11. August 2016 Mittendrin Von Dietmar Barkusky Die Mücheberger CDU läutet auf ihrer Internetplattform den Bürgermeisterwahlkampf mit den Worten „Unser Kandidat ist die Antwort auf den Stillstand in unserer Stadt. Anpacken für Müncheberg. “ ein. Dies ist bemerkenswert, kommt es doch einem Selbstbekenntnis der CDU zu mangelnder Aktivität und Durchsetzung gleich. Denn in Brandenburg gibt es keine „Präsidialmacht“, so wie es in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ mit Fritz Weppers in der Rolle als der alles entscheidende und managende Bürgermeister zu sein scheint. In Müncheberg beraten und beschließen die gewählten Kommunalvertreter über Prioritäten bei Investitionen, die Förderung von Jugend- und Seniorenarbeit, von Projekten der Vereine und vieles mehr. Gegenwärtig ist die CDU die stärkste Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Sie entscheidet mit. Nun muss die CDU sich die Frage gefallen lassen, wie eine starke Fraktion wie ihre unter einer Bürgermeisterin der Linken Stillstand in dieser Stadt erdulden konnten, wenn sie dieses Dilemma konstatiert. Wer aufmerksam auf die Entwicklung unserer Stadt in den vergangenen Jahren zurückblickt, dem wird es nicht schwer fallen zu berichten, was sich zum Positiven verändert hat. Wer gerne fotografiert, wie es so mancher tut, kann dies sogar mit Bildern belegen. Bilder geben jedoch nicht Auskunft darüber, welche Beharrlichkeit und Konsequenz, welches Geschick die Bürgermeisterin in Gesprächen auf ministerialer, kreislicher und gemeindlicher Ebene aufbringen musste, um Vorhaben durchzusetzen und die Finanzierung über Fördermittel des Landes sowie aus dem Stadthaushalt zu sichern. Das blieb selbst CDU-Abgeordneten nicht verborgen. Zu nennen sind beispielhaft im Ortsteil Müncheberg die Ernst-Thälmann-Straße und der Fahrradweg vom ZALF zum Bahnübergang und in Obersdorf der Bahnhofsvorplatz. Sicher sind auch Kritiken angebracht. Und es bleiben viele Wünsche und Ziele unerfüllt, was nicht zuletzt aber der unzureichenden kommunalen Finanzausstattung der Kommunen geschuldet ist. Der Landkreis Märkisch Oderland hat gerade aus diesem Grund ein Förderprogramm für finanzschwache Gemeinden aufgelegt. Die Bundesregierung hat es in der Hand, Steuergerechtigkeit durchzusetzen, die Gemeinden finanziell besser zu stellen, um sie handlungsfähig zu machen, damit Kommunalpolitik wirklich erlebt werden kann. Sie tut es nicht. Herr Finanzminister Schäuble (CDU) freut sich über sprudelnde Steuereinnahmen, beharrt auf die „schwarze Null“ und Sparen um jeden Preis. Man mag auf die mit diesem Beitrag vorgebrachte Kritik erwidern, Politik müsse Spaß machen, etwas Provokation gehört dazu und auch Informationen so zu verkaufen, dass sie dem politischen Gegner möglichst schaden. Da kommen Pressemeldungen (MOZ am 27.07.2016 ) über die abschlägige Entscheidung der „Stadt“ bezüglich einer finanziellen Bezuschussung zum Erhalt des vom Heimattiergartenverein oder einem neuen Betreiber geführten Heimattiergartens oder die Schließung des Jugendclubs in der Breitscheid-Straße in Müncheberg nur recht. Aufmerksame Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt wissen, dass die CDU auch andere in der Öffentlichkeit Emotionen geweckte Entscheidungen mitgetragen hat, und das aus verständlichen Gründen, die nun aber, in Zeiten des Wahlkampfes, nicht erwähnt werden. Schließlich ist Wahlkampf. Dies veranlasste Herrn Roland Winkler, einen engagierten Müncheberger Bürger, sich an die Märkische Oderzeitung zu wenden, um einer solchen Politik etwas entgegen zu setzen, denn eigentlich sollten allein die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Müncheberg das Handeln der politisch Verantwortlichen bestimmen, nicht das politische Kalkül einer Partei (MOZ am 11.08.2016).
© Copyright 2024 ExpyDoc