Übung 9: Projektmanagement - IAS

Universität Stuttgart
Institut für Automatisierungstechnik und
Softwaresysteme
Prof. Dr.-Ing. M. Weyrich
Übungen Softwaretechnik I
Übung 9: Projektmanagement
Aufwandsschätzung nach COCOMO und COCOMO II (1)
COCOMO
-
Von Barry W. Boehm 1981 entwickelte Methode zur Bestimmung der Kosten
-
Kosten werden hier abhängig von Art und Umfang der Schnittstellen berechnet
-
Am Anfang muss die Anzahl der Quellzeilen bekannt sein (in KLOC, d.h. Kilo Lines Of
Code)
-
Anzahl der Quellzeilen muss geschätzt werden
Formeln für COCOMO - Schätzverfahren
-
Software ohne Schnittstelle zu vorhandenem System
PM = 2,4 x (KLOC)1,05
-
Software mit wenig Schnittstellen zu vorhandenen Systemen
PM = 3,0 x (KLOC)1,12
-
Software, die sich in vorhandene Systeme einpassen muss
PM = 3,6 x (KLOC)1,20
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2
Aufwandsschätzung nach COCOMO und COCOMO II (2)
COCOMO II
-
Aufbauend auf dem COCOMO-Verfahren
-
Bezieht Eigenschaften moderner Entwicklungsprozesse und Einflüsse auf
Softwareprojekte mit in die Abschätzung ein
Æ Änderung der Anforderungen
Æ Entwicklerteams
Æ Wiederverwendung
Æ Automatisierte Code-Transformation
-
Liefert für moderne Softwareprojekte bessere Abschätzung
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Aufwandsschätzung nach COCOMO und COCOMO II (3)
Formeln für COCOMO II - Schätzverfahren
Effektive Softwaregröße in KLOC:
Size
= (1 + A / 100) * (Codeneu + Codeäquivalent)
Codeäquivalent
= Codeanzupassen * (1 – (B / 100)) * C
A
Größenänderung durch Änderung der Anforderungen [%]
B
Anteil von automatisiert transformierbarem Code [%]
C
Faktor zur Berücksichtigung von Projektteam, Wiederverwendung
und den dazu nötigen Anpassungen
Aufwand für durchschnittliches Projekt nach dem „Early Design Model“:
Aufwand
= 2,94 * Size1,15 + AufwandAuto
AufwandAuto
= (Codeanzupassen * (B / 100)) / D
D
Produktivität der automatisierten Code-Transformation [KLOC / PM]
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Netzplan nach Vorgangspfeiltechnik
(Critical Path Method)
Vorgang:
Vorgang
– abgeschlossene und identifizierbare
Aktivität
Dauer
– Kann innerhalb einer angemessenen
Zeitdauer durchgeführt werden
Scheinvorgang
Ereignisse (Meilensteine):
– Kennzeichnet den Beginn und das
Ende eines Vorgangs, einer Phase
und eines Projektes
Ereignis
Mi
– Dient der Projektüberwachung
– Beim Erreichen eines Meilensteines
müssen vorher festgelegte
Produkte (z.B. Quellcode,
Dokumentation) fertig gestellt sein.
Spätester
Zeitpunkt
Frühester
Zeitpunkt
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Netzplan nach Vorgangspfeiltechnik
(Critical Path Method)
Kritischer Pfad:
– Weg durch den Netzplan, ohne dass für
einzelnen Vorgänge Zeitreserven vorhanden
sind.
– Verzögerungen entlang dieses Weges führen
automatisch zu einer Verzögerung des
Endtermins.
M1
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M2
Kritischer Pfad
M3
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Netzplan nach Vorgangsknotentechnik
(Metra Potential Method)
– Vorgänge werden als rechteckige
Konten
Vorgangsnummer
Vorgangsbezeichnung
– Pfeile zeigen die Ablaufbeziehung
auf
– Vorwärtsterminierung:
FAZ
x SAZ = SEZ - Dauer
A
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FEZ:
FAZ:
SAZ:
SEZ:
Frühester Endzeitpunkt
Frühester Anfangszeitpunkt
Spätester Anfangszeitpunkt
Spätester Endzeitpunkt
B
Entwurf
0
SEZ
SAZ
x
x
x
x
– Rückwärtsterminierung
2w
FEZ
Legende:
x FEZ = FAZ + Dauer
0
Dauer
Implementierung
2w
2w
2w
2w
3w
5w
5w
7