VILLINGEN-SCHWENNINGEN KOMMENTAR Stadtsheriffs sind gefordert D ie Situation an der Neckarschule ist unerträglich für Kinder und Eltern. Dieser Zustand der Unsicherheit eine Zumutung für die betroffenen Familien, und er macht und deutlich, wie unser Recht funktioniert: Eine potenzielle Gefährdung wie diese kann nicht dauerhaft aufgelöst werden, solange nichts „Ernsthaftes“ passiert. Man sollte daher nicht auf die Polizei schimpfen; wenn sie die Neckarschule überwachen, tun die Beamten, was einstweilen im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten liegt. In diesem Fall ist unser kommunaler Vollzugsdienst massiv gefordert. Denn der ist nicht nur zum Knöllchenschreiben da, was er ja auch sehr gewissenhaft macht, sondern auch, um sogenannte Brennpunkte in der Stadt zu entschärfen. Davon gibt es einige, doch erst im vergangenen Jahr hat der Gemeinderat die Truppe um zwei Stellen aufgestockt; Kostenpunkt 90 000 Euro. Die Ausrüstung der Stadtsheriffs ist gut: Sprechfunkgerät, Handy, kugelsichere Weste, Pfefferspray, Handschellen, Schlagstock und eine Taschenlampe. Damit macht man auch bei problematischen Zeitgenossen Eindruck. Ich fände es gut, wenn die kommunale Ordnungstruppe vormittags eben mal auf ein paar Radarkontrollen verzichtet und stattdessen durch kontinuierliche Präsenz dafür sorgt, dass die Neckarschüler sich wieder sicher fühlen können und nicht belästigt werden. Bei der Gelegenheit könnten die Stadtsheriffs auch gleich am Neckarradweg nachsehen und in der dortigen Kampfhundeszene für Ordnung sorgen. Das arg strapazierte subjektive Sicherheitsempfinden der Schwenninger sollte es wert sein. RALF TRAUTWEIN Diskutieren Sie mit: www.nq-online.de/kommentare Angst an der Neckarschule Polizeibekannter Mann treibt sich herum / Politische Munition für Deutsche Liga Zur Zeit sind alle in den Ferien, doch wie wird es im neuen Schuljahr an der Neckarschule sein? Dort sorgte nämlich während der letzten Unterrichtswochen ein Mann für große Aufregung unter den Eltern, weil er offenbar Kinder anspricht. Das Rektorat informierte die Polizei. RALF TRAUTWEIN Schwenningen. Rektorin Fenke Härtel hat schnell reagiert, als ihr Eltern zutrugen, dass sich ein Mann vor dem Schulgelände auffällig verhalte. Zeugen berichten, er habe mehrmals Kinder angesprochen. Härtel informierte unverzüglich die Polizei, die die Personalien des Störenfrieds feststellte. Polizeisprecher Michael Aschenbrenner bestätigt den Vorfall: Sowohl der Sachverhalt wie auch der Mann seien den Schwenninger Beamten sehr wohl bekannt, letzterer vor allem wegen Drogen- und Körperverletzungsdelikten. Aschenbrenner: „Neben einer so genannten Gefährderansprache haben wir vor den Schulferien die Schule verstärkt überwacht. Was wir nicht wussten, ist, dass die Schule an die Eltern einen Brief geschrieben hat. Insofern hatten wir natürlich keinen Einfluss auf den Inhalt des Briefes.“ Darin schreiben Rektorin Härtel und ihre Konrektorin Claudia Schleifer: „Wir haben veranlasst, dass dieser Person ein Platzverweis erteilt wird. Damit darf er (Anm. d. Red.: der verdächtige Mann) sich nicht mehr in der Nähe des Schulgebäudes aufhalten. Wir überprüfen durch verstärkte Kontrollen, ob er sich an diesen Platzverweis hält.“ Ein Platzverweis ist eine polizeirechtliche Maßnahme. Damit können Polizisten Bürger dazu zwingen, einen Standort vorübergehend zu verlassen oder vorübergehend nicht zu betreten. In diesem Fall wurde der „Kinderfreund“ angewiesen, sich von der Neckarschule und damit von deren Schülern fernzuhalten. Polizeisprecher Aschenbrenner: „Gegen den Die Schüler der Schwenninger Neckarschulen sollen sich nur noch in Gruppen auf den Schulweg machen. Ein polizeibekannter Mann sorgt im Umfeld der Schule immer wieder für Beunruhigung. Foto: NQ-Archiv Mann wurden auch schon Platzverweise ausgesprochen – auch das Bürgeramt der Stadt ist informiert.