An den Vorsitzenden der Gemeindevertretung Seeheim-Jugenheim Herrn Torsten Leveringhaus - Gremienbüro Schulstraße 12 64342 Seeheim-Jugenheim 1. August 2016 Sehr geehrter Herr Leveringhaus, die FDP-Fraktion bittet folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung zu setzen und an folgende Ausschüsse zu überweisen: Haupt- und Finanzausschuss, Soziales, Kultur und Sport sowie an den Bauausschuss. Mit freundlichen Grüßen Jochen Vogt FDP-Fraktion Betr.: Smarte Gemeinde Seeheim-Jugenheim – Digitalisierung vorantreiben Antrag der FDP-Fraktion vom 1. August 2016 Beschlussvorschlag: I. Die Gemeindevertretung beschließt, die Digitalisierung der Gemeinde durch Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben. Unter dem Stichwort Smarte Gemeinde Seeheim-Jugenheim soll allen Bürgern und Unternehmen den Zugang zu schnellen Kommunikationsinfrastrukturen ermöglicht, der Standort Seeheim-Jugenheim aufgewertet und der Kommunalverwaltung ermöglicht, Bürgernähe und Effizienz zu steigern. II. Die Gemeindevertretung beauftragt den Gemeindevorstand folgende Maßnahmen umzusetzen: 1. Benennung eines/einer Beauftragten „Verwaltung 4.0“. Die Stelle wird als Stabsstelle beim Bürgermeister eingerichtet. Von dem Stelleninhaber / der Stelleninhaberin wird erwartet, dass er/sie nachgewiesene Kompetenzen im Bereich Digitalisierung, digitale Infrastruktur, Informationstechnologie und Prozessmanagement hat. Die wesentliche Aufgabe des Beauftragten / der Beauftragten ist die detaillierte Ausarbeitung und Umsetzung des Konzeptes Smarte Gemeinde Seeheim-Jugenheim. 2. Umgehende Aufnahme von Gesprächen mit potenziellen Netzwerkanbietern zum möglichst kurzfristigen Ausbau einer flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur. 3. Inhaltliche Ausgestaltung und Planung der Handlungsfelder Verwaltung, Bildung, Wertschöpfung, Mobilität, Gesundheit und Umwelt (siehe Begründung) aus dem Konzept Smarte Gemeinde Seeheim-Jugenheim 4. Eingehende Prüfung, welche Fördermittel für dies Vorhaben in Anspruch genommen werden können. Begründung: Die digitale Infrastruktur einer Gemeinde ist im Standortwettbewerb um Unternehmen, aber auch für die Bürgerinnen und Bürgern mittlerweile ein entscheidendes Kriterium. Gemeinden, die sich frühzeitig dieser Herausforderung stellen, gewinnen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Für „rauchlose“ Industrien, „nomadische“ Arbeitnehmer und zunehmend auch ältere Einwohner sind herausragende, digitale Infrastrukturen hochgradig attraktiv. Seeheim-Jugenheim kann es mit der Erarbeitung und Umsetzung des Konzeptes Smarte Gemeinde Seeheim-Jugenheim gelingen, das Gewerbesteuer Aufkommen signifikant zu erhöhen, das Aufkommen von Einkommenssteuer zu steigern und sich als digitale MusterGemeinde zu positionieren. Grundlage einer erfolgreichen Digitalisierung ist die Schaffung einer geeigneten NetzwerkInfrastruktur. Die von der Bundesregierung postulierten 50Mbit/s sind deutlich unter-ambitioniert. Sie stellen lediglich einen technologisch-pragmatischen Ansatz dar, weil die vorhandene Kupferdraht-Technologie bisher nur eine Aufrüstung bis 50Mbit/s zulässt. Seeheim-Jugenheim wird eine umfassende und damit zukunftssichere Glasfaser-Infrastruktur erhalten. Ziel: Jeder Haushalt und jeder Betrieb in Seeheim-Jugenheim soll an ein Glasfasernetz angeschlossen werden, das mit heutiger Technik bereits 1 Gbit/s ermöglicht. Aufbauend auf dieser Infrastruktur werden weitere Handlungsfelder entwickelt: i. Smarte Verwaltung Deutlicher Ausbau des digitalen Angebots der Gemeinde. Hier werden Angebote zur Bürgerbeteiligung ebenso entstehen wie die digitale Interaktion mit der Gemeinde und ihren Gremien. Die Gemeinde nutzt aktiv soziale Medien zur Interaktion mit den Bürgern. ii. Smarte Bildung Angebote aus dem Bereich Leben, Lernen und auch Spielen. Diese müssen nicht alleine von Seeheim-Jugenheim entwickelt werden. Es gilt, vorhandene Angebote zu bündeln und in der Gemeinde verfügbar zu machen. iii. Smarte Wertschöpfung Die Gemeinde unterstützt Betriebe, z.B. Start-ups, bei der Gründung oder NeuAnsiedlung in Seeheim-Jugenheim mit der Vermittlung von Räumen oder Kontakten zu Betrieben zur gemeinsamen Nutzung von hochpreisigen Infrastrukturen wie Netzwerken, 3D-Drucker und anderen. (Shared Infrastructure) iv. Smarte Mobilität Gerade mit einer alternden Bevölkerung und einigen abgelegenen Gemeindeteilen können digitale Mobilitätskonzepte wie Car-Sharing und Ride-Sharing erreichen, was mit Ruf-Taxen oder gelegentlichen Busverbindungen nur bedingt gelungen war: eigene Fahrzeuge verzichtbar machen. v. Smarte Gesundheit Telemedizin und moderne Sensoren ersparen manchen Weg zum Arzt. Notwendig dafür ist eine verlässliche Breitband-Infrastruktur. vi. Smarte Umwelt LED Lampen spenden nicht nur besonders günstig Licht. Smarte Straßenlaternen dienen als Notrufsäule, öffentlicher WLan Hot Spot oder als Ladestation für elektrisch betriebene Fahrzeuge vom Fahrrad bis zum Auto. Ein Schaubild zur Verdeutlichung: Standortexzellenz, Nachhaltigkeit und operative Führerschaft Smarte Gesundheit Smarte Mobilität Smarte Umwelt Smarte Wertschöpfung Ziele Smarte Verwaltung Smarte Bildung Glasfaserbasiertes Netzwerk für alle Betriebe und Haushalte Handlungsfelder Basis Potentielle Förderprogramme zur Unterstützung der Initiative „Smarte Gemeinde SeeheimJugenheim“ 1. Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland (Link) Direkte Förderung des Netzausbaus. 2. Förderung der Nachhaltigen Stadtentwicklung (RiLiSE) (Link) Förderung eines „Beauftragten“ 3. Unternehmen und Verwaltungen der Zukunft - Mitarbeiterorientierte Personalpolitik als Schlüssel für Innovations-, Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit (Link) Förderung der Veränderung der Verwaltungsorganisation 4. Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) (Link) Förderung z.B. der Fortbildung Mitarbeiter der Gemeinde 5. Förderung der regionalen Entwicklung (Link) Förderung von Infrastruktur zur Ansiedelung von Gewerbe (kein Breitband) 6. Innovationsförderung - Aufbau, Erweiterung und Belebung von Innovationskernen (Link) Förderung von Innovationen, z.B. digitale Innovationen für den Bauhof der Gemeinde 7. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) (2014-2020) (Link) Sehr breit gefächerte Förderungsmöglichkeiten zur Entwicklung der Gemeinde
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