Nähere Informationen

Konzeption
Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge
Kellhof Alte Post Wohngruppen
Wohngruppe Durchhausen
Kellhof Alte Post Wohngruppen
Roman Klöcker
Dorfstraße 4a
78591 Durchhausen
Telefon: +49 7464 37107
Telefax: +49 7464 37108
E-Mail [email protected]
Internetauftritt www.kinderheim-altepost.de
Konzeption Kellhof Alte Post Wohngruppen Durchhausen
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Inhaltsverzeichnis
Kellhof Alte Post - Die Einrichtung ......................................................... 3
Das Angebot/Rechtsgrundlage .............................................................. 3
Qualitätsentwicklungsvereinbarung ....................................................... 4
Vereinbarung zum Schutzauftrag .......................................................... 4
Individuelle Zusatzleistungen (IZL) ........................................................ 4
Zielgruppe .............................................................................................. 4
Ausschlusskriterien ............................................................................ 4
Aufnahme / Entlassungen / Übergänge ................................................. 5
Sozialpädagogische Einschätzung ..................................................... 5
Was uns pädagogisch leitet ................................................................... 5
Ressourcenorientierung ......................................................................... 5
Zum methodischen Vorgehen ................................................................ 6
Hilfeplanung ........................................................................................... 6
Sozialpädagogische Bausteine .............................................................. 6
Bezugsbetreuung ............................................................................... 7
Beschwerdemöglichkeiten ..................................................................... 7
Partizipation ........................................................................................... 7
Jugendlichenteam .............................................................................. 7
Alltagsstruktur ........................................................................................ 8
Freizeitpädagogik .................................................................................. 9
Die Mitarbeitenden ............................................................................... 10
Schule und Ausbildung ........................................................................ 10
Kontakt zu den Familien ...................................................................... 10
Umgang mit Krisen .............................................................................. 10
Krisenprävention .............................................................................. 10
Krisenintervention ............................................................................ 10
Kooperationspartner ............................................................................ 11
Besprechungsstruktur .......................................................................... 11
Leitungs- und Verantwortungsstruktur ................................................. 12
Rufbereitschaft..................................................................................... 13
Stellenbeschreibungen ........................................................................ 13
Dokumentation..................................................................................... 13
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Kellhof Alte Post - Die Einrichtung
Die Einrichtung Kellhof Alte Post befindet sich im Landkreis Tuttlingen, in Durchhausen, günstig
gelegen zwischen den Städten Tuttlingen, Rottweil, Villingen-Schwenningen und Trossingen. Alle
Schularten sowie ein breites kulturelles und sportliches Angebot sind in den umliegenden Städten
gegeben und leicht erreichbar. Der Wohngruppe steht ein Haus mit großem Garten zur Verfügung.
Die Kellhof Alte Post ist eine Einrichtung in privater Trägerschaft. Träger ist Roman Klöcker, Dipl.
Sozialpädagoge (FH) und Dipl. Betriebswirt, Fachrichtung Krankenhaus und Sozialmanagement (FH).
Roman Klöcker, geb. 1971, ist durch seine Eltern, welche 1980 die Vorgängereinrichtung, den Kellhof
e.V. auf einem alten Bauernhof in Durchhausen gründeten, zur Jugendhilfe gekommen. Er wuchs dort
zusammen mit seiner Schwester, acht im Rahmen der Jugendhilfe untergebrachten Kindern und vielen
Tieren, in der von seinen Eltern gegründeten Einrichtung auf. Nach abgeschlossener
Erzieherausbildung in Niedersachsen, Zivildienst in Hessen und Studium der Sozialpädagogik in
Freiburg und Riedlingen übernahm Roman Klöcker 2004 die Kellhof Alte Post Wohngruppen. Bis
dorthin verbrachte er jede freie Zeit entweder im Gruppendienst oder mit den Kindern auf
erlebnispädagogischen Freizeiten.
Die Wohngruppe Durchhausen bietet den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verschiedene
Hilfestellungen an und orientiert sich dabei am Bedarf der jungen minderjährigen Flüchtlinge. Viele
dieser jungen Menschen sind aufgrund ihrer Lebensbedingungen in ihrem Herkunftsland und durch die
Erfahrungen während ihrer Flucht sehr belastet. Sie werden bei ihren individuellen Integrationsbemühungen und bei der Entwicklung ihrer persönlichen Zukunftsperspektive unterstützt und gefördert.
