1 SWR2 Tandem - Manuskriptdienst Zu Unrecht adoptiert In

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SWR2 Tandem - Manuskriptdienst
Zu Unrecht adoptiert
In Argentinien klären Menschen ihre tatsächliche Herkunft
Autor:
Francisco Olaso
Redaktion:
Ellinor Krogmann
Regie:
Andrea Leclerque
Sendung:
Montag, 15.08.16 um 10.05 Uhr in SWR2
Wiederholung aus dem Jahr 2014
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Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt.
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MANUSKRIPT:
Musik 1
Pájaros – Gustavo Santaolalla
Atmo 1
Straße, Platznehmen auf der Terrasse eines Lokals an einer Straße
Erzähler:
Pablo Gaona Miranda ist 36. Im April hat er seinen zweiten Geburtstag gefeiert unter seinem richtigen Namen und am richtigen Datum. In seinem Geburtsjahr, 1978
regierte eine Militärjunta in Argentinien. Kurz nach seiner Geburt wurde Pablo
adoptiert. Über diesen Vorgang sprachen seine Adoptiveltern später mit ihm.
Take 1
Pablo Gaona
Als sie meinten, ich wäre alt genug, um es zu kapieren, sagten sie mir, dass ich nicht
ihr leibliches Kind sei und dass sie mich woanders her geholt hätten. Ich kann mich
gut daran erinnern. Und wenn sie dir so was von klein auf erzählen, nimmst du das
als etwas völlig Normales hin. Aber im Laufe der Jahre fragte ich mich schon: wie
waren meine leiblichen Eltern? Leben sie noch oder sind sie tot?
Prácticamente, digamos, en cuanto tuvieron la posibilidad de que yo pudiera comprender
que no era hijo biológico de ellos y que era un chico que habían traído de otro lugar,
digamos, me lo comunicaron. Tengo ese recuerdo. Como te lo dicen desde muy chico, lo
aceptas como algo totalmente normal. Lo que sí, obviamente, después, con el correr del
tiempo, ya cuando te vas haciendo más grande lo que sí te preguntas qué habrá sido de mis
padres, si estarán vivos o estarán muertos.
Atmo 2
Straße –Terrasse der Bar
Erzähler:
Ich treffe Pablo in einer Bar in Buenos Aires in der Nähe seiner Wohnung. Er lebt in
Mataderos, in dem Viertel, in dem er aufgewachsen ist. Hier wohnen alle seine
Freunde und auch seine Adoptiveltern. Damit wir uns ungestört unterhalten können,
sucht er einen Tisch etwas abseits der anderen auf der Terrasse aus. Mit sechzehn
hatte Pablo zum ersten Mal den Verdacht, er könnte das Kind von „desaparecidos“
sein, von Verschwundenen. Personen, die sich in linken Organisationen engagierten,
wurden während der Militärdiktatur entführt, gefoltert und ermordet. Ihre Leichen
tauchten nie auf. Sobald Pablo beim Fernsehschauen auf das Thema stieß, in einer
Reportage oder einer Talkshow, wechselte er sofort das Programm. Das Thema war
ihm unheimlich.
Take 2
Pablo Gaona
Das war schrecklich, irgendwie traumatisch, denn bei uns zu Hause hatte es immer
geheißen: „Wir haben dich zu uns geholt, weil deine Familie sehr arm war. Die
konnten dich nicht behalten, und wir haben dich aufgenommen, um dir ein besseres
Leben zu ermöglichen." Und da kam dann plötzlich etwas ganz anderes hoch: es
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könnte auch so gewesen sein, dass sie einen Jungen zum Adoptieren gesucht
haben! Aber dann läuft es auf die Frage hinaus, ob sie wussten, woher ich kam, oder
ob sie es nicht wussten.
Era horrible. Era bastante traumático, digamos, porque en realidad ahí ya salía de la
normalidad y del discurso de “Si, te fuimos a buscar, porque vos vivías en una familia que
era muy humilde, no te pudo tener y te trajimos, para darte una vida mejor”. No, ya ahí había
otros elementos. ¿Cuáles eran esos elementos? Si, pudiera ser que estuvieran buscando un
chico para adoptar. Pero en realidad lo que se suma es si ellos sabían o no, de dónde
provenía yo.
Musik
Erzähler:
Pablo Gaona, damals hieß er noch Leandro, trat in die Fußstapfen seines
Patenonkels, eines Cousins seines Vaters, der Oberst in der Armee war. Er schrieb
sich an der Militärakademie ein. Damit entsprach er ganz den Erwartungen.
