Montag, 22. August 2016 / Nr. 192 Nidwalden Obwalden N E U E LUZ E R N E R Z E I T U NG N E U E Z U G E R Z E I T U NG N E U E N I DWAL D N E R Z E I T U N G N E U E O B WA L D N E R Z E I T U N G N E U E U R NE R Z E I T U NG 13 B OT E D E R U R S C H W EI Z Sportfest soll fix im Kalender bleiben HERGISWIL Erfolg für das erste Sportfest Grossmatt: Hunderte Sportbegeisterte übten sich in Bewegung. Und der Tennisclub stellte sein neues Clubhaus vor. ROBERT HESS [email protected] Strahlend überreichte der Hergiswiler Gemeindepräsident Remo Zberg gestern am frühen Nachmittag den Besten des Wettkampfes «Schnellster Hergiswiler» die eroberten Medaillen. Rund 60 Kinder und Jugendliche verschiedener Alterskategorien der Primar- und Oberstufe Hergiswil waren am Vormittag in 22 Finalläufen zum Kampf um Gold, Silber und Bronze auf die Distanzen 50, 60 und 80 Meter angetreten. Die beiden schnellsten Hergiswiler auf der 60-mDistanz, Lorena Poletti und Mike Bachmann, sowie die Besten auf 80 Meter, Francine Kaufmann und Abel, wurden mit einem Pokal belohnt. Die Freude aus der Siegerehrung nahm Gemeindepräsident Zberg in seine Ansprache mit. Er dankte dem Tennisclub und dem Fussballclub sowie den Schulen für die Organisation des ersten Sportfestes Grossmatt mit einem attraktiven Programm für Gross und Klein. Speziell erwähnte Zberg den Tennisclub unter der Führung von Präsident Patrick Iten. «Mit Eigeninitiative, Gemeinsinn und viel Engagement konnte der Verein ein neues Clubhaus erstellen, zu dessen Finanzierung neben Sponsoren auch die Gemeinde ihren Beitrag geleistet hat.» «Weg vom Gärtlidenken» Das Sportfest bot vor allem den Kindern und Jugendlichen viel. Fussball und andere Ballspiele, Hüpfburg oder Bubble-Soccer waren besonders beliebt. Aber auch die Grossen kamen zum Zuge, etwa «als Aktive» in der Festwirtschaft oder beim Einsatz in vier Mixed-Mannschaften aus Kreisen der Gemeinde, der FC-Hergiswil-Supporter sowie des Tennis- und des Fussballklubs, kommentiert von Fussballexperte und Ex-FCL-Trainer Rolf Fringer. Ein Highlight war ferner der Exhibition-Match der ehemaligen ATP-Profis Raphael Lustenberger aus Beim Sportfest standen Spiel und Spass im Vordergrund. Etwas ernster ging es beim «Schnellsten Hergiswiler» (links oben) zu und her. TennisclubPräsident Patrick Iten (Bild unten rechts in der Mitte) mit den früheren Profis Raphael Lustenberger (links) und Alexander Sadecky. Bilder Robert Hess «Es ist Zeit geworden, dass die beiden benachbarten Vereine vermehrt zusammenspannen.» S P E A K E R T H O M AS B U C H E R Ebikon und Alexander Sadecky aus Würenlos. Den spannenden Match gewann der 28-jährige Lustenberger mit 6:4, 4:6, 7:6 (11:9) Das erste Sportfest Grossmatt, dem weitere folgen sollen, hatte einen weiteren Hintergrund. Wie Speaker Thomas Bucher betonte, «ist es Zeit geworden, dass die beiden auf der Grossmatt benachbarten Vereine vermehrt zusam- menspannen und frühere zum Teil vorhandene Rivalitäten begraben». Damit gemeint sind der Fussballclub und der Tennisclub. «Wir wollen weg vom Gärtlidenken», bestätigte Tennisclub-Präsident Patrick Iten gegenüber unserer Zeitung. Erstmals präsentierte gestern der Tennisclub sein neues Clubhaus einer breiteren Öffentlichkeit. Mit Baukosten von rund 450 000 Franken ist ein Ersatzbau an der Stelle des alten Gebäudes errichtet worden. Das neue Clubhaus enthält Garderobenräume, WC-Anlagen, Material- und Aufenthaltsraum mit Küche sowie einen Vorplatz mit Unterstand und eine attraktive Dachterrasse. «Wir sind glücklich», so Vereinspräsident Iten, «dass wir das Projekt dank grosszügigen Beiträgen realisieren konnten.» «Engelberg wird Marktanteile verlieren» ENGELBERG Nach dem Volksnein zum Umbau der Tennishalle in ein Kursaal-Provisorium werden Lösungen gesucht. Dies gestaltet sich schwierig. Und einige Kunden sind vorher schon abgesprungen. MARTIN UEBELHART [email protected] Die Tennishalle des Sporting Park kann nicht im gewünschten Ausmass zum Ersatzlokal für den