Landesregierung fördert Präventionsprojekt „BergAuf!“ der Kreisstadt Bergheim Das Modellprojekt zur Integration junger Menschen in Gesellschaft und Beruf soll landesweit Vorreiter für gleich gelagerte Projekte sein Der Übergang in die Volljährigkeit und das junge Erwachsenenalter stellt junge Menschen vor besondere Herausforderungen und Anforderungen. Sie erreichen den Erwachsenenstatus und sollen ihre Lebensplanung selbstständig durchführen. Denjenigen, die nicht über entsprechende Unterstützungen im sozialen Umfeld verfügen, gelingt die soziale und berufliche Integration aus eigenen Kräften oft nicht. Von den Angeboten und Maßnahmen der Regelsysteme sind sie meistens nicht mehr zu erreichen. Deshalb fördert das Land ein neues Präventionsprojekt für junge Menschen in der Kreisstadt Bergheim. Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, übergab heute in Bergheim den Bewilligungsbescheid in Höhe von rund 440.000 Euro. „Einige Menschen haben schon in jungen Jahren große Probleme und brauchen individuelle Unterstützung, damit sie den Weg ins Berufsleben finden“, sagte Staatssekretär Schäffer. Das Projekt „BergAuf!“ biete passgenaue Hilfe und ganzheitliche Begleitung, so Schäffer. „Wir wollen alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen mitnehmen. Keiner darf verloren gehen.“, betonte Peter Ludes, Erster Beigeordneter der Kreisstadt. Der Bergheimer Ansatz habe Pionierfunktion, erläuterte Ludes mit Verweis auf die geplante sozialpädagogische Einzelbetreuung und die intensive Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Jobcenter und Agentur. Im Fokus: individuelle Begleitung Jeder einzelne Jugendliche und junge Erwachsene wird im Blick behalten, individuell und gezielt unterstützt und gefördert, um gemeinsam mit ihm unter Einbeziehung der Kooperationspartner realistische Perspektiven zu entwickeln und ihn auf seinem Weg zu begleiten. Eine gleichbleibende Bezugsperson des Jugendamtes steht dem jungen Menschen zur Überwindung seiner Problemlagen und besonderen individuellen Herausforderungen zur Seite. Im Fokus: enge Zusammenarbeit der „Rechtskreise“ Jugendhilfe, Jobcenter, Agentur für Arbeit „Das Modellprojekt übernimmt eine so genannte „Zubringerfunktion“. Wir müssen feststellen, dass wir mit unseren gegenwärtigen Maßnahmen die so genannten „entkoppelten“ Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht mehr erreichen. Durch die intensive Zusammenarbeit im Rahmen des Modellprojektes sollen diese jungen Menschen wieder den Kontakt zu den Integrationsfachkräften des Jobcenters und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit finden und damit einen neuen Einstieg in Ausbildung und Beschäftigung erhalten.“, so Johannes Klapper, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Brühl und Gerd Palmersheim, Bereichsleiter in der Geschäftsführung des Jobcenters Rhein-Erft. Mit dem Projekt soll auch eine rechtskreisübergreifende Vernetzungs- und Beratungsstruktur in der Kreisstadt Bergheim eingeführt und weiter entwickelt werden. Durch regelmäßige gemeinsame Fallbesprechungen und Fallkonferenzen soll es ermöglicht werden, individuelle Hilfepläne zu erstellen, um passende Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten zu schaffen. Die Kreisstadt knüpft an ihre erfolgreiche Arbeit an. „Wir können mit dem Modellprojekt „BergAuf!“ auf unsere langjährige erfolgreiche Beratungsund Unterstützungsstruktur im Informations- und Beratungszentrum (IBZ) zurückgreifen. Das IBZ bietet bereits jetzt einen niedrigschwelligen Zugang zu verschiedenen Unterstützungs- und Hilfsangeboten. Das Projekt „BergAuf!“ soll das ganzheitliche Konzept des IBZ um den Schwerpunkt "Unterstützung und Hilfen im Übergangssystem“ erweitern“, erklärte KlausHermann Rössler, II. Beigeordneter der Kreisstadt. Auch die zahlreichen Erfahrungen im Bereich Übergang-Schule-Beruf bilden eine wichtige Grundlage für das neue Projekt. „Bergauf!“ ist eine lohnende Investition in die Zukunft! „Durch das Modellprojekt werden junge Menschen stabilisiert. Dadurch können Folgekosten vermieden oder zumindest reduziert werden. Diese Kosten sind erheblich höher als die Summe, die wir jetzt für das Projekt aufwenden. Deshalb können wir sagen: Die Investition in „BergAuf!“ rechnet sich.“, führte Ludes aus. -2- „BergAuf!“, ein Modellprojekt für das Land Nordrhein-Westfalen Schätzungen zufolge gibt es bundesweit über 20.000 sogenannte „entkoppelte“ Jugendliche. Sie gelten laut einer Studie als abgehängt, weil sie nicht in Schule, Ausbildung oder Beruf sind und kaum noch vom sozialen System erreicht werden. Auf diese Zielgruppe ist das Bergheimer Modellprojekt „BergAuf!“ ausgerichtet. In der Kreisstadt sollen jährlich bis zu einhundert Jugendliche betreut werden. Das Projekt wird durchgeführt mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds. Die Stadt Bergheim trägt die übrigen Kosten der Gesamtausgaben von insgesamt rund 550.000 Euro. Es ist vorgesehen, die gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse auch in andere Kommunen zu transferieren. Die erfolgreiche Durchführung des Modellprojektes könnte „BergAuf!“ landesweit zum Vorreiter für andere gleich gelagerte Projekte werden lassen. „Sehr engagiert wirkt die Jugendhilfe der Kreisstadt mit dem Jobcenter und der Arbeitsagentur zusammen, um jungen Menschen in Bergheim bei dem wichtigen Schritt in Arbeit, Ausbildung oder Beruf unkompliziert zu helfen. Das Konzept der frühen Hilfe statt teurerer späterer Folgekosten hat bei den Gesprächen, die ich mit dem Düsseldorfer Ministerium vermitteln durfte, wirklich überzeugt. Ich freue mich, dass heute die Mittel für die Landesförderung freigegeben werden“ erklärte der für Bergheim zuständige Landtagsabgeordnete Guido van den Berg. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Geplant ist, es über das Jahr 2018 hinaus fortzusetzen. Datum: 16.08.2016 Kontakt: Rats- und Bürgermeisterinbüro. Auskunft erteilt: Ingeborg Angenendt, Telefon: 02271-89-483 E-Mail: [email protected] -3-
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