Die deutsche Sprache zu erlernen ist hierbei eine vorrangige Herausforderung.
Es werden Kenntnisse über Normen und Werte unserer Gesellschaft vermittelt und die Zugänge zu
Behörden, Instanzen und Unterstützungsmöglichkeiten.
Wir unterstützen sie, sich in einem für sie soziokulturell neuen Umfeld zurecht zu finden. Hierzu gehören
auch Training, Förderung und Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen der jungen Menschen
im Hinblick auf das selbstständige und eigenverantwortliche Bewegen in unserer Gesellschaft.
Einkaufen zählen hierzu ebenso wie z.B. die Bewältigung aller alltäglichen haushaltsbezogenen
Aufgaben.
Durch die Förderung, Stärkung und Weiterentwicklung ihrer Ressourcen und Fähigkeiten sollen sie
allmählich an die Bewältigung von Anforderungen im Alltag, in schulischen Belangen und beruflicher
Orientierung und Ausbildung, aber auch an die Möglichkeiten hinsichtlich Freundschaften und
Freizeitbeschäftigung herangeführt werden.
Wir helfen ihnen, Kontakt zu ihrer Familie und/oder ihren Verwandten herzustellen und aufrecht zu
erhalten, falls ein Kontakt möglich und sinnvoll ist (zum Beispiel über Skype).
Das Angebot/Rechtsgrundlage
(§ 27 SGB VIII / KJHG i.V.m. §§ 34, 35a, 41 SGB VIII/KJHG)
Die Einrichtung verfügt über zehn vollstationäre Plätze. Die jungen Menschen werden überwiegend
durch pädagogische Fachkräfte ganztägig betreut. Die Einrichtung ist das ganze Jahr über geöffnet.
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Qualitätsentwicklungsvereinbarung
Mit dem Landratsamt Tuttlingen als örtlichem Träger der Jugendhilfe wurde eine Qualitätsentwicklungs-vereinbar
gem. § 78 Abs. 1 Nr. 3 SGB VIII i.V. mit dem Rahmenvertrag nach § 78f SGB VIII für Baden Württemberg vereinb
Vereinbarung zum Schutzauftrag
Eine Vereinbarung zum Schutzauftrag der Jugendhilfe nach § 8a Abs. 2 SGB VIII und § 72a SGB VIII
wurde mit dem Landratsamt Tuttlingen als örtlichem Träger der Jugendhilfe vereinbart.
Individuelle Zusatzleistungen (IZL)
Im Einzelfall können die folgenden Leistungen ergänzend angeboten werden.
Kinder und Jugendliche, die aufgrund eines fehlenden Schul-, Praktikums- oder
Ausbildungsplatz nicht außerhalb in die Schule oder in einen Betrieb gehen können,
werden im Kellhof für den Schulbesuch beziehungsweise Betriebsbesuch vorbereitet
und in enger Zusammenarbeit mit der angedachten Schule und oder dem
entsprechenden Betrieb unterstützt.
Zielgruppe
Aufgenommen werden männliche unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ab 12 Jahren bis 18 Jahren,
deren Hilfebedarf gekennzeichnet ist durch:
• Verlust der Eltern /Familie
• Abbruch des bestehenden Lebenszusammenhanges
• Schutzlosigkeit
• Unkenntnis der fremden Kultur, Lebensweise und Sprache
• Fehlen einer realistischen Lebensplanung
Ausschlusskriterien
Eine Aufnahme ist nicht möglich,
• wenn akuter Bedarf für eine stationäre klinische psychotherapeutische Behandlung besteht.
• wenn eine medizinische Indikation für einen stationären Klinikaufenthalt gegeben ist.
• bei ausgeprägter Delinquenz und Aggressivität.
• bei ausgeprägtem Drogenkonsum.
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Aufnahme / Entlassungen / Übergänge
Aufgenommen werden Jungen. Außerdem besteht die Möglichkeit für einen jungen Menschen,
innerhalb dieses Angebots in einem extra Appartement die eigene Selbständigkeit zu erproben und
weiter zu entwickeln. Dieses Appartement befindet sich im gleichen Gebäude.
Wir nehmen Jungen auf, welche nach der Clearingphase der Inobhutnahme ihr Lebensumfeld
stabilisieren sollen.
