Konzeption

Konzeption
für umF / umA in Tagesstruktur und Internat
Zusatzleistung des SIR
Feststellung des Status Quo – Erhebung von Basisdaten
Leistungen
für Menschen aus Camps, Gemeinschaftsunterkünften, aus freiem Wohnen, aus
Einrichtungen sozialer Träger, allen Schularten, Job Center, Arbeitsamt und vielem
mehr
geplant im Institut für intensivierte Integrationswege:
WiBa
Wissensbasar
Bildungsinstitut für angewandte Datenerfassung im Informationsaustausch | Biografie, Bildung, Beruf
_______________________________________________________________
als Partner der öffentlichen Hand, für Menschen jeglichen Alters, deren erarbeiteter Datenlebensweg in
komprimierter Form, im jeweiligen Entwicklungsabschnitt aufbereitet, für eine gerechte, passende und
zeitverkürzende Umsetzung von Zielen sinnvoll ist.
SIR | Bismarckstr. 17 | 23714 Malente (Stand August 2016)
Vorgehensweise

Über Tests und praxisbezogene Selbsterprobung unter begleitender Beobachtung im Wechsel

Über einen Status Quo den Erkenntnisstand zukunftweisend zu plausibilisieren, ist jederzeit durchführbar. Anschlussmaßnahmen zeichnen sich folgerichtig ab und sind in logischer Konsequenz und in kleinen Schritten leistbar, umzusetzen.
Zu prüfen ist jeweils individuell, für wen es nützlich / notwendig ist und über welche, möglicherweise
ergänzende Fragestellung eine Abklärung erfolgen sollte.
Die Ausprägung, der Umfang und der spezifische Tiefgang sind vom jeweiligen Ergebnisgewinn abhängig, der
über die muttersprachlichen Integrationsassistenten / Dolmetscher, eingewiesen in entsprechendes Fachwissen
/ Fachtermini etc., erst gehaltvoll ist.
Die Berufspraxis unterstreicht, dass sich unter der Beteiligung von Muttersprachlern, sehr schnell
außerordentliche Ergebnisse für beide Seiten erzielen lassen.
Wir erheben Daten, die substanzhaltige Aussagen zulassen und wir belegen, dass wir über diese vorgeschaltete
Arbeitsweise, den Ereignissen nicht mehr umfänglich hinterherlaufen müssen.
Methodik

Alle angebotenen Module, Testungen, Interviews und Anleitungsverfahren werden über Dolmetscher
und ausgebildete Integrationsassistenten in der jeweiligen Muttersprache vollumfänglich begleitet und
/ oder, je nach Profession, eigenständig durchgeführt
Das Kernangebot des Institutes WiBa, jetzt noch sir, rankt sich um eine Dienstleistung, die sich erheblich
zeitverkürzend und deutlich Kosten reduzierend auf die Gemeinschaftsaufgabe der öffentlichen Hand auswirkt,
Flüchtlinge unterzubringen, zu fördern und in ihrem Integrationsbemühen zu begleiten.
Eine von Anbeginn, ab Aufnahme der Flüchtlinge in Schleswig-Holstein angelegte stringente, individuelle
Datenerhebung, ist aufschlussreich für alle Fachbereiche und wegbereitend für fördernde
Anschlussmaßnahmen, gerade dann, wenn sie in einer Periodizität je nach Inhalt, Tiefgang und Umfang der
Fragestellungen vorgenommen wird.
Screening, Clearing, Test, Interview können zwar auch in einer Tagesstruktur angeboten werden, sind aber auch
hier nicht füllend, weil sie nur stundenweise (in Abschnitten) anzuwenden sind – sie müssen im Wechsel mit
Entspannung und ergänzenden praktischen Übungen / Werkstücken etc., auch zum Herausfinden von Talenten,
Begabungen, Berufserfahrungen und Fertigkeiten angewandt werden. Beobachtend können weiterhin
Neigungen und Vorerfahrungen, sowie der Mensch in seinem sozialen Gebaren beurteilt werden.
Hier bieten unsere Räumlichkeiten eine freundlich ablenkende Atmosphäre.
Standardinterviews aus der Sozialwissenschaft können für eine größere Anzahl von Menschen im Wechsel
zwischen Testgeschehen und Entspannung unbelastet und zügig durchlaufen werden.
Schon die Basisbefragungen führen zu einer ergiebigen, richtungsweisenden Datenerfassung, die für die
weitaus größte Anzahl der Menschen ausreicht, um kostendämpfend und gerecht zu agieren.
Alltagspraxis
Die jeweiligen Angebote zur Befragung und Förderung sind jederzeit und in jedem geeigneten Modul
anzusetzen.

