Prof. Dr. Sven Jennessen, Institut für Sonderpädagogik Stefanie Hurth, Institut für Sonderpädagogik Prof. Dr. Anja Wildemann, Arbeitsbereich Grundschulpädagogik Ein Projekt im Rahmen von MoSAiK: Modulare Schulpraxiseinbindung als Ausgangspunkt zur individuellen Kompetenzentwicklung Inklusionsorientierte ForschungsWerkstätten (IFW) Bildungspolitischer Hintergrund Grundidee der IFW Im Zuge der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention und weiterer einschneidender Weiterentwicklungen des deutschen Bildungssystems (vgl. u. a. KMK 1994, 2011) haben in den vergangenen Jahren auch die Aufgabenbereiche aller Lehrkräfte eine Veränderung bzw. Ausdifferenzierung erfahren. Dies bedeutet zwangsweise eine Weiterentwicklung der beruflichen Kompetenz aller dort agierenden Akteur_innen, denn Veränderungen in der Schullandschaft sind stets eng an die „Entwicklung der beruflichen Kompetenzen von Lehrkräften“ gebunden (Terhart 2010, 237). Eine weiterentwickelte Lehrkräftebildung, die „inklusionspädagogische Basiskompetenzen, die übergreifend für alle Lehrkräfte vonnöten sind“ (Seitz/Scheidt 2011, 158), zu vermitteln vermag, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einem inklusiven Schulsystem. Im Kontext all dieser Veränderungen gilt multiprofessionelle Kooperation von Lehrkräften als zentrale „Gelingensbedingung inklusiver Schulen“ (HRK 2015,3, vgl. auch Baum et al. 2012). Die IFW bieten Studierenden für das Lehramt an Grund- und Förderschulen eine Möglichkeit, sich GEMEINSAM auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten, in einem vorstrukturierten Rahmen ihre Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten zu erweitern und somit frühzeitig wichtige Kompetenzen für ihre spätere Arbeit im gemeinsamen Unterricht zu erwerben. Hierdurch wird Studierenden in der ersten Ausbildungsphase ein forschender Zugang zum Themenbereich inklusiver Bildung und Einblicke in unterrichtliche und schulische Entwicklungsprozesse eröffnet. Hochschuldidaktisches Konzept Lehramtsstudierende der Grundschul- und der Sonderpädagogik entwickeln in heterogenen Kleingruppen gemeinsam eine Forschungsfrage aus dem Kontext der inklusiven Schulentwicklung und untersuchen diese im Laufe eines Jahres mittels empirischer Methoden im Feld Schule. Unterstützt werden sie durch begleitende inhaltsspezifische und methodische Angebote in den Seminaren 4.2 und 4.3 (aus dem Angebot im Masterstudium des Lehramtes für die Förderschule) und Einzelfallberatungen. Mögliche Fragestellungen: - Umsetzung fachdidaktischer Konzepte in heterogenen Klassen - Gelingensbedingungen multiprofessioneller Kooperation - Konzepte zur Elternarbeit in Schwerpunktschulen - Möglichkeiten der unterrichtlichen Einbindung von SuS mit starken Verhaltensauffälligkeiten in der Grundschule Foto: Colourbox.de Ablauf der IFW Gemeinsamer Weg für Ba-Studierende der Grundschulpädagogik im Rahmen des freien Workloads und für Ma-Studierende des Lehramtes Förderschule • Besuch des Seminars 4.2 „Forschungswerkstatt I“ • Bildung von heterogenen Studierendengruppen • Erarbeitung der Forschungsfrage • Inhaltliche und methodische Einarbeitung 1. Semester Kontakt Stefanie Hurth Wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Landau Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für pädagogische und soziale Rehabilitation Xylanderstraße 1 76829 Landau E-Mail: [email protected] • Besuch des Seminars 4.3 „Forschungswerkstatt II“ • Bearbeitung der Forschungsfrage mittels empirischer Methoden im Feld Schule • Gemeinsame Erstellung eines Abschlussberichtes • Gemeinsame Erstellung eines wissenschaftlichen Posters 6 LP Abschluss 2. Semester Literatur Baum, Elisabeth; Idel, Till-Sebastian.; Ullrich, Heiner (Hrsg. 2012): Kollegialität und Kooperation in der Schule. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften Hochschulrektorenkonferenz (HRK 2015): Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt. Gemeinsame Empfehlung von Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz. http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2015/2015_03_12-Schule-der-Vielfalt.pdf, Stand: 18.04.2016 Kultusministerkonferenz (KMK 2011): Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011). Online: http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2011/2011_10_20-Inklusive-Bildung.pdf Stand: 18.04.2016 Kultusministerkonferenz (KMK 2011): Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011). Online: http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2011/2011_10_20-Inklusive-Bildung.pdf Stand: 18.04.2016 Seitz, Simone, Scheidt, Katja (2011): Professionalisierung von Lehrkräften für inklusiven Unterricht. In: Lütje-Klose, Birgit; Langer, Marie-Therese, Serke, Björn, Urban, Melanie (Hrsg.): Inklusion in Bildungsinstitutionen. Eine Herausforderung an die Heil- und Sonderpädagogik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Verlag, 157 – 163 Terhart, Ewald (2010): Schulentwicklung und Lehrerkompetenzen. In: Bohl, Thorsten; Helsper, Werner; Holtappels, Heinz Günter; Schelle, Carla (Hrsg.): Handbuch Schulentwicklung. Theorie - Forschungsbefunde - Entwicklungsprozesse - Methodenrepertoire. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 237-241 Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA1605 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor_innen.
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