Bau der Burg Hohenstaufen

Bau der Burg Hohenstaufen
E
Die älteste Ansicht der Hohenstaufenburg,
um 1470. Detail aus dem so genannten
Stifterbild in der Oberhofenkirche.
um
in genaues Baudatum
der Burg auf dem Hohenstaufen ist nicht überliefert.
Freilich erlaubt die quellenkritische Untersuchung der mittelalterlichen Aufzeichnungen des Otto
von Freising den Rückschluss, dass
die Burg um 1070 entstanden ist.
Als Erbauer gilt der Großvater
Barbarossas, Friedrich I., der erste
Herzog von Schwaben aus den
Reihen der Staufer. Nach neuen
Forschungen ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser Maßnahme um keinen Neubau handelte. Vielmehr spricht vieles dafür,
dass Friedrich noch als Graf,
wenige Jahre vor seiner Herzogserhebung 1079, eine bereits bestehende einfachere Befestigung auf
dem Hohenstaufen umgestaltet
hatte. Die Wissenschaft sieht die
Herzogserhebung des Staufers im
Zusammenhang mit dessen enger
politischer und privater Verbindung
zum salischen Kaiserhaus. Friedrich
hatte sich in der schweren politischen Krise, als der Salierkaiser
Heinrich IV. seinen „Gang nach
1070
Schmuckstück von einem Pferdezaumzeug aus der Stauferzeit, gefunden beim
Hohenstaufen.
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Canossa“ im Winter 1076 / 77
antrat, als konsequenter und treuer Parteigänger bewährt. Durch
seine Heirat mit Agnes von Waiblingen wurde er Schwiegersohn
Kaiser Heinrichs IV. und leitete
damit den beispiellosen Aufstieg
der Staufer zu einem der wichtigsten Machtfaktoren im Europa des
12. und des 13. Jahrhunderts ein.
Am Rande sei noch darauf verwiesen, dass Agnes von Waiblingen
nach dem Tod Herzog Friedrichs I.
in zweiter Ehe den Babenberger
Markgraf Leopold III. von Österreich ehelichte. Dieser Sachverhalt
begründete eine historische Brücke
für die Städtepartnerschaft zwischen Göppingen und Klosterneuburg bei Wien.