Niemand braucht den vollen Umfang der uns in allen Fachbereichen zur Verfügung stehenden Test-,
Interview und Abfragemöglichkeiten
2

es reichen für die größte Anzahl der Menschen Befragungsmodule, die „in einem Rutsch“
Alters- und Vorleben entsprechend die biographischen Fakten in Standards abfragen und in einer
Übersicht zusammenfassen

Berufs- und Arbeitserfahrene Menschen bedürfen der Befragung zur zielorientierten Einstufung für
Weiterbildung oder Einsatzbereich

Schulzeiten, Abschlüsse, Hobby, Begabung, Talent, können als Standard in Abfrage und Praxisdatenerhebung dezidiert erfolgen

Menschen mit dem Ergebnis einer möglichen medizinischen Auffälligkeit, akuter Krankheit oder eines
Erb-Leiden etc., bedürfen einer Anamnese etc. und der Weiterleitung zur Behandlung, in Facheinrichtungen

bei Anzeichen einer möglichen psychischen Erkrankung in einem Testverlauf, ob Trauma, PTBS, oder
psychische Vorerkrankung, möglicherweise religiöser Wahn, oder Bruchlinien in der Vita, müssen sich
weitere Verfahrensweisen zum Verifizieren anschließen

teilweise müssen kurierende Anschlussmaßnahmen / Wohnformen folgen
Einzig

jüngere Menschen bedürfen von Anbeginn eines temporären beschützenden Rahmens, der gerade bei
ihnen in einem beobachtenden Umfeld der Informationsgewinnung dienen muss

gerade auch für junge Menschen ab 16 Jahren möchten wir („nur“) eine wohnliche Internatsform anbieten, weil sie sich als ausreichend darstellt
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Grundeinstellung der jungen Menschen so gehaltvoll positiv ist, dass keine
langen stationären Maßnahmen in unserer üblichen Form anzuraten sind.
Sozialtherapeutische Vorgehensweisen, wie vollstationäre Unterbringung nach deutscher Machart wirken am
Ergebniswillen vorbei - ganz im Gegenteil, das Gros unserer Denkmodelle zu Sozialarbeit, deren Ausbildung und
zu deren Ausprägung im Arbeitsalltag über entsprechende Fachberufe, überzieht unter (fast) allen
Gesichtspunkten das notwendige Maß an Normalität, das tatsächlich gebraucht wird.
Die Lebenspraxis zeigt die notwendige Bedürfnislage der Flüchtlinge. Wir erleben sehr willige, wissbegierige,
stark motivierte, überaus ehrgeizige und zutiefst menschliche Gegenüber.
Wir präferieren aus Erfahrung eine Grundhaltung, diesen Menschen „druckfreien“ Raum zu lassen, der erst
einmal ein Akklimatisieren zulässt. Erziehen und integrieren wollen, fordern, therapieren, ahnden und
Kulturzwang ausüben wollen, ist jeweils zur Vertrauensbildung ungeeignet. Integrationsunterstützung ist
denkbar, integrieren ist nur mental und eigeninitiativ möglich.
Von Beginn an eine behagliche Atmosphäre,




