Audi Digital Illustrated

Mit einer auf 500 Exemplare limitierten Serie krönt Ducati die Panigale-Baureihe:
Über 200 PS treffen in der 1199 Superleggera auf nur 155 Kilogramm. Konsequent innovations­
freu­dig ­schufen die Leichtbaukünstler aus Bologna die schnellste Ducati mit Straßenzulassung.
Text
Michael Harnischfeger
Fotos
DUCATI
Manfred Jarisch
↓
Entblättert:
Unter der eng anliegenden CFK-Verkleidung findet
sich komprimierte Highend-Technologie.
DAS
SCHALEN–
TIER
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Dialoge Technologie
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300 Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern der Erde
reisten im Oktober 2013 nach Bo­logna. Mit erhöhter
Herzschlagfrequenz setzten sie sich am Flughafen ins
Taxi, ließen sich die wenigen Kilo­meter zur Via Antonio
Cavalieri Ducati 3 fahren – und staunten. Denn noch vor
der Welt­premiere auf der Mailänder Motorradmesse war
es dieser Gruppe von besonderen Zweiradfans vergönnt,
ein wahres Supermodel auf zwei Rädern zu treffen.
Mit Hilfe seiner Händler war das Ducati-Ma­
na­gement im Vorfeld an seine weltweit besten und
treuesten Kunden herangetreten und hatte sie auf einer
geschützten Website mit noch recht vagen Andeu­tun­
gen neugierig gemacht. Und so manchen von ihnen ver­
mutlich auch schlaflos. Von Magnesium, Titan, Carbon
war in Teaservideos die Rede, ja sogar vom exotischen
Wolfram, das bekannt ist als Schwermetall mit hoher
Dichte und dem höchsten Schmelzpunkt aller reinen
Metalle überhaupt.
Und so waren die potenziellen Interes­sen­
ten an diesem Oktobertag in Bologna denn auch äußerst gespannt auf die erste Begegnung mit der 1199
Superleggera, auf den ersten haptischen Kontakt mit
den filigranen Bauteilen dieser manifestierten Schön­
heit der Technik. Und natürlich auch auf die Beant­wor­
tung der Frage, ob diese feinsinnige Skulptur aus dem
Grenzbereich des technisch Machbaren den Preis eines
ernsthaften Sportwagens wert ist. Schließlich stellt
Ducati seinen Fans hier rund 65.000 Euro in Rechnung.
Dialoge Technologie
Die meisten der angereisten Fans, die in
ihrer eigenen Garage mehr als nur eine Ducati zählen,
antworteten unverzüglich mit einem entschlossenen
„ja“. Ein Großteil der 500 Exemplare der Superleggera,
die von Anfang 2014 an in der für Ducati typischen Hand­
­arbeit entstehen werden, war daher zur Messe­premiere
im November schon verkauft. Heute sind längst alle
500 Verträge unterschrieben.
Ein paar hundert weitere Kontrakte hätten
besiegelt werden können, heißt es bei Ducati. Doch die
Spielregeln wurden trotz der verlockend großen Nach­
frage nicht modifiziert: „First come, first serve“ – die
Exklusivität des schlanken Supermodels bleibt fest ge­
gossen in die Zahl 500. Dafür gibt es ein Feuerwerk aus
Technologie, Materialauswahl und Ästhetik, das immer
neue Facetten offenbart, je intensiver man sich diesem
Motorrad zuwendet.
Als Ducati die 1199 Panigale R präsentierte,
antwortete CEO Claudio Domenicali auf die Frage, was
jetzt noch kommen könne, mit lächelndem Augen­
zwinkern: „Wir haben noch Ideen, warten Sie ab.“ Dabei
ist die Panigale R bereits ein explosiver Traum mit gerade mal 165 Kilogramm Trockengewicht bei 143 kW
(195 PS) und einer Spitzengeschwindigkeit weit jenseits der 300 km/h-Grenze, ab der der digitale Tacho
aufgrund eines Gentlemen’s Agreement mit anderen
Herstellern nur noch blinkende Striche zeigt.
Rennsport-Technologie für die Straße:
Die Superleggera ist sogar leichter als das Werks-Superbike.
↓
↓
1Zahlenspiel: 200 mm
breiter Hinterreifen für gut 200 PS.
2Angepasst: Aerodynamischer
gestaltete Verkleidung.
3Single-Spaß: Ein Mitfahrer ist nicht
vorgesehen.
