Pastoralreferent Rolf Müller, Frankfurt „Übrigens“ in hr 4 am Donnerstag, 18. August 2016 Damit es schön bleibt Seit ein paar Jahren drehe ich fast jeden Tag eine Joggingrunde am Mainufer meines Stadtteils. Es ist schön dort: Der Fluss, das grüne Ufer, die Felder und Bäume. Das Ufer hat zu jeder Jahreszeit einen besonderen Reiz für mich! Jetzt im Sommer freue ich mich besonders an dem schönen satten Grün der Bäume und Sträucher. Und in dieser Jahreszeit bin ich auch meistens nicht allein am Ufer. Oft ist das Ufer regelrecht voll von Menschen! Da tummeln sich Spaziergänger, Radfahrer, spielende Kinder mit ihren Eltern, Familien beim Picknick oder Jugendliche beim Sonnenbaden. Ich finde das toll! Es gibt nur eine Sache, die mir immer wieder auffällt. Ich erlebe ganz oft, wie viele Leute einfach ihren Müll liegen lassen. Da werden Kippen ins Gras geworfen, Müllsäcke einfach abgestellt und Flaschen im Gebüsch deponiert. Gerade montags kann ich sehr gut sehen, was da am Wochenende so alles liegen geblieben ist. Und im Winter, wenn dann Bäume und Gestrüpp keine Blätter mehr tragen, sehe ich dann erst das ganze Ausmaß des Problems: Manche Uferabschnitte sind voll von Müll! Ich will kein Moralapostel sein. Auch ich weiß um meine Schwächen: Manchmal muss ich mich auch ganz arg zusammen reißen, um nicht eine von den vielen kleinen Umweltsünden zu begehen. Aber seitdem ich fast jeden Tag draußen bin, merke ich: Wenn ganz viele Menschen nur immer mal eine Kleinigkeit einfach so wegwerfen, kann das am Ende ganz schön übel aussehen. Und weiter überlege ich mir: Wenn das Sauberhalten von der Umwelt schon bei solchen Kleinigkeiten nicht funktioniert, wie soll das dann mit der Erhaltung der Umwelt auf der ganzen Welt klappen? Ich kenne doch die Probleme: Das Artensterben, das Ozonloch, der steigende Meeresspiegel und viele andere mehr. Und ich merke: Ich darf nicht immer nur über „die da oben“ schimpfen, die diese Probleme scheinbar nicht in den Griff kriegen. Ich muss mir viel mehr erst einmal an meine eigene Nase fassen. Denn: Umweltschutz, das fängt bei mir selbst an. Übrigens: Ich bin sehr froh über die Menschen, die sich um „mein“ Mainufer und vielen anderen Grünanlagen kümmern; die es pflegen und sauber halten: Die vielen städtischen Angestellten, die den Müll aufraffen, die vielen Bürgerinnen und Bürgern, die bei großen Müllaktionen am Ufer aufräumen. Ich freue mich immer, wenn ich ein sauberes Mainufer beim Joggen genießen kann.
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