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Wien, 26. August 2016
RZB-Gruppe: 1. Halbjahr Fokus auf Stärkung der
Kapitalquoten
Erfolgreiche Umsetzung mehrerer Kapitalmaßnahmen
Ergebnis vor Steuern sinkt auf € 300 Millionen (1. HJ 2015: € 549
Millionen)
Ergebnis nach Steuern auf € 123 Millionen verringert (1. HJ 2015:
€ 381 Millionen)
Konzernergebnis sinkt auf € 12 Millionen (1. HJ 2015: € 215
Millionen)
Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen sinken um 33 Prozent auf
€ 403 Millionen
Bilanzsumme um 0,5 Prozent auf € 138 Milliarden reduziert
(Vergleich Ende 2015)
Common Equity Tier 1 Ratio (fully loaded) von 10,6 Prozent (+0,7 PP
im Vergleich zu Ende 2015)
Common Equity Tier 1 Ratio (transitional) unverändert bei 10,4
Prozent
Das Ergebnis des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) – dieser wird vom
Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich (RBG) und seinen Beteiligungen gebildet,
darunter der Teilkonzern Raiffeisen Bank International AG (RBI), die UNIQA Insurance Group
und die Verbundunternehmen – fällt zum Halbjahr 2016 positiv aus, ist aber stark vom
herausfordernden wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld geprägt. Das Ergebnis vor
Steuern lag bei € 300 Millionen, das Konzernergebnis der RZB betrug € 12 Millionen.
„Unser Halbjahresergebnis ist stark vom Niedrigzinsumfeld geprägt und durch den negativen
Effekt in Höhe von € 126 Millionen aus dem Teilverkauf der UNIQA verzerrt. Unser Fokus liegt
weiterhin klar auf der Verbesserung unserer Kapitalsituation“, bilanziert RZB-Generaldirektor
Walter Rothensteiner über die ersten sechs Monate dieses Jahres.
Stärkung der Kapitalquoten
Zahlreiche in der Vergangenheit gesetzte Maßnahmen wie das erfolgreich angelaufene
Transformationsprogramm der RBI oder der Verkauf des Hilton-Hotels am Stadtpark wirken sich
bereits jetzt positiv aus. „Im ersten Halbjahr 2016 konnten wir unsere Kapitalsituation deutlich
verbessern. Mit einer Common Equity Tier 1 Ratio (fully loaded) von 10,6 Prozent geht die
Entwicklung in die richtige Richtung. Parallel dazu arbeiten wir daran, diese Quote weiter zu
verbessern“, so Rothensteiner. Mit dem noch für Herbst geplanten Closing des Teilverkaufs der
UNIQA-Anteile sowie der Verschmelzung der Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH und der
R-Landesbanken-Beteiligung GmbH in die RZB kommt es zu weiteren kapitalwirksamen
Beiträgen. Die geplante UNIQA-Transaktion wird sich voraussichtlich noch im Jahresverlauf mit
einem positiven Effekt auf die Common Equity Tier 1 Ratio (fully loaded) der RZB von rund 60
Basispunkten und auf die Common Equity Tier 1 Ratio (transitional) von rund 40 Basispunkten
auswirken. „Damit hätten wir unter Berücksichtigung des UNIQA-Teilverkaufs bereits jetzt eine
Common Equity Tier 1 Ratio (fully loaded) von über 11 Prozent erreicht“, analysiert
Rothensteiner weiter.
Ebenfalls vor dem Hintergrund, die gesamte RZB-Gruppe an die erhöhten regulatorischen
Anforderungen anzupassen und die Konzernstruktur zu vereinfachen, prüfen RZB und RBI
derzeit unabhängig voneinander eine mögliche Fusion der Institute. „In der zweiten
Septemberhälfte wollen wir die Entscheidung über einen möglichen Zusammenschluss bekannt
geben. Eine Fusion von RZB und RBI hätte unter anderem durch entfallende
Minderheitenabzüge weitere positive Auswirkungen auf die Kapitalquote der RZB-Gruppe“, so
Rothensteiner.
Rückgang bei Kreditrisikovorsorgen
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen gingen im Vergleich zur Vorjahresperiode um
insgesamt 33 Prozent oder € 203 Millionen auf € 403 Millionen zurück. Hervorgerufen wurde
dies durch niedrigere Nettodotierungen zu Einzelwertberichtigungen. Der deutlichste Rückgang
wurde hier in der Ukraine mit einem Minus von € 107 Millionen verzeichnet. Außerhalb der RBI
waren in der RZB-Gruppe im ersten Halbjahr keine neuen Kreditrisikovorsorgen erforderlich
(netto).
Die Betriebserträge sanken im Vergleichszeitraum um 6 Prozent oder € 150 Millionen auf
€ 2.488 Millionen. Der Zinsüberschuss war dabei aufgrund des niedrigen Zinsniveaus weiter
rückläufig und reduzierte sich um 13 Prozent auf € 1.586 Millionen. Das Handelsergebnis
verbesserte sich im Periodenvergleich um € 94 Millionen auf € 88 Millionen, hervorgerufen
durch geringere Währungsabwertungen sowie eine verbesserte offene Devisenposition in der
Ukraine. Der Provisionsüberschuss ging im Vergleichszeitraum um 1 Prozent auf € 773
Millionen zurück. Auslöser dafür waren unter anderem Währungseffekte, geringere
Garantieerträge in der RBI und der Ausstieg aus dem Automobilfinanzierungsgeschäft in
Russland. Die Bilanzsumme der RZB entwickelte sich stabil und verzeichnete einen leichten
Rückgang um -0,5 Prozent auf € 137.677 Millionen.