Bei Aufnahmeanfragen wird darauf geachtet, dass der angefragte junge Mensch hinsichtlich seiner
individuellen Eigenart in die Gruppe passt. Bei der Aufnahme ist das Zimmer für das neue
Gruppenmitglied vorbereitet. Es ist uns wichtig, dass das Kind, der Jugendliche sich willkommen fühlt.
Hierfür erhält jedes neu aufgenommene Kind/Jugendlicher einen „Paten“ aus der bestehenden Gruppe.
Dieser Pate überreicht dem neuen Gruppenmitglied ein kleines Willkommensgeschenk und hilft dem
neuen Mitglied bei der Kontaktaufnahme zu den anderen, führt es durchs Haus und beantwortet seine
Fragen von „Peer zu Peer“. Bei dieser Aufgabe wird der Pate von den Betreuer(inne)n begleitet und
unterstützt. Die zukünftige Bezugsbetreuungsperson soll bei der Aufnahme anwesend sein.
Sozialpädagogische Einschätzung
Vor der Aufnahme des Kindes werden in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten alle verfügbaren
Informationen gesammelt. Hierzu zählen Fragestellungen zur aktuellen Situation, Schulproblematik,
Medikamentierung, evtl. therapeutischer-, medizinischer Bedarf. Bereits vor der Aufnahme wird die
Schule/ der Betrieb wenn möglich aktiv mit einbezogen,
Was uns pädagogisch leitet
Die pädagogische Arbeit orientiert sich an der Überzeugung, dass jeder Mensch gleichwürdig ist, egal
aus welchem Lebens- und Kulturkreis er kommt. Die Gruppe bietet dem jungen Menschen ein neues
soziokulturelles Lebensumfeld an. In der Gruppe werden die versorgenden, die sozialen und
emotionalen Zuständigkeiten mit übernommen. Der Charakter der Wohngruppe entsteht unter anderem
durch die Selbstversorgung der Gruppe. Es wird gemeinsam eingekauft, gekocht, gewaschen und auch
aufgeräumt und geputzt.
Der Aufbau eines eigenen Lebensumfeldes wird angestrebt. Unser pädagogisches Alltagshandeln ist
lebensweltorientiert und integriert Alltagsbewältigung und -gestaltung, Schule, Freizeitbetreuung und
Sportangebote.
Ressourcenorientierung
Ziel unserer Arbeit ist es, an den Stärken und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen anzusetzen
und daraus Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Wir begleiten und unterstützen diese
Entwicklungsprozesse, indem wir eine Atmosphäre schaffen, in der sich jeder junge Mensch im
Rahmen seiner individuellen Potentiale entwickeln und entfalten kann. Die Kinder und Jugendlichen
stehen mit ihren Möglichkeiten, Bedürfnissen und Schwierigkeiten im Mittelpunkt unseres
pädagogischen Handelns. Wir möchten erreichen, dass jeder in seiner Einzigartigkeit einen Platz in
unserer Gesellschaft finden kann.
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Zum methodischen Vorgehen
Der Alltag ist gekennzeichnet durch einen strukturierten ausgestalteten Rahmen, der sich an den Zielen
des Hilfeplanes orientiert.
Die Erziehungs-, Hilfe- und Interventionsplanung wird in enger Zusammenarbeit zwischen den
zuständigen Pädagog(inn)en, dem Vormund, den Therapeuten und dem Jugendamt sowie mit den
Kindern und Jugendlichen selbst ausgearbeitet.
Hilfeplanung
Gemäß § 36 SGB VIII findet regelmäßig für jeden jungen Menschen unter Federführung des
zuständigen Jugendamtes die Hilfeplanung statt. Vor den Hilfeplangesprächen werden die
Stellungnahmen zu den Hilfeplänen den entsprechenden Sachbearbeitern der Jugendämter zugestellt.
In Vorbereitung auf die Hilfeplangespräche wird durch den Bezugsbetreuer mit jedem jungen Menschen
seine konkrete Situation besprochen. Wir legen Wert darauf, dass das Kind/ der Jugendliche nicht nur
Kenntnis über die Besprechungspunkte hat, sondern in der Lage ist, auf die Hilfeplanung selbst Einfluss
zu nehmen, besonders hinsichtlich seiner individuellen Ziele.
