Handelsblatt - Die Onleihe

DE UTSCHLANDS WI RTSCHAFTS- UND FI N A N ZZ E I T U N G
Kampf um Parkplätze
Vernetzte Autos finden
die letzte Lücke. S. 18
G 02531 NR. 163
Finanzen persönlich – Dirk Nowitzki über Geldverdienen und erfolgreiche Investments. S. 30
PREIS 2,80 €
MITTWOCH, 24. AUGUST 2016
Kurz notiert
Deutsche-Bank-Chef
John Cryan (l.)
kritisiert EZB-Präsident
Mario Draghi (r.).
Dax
E-Stoxx 50
10 592,88
2 993,73
+0,94 %
+1,13 %
Dow Jones
S&P 500
18 547,33
2 187,77
+0,10 %
+0,24 %
Gold
Euro/Dollar
1 338,55 $
1,1304 $
-0,04 %
-0,14 %
STAND: 22:00 UHR
Bloomberg, dpa [M]
Rückendeckung für Gabriel:
In der Stunde, da sich die Gewerkschaften im Ringen um das
Freihandelsabkommen Ceta gegen SPD-Chef Gabriel stellen
und die Parteilinke rebelliert,
stärken wichtige Spitzengenossen dem Wirtschaftsminister
den Rücken. Die
Landeschefs von
NRW, Rheinland-Pfalz und
Niedersachsen
rufen ihre Partei zur Ruhe
auf. Seite 6
Cryan kontra Draghi
Der Deutsche-Bank-Chef hat den Glauben an die Heilungskräfte der EZB-Politik
verloren. Cryan warnt, dass die lockere Geldpolitik von Notenbankpräsident Draghi
inzwischen mehr Schaden anrichtet als nutzt. Mit dieser Angst ist er nicht allein.
Michael Maisch, Susanne Schier Frankfurt
E
s ist ein Versprechen, das sich für Europas Finanzbranche in eine Drohung verwandelt hat.
„Whatever it takes“, was immer nötig ist, wollte Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank, tun, um den Euro zu retten. Und selbst nach
billionenschweren Anleihekäufen und der Einführung
von Strafzinsen für die Banken betont Draghi immer
wieder, dass das Arsenal der Notenbank im Kampf gegen lähmende Deflation und schwaches Wachstum
noch nicht erschöpft ist.
Diese Ankündigung hat Deutsche-Bank-Chef John
Cryan alarmiert. „Inzwischen wirkt die Geldpolitik
Sicherheit wird
bestraft.
John Cryan
Vorstandschef der
Deutschen Bank, über
die Auswirkungen der
Geldpolitik auf
Finanzinstitute
den Zielen entgegen, die Wirtschaft zu stärken und
das europäische Bankensystem sicherer zu machen“,
warnt Cryan in einem Gastbeitrag für die Handelsblatt-Tagung „Banken im Umbruch“, die am kommenden Mittwoch in Frankfurt beginnt.
Wie Cryan fürchten immer mehr Banker, Ökonomen und Investoren, dass die ultralockere Geldpolitik
inzwischen mehr Schaden anrichtet als nutzt. Der
Deutsche-Bank-Chef fordert Draghi deshalb zu einem
Kurswechsel und einem Ausstieg aus den Minuszinsen
auf. Es könne nicht sein, dass die Finanzaufseher höhere Sicherheitspolster von den Banken fordern, für
diese zusätzlichen Reserven dann aber Strafzinsen
> Schwerpunkt Seiten 4, 5
verlangen.
·
Risikofaktor AfD: Die Partei
droht bei den Landtagswahlen
in Mecklenburg-Vorpommern
und Berlin wertvolle Stimmen
zu gewinnen. Dabei ist sie nach
jüngsten Forschungsergebnissen eher eine Konkurrenz für
rechte Parteien und für die Linke als für die Union. Seite 8
·
Getty Images
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Ungarn 1200,00 FT
·
Gefahr bei Anleihen steigt: In
den USA mehren sich die Anzeichen, dass die Qualität von
Krediten und Unternehmensanleihen ihren Höhepunkt überschreitet. Experten glauben,
dass Investoren schon bald wieder höhere Risikoaufschläge
fordern werden. Seite 28
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VW beendet Streit mit Zulieferer
Autoproduktion soll in wenigen Tagen wieder nach Plan laufen.
Stefan Menzel, Martin Murphy,
Volker Votsmeier
Düsseldorf, Frankfurt
V
olkswagen und der deutschbosnische Zulieferer Prevent
haben ihren Streit beigelegt.
Die VW-Werke können wieder mit den
seit Wochen fehlenden Sitzbezügen
und Getriebeteilen beliefert werden,
bestätigte ein Konzernsprecher. In wenigen Tagen soll die Autoproduktion
überall wieder nach Plan laufen.
Nach einem 19-stündigen Verhandlungsmarathon in Wolfsburg einigten
sich die Unterhändler auf einen „Letter of Understanding“. Im Kern sorgt
die Vereinbarung dafür, dass die bestehenden Lieferverträge wieder erfüllt
werden. Die Prevent-Töchter ES Guss
und Car Trim beenden also ihren Lieferstopp. Volkswagen soll sich verpflichtet haben, auf einen Schadensersatz zu verzichten. Während des Lieferstopps hatte der VW-Konzern noch
mit entsprechenden Forderungen gedroht.
Teil der Einigung sind auch umstrittene Entwicklungsverträge, die Car
Trim mit Volkswagen und der Kon-
zerntochter Porsche für neue Sitze geschlossen hatte. Die Prevent-Gruppe
hatte Volkswagen nach der Kündigung
dieser Verträge 58 Millionen Euro in
Rechnung gestellt, der VW-Konzern
wollte aber nicht zahlen.
Informierten Kreisen zufolge soll
sich Volkswagen nun dazu bereiterklärt haben, zumindest einen Teil der
Investitionskosten zu übernehmen. Allerdings dürfte der Betrag deutlich
niedriger ausfallen als die von Prevent
geforderten 58 Millionen Euro.
> Bericht, Kommentar Seiten 14, 26
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