Take 3
Pablo Gaona
Das Militär hatte die, die mich großzogen als Adoptiveltern ausgewählt, weil sie
wussten, dass sie eine ähnliche Ideologie vertraten. Das war ein systematischer
Plan. Sie wollten, dass die Kinder ihrer Feinde von ihnen oder ihres gleichen
aufgezogen wurden. Wir sollten auf keinen Fall so werden wie unsere leiblichen
Eltern. Darum ging es.
Los militares los elegían a ellos precisamente porque sabían que tenían una ideología
parecida a ellos. Porque esto fue un plan, esto fue un plan sistemático. Ellos querían que los
hijos de sus enemigos fueran criados por ellos o por gente afín a ellos, para que nosotros no
salgamos parecidos a nuestros viejos. Esa era la intención.
Musik
Erzähler:
Dann kam der erste Bruch. Pablo beendete seine Ausbildung an der Militärakademie
vorzeitig und ohne Abschluss und besorgte sich stattdessen einen Job bei einer
Telefongesellschaft. Den hat er immer noch. Er fing an, alles über die in den
Häftlingslagern geborenen Kinder in Erfahrung zu bringen.
Take 4
Pablo Gaona
Es gab da ein gemeinsames Muster: sie waren bei Militärs oder deren
Familienangehörigen aufgewachsen. Manchmal übergaben die Militärangehörigen
sie auch einem befreundeten Ehepaar, das sie dann adoptierte, und sie selbst
fungierten als Patenonkel. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass in meinem Fall
der Wind aus dieser Richtung wehte. Wie gesagt: ein Familienangehöriger hoher
Militär, und der dann auch noch mein Patenonkel.
Como un patrón común tenía. ¿Cuál era? Criados por militares o por familiares de militares.
Cuando ellos no se los apropiaban directamente, no se los quedaban, los militares, y los
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entregaban a sus familiares o a alguna pareja de amigos o demás, lo que hacían era ser
padrinos de los chicos. Interiormente yo ya sentía que venía por ese lado. Ya te digo,
familiar militar, mi padrino, encima.
Atmo 5
Kellnerin
Erzähler:
Die Kellnerin zählt auf, was es gibt. Pablo Gaona nimmt einen frisch gepressten
Orangensaft und macht einen ziemlich fitten Eindruck mit seinen kurzen Haaren. Die
Sonnenbrille setzt er keinen Moment ab. Er erzählt, dass er zu Beginn seiner
Recherchen natürlich auch schon von den „Großmüttern“ gehört hatte.
„Abuelas de la Plaza de Mayo“ also „Großmütter der Plaza de Mayo“ nennt sich eine
Organisation, die vor 36 Jahren von Frauen gegründet wurde, die sich sicher waren,
dass ihre Töchter oder Schwiegertöchter in der Gefangenschaft Kinder zur Welt
gebracht haben. Bisher haben sie 110 dieser Kinder zu ihrer wahren Identität
verholfen.
Take 7
Pablo Gaona
Ich hatte das Thema lange vor mir her geschoben, wollte auch nicht fragen, weil das
eine ganze Menge für mich verändert hätte, aber dann nahm ich schließlich allen Mut
zusammen, das war im Dezember 2008. Ich baute mich nach einem Streit vor meiner
Mutter auf und sagte, dass ich zu den Großmüttern gehen würde und einen DNATest machen lassen würde, weil ich glaubte, das Kind von Verschwundenen zu sein.
Das war nicht gerade lustig. Wir haben das Gespräch dann abgebrochen. Am
nächsten Tag setzte sie sich zu mir und sagte, dass sie diesen Test nicht wolle, weil
sie dann vielleicht ins Gefängnis kommen würden. Ich erwiderte: "Wieso das denn?
Dann bin ich also tatsächlich das Kind von Verschwundenen?" Sie sagte: "Ich weiß
es nicht. Kann sein. "
Lo venía estirando, lo venía pateando al tema, no quería preguntar, porque me iba a causar
un cambio muy grande, y bueno, al final tomé coraje, calculo que fue en diciembre de 2008,
donde la encaro a mi vieja, tuvimos una discusión y yo le digo que yo quería ir a Abuelas
para hacerme un análisis de ADN porque yo creía que podía ser hijo de desaparecidos. No
fue una conversación muy amable. En ese momento no dijimos más nada. Y al otro día se
sentó a hablar, me dijo “Tengo que hablar con vos.” “Bueno.” Y me dijo que no quería que yo
vaya a hacerme el análisis a Abuelas porque ellos podían ir presos. Y yo le digo “¿Pero
cómo? ¿Entonces yo soy hijo de desaparecidos?” Dijo “No sé, puede ser.”