um sich stabilisieren zu können
um verstehen zu lernen
um sich beraten und belehren lassen zu können
um fremde Kultur begreifen zu wollen
…der Nährboden zum Akklimatisieren.
Sehr schnell lassen sich echter Wille, Können und Neigung herausfiltern. Freiraum, Entfaltungs-angebot und viel
Information verhelfen der individuellen Zukunftsplanung in ihrer Eigendynamik zur Integration.
Unmittelbar ab Aufnahme erleben wir tatsächlich zuerst Angst, Unterwürfigkeit, Verletzlichkeit und bodenlose
Verunsicherung. Hier hilft vornehmlich:
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Zuwenden, kümmern, beachten, entlasten, verstehen wollen und das in Kombination mit Fürsorge und
endlosem Erklären, insbesondere in der Muttersprache in Wort und Bild!
Viele unserer schutzbedürftigen Menschen sind traumatisiert
– alle sind, mit gravierenden Folgen, entwurzelt!
Es werden aber nicht alle gleich zu „Trauma - Patienten“:

auch bei vielen Älteren reicht das Maß an „Zuwendung“ über eine Abfolge langer persönlicher Gespräche (Interviews, etc.) aus, weil Gespräche wechselwirksam Informationen transportieren – wir lernen
gemeinsam verstehen und wir bekümmern

insgesamt muss jeder Schritt vorbereitend erklärt u. muttersprachlich verdeutlicht werden, Konflikte
und weitere therapeutische Maßnahmen können so vermieden werden

Nachvollziehbarkeit gibt Sicherheit

Sicherheit birgt Stabilität
Resilienz
Nach traumatischen Erfahrungen wieder aufstehen. Krisen meistern. Und das trotz ungünstiger
Lebensumstände. Dies alles sind Kennzeichen der Resilienz, der sogenannten Widerstandsfähigkeit eines
Individuums.
Wie erarbeitet man Resilienz:
Man weiß mittlerweile, dass ungünstige Lebensbedingungen nicht zwingend zu Strafauffälligkeiten oder
psychischen Störungen führen. Die Frage, welche Schutzmechanismen notwendig sind, um einer krankhaften
Entwicklung vorzubeugen, hat die Forschung beantwortet, indem sie feststellte, dass sich unter anderem
folgende Faktoren als günstig erweisen:






