon geklappt», meint sie rückblickend. Nach ihrem erfolgreich abgeschlos- senen dreijährigen Lehrzeit blieb sie noch etwa zwei Jahre in Bertschikon und arbeitete auf ihrem gelernten Beruf. Sie suchte aber nach weiteren beruflichen Herausforderungen und fand diese bei der Firma Foto + Plan im Fachbereich Farbfotografie. Hier kam sie erstmal in Kontakt mit Digitaldruck. Diese Art des Druckverfahrens findet ihre Anwendung vor allem im Plakatbereich und auch in der herkömmlichen Werbung. Es folgten verschiedene Ausbildungen auf dem Mac, der in der Druckindustrie das Mass der Dinge wurde. Sie war fasziniert von der neuen Technologie im Bildbearbeitungsbereich, obschon man viel Pionierarbeit leisten und mehrere Dinge ausprobiert werden mussten, bis das Resultat zufriedenstellend war. Die Entwicklung ging aber rasant voran und das Labor wurde schliesslich aufgelöst. Die Arbeiten in der Dunkelkammer gehörten 21 30 JAHRE GOSSAUER INFO Haus verkaufen … … neue Horizonte erobern Kostenlose Marktschätzung! NOVA Bautreuhand AG 8625 Gossau www.nova-ag.ch Telefon 043 833 70 50 Liegenschaftenverkauf: Rentabel, kompetent und herzlich. TREIBSTOFFGUTSCHEIN: 3 RP./LT. Für Ihre nächste Tankung an der AGROLA Tankstelle in Gossau. agrola.ch Weiterhin eine gute Fahrt wünscht Ihre: LANDI Bachtel AGROLA Tankstelle mit TopShop Tannenbergstrasse 7, 8625 Gossau landi-bachtel.ch GUTSCHEIN 3 Rp./Lt. Treibstoff-Rabatt TopShop-Öffnungszeiten Mo – Fr: 6 – 21 Uhr Sa & So: 7 – 21 Uhr 150x109mm_INSERAT_Tanken.indd 1 22 Einlösbar während den Shop-Öffnungszeiten im September 2016 an der AGROLA Tankstelle in Gossau. Pro Tankung ist ein Gutschein einlösbar. 05.04.2016 15:52:35 Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO somit der Vergangenheit an, was Anita Vetsch nicht bedaurte. Spannender Job Es ergab sich eine weitere neue Herausforderung bei Christinger Partner AG in Schlieren, wo sie nun seit 18 Jahren tätig ist. Eine Firma, die stark im Siebdruckverfahren arbeitete, aber durch die neuen Technologien grossen Herausforderungen ausgesetzt war. Die Besitzer hatten gerade begonnen, die ganze Produktion auf den Digitaldruck auszurichten. «Das war eigentlich genau das, was ich suchte. In meinem angestammten Beruf als Laborantin sah ich keine Zukunft mehr», erklärt Anita Vetsch. Nach dem Einstieg in den Verkauf Innendienst hat sie zusätzlich die Produktionsverantwortung für den Digitaldruck übernommen. Die Firma wuchs in dieser Zeit von 25 auf heute 60 bis 70 Mitarbeitende und damit auch ihr Kompetenz- Anita Vetsch, rundum zufrieden – geschäftlich wie auch privat. bereich. Nach diversen Weiterbildungskursen ist sie heute nicht nur für den Verkauf Innendienst plus Grafik verantwortlich, sondern als Geschäftsleitungsmitglied auch bei wichtigen Entscheidungen eingebunden. «Es ist immer wieder schön, grosse Projekte im Bereich Digitaldruck und Beschriftung begleiten zu dürfen. Dazu gehören auch MegaPoster für Fassadenwerbung – zum Beispiel beim Flughafen Zürich. Es war immer spannend in meinem Job und ich schätze neue Herausforderungen, und ich bin sicher, es werden noch einige folgen.» Anita Vetsch lebt seit über 20 Jahren mit ihrem Lebenspartner zusammen. Keine Zeitung, keine Zeitschrift, keine Publikation kommt heutzutage ohne Inserenten oder Sponsoren aus. Als wir im Juni 1986 das «Gossauer Info» ins Leben riefen, war unser Ziel, dass die Zeitschrift gratis an alle Haushaltungen in der Gemeinde Gossau verteilt werden sollte. Was heute mit Gratisanzeigern gang und gäbe ist, war damals doch ein gewagter Schritt. Unsere Inserenten der ersten Stunde (alphabetisch): Barizzi AG, Bertschikon Biber Treuhand (heute Biber + Partner