Musik 2 – Lela –Gustavo Santaolalla
Erzähler:
Pablo las von tief greifenden Veränderungen, die Jugendliche durchmachten, die von
ihrer wahren Identität erfahren und ihre leibliche Familie kennengelernt hatten. Aber
er sprach mit keinem darüber.
Der innere Druck löste Stress und Allergien aus.
Take 8
Pablo Gaona
Von 2008 bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich entschloss, den DNA-Test zu machen,
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lagen vier Jahre intensiver Bemühungen und Lektüre, um mir selbst Mut zu machen.
Ich wollte erfahren, wer meine leiblichen Eltern waren, aber ich musste mir auch über
meinen Standpunkt klar werden in der Frage, ob man Kinder einfach so wegnehmen
darf. Und das geht meiner Meinung nach gar nicht. Egal wie viel Liebe ich auch
immer für meine Eltern, die mich aufgezogen haben, empfinde.
Das ist das Schwierigste, durch das wir durch müssen. Für uns Betroffene ist es ein
sehr, sehr schwieriger Schritt. Es geht um Schuld. Schuld der Menschen, die uns
aufgezogen haben, in diesem Fall meine Eltern. Sie werden sich vor Gericht
verantworten müssen. Sie sind schon älter, wahrscheinlich werden sie unter
Hausarrest gestellt, für mindestens fünf Jahre, glaube ich.
Desde el año 2008 hasta el momento en que me decido a hacerme el análisis, eso fueron
cuatro años que fueron como un tiempo de análisis y de estudio y también de tomar coraje y
tener conciencia de que más allá del hecho de querer yo saber acerca de mis viejos y mi
identidad y demás, yo también tenía y la tengo, mi postura, de no naturalizar el robo de
chicos. De ninguna manera. Por más cariño que yo les pueda tener a mis viejos por la
crianza que me han dado. Entonces creo que es la situación más difícil que pasamos todos
los nietos era el tema de la culpa, la culpa porque la gente que nos crió, en este caso mis
viejos, van a tener que atravesar un proceso judicial....cinco anos.
Atmo 3
Tür wird geöffnet. Ankunft im Büro. Ich frage nach Laura Rodriguez. Sie sagt, dass
sie es selbst ist. Gespräch in der Küche, während sie Kaffee kocht.
Erzähler:
Laura Rodríguez arbeitet seit acht Jahren für die „Abuelas de la Plaza de Mayo“. Die
Organisation residiert in einem herrschaftlichen Haus in Buenos Aires. Laura
Rodríguez nimmt täglich Anrufe von Menschen entgegen, die verunsichert und
ängstlich sind.
Atmo 6
Das Telefon klingelt. Laura Rodríguez geht ran.
Take 9
Laura Rodríguez
Die wollte gerade wissen, was mit den Eltern passiert, wenn sich herausstellt, dass
sie die Tochter von Verschwundenen ist? Aber es ist unmöglich, das am Telefon zu
besprechen. Es ist einfacher, wenn sie herkommt. Denn ganz nüchtern betrachtet,
muss ich ihr sagen: „Wenn du die Tochter von Verschwundenen bist, kommen sie ins
Gefängnis!" Gerade deswegen ist das persönliche Gespräch so wichtig, weil wir dem
Kind dann klar machen können, dass es in diesem Falle auch Rechte hat, denn es
kann ja nicht sein, dass es noch mehr belastet wird. Am Telefon ist das schwierig,
weil ich erst mal dafür sorgen muss, dass die Frau herkommt, sie gleichzeitig aber
auch nicht belügen will.
Ahora llamaron por ejemplo para preguntar qué les pasaba a los padres… si ella venía y
resultaba ser hija de desaparecidos, qué les pasaba a los padres. Explicar eso por teléfono
es imposible. Es imposible en el sentido que es mucho más sencillo que vengas acá… ¿Por
qué? Porque si vas a lo práctico y honesto total, tenés que decir “Si sos hija de
desaparecidos, van presos, seguramente”. Ahora, hay tantas cosas en el medio, que en
realidad por eso es tan importante la conversación, porque acá también, con esa
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conversación podemos trabajar en el sentido del derecho que tiene el chico, que no puede
seguir cargando con eso. El tema es que por teléfono es muy difícil porque yo tengo que
tratar de que la chica venga, por sobre todo, y sin mentirle.
Atmo 7
Tastatur
Erzähler:
Laura zeigt mir die Internetseite der Großmütter der Plaza de Mayo. Das Erste, was
ins Auge springt, ist ein Streifen, auf dem Schwarz-Weiß- Fotos von Paaren
durchlaufen.