Höhere Cost/Income Ratio
Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Halbjahr 2015 um 3 Prozent
auf € 1.541 Millionen. Einfluss darauf hatten unter anderem höhere Aufwendungen für den
Bankenabwicklungsfonds. Die Cost/Income Ratio stieg – auch aufgrund des gesunkenen
Zinsüberschusses – um 5 Prozentpunkte auf 61,9 Prozent an. Die durchschnittliche Anzahl der
Mitarbeiter nahm weiter ab, sie verringerte sich in der Vergleichsperiode um 2.751 Personen
auf 53.234. Die Zahl der Geschäftsstellen reduzierte sich um 139 auf 2.658.
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Die Common Equity Tier 1 Ratio (fully loaded) ergab zum Stichtag 10,6 Prozent. Die Common
Equity Tier 1 Ratio (transitional) lag bei 10,4 Prozent.
Zufriedenstellender Ergebnisbeitrag aus den Segmenten
Die RBI publizierte ein Konzernergebnis von € 210 Millionen. Die Kapitalausstattung wurde
spürbar verbessert und die wirtschaftlichen Kennzahlen entwickelten sich dem anhaltenden
Niedrigzinsumfeld und der Reduktion des Kreditvolumens entsprechend zufriedenstellend.
Die weiteren Beteiligungen leisteten – den UNIQA-Einmaleffekt herausgerechnet – mit insgesamt
€ 62 Millionen einen erneut sehr stabilen Beitrag zum Konzernergebnis der RZB. Der Beitrag
der UNIQA (nach Minderheitenabzug, ohne Berücksichtigung der Bewertungseffekte und des
Teilverkaufs der Anteile) betrug € 24 Millionen. Die Raiffeisen-Produkttöchter (z.B.
Bausparkasse, KAG, Leasing) sowie Gesellschaften wie Leipnik-Lundenburger Invest
Beteiligungs-AG oder Card Complete trugen ebenfalls deutlich positiv zum Konzernergebnis
bei.
Einen detaillierten Konzern-Lagebericht und Konzernabschluss finden Sie im Halbjahresbericht
2016. Dieser ist online unter http://www.rzb.at/hjfb2016 abrufbar.
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Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich (RBG),
Konzernspitze der RZB-Gruppe sowie Serviceeinheit für den Raiffeisen-Sektor in Österreich. Als Organisator von
Synergien und gemeinsamen Lösungen ist sie die Drehscheibe zwischen der RBG und der Raiffeisen Bank
International (RBI).
Die RZB hält an ihrer an der Wiener Börse gelisteten Tochter RBI rund 60,7 Prozent. Über die RBI besitzt sie eines
der größten Bankennetzwerke in Zentral- und Osteuropa. 14 Märkte der Region werden durch Tochterbanken
abgedeckt, darüber hinaus umfasst die Gruppe zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen beispielsweise
in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung und Mergers and Acquisitions. Weltweit betreuen mehr als 52.000
Mitarbeiter der RZB-Gruppe circa 14,2 Millionen Kunden in über 2.600 Geschäftsstellen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Ingrid Krenn-Ditz (+43-1-71707-6055, [email protected]) oder
Monika Riedel (+43-1-71707-8787, [email protected]).
http://www.rzb.at, http://www.rbinternational.com
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Überblick
Raiffeisen Zentralbank (RZB)
Monetäre Werte in € Millionen
Erfolgsrechnung
Zinsüberschuss
Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen
Provisionsüberschuss
Handelsergebnis
2016
Veränderung
1.1.- 30.6.
2015
1.1.- 30.6.
1.586
- 13,1%
1.826
- 403
- 33,4%
- 606
773
- 1,3%
783
88
–
-6
- 1.541
2,6%
- 1.502
Ergebnis vor Steuern
300
- 45,3%
549
Ergebnis nach Steuern
123
- 67,8%
381
12
- 94,6%
215
Verwaltungsaufwendungen
Konzernergebnis
Bilanz
30.6.
31.12.
Forderungen an Kreditinstitute
15.605
28,8%
12.113
Forderungen an Kunden
80.200
0,9%
79.458
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
28.508
1,4%
28.113
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
77.655
- 0,5%
78.079
Eigenkapital
9.392
1,0%
9.296
Bilanzsumme
137.677
- 0,5%
138.426
Kennzahlen
1.1.- 30.6.
1.1.- 30.6.
Return on Equity vor Steuern
6,3%
- 5,1 PP
11,5%
Konzern Return on Equity
0,4%
- 7,4 PP
7,9%
Cost/Income Ratio
61,9%
5,0 PP
57,0%
Return on Assets vor Steuern
0,43%
–
0,74%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva)
2,47%
- 0,24 PP
2,71%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden)
0,99%
- 0,04 PP
1,03%
Bankspezifische Kennzahlen
30.6.
NPL Ratio
9,8%
- 1,3 PP
11,1%
70.120
- 2,7%
72.038
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
5.610
- 2,7%
5.763
Gesamte Eigenmittel
9.238
- 5,9%
9.820
Common Equity Tier 1 Ratio (transitional)
10,4%
0,0 PP
10,4%
Common Equity Tier 1 Ratio (fully loaded)
10,6%
0,7 PP
9,9%
Eigenmittelquote (transitional)
13,2%
- 0,5 PP
13,6%
Eigenmittelquote (fully loaded)
12,8%
- 0,3 PP
13,2%
Risikogewichtete Aktiva (RWA gesamt)
Ressourcen
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente)
Geschäftsstellen
31.12.
30.6.
31.12.
52.489
- 1,1%
53.096
2.658
- 2,4%
2.722