AG) E. Ramsauer, Baugeschäft Fensterfabrik Rüegsegger AG Flowershop Heine (aufgelöst) Frauchiger Elektro AG (aufgelöst) Fotorotar AG, Egg Garage Wild GmbH Gartenbau Hans Mettler Goldschmiede-Atelier Maya Pfister Ingenieurbüro Adrian Arnold Jakob Moser Holzbau (heute Moser Holzbau AG) Karl Schröter, dipl. Malermeister Landw. Genossenschaft Gossau-Grüningen-Oetwil Gossauer Info 126 | September 2016 Montanara Spezialitäten-Lädeli Möbelzentrum des Handwerks, Volketswil Radio Gruber AG Raiffeisenkasse Gossau (heute Raiffeisenbank) Restaurant Frohsinn, Gossau Restaurant Löwen, Gossau Schönenberger Nutzfahrzeuge Schweizerische Kreditanstalt (heute Credit Suisse) W. Stehli AG, Gartenbau Zur Goldschmiede Barbara Sigrist, Ottikon Viele der hier aufgeführten Inserenten sind erfreulicherweise immer noch dabei. Viele weitere sind in den letzten 30 Jahren dazugekommen. Wir danken allen ganz herzlich! 23 A L G E N A N T I G R A F F I T I B I O F A R B E N 30 JAHRE BETONSCH U GOSSAUER T Z INFO DEKORATIVETECHNIK FA R B B E R AT U N G FA S S A D E N S A N I E RUNGMALENRENOVATIONSANIERUNG SCHIMMELBEKÄMPFUNGSTREICHEN Tel/Fax 044 935 26 65 T www.maler-streit.ch A P E Z I E R E N W A N D G E S TA LT U N G W Ä R M E DÄMMUNGALGENANTIGRAFFITIBIOFARBENBETONSCHUTZDEKORATIVETECHNIK FARBBERATUNGFASSADENSANIERUNG MBesuchen A L E N R E Sie N O V AT I O N S A N I E R U N G S CHIMMELBEKÄMPFUNG STREICHENunseren Ausstellungsraum TAPEZIERENWANDGESTALTUNGWÄRM E D Ä M M U N G A L G E N A N T I G R A F F I T I BIOFA R B E N B E TO N S C H U T Z D E K O R AT I V E T E C H N I K FARBBERATUNGFASSADENSANIERUNG M A L E N R E N O V A T I O N S A N I E R U N G • Sonnenstoren • Lamellenstoren • Jalousieladen • Rollladen Sunnehofstrasse 1 8625 Gossau ZH Tel. 044 935 41 00 [email protected] www.widmer-rollladen.ch 24 Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Der Bertschiker Dorfplatz wie er sich heute präsentiert. Dorfplatz Bertschikon 1986 bis 2016 Was sich heute als grosszügig gestalteter, von den meisten Dorfbewohnern akzeptierter Platz präsentiert, hat eine lange Vorgeschichte. Am 13. September 1986 erfolgte die offizielle Übergabe des Dorfplatzes an die Bevölkerung, verbunden mit einem Dorffest. Text: Walter Caflisch; Fotos: zvg Vor mehr als 30 Jahren Früher kreuzten sich fünf Strassen. Die Gebäude standen knapp am Strassenrand. Eine Trafostation markierte die Strassenkurve nach Gossau. Änderungen brachte 1964 der Abbruch der Liegenschaft, ehemals Restaurant Krone, durch den Kanton, weil dieser – dem damaligen Zeitgeist folgend – die Strassenkreuzung sanieren und übersichtlicher maGossauer Info 126 | September 2016 chen wollte. Ein zweites einschneidendes Ereignis war der Brand der Scheune am Platz mit der Schreinerei Schoch/Meili im Jahr 1979. Was nun mit der mitten im Dorf brachliegenden Fläche, fragte sich der Gemeinderat, zusammen mit der Bevölkerung. Eine Wendeschlaufe für den Bus forderten die VZO, weil damals nicht alle Busse von Uster nach Gossau weiterfuhren, sondern in Bertschikon für die Rückfahrt gewendet werden mussten. Eine vom Gemeinderat inszenierte öffentlichePlanung für einen neuen Dorfplatz förderte erstaunliche und überraschende Gestaltungsideen zu Tage: von der Nutzung der freien Fläche für Parkplätze, der Schaffung einer Abbiegespur aus Richtung Sulzbach, den eingedohlten Dorfbach wieder offenlegen, bis zur grünen Oase, mitten im Dorf, wo 25 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Ungehinderte Fahrt von der Heusbergstrasse Richtung Gossau. Auf dem alten Dorfplatz dominiert die Strasse. es sich verweilen lässt und sich die Gartenwirtschaft des Restaurants Zur Traube gegen den Dorfplatz