Stimmen zum Spiel Markus Schwabl, VfR-Kapitän: „Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften wenig Chancen hatten. Am Ende hat der größere Wille das Spiel entschieden. Nach dem Ausgleich war eine gesunde Portion Optimismus nötig, um noch an den Sieg zu glauben.“ Matthias Morys, VfR-Angreifer: „Am Ende hat sich die Qualität durchgesetzt. Es ist sehr wichtig, gleich im ersten Spiel die drei Punkte zu holen.“ Kevin Pezzoni, SV-Mittelfeldspieler: „Die haben dreimal aufs Tor geschossen, zweimal war er drin. Wir waren trotzdem die bessere Mannschaft.“ Rico Preißinger, VfR-Mittelfeldspieler: „Das war ein überragender Start. Dass wir in der letzten Minute noch das 2:1 machen, spricht für die Mannschaft und deren Teamgeist.“ Jörg Mangold, VfR-Aufsichtsrat: „Das war eine tolle Mannschaftsleistung, und Rico Preißinger hat in seinem ersten Drittligaspiel überragend gespielt. So dürfen wir auf eine gute Saison hoffen.“ Strahlende Gesichter am ersten Spieltag: Mika Ojala (rechts) feiert seinen Treffer zum entscheidenden 2:1. Matthias Morys (Mitte), der zuvor das 1:0 erzielte, und Maximilian Welzmüller jubeln mit. Der VfR Aalen hat das Auftaktspiel für sich entschieden. (Fotos: Eibner) Die Joker entscheiden das Spiel Fußball, 3. Liga: VfR Aalen gewinnt zum Saisonauftakt 2:1 (0:0) beim SV Wehen Wiesbaden Es ist der Auftakt, auf den alle gehofft haben. Der neu formierte VfR Aalen hat das erste Saisonspiel glücklich, aber nicht unverdient mit 2:1 (0:0) beim SV Wehen Wiesbaden gewonnen. Peter Vollmann bewies dabei ein glückliches Händchen. Denn die Tore erzielten die zuvor eingewechselten Matthias Morys und Mika Ojala. ALEXANDER HAAG Peter Vollmann hat es im Vorfeld mehrfach gesagt: dass der VfR Aalen in dieser Saison mehr Qualität in der Breite hat. Und genau diese Qualität hat gleich am ersten Spieltag den Unterschied ausgemacht. Matthias Morys, Mika Ojala und Sebastian Vasiliadis schmorten in Wiesbaden lange auf der Ersatzbank, ehe diese drei die entscheidenden Figuren beim Auftaktsieg waren. Morys erzielte mit seinem ersten Ballkontakt das 1:0 (77.). Vasiliadis holte den Freistoß heraus, den Ojala kurz vor dem Schlusspfiff zum entscheidenden 2:1 ins Netz zirkelte (89.). „Jeder, der reingekommen ist, hat sofort funktioniert, und das Schöne ist: Die Einwechselspieler haben dann die Tore gemacht. Das ist noch besser für die gesamte Mannschaft“, sagte Peter Vollmann und strahlte: „Wir sind alle sehr glücklich.“ Es hat allerdings lange Zeit nicht danach ausgesehen, als würde der VfR Aalen das erste Saisonspiel als Sieger beenden. Geschweige denn zwei Tore erzielten. Denn bis zu Vollmanns Wechsel war von der Offensive nur wenig zu sehen. Gerrit Wegkamp mühte sich als einzige Spitze vergeblich, und das Dreiermittelfeld dahinter mit Yannick Deichmann, Alexandros Kartalis und Oguzhan Kefkir schaffte es nicht, Akzente zu setzen. Im TAKTISCHE AUFSTELLUNG Gegenteil. Aalener Chancen gab es über 70 Minuten kaum. Und so waren es die Wiesbadener, die zumindest mal aufs gegnerische Tor schossen. Marc Lorenz zielte aus 20 Metern aber zu hoch (16.), und erneut Lorenz kam gegen den herauseilenden Daniel Bernhardt knapp zu spät (18.). Als der VfR-Keeper dann erneut gegen Lorenz rettete, setzte Robert Andrich den Nachschuss freistehend am Tor vorbei (21.). Und der VfR