Regiosaatgut und weitere Begrünungsverfahren Sicherung von Erntebeständen, Anbau, Vertrieb und Einsatz – Beispiel Norddeutschland Dierk Kunzmann 1 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Überblick 2 Bundesnaturschutzgesetz Gebietseigenes Saatgut, geografische Verortung und geeignete Begrünungsverfahren, Einsatzbereiche lt. FLL Grundsätzliches zum Regiosaatgut, Nachfrage und Einsatz in der Praxis Sicherung von Erntebeständen gebietsheimischer Wildpflanzen: Saatgut-Sammlung in den Herkunftsregionen (=Ursprungsgebiete) Norddeutschlands Trocknung, Reinigung, Wege der Vermehrung Codierung und Lagerung von Ausgangssaatgut (F0-Generation), Rückstellproben Vergleich der Zertifizierungssysteme Vertrieb und Einsatz am Beispiel vom Nordwestdeutschen Tiefland (UG1) Aufbau der Vermehrungen für weitere Ursprungsgebiete Chance – Schaf-Schwingelanbau in Regiosaatgut-Qualität Ausblick Nachbemerkung – Nicht regionale Mischungen für die Landwirtschaft Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Grundlage – Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG 2010) § 40 Nichtheimische, gebietsfremde und invasive Arten (4) Das Ausbringen von Pflanzen gebietsfremder Arten in der freien Natur sowie von Tieren bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. Künstlich vermehrte Pflanzen sind nicht gebietsfremd, wenn sie ihren genetischen Ursprung in dem betreffenden Gebiet haben. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn eine Gefährdung von Ökosystemen, Biotopen oder Arten der Mitgliedstaaten nicht auszuschließen ist. Von dem Erfordernis einer Genehmigung sind ausgenommen 1. der Anbau von Pflanzen in der Land- und Forstwirtschaft, 4. das Ausbringen von Gehölzen und Saatgut außerhalb ihrer Vorkommensgebiete bis einschließlich 1. März 2020; bis zu diesem Zeitpunkt sollen in der freien Natur Gehölze und Saatgut vorzugsweise nur innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht werden 3 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Regionalisierung von Begrünungsverfahren Geografische Einordnung von gebietseigenem Saatgut, mögliche Einsatzbereiche lt. FLL-Regelwerk Herkunftsqualität Einsatzgebiete Regiosaatgut • Standard für landschaftsbauliche und naturschutzfachliche • Aussaat Mischungen Begrünungen in der freien Natur (Ausnahme: spezielle - RSM Regio floristische und faunistische Artenschutzvorhaben!) - sonst. Mischungen • Empfohlen v.a. für Begrünungen mit deutlicher ingenieurbiologischer Sicherungsfunktion und andere landschaftsbauliche Begrünungen (Böschungsbegrünungen an Verkehrsinfrastrukturen, Erosionsschutzbegrünungen, Rekultivierungen etc.) - > s. aber Folgefolie! Bezugsraum: Ursprungsgebiet Naturraumtreues • Empfohlen für vorwiegend naturschutzfachlich/-rechtlich Saatgut induzierte Begrünungsmaßnahmen wie z.B. - Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (Eingriffsregelung) - Kohärenzsicherungsmaßnahmen (Natura 2000-Relevanz) Bezugsraum: - Ausgleichsmaßnahmen i.R. der Artenschutzregelung naturräumliche - sonstige Biotopentwicklungs-/ Renaturierungsmaßnahmen Haupteinheit Geeignete Begrünungsverfahren • • • • Aussaat Mischungen Mähgutübertrag Druschgutübertrag Boden-/Sodenübertrag s. Empfehlungen für Begrünungen mit gebietsheimischen Saatgut, RWA Gebietseigenes Saatgut FLL-Regelwerk, Ausgabe Mai 2014, S. 19 4 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 4 Regiosaatgut in der realen Praxis – Produktabgrenzung, Nachfrage und Einsatzbereiche 5 Regiosaatgut (Arten, Mischungen) ist definiert als gebietseigenes Saatgut, gewonnen aus Wildpflanzen, geografisch verortet nach 22 Herkunftsregionen bzw. Ursprungsgebieten und einer naturschutzfachlichen Auswahl von geeigneten Pflanzenarten (lt. Artenfilter) – s. Zertifizierungsmodell RegioZert Der Einsatz von Regiosaatgut ist nicht konzipiert, um landwirtschaftliche Mischungen, die ausschließlich oder vorrangig der agrarwirtschaftlichen Produktion (Futterpflanzen, Milchwirtschaft, Ackergras, intensives Silage-Grünland etc.) zu verdrängen oder gar zu ersetzen, steht also nicht in Marktkonkurrenz Agrarmischungen zur Förderung der Honigbiene sind i.d.R. kein Regiosaatgut (Blühmischungen), enthalten oft Kultur- und nicht regionalisierte Wildpflanzen Die Nachfrage und der Einsatz vom Regiosaatgut liegt allgemein im Bereich von landschaftsbaulichen Begrünungen (auch Straßenböschungen, Fluss-Deiche), Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen – Flächenaufwertung, private Aufwertung von Wiesen / Obstbaum-Kulturen etc., wenn Artenvielfalt im Vordergrund steht; Die Entwicklung von artenreichem (Extensiv-) Grünland auf bisherigen Acker- und Intensivgrünlandstandorten als Kompensationsmaßnahme mit dem Schwerpunkt Naturschutz / Biodiversität, also ohne den Schwerpunkt „landwirtschaftliche Produktion“, ist de facto ein wachsender Einsatzbereich von Regiosaatgut; Naturschutzfachlich hochwertige Maßnahmen, z.B. zur Erhaltung seltener Tier- und Pflanzenarten, zur Wiederherstellung von besonderen Lebensraumtypen erfordern meist sehr spezifisches, gebietseigenes Saatgut, welches i.d.R. nur auf Naturraumebene gewonnen werden kann, z.B. in Form von Mähgut oder Soden; Regiosaatgut ist hier oft nicht geeignet; Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Naturraumgetreues Saatgut: Heumulch/ Mähgutübertragung Unterstedt (Großes u. Weißes Moor Mähgutübertragung Mitte September 2011 Abwickeln des Mähguts aus dem Rundballen 5 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Lokales Saat- und Pflanzgut: Translokation – Verpflanzung von seltenen Arten Fehntjer Tief Gebiet Verpflanzung Jungrosetten von Cirsium dissectum in 2012 Entwicklung im Juni 2013 Etablierungsrate bis Juli 2013 ~100% 7 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Grundlagen zum Regiosaatgut Vermehrung und Vertrieb herkunftsgesichert und zertifiziert nach 22 Herkunftsregionen orientiert sich an den Ergebnissen des Forschungsprojekt des Institutes für Umweltplanung, Leibniz Universität Hannover (gefördert durch DBU, Az23931), Leitung: Prof. R. Prasse, Laufzeit: 2008-10 Abschlussbericht erhältlich unter www.dbu.de/OPAC/ab/DBUAbschlussbericht-AZ-23931.pdf Weitere Infos unter: www.regionalisiertepflanzenproduktion.de 8 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Grundlagen zum Regiosaatgut Gliederung von Deutschland in 22 Herkunftsregionen (= 22 Ursprungsgebiete nach Erhaltungsmischungsverordnung ErMiV 2011, 2012) Die Zusammenfassung nach 8 Produktionsräumen dient ausschließlich der Vermehrung, keine HK Verwendung der Positivliste (Artenfilter) Ernte von mind. 5 Beständen pro Herkunftsregion (lt. Zertifizierungssystem RegioZert) 9 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Wege des regionalen Wildpflanzen-Saatguts – Samentransport-Zonen Ausgangsaat -gut Keimung, Vermehrung Ursprungsgebiet UG4 (n=22), Ostdeutsches Tiefland