öffnet usw. Aus all den Ideen entstand schliesslich der Platz, durch Hornberger Architekten aus Zürich begleitet, wie er sich heute weitgehend präsentiert und von vielen, nicht allen, Dorfbewohner/innen akzeptiert ist. Jahre später musste sich die Dorfbevölkerung nochmals einsetzen für den Erhalt des Buswartehäuschens und den FindlingBrunnen, weil eine Abfallsammelstelle anstelle der Bäume und des Wartehäuschens geplant war. Eine Lösung, inklusive Verlegens der Bushaltestellen und einer neuen Strassenbeleuchtung, liess sich auch da finden. Die jahrelangen Auseinandersetzungen um die verkehrsberuhigte Heusbergstrasse, die in den Dorfplatz mündet, sei hier nur am Rande erwähnt. 26 Ein Glanzlicht setzt jeweils im Dezember der geschmückte Lindenbaum am Dorfplatz. Gossauer Info 126 | September 2016 THEMA 30 JAHRE GOSSAUER INFO Heute 30 Jahre später ist der Dorfplatz in seiner jetzigen Ausgestaltung kaum mehr wegzudenken. Die zur Einweihung gepflanzte junge Linde ist zu einem stattlichen, schattenspendenden Baum herangewachsen, der das Zentrum des Platzes markiert. Die Linde wird, auf private Initiative, in der Adventszeit von unzähligen Lichterketten festlich erleuchtet und gibt so dem Platz ein dominantes weihnachtliches Gepräge. Hier wird jeweils auf ein gutes neues Jahr angestossen. Viele Berufspendler und Oberstufenschüler treffen sich an den Bushaltestellen. Dank dem attraktiven Fahrplan mit Viertelstundentakt lässt mancher Bertschiker sein Auto oder sein Velo vermehrt zu Hause. Der Treffpunkt im Dorf Der Dorfplatz eignet sich vorzüglich zum Verweilen, für einen Schwatz beim Abfallentsorgen oder einfach als Zwischenhalt. Beim RäbeliechtliUmzug singen Kindergärtler und Schüler/innen bei einem Halt auf dem Platz. Im Herbst organisiert der Dorfverein, zusammen mit dem Frauenverein, einen bunten Markt, der sich vom Dorfplatz bis in die Hardstrasse erstreckt. Ergänzt wird der Anlass durch einen Kinderflohmarkt und ein originelles Seifenkistenrennen. Der Individualverkehr hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und ist, seit der Inbetriebnahme der Lichtsignalanlage im Aathal, nochmals markanter spürbar. Der Wunsch nach Langsamverkehr auf den beiden auf den Dorfplatz einmündenden Strassen, Heusbergund Hardstrasse, ist darum mehr als verständlich. An der Hardstrasse entstehen zurzeit neue Woh- Gossauer Info 126 | September 2016 Belebt wird der Bertschiker Dorfplatz durch verschiedene Anlässe das ganze Jahr hindurch, wie mit dem neu lancierten Herbstmärt. Dieses Jahr am Samstag, 3. September. nungen, ein Trottoir zum Dorfplatz fehlt. Somit ist erhöhte Sicherheit, vor allem für Kinder und ältere Bewohner/innen, ein Gebot der Stunde. Die Hoffnung besteht, dass der Gemeinderat, trotz angespannter Finanzlage, das Thema unter «Dringend» auf seiner Traktandenliste führt. Überhaupt, was die Verkehrsführung am Dorfplatz betrifft, sind nicht alle gleichermassen glücklich. Auch die auf der Fahrbahn anhaltenden VZO-Busse tun dies oft nicht zur Freude der sich dahinter stauenden Motorfahrzeuge. Aber alles in allem gilt der Dorfplatz Bertschikon, auch noch nach 30 Jahren, als ein gelungenes Beispiel für die Gestaltung von öffentlichem Raum und steht der Aussenwacht von Gossau gut an. 27 Ausgeschlafen in den Tag ... ... mit einer Embru Matratze ! ÖFFNUNGSZEITEN: Mo: 13.30 – 17 Uhr Di, Mi und Fr: 09 – 12 / 13.30 – 17 Uhr Do: 09 – 12 / 13.30 – 19 Uhr Sa: 09 – 16 Uhr 28 Embru-Werke AG Bettenfachgeschäft Rapperswilerstrasse 33 CH-8630 Rüti ZH T +41 55 251 15 15 F +41 55 251 19 49 [email protected] www.embru.ch Gossauer Info 126 | September 2016
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