ein positives Selbstvertrauen
eine hohe soziale Kompetenz
eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung
die Fähigkeit der Emotionsregulation
gute Kommunikations- und Problemlösefähigkeiten und
die Fähigkeit, sich Unterstützung von anderen Menschen zu holen
Diese Fähigkeiten entwickeln sich zum Teil von ganz allein, teilweise mit Hilfestellung.
Unter der Wahrnehmung muss man konstatieren, dass Resilienztraining einerseits allen gut täte, andererseits
es aber nicht alle brauchen würden. Es wurde festgestellt, dass nur 6 bis 18 Prozent der Personen, die
Verletzungen, Unfälle oder Kriege überlebten, eine posttraumatische Belastungs-störung entwickeln.
Brauchen also die Meisten der traumatisierten Menschen keine Unterstützung?
Für Experten ist eines klar: Das Aufrichten / Stabilisieren gelingt besser mit Hilfe. Letztendlich hängt es ganz von
der individuellen Zielstellung ab. Eine gute Emotionsregulationsfähigkeit oder eine hohe soziale Kompetenz,
sind fraglos förderlich für ein ausgewogenes Leben.
Präventive Angebote sollten genauso angeboten werden wie die begleitete Stabilisierungsphase, eine
Fachberatung, oder professionelle Behandlung, denn die Gegenwart zeigt uns eines: Gewalt, Krieg und Drogen
sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Umso mehr brauchen die Flüchtlinge von heute und morgen
vielfältige, zielgerichtete Unterstützungsleistungen und diese bereits ab Ankunft in unserem Land.
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Flucht, Gewalt, Drogen
Die Gründe für die Notwendigkeit einer psychosozialen Widerstandskraft sind vielfältig. Da sind zum einen die
jungen Menschen mit Vorbelastungen aus dem „familiären“ Hintergrund. Genauso wie Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene, die Tage, Monate oder Jahre auf der Flucht waren.
Oder eben auch junge Menschen, die psychische oder physische Gewalt durchlebten und teilweise noch immer
erfahren.
Es ist wichtig, insbesondere diesen Menschen Hilfe zukommen zu lassen, denn diese Kinder und Jugendliche
von heute sind unsere Zukunft von morgen.
Künstlerische Fertigkeiten, Begabungen und Spezial Talent
Es gibt diverse Begabungen in den verschiedensten Wissens- und Könnensbereichen, die sich zum Beispiel auf
intellektuelle, künstlerische und sportliche Fähigkeiten beziehen können. Der Begriff der allgemeinen Begabung
betont oft einseitig den Aspekt der abstrakt-akademischen Intelligenz. Dabei gibt es gerade auch neben der
beruflichen Begabung eine praktische Intelligenz die unserer gezielten Beachtung bedarf.
Wir testen den kognitiven Status für „spezifische Personen und Gruppen“ über diverse Verfahren bis hin zur
praktischen Alltagsintelligenz. Besondere Leistungsvoraussetzungen, die wir auch als Talent bezeichnen,
versuchen wir in lebenspraktischen Aktionen zu ermitteln.
Unsere Kernkompetenz in der Gesamtheit ist der effektive Einsatz von Testungen über Explorationsbögen,
Fragebögen etc. - zur biographischen Erhebung, als Eingangsdiagnostik und zur Verlaufsplanung. Es ist
anzustreben, dass die Wirksamkeitsüberprüfung möglichst mit eingebunden wird.
Clearing Ressorts und potentiell relevante Daten
Soziale Historie, Familienhintergrund, schulische Historie, berufliche Historie, Biografie, Religionszugehörigkeit,
Fluchtgründe, Fluchtweg, Belastungsszenarien, Wunschvorstellungen, Künstlerische Talente, Begabungen,
Berufliche Vorerfahrungen, Sprachliche Voraussetzungen, sprachliche Begabung, Selbsteinschätzung
Anamnese, Eigenanamnese, Fremdanamnese/Dolmetscher, Psychosoziale Anamnese, Familienanamnese,
Erbkrankheiten, Anfälligkeiten, Tumor, Allergien, Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Psychische Störungen/Krankheiten, soziale Anamnese (auch Sozialanamnese), sexuelle Anamnese (auch
Sexualanamnese), Suchtanamnese, biografische Anamnese, allgemeine Anamnese, Medikamentenanamnese,
körperliche Anamnese, vegetative Anamnese, Ernährungsanamnese
Aktuelle psychische Verfassung, Subjektive Beschwerden, Stimmung, Ängste, Symptome, Schmerzen, Allergien,
Medikamente, Medizinische Hilfsmittel, Zahnstatus
Auswertung als Standard des WiBa
Zusammenfassung und Ergebnis der Resultate als schriftliche Stellungnahme