Teilnehmende am Hilfeplangespräch:
- Junger Mensch
- Vormund
- Lehrkraft aus der Schule oder
- Meister aus dem Betrieb
- Bezugsbetreuer(in)
- Einrichtungsleitung
- bei Bedarf Dolmetscher (auch per Telefon)
Weitere Expertisen werden schriftlich einbezogen (Erlebnispädagoge, Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Nachhilfelehrerin)
Die Dauer der Anwesenheit des Kindes/Jugendlichen im Hilfeplangespräch ist abhängig von seinem
Alter und der zu erörternden Themen. Dies entscheidet die Fachkraft des Jugendamtes.
Sozialpädagogische Bausteine
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Schaffung einer Alltagsstruktur
gemeinsame Strukturierung und Organisation des Gruppenalltags
Vermittlung von Normen, Werten und sozialverträglichem Rollenverhalten
gemeinsame Aktivitäten in der Woche wie Sport in der Turnhalle, Gesellschaftsspiele spielen,
gemeinsames Kochen,
gemeinsame Freizeitaktivitäten (Ausflüge, Apfelernte, Skifahren, Kanufahren, Schwimmen im See,
Wandern, Fahrradfahren, …)
Gruppenabende
Gemeinsame Ferienfreizeiten
Familienarbeit. siehe Arbeit mit den Familien
Erstellen von Hilfeverträgen, Rechte und Pflichten, Zielvereinbarungen
Hilfeplanung gem. § 36 SGB VIII; Stellungnahmen zum Hilfeplan sollen bis 8 Wochen vor dem
Gesprächstermin bei Sachbearbeiter(in) des belegenden Jugendamtes vorliegen.
Wöchentliche Fallbesprechungen zu jedem Kind/Jugendlichen
Kleintierhaltung am Hause.
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Bezugsbetreuung
Jedes Kind, jeder Jugendliche erhält eine(n) Pädagogen/Pädagogin als Bezugsbetreuer(in), welche(r)
als Ansprechpartner(in) für alle persönlichen Belange des einzelnen Kindes zuständig ist und den
Kontakt zu allen beteiligten Personen und Institutionen hält. Die Koordination der
Hilfeplanung/Dokumentation in Zusammenarbeit mit der Gruppenleitung und der Therapeuten liegen in
der Zuständigkeit der Bezugsbetreuer(innen).
Insbesondere soll der /die Bezugsbetreuer(in) für Sorgen und Nöte des Kindes/Jugendlichen da sein
und auch die Anliegen und Wünsche des Kindes/Jugendlichen gegenüber dem Vormund mit vertreten.
Darüber hinaus gibt es eine spezielle Bezugsbetreuerzeit. Das ist z.B. ein gemeinsamer Ausflug
des/der einzelnen Bezugsbetreuer(in) und dem einzelnen Kind/Jugendlichen jeweils einmal zwischen
den Ferien.
Beschwerdemöglichkeiten
Ziel des Beschwerdemanagements ist die Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse der an
einem Konflikt beteiligten Personen.
In jedem Bereich stehen außerdem durch die Kinder und Jugendlichen ausgewählte erwachsene
Vertrauenspersonen (i.d.R. Bezugsbetreuer(in)) aus dem Erwachsenenteam zur Verfügung. Die
Vertrauenspersonen bemühen sich im Prozess um Trennung zwischen Sache und Person.
Individuelle, subjektive Wahrnehmungen der Beteiligten werden ernst genommen. Die
Vertrauenspersonen dokumentieren das Ergebnis.
In schwierigen Fällen zieht die Gruppenleitung über die Einrichtungsleitung das für den betroffenen
jungen Menschen zuständige Jugendamt, ggf. die Heimaufsicht des Landesjugendamtes hinzu.
Die Beschwerdemöglichkeiten werden den Kindern in geeigneter Form (z.B. ein Brief) (siehe Anhang)
zugänglich gemacht. Da die jungen Flüchtlinge evtl. noch über unzureichende Sprachkenntnisse
verfügen, werden bei der Vermittlung der Beschwerdemöglichkeiten bei Bedarf Dolmetscher
hinzugezogen.
Partizipation
Es ist uns wichtig, den Kindern und Jugendlichen die Erfahrung zu vermitteln, sich als einen Teil der
Gemeinschaft wahr zu nehmen und auch die Bedürfnisse der anderen Mitbewohner zu erkennen.