1
↓
4Farbenlehre: Was golden glänzt,
besteht aus Magnesium.
5 Wie im Rennsport: Kette mit
520er-Teilung und Ergal-Kettenräder.
6 Ganz kurz: Der Auspuff
endet an der Fußraste.
Marco Sairu
und sein Team pushten den Zweizylinder
über die 200 PS-Marke.
4
Marco Sairu, Engine Project Manager, sieht in
den Kolben das technische Highlight des Superleggera-Antriebs. Erstmals arbeiten in einem
Straßen-Bike mit ­Viertaktmotor Kolben mit nur
zwei Ringen. „Der Verzicht auf den weiteren
Ölabstreifring erlaubt eine kürzere Bauweise des
Kolbenhemdes mit einer angepassten Struktur
des gesam­ten Kolbens. So sinkt das Gewicht von
600 auf 500 Gramm, was wiederum den Ein­satz ­leichterer Kolbenbolzen ermöglicht“, sagt
Sairu. Eine erhöhte Kompression und eine Neugestaltung des Kolbendachs für eine optimierte
Form des Brennraums sorgen darüber hinaus für
eine bessere Leistungsabgabe.
2
3
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Domenicali und seine Ingenieure hielten
Wort. Marco Sairu, Project Manager Motors, und sein
Kollege Cristian Gasparri, der als Vehicle Project Man­a­
ger Sportsbike das Projekt Superleggera vorantrieb,
berichten, dass die Superleggera schon in ihren Köpfen
verankert war, als die Arbeiten an der neuen PanigaleReihe begannen. 2011 auf den Markt gekommen, hatte
sie den Superbike-Bau durch ein neues Maß an Leicht­
bau­raf­finesse und funktionaler Integration weltweit
revolutioniert, was ihr neuartiger Monocoque-Haupt­
rahmen oder die kurzen Stummel der Auspuffanlage
beispielhaft illustrieren.
Als die Entwicklung der 1199 Panigale R
abgeschlossen war, konnte das Projekt mit dem kryptischen Namen RSM angegangen werden. RSM stand
intern für Racing Special Magnesium und bedeutet
nichts anderes, als durch den Einsatz von Materialien,
die in der World Super­bike & MotoGP Verwendung finden, und entsprechender Technologie noch ein paar Um­
drehungen mehr an der Leichtbauschraube zu drehen.
Ein Schritt bestand im vermehrten Einsatz
kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe, kurz CFK*.
Bei der 1199 Panigale R bestehen bereits Schwingen-,
Kupp­­­lungsdeckel- und Fersenschutz, die Abdeckung
von Zündschloss und Stoßdämpfer sowie die Kotflügel
aus diesem Hightech-Werkstoff. Bei der Superleggera
findet CFK noch viel großflächiger und zudem strukturell An­wendung. Auch Magnesium und Titan kommen in erhöhtem Maße zum Einsatz. Und die 2,7 Kilo­
gramm schwere Batterie der Serie wich einer kleinen
Lithium-Ionen-Batterie, die nur 700 Gramm auf die
Waage bringt.
Auch vermeintlich Nebensächliches blieb
nicht unangetastet, von den geschmiedeten Fußrasten
bis zum Verschluss des Motorkühlers. Der sollte, wie
Cristian Gasparri berichtet, ursprünglich aus der Serie
übernommen werden. Doch dann fertigte man ihn aus
Aluminium. Wieder sechs Gramm gespart!
Ähnlich konsequent gingen die Motoren­
bauer ans Werk. So finden sich im Superquadro-Zwei­
zylinder nicht nur Einlassventile aus Titan, sondern auch
Auslassventile aus diesem ebenso leichten wie widerstandsfähigen Material. Die Kurbelwelle des L-Twin
wiederum bezieht einen Großteil ihrer Schwungmasse
aus Wolfram-Einsätzen. Die Motorenentwickler um
Marco Sairu nutzten die hohe Dichte dieses Metalls, um
– bei verminderter Gesamtmasse der Welle – durch optimale Platzierung der Wolfram-Einsätze einen perfekten Massenausgleich zu erzeugen. Ebenso zur Ge­
wichts- und Reibungs­re­duk­tion tragen Kolben mit nur
zwei Kolbenringen bei. Pro Kolben spart das knapp 17
Prozent an Gewicht, was im Paket mit anderen Maß­nah­
men eine Anhebung der Maximal­drehzahl von 12.000
(Panigale R) auf 12.300 1/min erlaubt. Im Verein mit
der von 12,5 auf 13,3 erhöhten Verdichtung ergibt sich
nicht nur ein freieres Hoch­dre­hen mit noch feinnervigeren Reaktionen auf Gasbe­fehle, sondern auch eine
von 143 auf über 149 kW (über 200 PS) gestiegene
Höchstleistung.