Take 10
Laura Rodríguez
Die Seite wird wirklich viel besucht, und die meisten sehen sich vor allem das an. So
was nennt man Banner. Das sind die Fotos von jedem Paar, das verschwunden ist
und dessen Kind wir suchen. Das ist nach Datum sortiert. Zum Beispiel: " Mädchen,
geboren Ende Juni '77. " Und wenn du drauf klickst, erscheint die Geschichte: wo sie
geboren wurden, wo sie entführt wurden, wie die Familie heißt, wo sie das Kind auf
die Welt gebracht haben könnten. Also, was tun Leute, die an ihrer Identität
zweifeln? Sie fangen erst mal mit dem Datum an, ob das mehr oder weniger mit
ihrem übereinstimmt, und dann fangen sie an, nach physischen Ähnlichkeiten zu
suchen.
Todos, es cierto que todos visitan la página, la miran mucho, es cierto, y sobre todo miran
esto. Esto se llama banner, arriba, están las fotos de cada pareja de desaparecidos cuyo
hijo se busca. Entonces, se va moviendo, y aparte están ordenados por fecha. Por ejemplo:
“Niña que nació fines de junio del ‟77”. Y si cliqueas, aparece la historia: dónde nacieron,
dónde fueron secuestrados, cómo los llamaba la familia, dónde habría dado a luz. Entonces,
¿qué hacen los chicos, los que dudan? Miran todo esto, empiezan a buscar por la fecha y
más o menos la fecha en que nacieron y empiezan a buscarse parecidos físicos.
Take 11
Pablo Gaona
Ich habe auf der Seite die letzten Fälle des Jahres '77 bis Oktober '78 durchsucht
und mir die Fotos angesehen, ob mir Ähnlichkeiten auffallen. Weil ich in Interviews
von Fällen gelesen hatte, in denen sie sich auf diese Weise gefunden haben. Sie
haben sich die Fotos angesehen und gesagt: "Ich sehe genauso aus wie der und
der, oder wenigstens so ähnlich." Und das hat sie dann irgendwie aufgebaut. Ich
habe die Seite der Großmütter Woche für Woche durchstöbert in der Hoffnung, dass
es mir auch so geht. Mehr noch als die Fotos der Männer habe ich die der Frauen
angeschaut. Ich wollte meine Mama finden.
Yo buscaba en la página, ya te digo, desde los últimos casos del año „77 hasta octubre del
año „78. Y miraba las fotos para ver si me encontraba parecido. Porque yo había leído en
entrevistas y demás que había casos que se encontraron de esta manera. Mirando las fotos
dijeron “Sí, yo soy parecido o soy igual a esta persona” y eso fue lo que los animó y demás.
Semana tras semana me ponía a buscar en la página de Abuelas para, digamos, con la
esperanza de que a mi me pasara eso, no? Yo más que las fotos de los hombres miraba las
fotos de las mujeres. Quería buscar a mi mamá.
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Musik 3
Gustavo Santaolalla – Atacama – beginnt unter dem take und bleibt drunter bis Mitte
des Takes 12
Erzähler:
Aber keines der Fotos auf der homepage der Großmütter half ihm weiter. Pablo
Gaona beschloss, eine E-Mail an die Großmütter zu schicken. In ein paar Zeilen
fasste er seine Zweifel und seine Unentschlossenheit in all den Jahren zusammen. In
der Antwort hieß es, er solle anrufen. Jeden Tag nahm er sich vor, das zu tun, und:
verschob es dann wieder. Schließlich, im Juni vor zwei Jahren war es soweit: er
verabredete einen Gesprächstermin.
Take 13
Laura Rodríguez
Alle, die kommen, sind super nervös. Jeder hat seine Strategie, um mit der Situation
zurechtzukommen. Manche schweigen, andere reden ganz viel. Wir hören erst mal
zu, fordern sie vielleicht auf zu sagen, was sie herführt. Dann kommt: "Wo soll ich
anfangen?" „Wo du willst.“ Und dann folgt meistens so etwas wie: „Ich weiß nicht,
wer ich bin, wo ich bin… "
Todos entran muy nerviosos. Cada uno tiene sus herramientas y sus mecanismos de
defensa para enfrentar esa situación. Están los callados, están los que hablan mucho. Se
sientan, y lo primero que hacemos es escucharlos, preguntarles, que nos cuenten por qué
vienen acá. La primera respuesta que dan a esa invitación a hablar en general es “¿Por
dónde empiezo?” Entonces: “Por donde quieras.” Y ahí, muchas veces lo que sale es “No
sé quien soy, no sé dónde estoy.”