Alle jungen Menschen haben die Möglichkeit, ihre Wünsche aus allen Lebensbereichen an die Erzieher
zu richten. Über einen selbst (mit oder ohne Hilfe eines Dolmetschers) formulierten Antrag kann direkt
Einfluss auf das Erzieherteam bzw. auf die Abläufe in der Gruppe (Freizeitgestaltung, Essensplan,
Ferienziele, Zimmerbelegung, Zimmergestaltung, Besuchskontakte, usw.) genommen werden. Die
Wünsche sollen schriftlich eingereicht werden, am Tag bevor das Erzieherteam stattfindet. Diese
Wünsche werden im Team besprochen und schriftlich beantwortet.
Problemanzeigen oder Gruppenspezifisches werden in der Regel in anderen Foren wie zum Beispiel
im Jugendlichenteam oder über den Beschwerdeprozess geäußert.
Jugendlichenteam
Im regelmäßig stattfindenden Jugendlichenteam werden Anliegen der jungen Menschen besprochen,
dazu gehören unter anderem Terminabsprachen, Aufgabenverteilung und Problemstellungen. Im
Kinderteam wird ein Sprecher gewählt, welcher auch als Ansprechpartner und Mittler zwischen den
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Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen fungiert. Aus dem Jugendlichenteam können Vorschläge z.B.
für Ausflüge kommen, sowie Verbesserungsvorschläge für den Ablauf im Alltag der Wohngruppe.
Die Beschlüsse des Kinderteams werden in Diskussion mit den Erziehern versucht umzusetzen, dabei
gilt die Prämisse der Machbarkeit und der Sinnhaftigkeit im pädagogischen Bereich.
Alltagsstruktur
Die jungen Flüchtlinge werden im Schichtdienstmodell ganztags und über Nacht betreut. Das Haus
bietet jedem Bewohner die Möglichkeit, sich seinen individuellen Rückzugsraum zu gestalten, entweder
im Einzelzimmer oder in einem Doppelzimmer und weiteren Sozialräumen. Es gibt ein gemütliches
Wohnzimmer und eine Küche mit Essbereich. Abgerundet wird das Ganze von der Möglichkeit, sich
bei schönem Wetter auch draußen aufhalten zu können.
Der Alltag wird durch Schule, Freizeit, Haushalt und Beratung strukturiert (Interaktionen im Alltag,
Themen der alltäglichen Besorgungen, aushandeln von Kompromissen mit den jungen Menschen,
Auseinandersetzung in Konfliktsituationen, Anerkennung der Lernerfolge und Aktivitäten der jungen
Menschen, Themen welche der besonderen Lebenssituation geschuldet sind).
Jeder junge Mensch übernimmt entsprechend seines Alters und seiner Fähigkeiten Aufgaben im
Haushalt.
Für jeden jungen Mensch wird eine Alltagsstruktur erarbeitet und geplant, in der er sich mit
professioneller Unterstützung seine eigenen Freiräume nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen
schaffen und gestalten kann.
Tagesablauf Wochentage
6:00
Wecken
6:00 – 6:45
Frühstück,
6:45 – 6:55
Zähne putzen, alle zum Bus,
bis 7:00
Frühstück für diejenigen, die zur 2.Std. Unterricht haben (Wecken um 06:30 Uhr)
8:00
Vormittagsbeschulung für die Kinder/Jugendlichen, die nicht in die Schule gehen
können
11:30 – 13:00
Kochen, Tischdecken usw.
13:15 – 13:45
gemeinsames Mittagessen im Gemeinschaftsraum
14:00 – 15:00
Hausaufgaben- und Zimmerzeit (Ruhe im Haus: keine Musik), Mitarbeiter(innen)
helfen mit.
15:00 – 17:45
Freizeit, Termine, Zwischenmahlzeit
17:45 – 18:00
Abendessen richten, Dienste erledigen, Zimmer in Ordnung bringen
18:00 – 18:30
Abendessen
18:30 – 22:00
Zeit für Gespräche, Klärungen.
Baden /Dusche; Beginn Nachtruhe
Tagesablauf Wochenende
bis 8:30
Ruhe im Haus
9:30 – 10:00
Frühstück
10:00 – 10:15
Übergabebesprechung der Mitarbeiter
ab 10:15 Uhr
geplante Aktionen/Ausflüge
14:30 – 16:00
in dieser Zeit feste Zwischenmahlzeit
17:00 – 18:00
Kochen
18:00 – 18:30
Abendessen
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20:00 – 22:15
Bettgehzeit nach Alter gestaffelt
Zwischen den verbindlichen Terminen gibt es individuelle Freizeit für die Kinder.