Aalen? Der verbuchte nur einen Torschuss durch Kartalis – einen harmlosen wohlgemerkt (37.). „Wir hatten eine gute Spieleröffnung, aber nach vorne hat uns die Durchschlagskraft gefehlt“, bemängelte der Trainer. Das wurde nach der Pause etwas besser – auch, weil die Ostälbler jetzt nicht KOMMENTAR ● VFR AALEN Ein unerwarteter Sieg, der Mur macht D Kartalis (4,5) Kefkir (4,5) Preißinger (2,5) Menig (3,5) Geyer (2) Deichmann (5) Welzmüller (3) R. Müller (3) Bernhardt (3) Schwabl (3) bian Franke im Strafraum und ließ mit der Pike auch Keeper Markus Kolke keine Chance – 0:1 (77.). „Fabi hat wohl nicht damit gerechnet, dass ich auf Links gehe“, sagte der Torschütze und lächelte. Wobei den Aalenern das Lachen schnell wieder vergangen ist. Fröhling: „Da darf man sich hinterher nicht beschweren“ Denn Mvibudulu köpfte nur fünf Minuten später das 1:1 (82.). „Da macht man sich dann schon Gedanken und hofft, dass der Gegner nicht auch noch das 2:1 macht“, gab Vollmann hinterher zu. Stattdessen schlugen seine Profis noch einmal zu. Mika Ojala zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer – 1:2 (89.). „Wenn man einen so dummen Freistoß in dieser Zone verursacht, darf man sich hinterher nicht beschweren“, sagte sich SV-Trainer Torsten Fröhling und ärgerte sich darüber, dass „wir alle Grundtugenden haben vermissen lassen und viel zu statisch waren“. Auch der VfR-Trainer war bemüht, die Euphorie in Grenzen zu halten. Denn ihm ist nicht entgangen, dass er mit der neuen Mannschaft noch viel Arbeit vor sich hat. Beispielsweise müsse sein Team beim Zweikampfverhalten „deutlich nachlegen“. Er vermisste mehrfach die letzte Konsequenz. Und auf den Außenbahnen sei der VfR alles andere als explosiv gewesen. Peter Vollmann hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dass vor allem seine jungen Spieler die ersten Drittligapartien brauchen, um zu lernen. Mit einem Auftaktsieg im Rücken fällt das zweifelsohne leichter. amit war nicht zu rechnen: dass der neu formierte VfR Aalen mit einem Auswärtssieg in die Saison startet. Trainer Peter Vollmann war allerdings bemüht, die Euphorie nach dem 2:1 nicht zu groß werden zu lassen. Aus gutem Grund. Das Spiel in Wiesbaden gezeigt, dass die Ostälbler in einigen Bereichen gewaltig zulegen müssen. In der Offensive fehlte bis zum 1:0 jegliche Durchschlagskraft. Über 70 Minuten lang hatte der VfR Aalen keine einzige zwingende Torchance. Weder Alexandros Kartalis noch der hoch gelobte Neuzugang Oguzhan Kefkir schafften es, das Spiel zu lenken und entscheidende Akzente zu setzen. Und Yannick Deichmann war in der für ihn neuen Liga schlicht überfordert. Wiesbaden hat aber auch gezeigt, dass der VfR Aalen allen Grund hat, optimistisch nach vorne zu schauen. Das neue Innenverteidigerpaar Robert Müller und Thomas Geyer harmoniert glänzend. Der unerfahrene Rico Preißinger hatte bei seinem Drittligadebüt überhaupt keine Anpassungsprobleme und war mit seiner aggressiven Spielweise ein absoluter Gewinn im defensiven Mittelfeld. Und dann hat der VfR Aalen tatsächlich das, was er in der vergangenen Saison fast nie hatte: echte Alternativen auf der Bank. Alexander Haag SPIELINFORMATIONEN VFR-SPIELER DES SPIELS TORJÄGER Matthias Morys: In der Vorbereitung hat ihm Gerrit Wegkamp den Rang abgelaufen. In Wiesbaden hat der 29-Jährige