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Dialoge Technologie
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Dialoge Technologie
* siehe Glossar, S. 100 –101
Sportliches Design und höchste Präzision:
Die Leichtmetallräder der Superleggera kommen vom Rennsport-Ausrüster Marchesini.
↓
Leichtathlet: Geschmiedetes
Neun-Speichen-Magnesium-Rad.
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Dialoge Technologie
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Dialoge Technologie
Rendezvous mit dem Supermodel:
Die Ducati 1199 Superleggera im Detail.
↓
4
Konsequent gedachte und meisterlich ausgeführte technische Lösungen finden sich überall an der 1199
Superleggera. Viele Bauteile haben
Handschmeichler-Qualität, alle
stehen beispielhaft für die Schönheit
filigraner Technik und unterstrei­
chen die Maxime von ­Ducati: „Authen­
tic Italian Performance“.
1
Monocoque-Hauptrahmen
Für die 1199 Superleggera fertigt
Ducati das Monocoque aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung.
­Gewicht gegenüber dem AluminiumBauteil der 1199 Panigale R um
1,1 Kilogramm.
2
Räder
Marchesini, Erstausrüster vieler
Rennsport-Teams, gießt und fräst für
die Superleggera Leichtmetallräder aus Magnesium im Format
3,50 x 17 vorn und 6,00 x 17 hinten.
Montiert sind Reifen der Größe
120/70-ZR 17 und 200/55-ZR 17.
Beide Räder ­wiegen zusammen
nur 5,6 Kilogramm – ein Kilogramm
weniger als die Räder der 1199
Panigale R.
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Befestigungen
Zahlreiche Schrauben und Verschlüsse an Verkleidung und Motor
sind aus Titan gefertigt.
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Hauptverkleidung und Anbauteile
Nicht nur die Hauptverkleidung,
auch andere Anbauteile wie der Träger der Sitzbank und kleinere Ver­
kleidungsteile bestehen aus ultraleichtem und hochbelastbarem CFK.
Gewichtsersparnis: 1,0 Kilogramm.
Lackiert ist die 1199 Superleggera
im exklusiven Farbton Ducati Corse
Rot.
Kette
Statt einer Kette mit 525er-Teilung
setzt die Superleggera für eine
reibungsoptimierte Kraftübertragung eine Kette mit der im Renn­
sport üblichen 520er-Teilung samt
entsprechenden Kettenrädern aus
­Ergal-Duraluminium vorne und hinten ein. Das spart 0,8 Kilogramm.
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3
Vorderradbremse
Als erstes Straßenmotorrad setzt
die Superleggera ein Brembo-Vorderradbremssystem neuer Generation
ein. Hier kann der Fahrer nicht nur
den Hebelweg anpassen, sondern
durch das Verstellen des wirksamen
Kolbendurchmessers auch das Ansprechverhalten der Bremse seinen
Wünschen gemäß modulieren.
↓
Weltpremiere:
Als erstes Straßenmotorrad
weltweit nutzt die Superleggera ein
Federbein mit Titan-Feder.
Vorderradgabel
Die Upside-Down-Gabel FL916 von
Öhlins zeigt Highend-Features:
belastungsoptimierte Außenrohre,
Titan-Nitrit-behandelte Innenrohre und voll geschmiedete Unterseiten – Technologie aus dem
Rennsport für 1,1 Kilogramm Ge­
wichts­ersparnis. Zugstufe und
Druckstufe sind einstellbar.
Weniger ist schwer:
Am Anfang der
­Superleggera stand
die Frage: Wo lässt
sich mit vertret­barem Aufwand
Gewicht sparen? Die
Entwickler analy­
sierten jedes Bauteil
bis ins kleinste
Detail.
Ducati 1199 Superleggera:
Ausloten des Möglichen für ultimative Performance.
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Federbein
Auch das Öhlins-Federbein TTX36
bringt Rennsport-Technologie auf die
Straße: Erstmals kommt hier eine
Feder aus Titan zum Einsatz. Sie wiegt
300 Gramm weniger als eine aus
Stahl. Zugstufe und Druckstufe sind
einstellbar.