Allgemeine feste Termine
Montags
Wocheneinkauf,
Dienstags
Termine, spätester Abgabetermin
für Anliegen an das Mitarbeitendenteam (siehe Partizipation).
Mittwochs
Termine, Erwachsenenteam,
Donnerstags:
Jugendlichenteam in festen Abständen, zur Klärung und Besprechung aller
gruppenspezifischen Anliegen, moderiert durch einen Erwachsenen.
Freitags
Hausputz, Zimmerputz, Turnhalle,
Samstags/Sonntags Ausflüge, gemeinsame Aktionen
Hinzukommen weitere, individuelle Aktivitäten und Dinge: Fußball, Volkstanz, Karate, Arzttermine,
Schulgespräche usw.
Wäsche:
Jeder junge Mensch Kind hat einen Waschtag mit altersentsprechender Unterstützung
durch die Erwachsenen.
Dienste:
Küchendienst mit beschriebenen Aufgaben, Tiere versorgen, Baddienst, Putzdienste am
Freitag im Wechsel und nach Absprache
Der Speiseplan (mit Kinderwünschen und religiösen Besonderheiten) und Küchendienstplan wird an
der Küchentür ausgehängt.
Freizeitpädagogik
Für jedes Kind/Jugendliche werden nach seinen Wünschen, Neigungen und Fähigkeiten
entsprechende Freizeitbeschäftigungen erarbeitet. Zu Beginn finden diese Angebote begleitet statt und
werden dann von den Kindern zunehmend selbständig wahrgenommen. Dabei soll das kulturelle und
sportliche Angebot der Umgebung genutzt werden.
Mindestens einmal monatlich findet eine gemeinsame prozessorientierte Freizeitaktivität statt. Die
Kinder und Jugendlichen sollen dadurch ein Gemeinschaftserleben und den daraus resultierenden
Gruppenstabilität erfahren. Ebenso können hier gemeinsam neue Kompetenzen im neuem
Lebensumfeld Deutschland erlernt und vertieft werden, wie zum Beispiel Verhalten in bestimmten
Settings (zum Beispiel Besuche einer Badeanstalt oder Kino, Verhalten in der Gruppe bei
Fahrradtouren oder Wanderungen…)
Es sollen Ferienfreizeiten an verschiedenen Orten stattfinden. Die Reiseziele sollen im Team und in
der Gruppe gesucht und ausgewählt werden. Die Umsetzung eigener Wünsche muss an die Realitäten
der Gruppe, des Budgets und anderer von außen kommenden Faktoren angepasst werden. Ebenfalls
werden die jungen Menschen im Rahmen von Ferienfreizeiten mit gruppenpädagogischen und
gruppendynamischen Elementen in der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenz unterstützt und
gefördert.
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Die Mitarbeitenden
Das Team besteht überwiegend aus pädagogischen Fachkräften wie Staatlich anerkannten
Erzieher(inne)n, Jugend- und Heimerzieher(inne)n sowie Diplom Sozialpädagog(inn)en (FH), Bachelor
of Arts.
Alle Mitarbeitenden bilden sich jährlich fort.
In Notfällen und bei Engpässen arbeitet die Einrichtungsleitung im Gruppendienst mit.
Schule und Ausbildung
Die schulische Förderung und Weiterentwicklung und die berufliche Integration durch Orientierung und
Ausbildung ist uns besonders wichtig. Wir halten daher engen Kontakt zu den umliegenden Schulen,
bzw. zu verschiedenen Ausbildungsbetrieben und dem Berufsförderungszentrum. Es finden
regelmäßige Rücksprachen mit Lehrern und Ausbildern statt.
Dadurch entschärfen sich auch Konfliktsituationen, da eventuell auftretende Probleme direkt geklärt
und besprochen werden können.
Es kann im Bedarfsfall auch Nachhilfe von außen in Anspruch genommen werden.
Alle Schulformen sind gut erreichbar. Die zu besuchenden Schulen sind während der Inobhutnahme
schon geklärt worden. Dieses können z.B die Löhrschule (Haupt-/Werkrealschule) in Trossingen, die
Berufsschulen in Tuttlingen oder auch das Berufsförderungszentrum in Möhringen sein.