“ Das bedeutet, dass auch kommunale Vollzugsbeamte angewiesen sind, künftig auf den Mann im Umfeld der Neckarschule besonders zu achten. Das will übrigens auch die Polizei tun, wenn die Ferien zu Ende gehen und das neue Schuljahr wieder beginnt. „Auf diese Schule werden wir aber auch im nächsten Schuljahr ein besonderes Auge werfen“, verspricht Hauptkommissar Aschenbrenner. Und warum setzten die Beamten den unheimlichen Mann nicht einfach hinter Schloss und Riegel? – Weil das so einfach nun auch wieder nicht geht. „Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, den Betreffenden aus dem unmittelbaren Umfeld der Schule zu bekommen – nicht möglich ist jedoch ihm die Freizügigkeit zu entziehen in Form einer Gewahrsamoder Festnahme“, erklärt Michael Aschenbrenner. „Hierzu fehlen nach derzeitigem Erkenntnisstand die rechtlichen Voraussetzungen.“ Das bedeutet letztlich, dass die Polizei erst einschreiten kann, wenn sich der Mann strafbar macht – auf welche Art auch immer. So ist das Gesetz. Die Konsequenz daraus teilte auch Neckarschul-Rektorin Fenke Härtel den Eltern ihrer Grundschüler mit: „Die Sicherheit Ihres Kindes auf dem Schulweg können weder wir noch die Polizei gewährleisten. Aus diesem Grund bitten wir Sie, aufmerksam zu sein und empfehlen ihnen, Ihre Kinder in Gruppen laufen zu lassen.“ Schulleitung und Polizei halten in der Sache des verdächtigen Mannes permanent Kontakt; die Eltern sind gehalten, die Rektorin über „Auffälligkeiten“ zu informieren. Diese Geschichte ist beste politische Munition für Jürgen Schützinger, NPD-Politiker sowie Stadt- und Kreisrat der Deutschen Liga. Gerne 85. Hilfstransport kommt pünktlich ans Ziel Freundeskreis Oradea lindert wieder Not in Rumänien / Junge wandern aus, Alte bleiben zurück Allerlei Wetter-Kapriolen von ungewohnter Hitze bis hin zu Starkregen zum Trotz sowie langen Wartezeiten an den Grenzen schafften es die Helfer des Freundeskreises Oradea, ihren 85. Hilfstransport nach Rumänien ans Ziel zu bringen. Villingen-Schwenningen. 100 Tonnen Hilfsgüter, auf fünf großen Sattelschleppern verteilt, waren im Nu abgeladen und an Hilfsbedürftige in Oradea, Brasov, Temesvar und in verschiedenen Karpatendörfern verteilt. Überall wurden die Helfer aus der Doppelstadt von dankbaren Menschen erwartet. Als der LKW der Firma Menath, Deißlingen, in den Landgemeinden ankam, herrschte regelrechte Festtagsstimmung. Besonders die Kinder strahlten jeweils übers ganze Gesicht, wenn sie anschließend kleine Geschenke bekamen. Ein fünfköpfiges Helferteam blieb mit dem Kleinbus noch so lange in der Gegend um Oradea, bis auch die Hilfsgüter dreier rumänischer Fahrzeuge ganz gezielt verteilt waren. Danach ging die Reise rund 500 Kilometer meist auf Landstraßen weiter bis nach Brasov zum Altenheim des Freundeskreises, wohin ein Laster der Firma Hettich zwischenzeitlich die Hilfsgüter transportiert hatte. Dort gab es ein frohes Wiedersehen mit den rund 80 Heimbewohnern. Sowohl die mitgebrachten Krankenbetten als auch die gespendeten Windeln, Bettwäsche Möbel und Samstag, 20. August 2016 Kleidung lösten große Freude aus. Immer wieder haben die teilweise deutschstämmigen alten Menschen ihren Besuchern viel zu erzählen aus vergangenen Zeiten, in denen sie aus ihren Häusern vertrieben, gefoltert und mundtot gemacht wurden. Auch eine Ärztin in Bunesti, welche die Kranken in fünf völlig verarmten Dörfern versorgt und eine Krankenschwester in Chicis, die sich sowohl um kranke Menschen, als auch um die Dorfkinder kümmert, erhielten die versprochene Hilfe für ihre weitere Arbeit. Hier nahmen sich die VSHelfer auch noch ein wenig Zeit um trotz Dauerregen einige der zahlreichen Kulturgüter, wie Kirchen- und Bauernburgen zu besichtigen. Nach Oradea