Musik 3
Take 14
Pablo Gaona
Ich ging zu den Großmüttern. Ich glaube, ich war eine halbe Stunde zu früh da. Sie
boten mir einen Tee an. Und dann hatte ich dieses Gespräch mit Laura. Sie schaute
mich an und sagte: " Was gibt es?" Und ich kam gleich zum Thema: "Vor vier
Jahren hatte ich ein Gespräch mit meiner Mutter, und sie hat sozusagen zugegeben,
dass ich das Kind von Verschwundenen bin."
Me presento en Abuelas. Llego creo que media hora antes. Me hacen tomar asiento, me
ofrecen un té. Y después paso a hacer la entrevista con Laura. En donde me mira y me dice
“¿Qué paso?” Y empiezo por el tema de decirle “Yo a finales de 2008 tuve una conversación
con mi madre, y ella casi que me confirmó que yo era hijo de desaparecidos”.
Musik 3
Take 15
Laura Rodríguez
Pablo war sehr steif, sehr nervös. Er antwortete nur mit " Ja" oder "Nein". Und es
war ganz schön anstrengend, das Interview zu führen. Es war eines der
schwierigsten Interviews, das ich hatte, wenn nicht das Schwierigste. Er sagte nichts.
Das heißt, er erzählte kurz, dass er nicht das leibliche Kind seiner Eltern wäre, und
dass er wüsste …. oder habe ich ihn das gefragt? …. dass sie ihm erzählt hätten, sie
hätten ihn aus der Provinz Misiones geholt.
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Pablo estaba muy rígido, muy nervioso. Contestaba “Sí”, “No”. Y me costó mucho llevar la
entrevista. Fue de las entrevistas más difíciles que he tenido, si no la más difícil. No me
hablaba. O sea, contó en tres líneas que no era hijo biológico de sus padres, que él sabía
que –o sea yo le fui preguntando- que le dijeron, etcétera, y que lo habían traído de
Misiones.
Take 16
Pablo Gaona
Nachdem sie die ganze Geschichte angehört hatte, sagte Laura: "Die einzige
Möglichkeit, deine Zweifel auszuräumen, ist ein DNA-Test." Ich sagte: „Gut, kein
Problem.“ Ich war ziemlich zuversichtlich. Sie zog einen Aktenordner raus und zeigte
mir, wie viele sich schon haben analysieren lassen. Es waren mehr als
sechstausend. Mehr als sechstausend Menschen waren bis dahin analysiert worden,
und sie sagte: "Weißt, wie viele wir darunter gefunden haben? 105! "
Sie versuchte ein bisschen, meine Erwartungen zu dämpfen. Damit es kein so
großer Schlag wäre, wenn die Antwort negativ ausfiele.
Después de escuchar todo el relato, Laura me dijo “Mira, la única posibilidad que hay para
sacarte la duda, la única, es hacerte un examen de ADN”. Entonces yo le digo bueno, que
no había ningún problema. Porque yo fui con mucha seguridad. Y ella agarró, sacó una
carpeta, y me muestra la cantidad de analizados. Eran más de seis mil. Más de seis mil las
personas que se habían analizado en ese momento y me dijo “¿Sabes cuántos llevamos
encontrados? Ciento cinco”. Porque ella lo que trataba era de bajarme las expectativas. Por
las dudas, para que no sea un golpe también si la respuesta era no.
Take 17
Laura Rodríguez
In Pablos Fall habe ich das erste Mal tatsächlich bei der „Nationalen Kommission für
das Recht auf Identität“ angerufen und darum gebeten, dieser Untersuchung Priorität
einzuräumen. Ich habe sogar ein Schild auf die Mappe geklebt: "Sofort Analysieren".
Ich war felsenfest davon überzeugt, dass er ein Enkel ist. Ich war deshalb so
überzeugt, weil sein Patenonkel ein hochrangiger Militärangehöriger war.
Lo que pasó con Pablo es que por primera vez yo puse… de hecho llamé a Conadi, y dije
que tengan como cierta prioridad para Pablo. Es decir: sí, puse un cartel grande que decía
“Analizar”. Estuve como muy convencida de que era. Fueron dos cosas que a mi me
hicieron pensar en esa posibilidad. Por un lado que el padrino era militar.
Take 18
Pablo Gaona
Ich war total erleichtert. Für mich war das Entscheidende, dass ich hingegangen war
und alles erzählt hatte. Zum ersten Mal. Und dann auch noch in der Höhle des
Löwen, denn die Großmütter waren in meiner Familie ziemlich verpönt. Mir später
Blut abnehmen zu lassen – das war für mich eine reine Formalität. Das
Allerwichtigste war das Interview.