Kursaal umfunktioniert werden. Die Pläne der Einwohnergemeinde – ihr gehört die Kursaal Engelberg AG zu zwei Dritteln – sind mit dem Abstimmungs-Nein zum 1,1-Millionen-Kredit vor zwei Wochen gescheitert. Die Tennishalle sei zwar zuvor schon für Anlässe genutzt worden und könne weiterhin für diesen Zweck eingesetzt werden, sagt alt Talammann Martin Odermatt, Verwaltungsratspräsident der Kursaal AG. «Doch wir werden nicht die Möglichkeiten haben, die wir uns von den Anpassungen versprochen hatten.» Wenn es um bestehende Buchungen gehe, müsse von Fall zu Fall die fehlende Infrastruktur zugemietet werden, sagt Odermatt im Gespräch mit unserer Zeitung. Dies bedeute höhere Kosten für die Kursaal AG, die wohl nicht partout einfach auf die Kunden überwälzt werden können, insbesondere bei bestehenden Buchungen. Und ob Kunden auf die Tennishalle oder andere alternative Standorte ausweichen wollten, sei keineswegs sicher, ergänzt Odermatt. «Es kommt sicher viel Arbeit auf uns zu.» Wie sich das Fehlen des Kursaals – er ist aus Sicherheitsgründen wegen der Bauarbeiten am neuen Hotel ab Oktober vorübergehend geschlossen – bis zur Wiedereröffnung im Dezember 2018 auswirke und wieweit Anlässe auf andere Standorte ausweichen würden, sei im Moment noch schwierig abzuschätzen, meint Odermatt. Nur einer von vielen Anbietern Eine Einschätzung, die Frédéric Füssenich teilt. «Schön ist das nicht für uns», sagt der Direktor von EngelbergTitlis Tourismus. «Engelberg wird im Bereich Seminar und Kongress Marktanteile verlieren», ist er überzeugt. Es gebe gewissen Erklärungsbedarf, insbesondere gegenüber bestehenden Kunden, fährt Füssenich fort. Es habe auch Gruppen gegeben, die schon im Vorfeld aufgrund der bestehenden Unsicherheiten beschlossen hätten, ihren Anlass nicht in Engelberg durchzuführen. Natürlich könne man versuchen, zum Beispiel auf die Tennishalle auszuweichen. Allerdings brauche es zusätzliche Infrastruktur, die Halle sei nicht als Event- und Kongresshalle konzipiert, unterstreicht er Martin Odermatts Aussagen. «Das ist letztlich auch eine Preisfrage.» Es gebe in der Schweiz genügend Alternativen. «Ein Veranstalter aus Zürich, London oder Stockholm geht dann zum Beispiel nach Davos, wenn er in Engelberg nicht das findet, was er sich vorstellt. Das kann man auch niemandem übel nehmen. Wir bewegen uns in einem kompetitiven Umfeld.» Auch Auswirkungen auf Hotels? Der Kursaal trage substanziell zum Umsatz im Bereich Seminare, Kongresse oder Firmenanlässe bei, so Füssenich. In der Abstimmungsbotschaft hatte es geheissen, dass die Anlässe im Kursaal eine Wertschöpfung zwischen jeweils «Wir werden uns schon bald mit der Zeit beschäftigen, wenn der Kursaal wieder offen ist.» FRÉDÉRIC FÜSSENICH, TO U R I S M U S D I R E KTO R rund 2,5 und 3 Millionen Franken generieren. «Unsere Hoffnung war gross, mit den Anpassungen an der Tennishalle das Geschäft halten zu können», erklärt der Tourismusdirektor. Noch nicht vorhersagen lasse sich, wie sich die Situation auf jene Hotels in Engelberg auswirke, die sich auf dieses Segment spezialisiert hätten. In Engelberg legt man aber nicht die Hände in den Schoss. «Wir gehen auf bestehende Kunden zu und schauen, ob wir ihnen einen alternativen Standort bieten können», sagt Füssenich. Und man fokussiere sich eher auf etwas kleinere Anlässe. Mit Blick in die Zukunft sagt er: «Wir werden uns schon bald mit der Zeit beschäftigen, wenn der Kursaal wieder offen ist.» Dann gelte es nach Möglichkeit, verlorenes Terrain wiedergutzumachen. Der Markt habe eine gewisse Vorlaufzeit. Verbände etwa planten ihre Anlässe längerfristig, und auch Firmen würden im Jahresrhythmus planen. «Wenn wir wissen, wann der Kursaal wieder aufgeht, müssen wir Gas geben. Eine neue Möglichkeit ergibt sich dann in der Vermarktung des Saals in Kombination mit dem neuen Luxushotel», hält Füssenich fest. «Mitte 2017 werden wir wieder mit dem Kursaal auf den Markt gehen.»
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