Vor Aufnahme wird geklärt welche Schule/Betrieb besucht werden kann. Es werden im Vorfeld mit der
Schule/dem Betrieb schon alle wichtigen Details besprochen, ebenfalls erhält die Schule/der Betrieb
im Vorfeld alle relevanten Informationen, um sich gut auf das Kind/den Jugendlichen einstellen zu
können. Auch können in dieser Phase schon Besonderheiten der Beschulung/Ausbildung/Praktikum
besprochen und geplant werden.
Kontakt zu den Familien
Wir unterstützen die jungen Flüchtlinge dabei, Kontakt zu ihren Eltern und/oder Verwandten
aufzubauen und zu halten. Hierfür steht die entsprechende Computerausstattung zur Verfügung.
Umgang mit Krisen
Krisenprävention
Die Mitarbeitenden sind in möglichst engem Kontakt und führen mit jedem jungen Mensch regelmäßig
Gespräche, um im Vorfeld krisenhafte Entwicklungen zu erkennen und abzufangen. Oft gelingt es, auf
diesem Weg belasteten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Stressfaktoren zu
verbalisieren, um damit Entlastung zu erreichen.
Alle Mitarbeiter(innen) sollen in Deeskalationsmethoden ausgebildet sein. Hierfür werden externe
Fortbildungsformate genutzt.
Krisenintervention
Krisen sind Situationen, in denen sich Kinder selbst- und/oder fremdgefährdend verhalten und übliche
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pädagogische Methoden nicht mehr greifen. In solchen Fällen wird telefonisch unmittelbar die
Einrichtungsleitung informiert und hinzugezogen. Wenn kein Doppeldienst gewährleistet ist, kann
Unterstützung von Kollegen angefordert werden, um in Krisen adäquat reagieren zu können.
Alle Mitarbeiter(innen) sollen in Deeskalationsmethoden ausgebildet sein.
Hierfür werden externe Fortbildungsformate genutzt. Darüber hinaus wäre die
Kinder- und Jugendpsychiatrie Luisenklinik in Bad Dürrheim in erreichbarer Nähe.
Im Anschluss an eine Krise werden intern folgende Optionen besprochen:
Klärung der Krise (Ursache, Aussprache, Versöhnung,
Wiedergutmachung,…)
Überprüfung und Änderung, bzw. Erstellung eines individuellen
Deeskalationsplanes
Ggfls. Anberaumung ambulanter therapeutischer Termine
Überlegung der Sinnhaftigkeit der teilstationären/stationären
Maßnahme
Kooperationspartner
Wir arbeiten eng mit dem örtlichen Jugendamt, den belegenden Jugendämtern, den Schulen, dem
Berufsförderungszentrum in Möhringen niedergelassenen Ärzten, sowie den nötigen Therapeuten
zusammen.
Ebenfalls findet im Bedarfsfall enger Austausch und Beratung mit Phönix, einem Verein gegen
sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen, statt.
Eine Kinder- und Jugendpsychiatrie (Luisenklinik Bad Dürrheim) ist in erreichbarer Nähe.
Besprechungsstruktur
Unsere Besprechungsstruktur sieht folgendermaßen aus:
Besprechungstitel
Mitarbeiterteam
Fall/Teamsupervision
Rhythmus
Wöchentlich
6-8 wöchentlich
Dauer
2 ½ Stunden
2 Stunden
Teilnehmer
Leitung,
alle Mitarbeitenden
Alle Mitarbeitenden
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Leitungs- und Verantwortungsstruktur
Organigramm
Leitung
Verwaltung
Hausmeister
Fachdienst
Gruppen
dienst
stellvertretende
Leitung
Gruppen
dienst
(Vertretung
Stellvertretende
Leitung)
Gruppen
dienst
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Hauswirtschaft
Gruppen
dienst
Gruppen
dienst
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Rufbereitschaft
Die Rufbereitschaft übernimmt die Einrichtungsleitung. In Abwesenheit wird die Rufbereitschaft an die
stellvertretende Einrichtungsleitung bzw. an weitere Kollegen delegiert.
Stellenbeschreibungen
Für alle Mitarbeitenden der Einrichtung liegen Stellenbeschreibungen vor.
Dokumentation
In der Einrichtung wird das datenbankgestütztes Dokumentationssystem QM-Center der Firma Daarwin
eingesetzt. Die zweifache Datensicherung findet werktäglich statt. Mit diesem System werden im Sinne
von Tagebucheinträgen alle relevanten Geschehnisse der Einrichtung dokumentiert.
gez. Roman Klöcker
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