nun die richtige Antwort gegeben. Matthias Morys er- Matthias Morys zielte nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt das wichtige 1:0 für den VfR Aalen. Auch danach war er ein ständiger Unruheherd. Hatte bei einem Konter in der Nachspielzeit sogar noch die Großchance zum 3:1. Mit dem Torjäger kam der Sieg. alex 1. Davy Frick (FSV Zwickau) Andreas Geipl (Jahn Regensburg) Zlatko Janjic (MSV Duisburg) Ronny König (FSV Zwickau) Toni Lindenhahn (Hallescher FC) Auswechslungen VfR Aalen: 63. Ojala (Note: 2,5) für Deichmann, 72. Morys (–) für Wegkamp, 83. Vasiliadis (–) für Kartalis Wegkamp (4,5) mehr so überhastet nach vorne spielten. Wobei klare Möglichkeiten weiter ausblieben. Ein harmloser Kopfball von Wegkamp war alles (66.). Klare Chancen hatten aber auch die Wiesbadener nicht. Bernhardt musste nur einmal eingreifen (51.), und ein Kopfball von Stephané Mvibudulu strich am langen Pfosten vorbei (69.). Es war bis zu diesem Zeitpunkt alles andere als vergnüngungssteuerpflichtig, was die Akteure den gut 2000 Zuschauern boten. Bis schließlich Peter Vollmann nach und nach seine Asse aus dem Ärmel zauberte. Ojala belebte gleich nach seiner Einwechslung die rechte Seite. Und Morys hatte bei seiner ersten Aktion seinen großen Auftritt. Der Torjäger vernaschte seinen einstigen Leipziger Mannschaftskollegen Fa- SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Funk (72. Kovac), Wein, Franke, Vitzthum – Pezzoni – Schnellbacher (62. Mvibudulu), Andrich, Blacha (62. P. Müller), Lorenz – Schäffler 0:1 Morys (76.), 1:1 Mvibudulu (82.), 1:2 Ojala (89.) Blacha, Franke – Deichmann, Menig Sven Jablonski (Bremen) 2 017 Brita-Arena, Wiesbaden Fabian Menig, VfR-Linksverteidiger: „Das war ein Spiel auf Augenhöhe. In der ersten Halbzeit hatten wir keine Torchance, dann sind wir aber mit mehr Schwung aus der Halbzeit gekommen. Nach dem 1:1 haben wir uns als Mannschaft zusammengerafft und alles reingeworfen.“ Hermann Olschewski, VfR-Präsident: „Ich bin stolz auf diese neue Mannschaft. Kompliment ans Trainerteam, ab der 75. Minuten waren wir konditionell klar überlegen. Durch die Hereinnahme der Offensivspieler ist die Partie gekippt. Gefreut hat mich auch, dass so viele Fans dabei waren.“ Thomas Geyer, VfR-Innenverteidiger: „Es war natürlich etwas ganz besonderes für mich, bei meinem Ex-Verein zu spielen. Dass wir dann auch noch gewinnen, ist umso schöner.“ Markus Thiele, VfR-Geschäftsführer: „Bis zur 70. Minute hatten wir zu wenig Durchschlagskraft. Aber jetzt können wir von der Bank reagieren. Ich hoffe, dass wir diesen Druck aufrecht erhalten können.“ alex 3. Liga Ein Video finden Sie unter www.schwaepo.de. ZAHL DES SPIELS 1 1 1 1 1 5 Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Matthias Morys mit seinem ersten Ballkontakt das 1:0. VORSCHAU 2. SPIELTAG Freitag, 19 Uhr: Hansa Rostock – Preußen Münster, Fortuna Köln – Werder Bremen II Samstag, 14 Uhr: FSV Frankfurt – Rot-Weiß Erfurt, Hallescher FC – Chemnitzer FC, SC Paderborn – FSV Mainz 05 II, SF Lotte – SV Wehen Wiesbaden, VfR Aalen – Holstein Kiel Sonntag, 14 Uhr: SG Sonnenhof Großaspach – Jahn Regensburg, VfL Osnabrück – MSV Duisburg „ ZITAT DES SPIELS Nach dem 1:1 war eine Portion Optimismus nötig.“ Markus Schwabl Kapitän des VfR Aalen
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