Datenübermittlung
persönliches Einschätzungsgespräch mit dem Klienten
informative Erläuterung für den Klienten
ergebnisorientierte Beratung für den Klienten
schriftliche Zusammenfassung der Auswertung an den Auftraggeber
ausführliche Ergebnisdarstellung über die verschiedenen Fördermöglichkeiten für eine individuelle
Aus- oder Weiterbildung, Berufsfindung, Empfehlung
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Beispiele von Test- und Interviewverfahren
Test- und Interviewverfahren der verhältnismäßig jungen Methoden der empirischen Sozialforschung wurden
auf die Besonderheiten des ausländischen Klientels zugeschnitten - u.a. in der Art eines/r: Narrativen
Interviews, Ethnographischen Interviews, Beobachtungsinterviews, Teilnehmenden Beobachtung (siehe unten),
weil sie unabhängig vom muttersprachlich versierten Austausch viel zum Erkenntnisgewinn beitragen.
Nachfolgend stellen wir über öffentlich allgemeine Quellen verdeutlicht, Textpassagen beispielhaft zu einigen
möglichen Vorgehensweisen vor. Unser praktizierter Standard in modifizierten Verfahrensweisen hat einen
weitaus größeren Umfang und ist speziell auf die sprachlichen und kulturellen Besonderheiten des Klientels
angepasst.
Screeningverfahren
Unter Screening versteht man ein systematisches Testverfahren, das eingesetzt wird, um innerhalb eines
definierten Prüfbereichs Elemente und Daten herauszufiltern, der eine bestimmte Zuordnung aufweist. Das
Verfahren kann aus einem Test oder einer Abfolge von auf einander abgestimmten Tests bestehen, den die
getesteten Personen ergebnisorientiert durchlaufen.
Die Herkunft des Begriffes ist das engl. „to screen“, das sich umschreiben lässt als: „etwas auf den Bildschirm
bringen“, mit der übertragenen Bedeutung, etwas der Aufmerksamkeit zuführen, oder etwas in den Fokus
setzen.
Der Begriff wird gerade auch in der psychologischen Diagnostik ebenso wie in der empirischen Sozialforschung
angewendet. Mittels Fragebogentests werden bei Personen bestimmte Merkmale und Erkenntnisse
„herausgefiltert“.
Narratives Interview
Das narrative Interview ist eine qualitative Methode der Sozialwissenschaften, um Daten eines
Interviewpartners in einer bestimmten Art und Weise zu erhalten und auszuwerten. Die Methode wurde von
Fritz Schütze in die Sozialforschung eingeführt und wird vor allem in der biographischen Forschung verwendet.
Wichtig ist für diese Interviewform der Begriff der Erzählung.
Ziel der Methode
Ziel der Methode im Rahmen biographischer Fragestellungen ist nicht etwa die Erfassung objektiver Daten
eines Lebenslaufes wie Schulbildung, Verlauf der Erwerbsbiographie o. ä., welche prinzipiell problemlos mit
quantitativen Methoden erfassbar sind. Stattdessen soll durch die Erfassung und Interpretation der Erzählung
der eigenen Biographie des Interviewten dessen eigene Perspektive in Form der von ihm konstruierten
subjektiven Sinnzusammenhänge erfasst werden.
Demnach sind die Feinheiten der Biografie als sozialer Wirklichkeit nur über die Versprachlichung durch die
Beteiligten erfassbar. Hierin liegt in der Abfrage über Dritte (Dolmetscher) eine Deutlichkeit, religiöse Tiefen und
Riten parallel zu beobachten.
Die Prinzipien des narrativen Interviews wurden auf professionelles pädagogisches, beraterisches und soziales
Handeln übertragen und eine biographisch-narrative-Gesprächsführung entwickelt.
Problemzentriertes Interview
Die Konstruktionsprinzipien des problemzentrierten Interviews zielen auf eine möglichst unvoreingenommene
Erfassung individueller Handlungen sowie subjektiver Wahrnehmungen und Verarbeitungsweisen gesellschaftlicher Realität.
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Das problemzentrierte Interview ist eine Erhebungsmethode der qualitativen Sozialforschung, mit der Daten
von Befragten erfragt (und ausgewertet) werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erfahrungen,
Wahrnehmungen und Reflexionen der Befragten zu einem ganz bestimmten Problem (Thema). Das
problemzentrierte Interview wurde zunächst als Methode der Biografieforschung etabliert, findet inzwischen
aber auch in anderen Bereichen der Sozialforschung Anwendung.