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Gabelbrücke
Die Limitierungsnummer des
Motorrades wird in die obere Gabelbrücke eingraviert.
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Zylinderkopf
Wie bei Ducati üblich, werden die
Ventile mit einer desmodromischen
Steuerung* präzise geöffnet und
geschlossen – Garant für höchste Leistung bei niedrigem Verbrauch und
sauberen Abgasen. Die Maximal­
drehzahl wurde gegenüber der 1199
Panigale R von 12.000 auf 12.300
Umdrehungen pro Minute angehoben.
14
Kurbelwelle
Die Kurbelwelle besteht aus geschmiedetem Stahl und wird mit
Wolfram-Einsätzen feingewuchtet. Dadurch lassen sich die zur
Optimierung des Rundlaufs nötigen
Massen so perfekt anordnen,
dass die Gesamtmasse der Kurbelwelle geringer ausfallen kann.
In Zahlen: Die konventionell aufgebaute Kur­belwelle der 1199
Panigale R wiegt 4.800 Gramm, die
der Superleggera nur 4.400 Gramm –
eine höchst wirksame Verminderung der rotierenden Massen und
en pas­sant auch ein besserer Wert
als bei den Ducati-Superbikes.
Deren Kur­belwellen müssen laut
Reglement seriennah sein und wiegen daher 4.700 Gramm.
↓
Vom Kühlerverschluss (minus sechs Gramm) über Schrauben und Kleinteile
aus Leichtbaumaterialien bis hin zur Auspuffanlage aus Titan (minus
2,5 Kilogramm): Die Gewichtsreduzierung gegenüber der ohnehin schon
bemerkenswert leicht geratenen 1199 Panigale war nur durch viele ­
Pleuel
Aus Titan bestehen auch die Pleuel,
die die Kolben mit der Kurbelwelle
verbinden. Leichtbau bedeutet hier
geringe rotierende und oszillierende
Massen, schnelles Hochdrehen,
­fulminante Kraftent­faltung.
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Einzelmaßnahmen möglich. Und diese 155 statt 165 Kilogramm sind
nicht die ganze Wahrheit: Das Trockengewicht wird ohne Batterie
ermittelt. Durch die leichte Lithium-Ionen-Batterie ist die Superleggera
fahrfertig sogar zwölf Kilogramm leichter als die 1199 Panigale R.
Technische Daten
Ducati 1199 Superleggera
Hersteller:
Ducati Motor Holding S.p.A.
Klasse:
Superbike
1
Motordaten:
Flüssigkeitsgekühlter ZweizylinderViertakt-90°-Motor. Vier Ventile
pro Zylinder, elektronische Einspritzung, geregelter Katalysator
2
3
Dialoge Technologie
Leistung:
über 149 kW (über 200 PS)
bei 11.500 1/min
Hinterer Hilfsrahmen
Auch der hintere Hilfsrahmen ist
bei der Superleggera aus CFK gefertigt statt aus Aluminium wie bei
der 1199 Panigale R. Das bedeutet:
nur 900 Gramm gegenüber 2,1
Kilogramm.
Drehmoment:
134 Nm bei 10.200 1/min
Getriebe:
Sechsgang
2
Antrieb:
Kette
5
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Kupplung
Die feingetunte Kupplung verfügt
über verstärkte Federn aus dem
Rennsport. Die Bedienkräfte steigen
dadurch ein wenig, doch sichere
Funktion auch bei ausgedehnten Einsätzen auf der Rennstrecke ist
­garantiert.
Bremsen:
zwei Scheiben vorn,
eine Scheibe hinten, ABS
1
8
Radstand:
1.437 mm
2
Trockengewicht:
155 kg
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Auspuffsystem
Die kurz bauende Auspuffanlage samt
Krümmern ist komplett aus Titan
gefertigt. Die straßenzugelassene
Anlage wiegt insgesamt nur 6,2
Kilogramm und damit 2,5 Kilogramm
weniger als das System der 1199
Panigale R.
Höchstgeschwindigkeit:
> 270 km/h
10
17
9
6
7
Kolben
Erstmals kommen in einem StraßenBike mit Viertaktmotor Kolben mit
nur zwei Kolbenringen zum Einsatz.