Keimung, Vermehrung, Reinigung, Trocknung Produktionsraum 2 (n=8), Nordostdeutsches Tiefland In den Verkehr bringen 10 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Vertrieb Ernte und Aufbereitung von Ausgangssaatgut • • • 11 • Feldtag Buggingen 13. Juni 2013 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Sammler in aktuell 5 Herkunftsregionen (1,3,4,6, 22) 100-200 Einzelpositionen pro Jahr 10-<20kg Ausgangssaatgut pro Jahr Betreuung von Vermehrern Spenderbestände in den Ursprungsgebieten 3 und 4 Brandenburg, UG4 Mecklenburg-Vorpommern, UG3 Schleswig-Holstein, UG3 Mecklenburg-Vorpommern, UG3 12 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Ernte und Aufbereitung von Ausgangssaatgut Basislager des Kollegen Dr. Walter Bleeker, Osnabrück, HK2 13 Feldtag Buggingen 13. Juni 2013 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Reinigung des Ausgangssaatgutes im Stammbetrieb Riedern/Guggenberg Beispiel 2012 Von ende Oktober bis ende Januar 2 Beschäftigte Zeitintensiv: 2348 Einzelchargen aus 15 Herkunftsregionen 14 Codierung und Lagerung von Ausgangssaatgut (F0Generation), Rückstellproben Codierung und Lagerung von Ausgangssaatgut (F0-Generation), Kühllager in Riedern, Guggenberg Rückstellproben in der Genbank Osnabrück 15 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Anzucht der F0-Generation o o 16 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zelle GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Keimung und Anzucht von mehreren 100.000 Pflanzen in Gewächshäusern, wenn zu geringe Mengen Ausgangssaatgut für Direktsaat Keimung der F0 noch überwiegend in BY, aber zunehmend dezentral in den Regionen, z.B. in Schleswig-Holstein Regionales Ausgangsmaterial zur Anlage der Mutterquartiere 17 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Pflanzen vorkultivierter Arten • Zum Aufbau von Mutterpflanzenquar tieren ist i.d.R. die Pflanzung vorkultivierter Individuen angebracht • Bei größeren Mengen Ausgangssaat kann eine Direktsaat angestrebt werden 18 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Beispiel - Vermehrung von Regiosaatgut im Ostdeutschen Tiefland – Ursprungsgebiet 4 - Phöben • • • • 19 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Sammlung Ausgangssaatgut seit Jahren mehrere Hundert Einzelpositionen, Phöben: 2014/15 – >70 Arten, vier standörtliche Mischungen können fast vollständig angeboten werden Anbau in Brandenburg ca. 93ha für Regiosaatgut Auch Vermehrungen für UG3 und bald UG22 Mutterpflanzen-Kulturen im nordwestdeutschen Tiefland UG 1 – Handarbeit und Hackmaschinen Ernteprüfung von Luzula campestris durch Herrn Hüttner 20 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Vermehrung von Regiosaatgut im Nordostdeutschem Tiefland – Ursprungsgebiet 3 – langfristige Sicherung der Saatgutverfügbarkeit? • • • 21 Mutterpflanzenkulturen teilweise in SchleswigHolstein, überwiegend aber in Brandenburg In Phöben/Werder und an anderen Orten in Brandenburg wird ein Großteil des Saatgutes für UG 3 produziert Regionale Saatgutproduktion setzt qualifizierte Vermehrer voraus Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Großflächige Vermehrung von Regiosaatgut im Ostdeutschem Tiefland – Ursprungsgebiet 4 22 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Reinigung und Trocknung – 6 Stützpunkte in Deutschland – hier am Stammsitz Riedern 23 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Lagerhaltung und