Fue un alivio, totalmente un alivio. En realidad eso fue, mucho más importante, el haber ido
a contar eso, por primera vez, digamos, de visitante, vamos a decirlo así, en la Casa de las
Abuelas, fue mucho más que ir a hacerme la extracción de sangre. La extracción de sangre
ya es un –para mi, por lo menos- era un trámite. Pero el tema de la entrevista sí. Lo más
importante de todo.
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Take 19
Laura Rodríguez
Was mich weiterhin überzeugte, war, dass Pablo diese Krise hatte und dass er zu
einem bestimmten Zeitpunkt die Kindsräuberin fragt, und die Kindsräuberin weint und
sagt, er solle nicht zu den Großmüttern gehen. Da fiel bei mir der Groschen und ich
wusste: das ist einer. Deswegen der Anruf und der Aufkleber. Ich fragte ihn, ob er
sich vorher schon mal mit seinen Adoptiveltern gestritten hätte, und wie die
Beziehung nach diesem Gespräch weiter gegangen wäre. Soweit ich mich erinnere,
machte er eine Geste, als würde ihn die Frage überraschen, so etwa: "Was hat das
damit zu tun?" Aber er antwortete: „Gut, viel besser.“ Und ich dachte, dass die Frau
wusste, dass er tatsächlich der Sohn von Verschwundenen ist. Sie haben dann für
Harmonie gesorgt, damit er sich nicht entschließt, zu den Großmüttern zu gehen.
Lo que más me hizo pensar que sí era es que Pablo venía teniendo esta crisis, esta
pregunta, y en determinado momento se lo plantea a la apropiadora. Y la apropiadora le dice
que… llora y le dice que no venga a Abuelas… Lo que a mí posta, que me cayó la ficha, que
dije “Éste es”, por lo cual yo llamé y puse el cartel, es que le pregunté, porque hasta ese
momento él se estaba llevando muy mal con sus apropiadores, y le pregunté cómo había
seguido la relación con ellos después de esa conversación. Me acuerdo que hizo un gesto,
como sorprendido por la pregunta, onda “qué tiene que ver eso?”. Pero respondió que bien,
que mucho mejor. Y a mi eso me dio la pauta que la mujer sabía que era hijo de
desaparecidos y que era hijo de desaparecidos. Como que se preocuparon para que Pablo
no estuviera mal y no decidiera entonces venir a Abuelas.
Atmo 8
Claudia C. erbittet Akte Pablo Gaona von ihrer Sekretärin
Erzähler:
Pablo Gaona unterschrieb das Formular, das die „Nationale Kommission für das
Recht auf Identität“, CONADI ermächtigt, seine DNA-Analyse mit denen von
Familienmitgliedern der Verschwundenen zu vergleichen. Die Büros von CONADI
liegen im Zentrum von Buenos Aires. Die Leiterin, Claudia C. hat die Aufgabe, die
positiv Getesteten anzurufen und in ihr Büro einzuladen. Dort legt sie ihnen das
Ergebnis und die Fotos ihrer Eltern vor.
Take 20
Claudia C.
Mir ist es schon passiert, dass Leute angefangen haben zu weinen. Sie sind
aufgestanden, haben mich umarmt und abgeküsst. Andere haben auf den Tisch
getrommelt. Jeder reagiert auf seine Art. Man sieht es schon daran, wie sie
reinkommen. Da kommen Leute, die völlig geistesabwesend sind. Sie sind in einer
anderen Welt, weil sie Probleme haben und du musst sie da erst mal abholen.
Allerdings gibt es auch welche, die super vorbereitet sind.
A mi me ha pasado que ha habido chicos que se levantaron, se han puesto a llorar, me han
abrazado, me han besuqueado. Otros que se han puesto a golpear la mesa. Qué se yo!
Cada uno reacciona a su forma. Hay que ver cómo entra. Porque a mi me ha pasado de
chicos que han entrado que vos los ves que entraron en Babia, están en otro mundo, porque
están con problemas, entonces tenés que empezar a situarlos. En cambio hay otros que ya
vienen, así, preparadísimos.
9
Atmo 9
Claudia C. spricht mit der Sekretärin
Erzähler:
Claudia C. überbringt eine Nachricht, die das Leben der Betroffenen von Grund auf
verändert.
Take 21
Claudia C.
Dann habe ich den Bericht zur DNA-Analyse in der Hand. Das ist das
Unverständlichste, was man sich nur vorstellen kann, ein dicker Bericht voller Zahlen.
Aber ich gebe ihn ihnen trotzdem, einfach weil es der wissenschaftliche Beweis ist.
Dann sage ich: "Sehen Sie, das ist Ihre Akte. Schlagen Sie mal die erste Seite auf!