zurückgekehrt brachten die Villinger Helfer noch die restlichen, im bewachten Lager gestapelten Hilfsgüter, darunter nagelneue gespendete Rollstühle, zur Caritas mit ihren drei Altersheimen und den zahlreichen weiteren sozialen Einrichtungen und zum Deutschen Forum, das die Pakete an die Schulen und an die 45 Zweigstellen im Kreis Bihor weiter verteilt. Schwester Renate freute sich besonders über die mitgebrachten Lebensmittelpäckchen, die für die von ihr betreuten armen Familien oft echte Überlebenshilfe bedeuten. Mit ihr zusammen besuchten die Villinger auch noch ein Armenviertel am Stadtrand von Oradea, um den zahlreichen Kindern dort eine Freude zu bereiten. Während bei der Fahrt durch weite Landstriche Rumäniens sind positive Veränderungen wie Straßen- und Gebäuderenovierungen nicht zu übersehen. Doch ein Großteil der Bevölkerung lebt immer noch in bitterer Armut. Viele junge Menschen wandern aus oder suchen zeitweise Verdienstmöglichkeiten im Ausland, sodass man insbesondere in den Dörfern oft nur noch Alte und Kinder antrifft. Diese sind dankbar für jede kleine Hilfe, für Kleidung, Haushalts- gegenstände, Bettwäsche und auch für Möbel, denn oft fehlt es einfach an Allem. Die Helfer wurden dringend um weitere Hilfe gebeten, damit die Leute in ihrem eigenen Land, das sie lieben, ein halbwegs lebenswertes Leben führen können. Die Beschenkten bedanken sich bei allen Spendern für jede noch so kleine Gabe, die neue Hoffnung und Freude in ihr oft trauriges Leben gebracht hat. eb argumentieren Vertreter rechter Parteien mit Sicherheit und Ordnung. Diesen Fall kommentiert Schützinger, selber ehemaliger Polizist, genüsslich im Amtsblättchen der Stadt: Dass die Polizei die Sicherheit der Kinder nicht gewährleisten könne, sei „traurig“. Besonders pikant: Im Gegensatz zum Elternbrief, wo keine Nationalität genannt wird, kann man in der Stadtpostille nachlesen, dass es sich bei dem polizeibekannten Mann um einen Syrer handle. Denn so hat es Jürgen Schützinger in seiner wöchentlichen Parteikolumne kommuniziert. Hat die Stadt diese Info von Rechts auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft? – Nein, das sei nicht der Fall, signalisiert Pressesprecherin Oxana Brunner. Laut Redaktionsstatut des Amtsblatts dürfe man in die redaktionellen Beiträge der Fraktionen nicht eingreifen: „Woher Herr Schützinger diese Information hat, müssen Sie sich bei Herrn Schützinger erkundigen.“ Einbrecher löst den Alarm aus Obereschach. In den frühen Morgenstunden des Freitags ist ein unbekannter Täter über ein zuvor geöffnetes Fenster in ein Gasthaus in der Steinatstraße eingebrochen und hat dabei eine Alarmanlage ausgelöst. Der Unbekannte entfernte kurz nach 3 Uhr zunächst gewaltsam ein Fliegengitter vom gekippten Küchenfenster der Gaststätte. Anschließend öffnete der Täter das Fenster und drang über die Küche in das Gasthaus ein. Hierbei löste der Einbrecher eine installierte Alarmanlage aus und ergriff daraufhin sofort die Flucht über das zuvor geöffnete Fenster. Der Täter konnte unerkannt entkommen. Die Polizei Villingen ermittelt nun wegen des Einbruchs. eb VOM TAGE Die Kinder in einem Armenviertel von Oradea freuen sich über mitgebrachte Kekse, die ihnen Irmgard Rösch vom Freundeskreis Oradea schenkte. Foto: Privat Herrenhandtäschchen sind ja völlig aus der Mode. Und unmännlich, wie der Dürrheimer findet. Dabei sind diese Accessoires wirklich praktisch, um Geldbeutel, Schlüsselbund und Handy zusammenzuhalten. Dass er diese Accessoires stets einzeln mit sich führt, hat er schon bereut, denn seit einigen Tagen vermisste er den Hausschlüssel. Der musste ihm aus der Jackentasche gefallen sein. Doch gestern die Überraschung: Der Schlüssel tauchte wieder auf im Handschuhfach des Zweitwagens.
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