Vertrieb Lager: 3.000m² + 500m² Klimakammer (u.a. Lagerung von Ausgangssaatgut und Wiesendrusch) – Stand: 2011 24 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Vertrieb in die Herkunftsregion– Zertifizierung nach Regiozert® durch Lacon Zertifizierungssystem des BDP e.V., Abteilung Saatguthandel 25 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Vorteile von RegioZert vs. VWW Regiosaaten VWW Regiosaaten RegioZert Naturschutzfachlicher hoher Standard basiert auf Regiosaatgut-Konzept: Gliederung in 22 Ursprungsregionen, nur Artenauswahl nach Artenfilter, u.a. um Florenverfälschung vorzubeugen, s. a. Präambel ErMiV Keine Zertifizierung von Neophyten Bezug auf Regiosaatgut-Konzept nicht eindeutig, da die Regionalisierung zwar auf 22 Ursprungsgebiete bezieht, letztlich aber VWW-Mischungen auf Ebene von 8 Produktionsräumen angeboten werden Zertifizierung von nicht invasiven Neophyten möglich Verwendung von möglichst fünf „Herkünften / Beständen“ pro Art und Region als Ursprungssaatgut zur Weitervermehrung; größere Sicherheit bei der späteren Begrünung Fast keine Einschränkung bei der Artenauswahl entgegen dem Regiosaatgut-Konzept; Anteil von Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet oder gefährdete Arten im Angebot Anbau in 8 oder mehr Produktionsräumen, Zertifizierung nach 22 Ursprungsgebieten Sammlung des Ursprungssaatgutes durch Fachexperten Oft nur 1 bis 2 Herkünfte / Bestände pro Produktionsraum als genetisches Ausgangsmaterial für die Weitervermehrung Sammlung des Ursprungsmaterial teils nicht durch Fachexperten, sondern durch Landwirte Die angebotenen Arten entsprechen teils nicht den Empfehlungen des Regiosaatgut-Konzeptes (z.B. Risiko – Florenverfälschung); es wird eine hohe Artenzahl auf Produktionsebene von nur wenigen Ausgangsbeständen angeboten, was eine ausreichende Markt-Verfügbarkeit kaum realistisch erscheinen lässt; 26 Angebaute Arten je Region 60-85; die Begrenzung der Artenzahl sorgt sowohl auf naturschutzfachlicher wie auch auf wirtschaftlicher Seite für größere Sicherheit und Planbarkeit. Ziel ist, mittel- und langfristig ein RegiosaatgutAngebot auf der Ebene der 22 Ursprungsgebiete verfügbar zu halten Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Grundlagen – FLL-Regelwerk wurde 2014 publiziert 27 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Vertrieb und Einsatz von Regiosaatgut in Norddeutschland • Der Absatz von Regiosaatgut z.B. in Brandenburg beläuft sich mittlerweile in Größenordnung von mehreren Tonnen pro Jahr • Einsatzbereiche in Norddeutschland mit größerem Lieferumfang sind aktuell (lt. Firma Zeller) der Straßenbau, Ausgleich- und Ersatz (Kompensationsmaßnahmen), Deichbau, auch im Bereich Naturschutz • Große Projekte mit Einsatz von Regiosaatgut in Norddeutschland sind z.B. die Umwandlung von Ackerland in Grünland (Kompensation, Flächenaufwertung), Deichbau an der Elbe und Grünlandnachsaaten (wenn Schwerpunkt Naturschutz). • Die Firma Saaten-Zeller hat sich in mehreren Bundesländern an Agrarförderprogrammen beteiligt; die Förderkulissen forderten oft Kulturpflanzen-Wildpflanzen-Mischungen, manchmal tatsächlich Regiosaatgutqualität 28 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Einsatzgebiete von zertifiziertem Regiosaatgut – Fachliche Begleitung von praxisorientierten Prüfansaaten- Projekt Oldenburg (Old.) – UG 1 • • • Regenrückhaltebecken im Wohngebiet Renaturierung eines Bachlaufes