Sehen Sie den Namen? Das ist der Name ihrer leiblichen Familie. Dann schlagen Sie
mal die Seite 5 auf! Sehen Sie hier: „99.99?“ Das ist die Prozentzahl der
Übereinstimmung. Das bedeutet, dass Sie aus dieser Familie stammen." So fängt
man an, sonst ist das gar nicht greifbar. Wir reden von einer Geschichte, die 35
Jahre her ist, eine geheime Geschichte, eine obskure Geschichte, eine illegale
Geschichte.
Entonces yo tengo el ADN en la mano. El ADN es la cosa más inexpresiva e incomprensible
que hay, es un informe así de gordo, lleno de números y cosas. Pero yo se los doy en la
mano igual porque eso es una prueba científica. Entonces les digo “Mirá, este es tu estudio,
mira en la primera hoja, ves este nombre?, este es el nombre de tu familia biológica; mira en
la quinta hoja, ¿ves acá, “99,99”? Ese es el porcentaje de inclusión tuyo. Esto dice que vos
sos de esta familia”. Así se empieza, porque si no, es como que no es tangible. Estamos
hablando de 35 años, de una historia oculta, de una historia clandestina, de una historia
ilegal.
Musik 2
Take 22
Pablo Gaona
Claudia rief mich rein, bot mir einen Kaffee an und sagte, dass die Ergebnisse der
Analyse da wären. Sie sagte: "Du bist der Sohn von Verschwundenen.“ Sie gab mir
die Mappe. „Das sind deine Eltern." Ich sehe das Bild von meinem Vater und fange
an, alles zu lesen. Ich lese die Liste mit den Namen all der Familienmitglieder,
sowohl väterlicher als auch mütterlicherseits, die eine Blutprobe abgegeben haben,
damit man den Vergleich überhaupt machen konnte.
Me hizo pasar Claudia, me ofreció un café, qué quería tomar, y me dice ya están los
resultados de los análisis que te hiciste. Y tus sospechas, lo que vos te estabas
preguntando, está en esta carpeta y es así. Me dice “Vos sos hijo de desaparecidos y estos
–me dio la carpeta- estos son tus papás”. Y ahí es donde veo la foto de mi viejo. En realidad
empiezo a leer todo. Y después lo que empiezo a leer todo el listado de nombres, tanto del
lado familiar paterno como del lado familiar materno, de todas las personas que dejaron una
muestra de sangre para que se pueda realizar el cotejo.
Take 23
Pablo Gaona
Ich bekam eine Gänsehaut. Aber ich war wirklich glücklich. Ich hatte mich in all den
10
Jahren darauf vorbereitet, mindestens vier Jahre lang, meine wahre Identität zu
finden, mich zu finden, mich zu treffen mit meiner Geschichte. Ich wusste: ich war
nicht Leandro, mein Geburtsdatum war nicht der 22. Juli. Aber es war dann doch
überraschend, vor meiner tatsächlichen Geburtsurkunde zu sitzen und da stand mein
Name: Pablo Javier Gaona.
No, bueno, piel de gallina se me puso. Pero en realidad yo estaba contento. De hecho,
digamos yo me había preparado durante esos años, por lo menos, cuatro años, de aceptar
que yo iba a buscar mi verdadera identidad: yo sabía que no era Leandro, que mi fecha de
nacimiento no era el 22 de julio, o sea, me iba a buscar, me iba a encontrar conmigo, y con
mi historia. Además, bueno, lo que a mí me sorprendió mucho es primero ver mi partida de
nacimiento, yo me encuentro cara a cara con mi partida de nacimiento y con mi nombre:
Pablo Javier Gaona.
Musik 2
Take 24
Pablo Gaona
Pablo Javier Gaona , geboren am 13. April 1978, Sohn von Maria Rosa Miranda und
Ricardo Gaona Paiva. Ich wollte immer meinen Namen wissen... Wie wird mich
meine Mama gerufen haben? Und da war er, der Name. Und während ich lese, sagt
Claudia: " Das sind deine Eltern, das bist du, und das ist dein Name, der Name, den
sie für dich ausgesucht haben." Und nach einer Weile, ich glaube, da war Martin
schon runtergekommen, der Sekretär für Menschenrechte - er sucht übrigens seinen
Bruder - und er fragte mich: "Wie sollen wir dich nennen?" Ich meinte: "Wenn meine
Mutter mich, also wenn meine Eltern mich Pablo genannt haben, dann möchte ich,
dass ihr Pablo zu mir sagt."