Gegenüber den üblichen drei Ringen
wird so die Reibung deutlich re­du­
ziert. Zudem können Kolbenwände
und Kolbenbolzen dünner aus­fallen, das Gewicht sinkt von 600 auf
500 Gramm – nicht unerheblich
bei mehr als 12.000 Umdrehungen
pro Minute.
* siehe Glossar, S. 100 –101
2
2
15
11
10
16
4
4
17
14
13
12
96
Hubraum:
1.198 cm³
2
16
12
i
Produktionszeitraum:
ab Anfang 2014
11
Ventile
Schon die Panigale 1199 R verfügt
über Einlassventile aus Titan. Die
Superleggera nutzt diesen leichten
Werkstoff auch für die Auslass­
ventile. Pro Ventil bedeutet das 24
Gramm weniger Gewicht.
↓
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Dialoge Technologie
Elektronische
Fahrhilfen assistieren
auf der Straße und
auf dem Raceway:
Neben ABS, Traktionsund Motorbrems­­
kontrolle verfügt die
Super­leggera auch
über eine neu­artige
Wheelie-Kontrolle.
Diese Systeme lassen
sich nach individuellen Vorlieben kali­­­­­­­­­
brieren.
Ducati 1199 Superleggera:
Ein Juwel, zu schade für die Sammlergarage.
↓
Nutzen die Kunden das serienmäßig mitgelieferte Renn-Kit, steigt die Mo­
torleistung durch die weniger stark dämp­
fende Auspuffanlage von Akropovič noch
einmal um fünf PS. Zugleich sinkt das Ge­
wicht der Su­perleggera um weitere 2,5 Ki­
logramm – unter anderem durch gefräste
Abdec­kun­gen für die Spiegelaussparungen
und Kits zur Entfernung von Kenn­zeichen­
halterung und Seitenständer. Ebenfalls Be­
standteil des Renn-Kits sind Aufbock­stän­
der für vorn und hinten sowie die höher
gezogene Racing­-­Scheibe der Verkleidung.
Sehr viel Aufwand, sehr viel Hin­
wendung auch zum kleinsten Detail. Doch
wie viele der Superleggera werden ihren
Ehrenplatz im Wohnzimmer oder in der
Sam­mlergarage überhaupt jemals verlassen? Gasparri lacht: „Mehr als wir gedacht
haben. Viele unserer Käufer betonen, dass
sie ihre Superleggera fahren wollen. Auch
und gerade auf der Rennstrecke.“ Dort können sie dann, unterstützt von der justierbaren Ducati Wheelie Control, der achtstufig justierbaren Traktionskontrolle und dem
Ducati Quick Shift für Gangwechsel mit Voll­
gas ohne Kupplungseinsatz fahren wie die
Profis der Superbike-Serie. Und in der Box
erlaubt das Schräglage- und GPS-fähige
DDA+-Datenmesssystem eine genaue Ana­
lyse des Fahrstils. Die ersten 1199 Super­
leggera sollen im Frühjahr 2014 ausgeliefert werden. Ein wenig Zeit zur Vor­freude
bleibt also.
↓
1 Keine Wahl: Jede Superleggera
trägt Corse Rot.
2 Versteckte Innovation: MonocoqueHauptrahmen.
3Exklusiv: Gabelbrücke mit
Seriennummer.
Cristian Gasparri
und seine Kollegen beschäftigte die
Superleggera-Idee schon vor Jahren.
1
2
10
Für Cristian Gasparri, Vehicle Project Manager
­Sportsbike, ist der Monocoque-Hauptrahmen
das persönliche Highlight der 1199 Superleggera.
Die Verwendung einer besonders steifen, dabei
leichten und schwingungsabsorbierenden Aluminium-Magnesium-Legierung reduziert das Gewicht
gegenüber dem Aluminium-Bauteil der 1199
Panigale R um 1,1 Kilogramm. „Dabei bedeutet
schon das Aluminium-Monocoque der SerienPanigale gegenüber unserer klassischen Gitterrahmenkonstruktion eine Einsparung von fünf
Kilogramm – das ist ein echter ­Meilensein“, sagt
Gasparri.
3
Kilogramm Gewichtser­sparnis sind bei einer
nur 165 Kilogramm ­
schweren Aus­gangsbasis
ein technisches
Bravourstück. Im Paket
mit der gestiegenen Motor­
leistung erreicht die
Superleggera dadurch ein
Leistungsgewicht von
0,77 kg/PS.
Scannen Sie den QR-Code und erleben Sie die
Schönheit der Technik einer Ducati 1199 Superleggera!
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