Lärmschutzwall zwischen Gewerbeund Wohngebiet 29 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 AG Prüfansaaten FÖRDERERKREIS LANDSCHAFTS- UND SPORTPLATZBAULICHE FORSCHUNG e.V. Fazit - Prüfansaaten- Projekt (2012-15) – Einsatz von RSM Regio in Böschungen Die landschaftsbauliche Eignung der untersuchten RSM REGIO (inkl. Ammensaatgut) steht der von Landschaftsrasen der RSM RASEN (RSM 7) nicht nach. Dies gilt insbesondere für die dauerhafte Stabilisierung von Böschungen durch eine tiefere/intensivere Durchwurzelung. Quelle: Dr. F. Molder – Monitoring Prüfansaaten – RSM Regio, FÖRDERERKREIS LANDSCHAFTS- UND SPORTPLATZBAULICHE FORSCHUNG e.V., Jahrestagung 2016, 16.-18. Juni in Wildegg 30 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 AG Prüfansaaten FÖRDERERKREIS LANDSCHAFTS- UND SPORTPLATZBAULICHE FORSCHUNG e.V. Einsatzgebiete von zertifiziertem Regiosaatgut – Aufwertung von verarmten Grünland in Niedersachsen 2013 – UG 1 Artenarmes Rasenschmielen-Feucht-Grünland, kaum Spenderflächen zur Mähgutübertragung 31 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Aufbau der Vermehrung für die UG 22 Uckermark / Odertal seit 2015 Quelle: Fach- und Sammelexkursion der Firma Saaten Zeller in der Uckermark 2016; Foto: Seemann 32 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Gräservermehrung - Schafschwingel- in Regiosaatgut-Qualität – eine Chance Auf Grund der hohen Nachfrage gewinnt die Vermehrung von gebietseigenen Schafschwingel-Arten in Regiosaatgut-Qualität zunehmende Bedeutung 33 Schaf-SchwingelSippe Ursprungsregion(en ) - UG Festuca filiformis 1, 2, 7, 21 Festuca guestfalica 9, 13 Festuca rupicola 5, 14 Festuca brevipila 3, 4, 20, 22 Festuca ovina 4, 8, 20 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Ausblick 34 Verfügbarkeit - Ziel ist, Regiosaatgut bis 2019 in den fünf norddeutschen Herkunftsregionen im ausreichendem Umfang zu erreichen, um die steigende Nachfrage abzudecken Standortvarianten: 3-4 standörtliche Varianten mit je 25-40 Arten als Regiomischungen mit einem Standard dauerhaft und in ausreichenden Mengen verfügbar halten („basic“ – Mischungen bei Bedarf kombinierbar) Mittelfristig sollte Regiosaatgut die RSM 8.1, möglichst auch die RSM 7, im Landschaftsbau und in der Landschaftspflege, ablösen können Zertifizierungs-System RegioZert, z. B. Ergänzungen zu Sammelstrategien, wurde in 2014 überarbeitet und erweitert Saatgutvermehrung in den Regionen ausbauen - weitere Landwirte für den flächigen Gräseranbau gewinnen (konventionell); biologischer Anbau über Mutterpflanzenkulturen hinaus oft schwierig; FLL-Regelwerk „Empfehlung für Begrünungen mit gebietseigenem Saatgut“ als Grundlage für den Landschaftsbau seit 2014 auf dem Markt Diversifizierung regionaler Saatgut-Mischungen für verschiedene Einsatzzwecke, z.B. Saummischungen Informationsarbeit zu Regiosaatgut: Fortbildung von Kommunen, Umweltämtern und bauausführenden Firmen Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Nicht regionale Mischungen mit Wildpflanzenanteilen in der Landwirtschaft 35 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Ein starkes Team Danke fürs Zuhören! Quellen: Nutzung einiger Folien von J. Zeller, St. Zeller, W. Bleeker 36 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016 Ausblick – neuer Katalog 2015 www.saaten -zeller.de 37 Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016
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