Pablo Javier Gaona, nacido el 13 de abril del ‟78, hijo de María Rosa Miranda y de Ricardo
Gaona Paiva, Y aparte veo mi nombre, yo siempre quería… ¿Cómo me habrá llamado mi
vieja? Ahí estaba el nombre. Así que en cuanto empiezo a leer y demás ya Claudia me
empezó a decir: “Estos son tus padres, este sos vos y este es tu nombre, y este es el
nombre que ellos eligieron para vos”. Y después de un rato, creo que ya había bajado
Martín y demás, el secretario de Derechos Humanos, Martín Fresneda, y me dice: “Bueno,
cómo querés que te llamemos?” A lo cual le respondo: “Si mi mamá me, si mis viejos me
pusieron Pablo, quiero que me llamen Pablo”.
Musik 2
Erzähler:
Pablos Eltern waren 21 und 28 Jahre alt, als sie entführt wurden, weil sie linken
Organisationen angehörten. Pablo war damals gerade einen Monat alt. Zwei
Familienmitglieder machten sich, nachdem sie von dem positiven Testergebnis
erfahren hatten, auf den Weg zu CONADI. Der kleine und der große Bruder seines
Vaters. Claudia C. fragte, ob er einverstanden wäre, sie zu treffen. Pablo nickte.
Take 25
Pablo Gaona
„Sie sind schon da“ sagte Claudia. Ich erhob mich und öffnete die Tür. Da standen
sie so fünfzehn Meter weit weg. Und mein Onkel, der größere, guckt über den Rand
seiner Brille, sieht mich aus der Ferne an und fängt an zu weinen. Dann lief er auf
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mich zu und nahm mich in die Arme. Die waren wirklich total aufgewühlt. Denn
natürlich sahen sie ihren Bruder vor sich.
Me dicen “Ya están acá al lado”. Me levanto, abro la puerta. Estaban así, a una distancia de
quince metros de donde estaba yo. Y mi tío el más grande estaba con anteojos, me mira así,
desde lejos, me mira así, de arriba, de abajo, y se pone a llorar en seguida y me vino a
abrazar y demás, la verdad que estaban muy emocionados ellos. Porque claro, cuando ellos
me vieron a mi, vieron al hermano.
Take 26
Claudia C.
Sie sagten: " Du siehst genauso aus, genauso!" Das muss ein ziemlich starker
Eindruck sein, obwohl die Kinder heute älter sind als ihre Eltern, als sie
verschwanden. Mich berührt das auch, das ist ein Augenblick, in dem eine Energie
frei wird, die ich gar nicht beschreiben kann, die reißt dich völlig aus der Realität ...
Le decían “Sos igual”, “Sos igual”, “Sos igual”… Debe ser algo muy fuerte. Encima ellos
ahora son más viejos que los padres cuando desaparecieron… Yo también estoy metida, es
un momento muy… Hay una energía¡ yo no lo puedo describir, que te saca de la realidad,
que te saca…
Atmo 10
Ausschnitt aus einem Fernsehinterview mit Pablo – bleibt drunter
Erzähler:
Heute erzählt Pablo Javier Gaona seine Geschichte in Schulen. Er gibt Interviews im
Radio und im Fernsehen. Die Wahrheit ist heilsam, tut aber weh, sagt er. Ab und zu
ist Pablo bei seinen Adoptiveltern zum Mittagessen. Sie warten auf die
Gerichtsverhandlung, bei der sie mit einer Strafe rechnen müssen, wahrscheinlich
wird es aber nur Hausarrest werden. Pablos Patenonkel jedoch, der Oberst der
Armee im Ruhestand, sitzt bis zum Prozess in Untersuchungshaft.
Musik
Laura Rodriguez von den Großmüttern erlebt mit, wie sich in jedem Enkel eine
Wandlung vollzieht. Bei der ersten Begegnung in der Sprechstunde sitzen sie noch
mit gebrochener Identität und dann fügen sie die Teile des Puzzles zusammen und
die wahre Geschichte ihres Lebens beginnt.
Take 27
Laura Rodríguez
Bei Pablo erkenne ich die Freiheit, die er gewonnen hat, in Mimik und Gestik, sogar
in seinen Gesichtszügen. Ich gehe davon aus, dass er sich noch weiter befreien wird.
Bei ihm merkt man das richtig und bei vielen anderen auch. Sie haben in einer Art
Gefangenschaft gelebt und jetzt blühen sie auf. Es klingt zwar eine bisschen
abgedroschen, aber das Bild, das mir einfällt, ist der Schmetterling.
Y Pablo, la libertad que fue ganando, incluso para moverse, la gestualidad. Los gestos de la
cara. Es una persona que además yo creo que se va a seguir liberando. Pero en Pablo se
notó eso, en Pablo y en muchos, no?, la libertad que tienen, no es una forma de decir,
porque es eso, están atrapados, y es como que florecen. Me sale la metáfora más común,
pero es la mariposa.
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