Auf Grundlage eines Leitfadens werden offene Fragen gestellt, es werden im problemzentrierten Interview also
keine festen Dimensionen und Kategorien (in Form von sog. Items) abgefragt. Somit grenzt sich dieses Interview
von quantitativen Methoden ab, es weist dabei aber einen deutlich höheren Strukturierungsgrad auf als das
narrative Interview und wird der Kategorie der halbstandardisierten Interviews zugerechnet.
Obwohl es den qualitativen Methoden der Sozialforschung zuzurechnen ist, wird das leitfadenbasierte
Interview bei dieser Erhebungsmethode durch einen Kurzfragebogen, der die Funktion hat, biographische und
soziale Hintergrunddaten der Befragten zu erheben, ergänzt. Die Leitfragen des problemzentrierten Interviews
haben zum einen die Funktion, Impulse für eine freie Erzählung (Narrationen) des Interviewpartners zu geben,
sollen es dem Fragenden aber auch ermöglichen, an die Narrationen des Befragten anzuknüpfen und das
Interview auf das Problem zu beziehen. Hierin unterscheidet sich das problemzentrierte auch vom narrativen
Interview, in dem Erzähl- und Nachfragephase strikt getrennt sind.
Beobachtungsinterview
Das Beobachtungsinterview ist eine weitere verhältnismäßig junge Methode der empirischen Sozialforschung.
Sie ist den qualitativen Erhebungstechniken zuzuordnen und stellt eine Kombination aus teilnehmender
Beobachtung und Interview dar.
Vorgehensweise
Das Vorgehen beim Beobachtungsinterview ist offen, aber nur bedingt teilnehmend. Es ist wichtig, ein
Vertrauensverhältnis zwischen den zu beobachtenden Personen und dem Beobachter herzustellen.
Es ist notwendig sich begrenzt und zu unterschiedlichen Zeiten einen umfassenden Einblick in die
Arbeitssituation und in verschiedene Bereiche zu verschaffen. Auch das Beobachten der Handhabung von
unterschiedlichen Situationen (Störungen, schwierige Arbeiten) runden das Bild über den Arbeitsplatz ab. Beim
Beobachtungsinterview werden die Beobachtenden von den Beobachteten geführt. Es soll vermieden werden,
die untersuchten Personen in ihren Handlungsabläufen zu beeinflussen. Die beobachteten Personen
bestimmen, was gemacht wird und erklären, ob dies eine alltägliche oder spezielle Arbeit ist. Die
untersuchenden Personen greifen dabei nicht in den Arbeitsprozess ein.
Datenverwertung
Die Daten werden wie bei Beobachtungen üblich möglichst zeitnah zum Erlebten niedergeschrieben. Dabei
ermöglicht eine permanente Durchsicht der Ergebnisse das Auffinden von Stellen, die noch im Dunkeln liegen
und die zeitnah einbezogen werden müssen. Die Interpretation der Daten erfolgt im Hinblick auf das
Qualitätsmerkmal der Intersubjektivität im Team.
Teilnehmende Beobachtung
Teilnehmende Beobachtung bezeichnet eine Methode in den Sozialwissenschaften, die anstrebt, Erkenntnisse
über das Handeln, das Verhalten oder die Auswirkungen des Verhaltens von einzelnen Personen oder einer
Gruppe von Personen zu gewinnen.
Das Kennzeichnende dieser Methode ist die persönliche Teilnahme des Beobachters an den Interaktionen der
zu beobachtenden Personen. Dabei ist die Annahme leitend, dass durch die Teilnahme beziehungsweise die
unmittelbare Erfahrung der Situation Aspekte des Handelns und Denkens beobachtbar werden, die
vergleichsweise in Gesprächen und Dokumenten über diese Interaktionen bzw. Situationen nicht zugänglich
wären.
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Offene und verdeckte Beobachtung
Unabhängig davon, ob eine Beobachtung teilnehmend oder nicht teilnehmend ist, unterscheidet man bei
soziologischen Beobachtungen, was mitunter viel entscheidender für das Ergebnis ist, zwischen offenen und
verdeckten Beobachtungen.
Beobachtungen werden weiterhin in Bezug auf die Dimensionen als künstlich, natürlich, eigen, fremd,
systematisch und unsystematisch unterschieden.
Bei der offenen Beobachtung ist dem Klienten die Anwesenheit des Beobachters bekannt, bei der verdeckten
Untersuchung soll(en) der/die Klient/en nicht von der Teilnahme des Beobachters erfahren. Der
Verhaltenskodex von Sozialforschern schreibt (implizit) vor, nach Möglichkeit offene Beobachtungen
vorzuziehen, da es verständlicherweise unfair ist, an jemandem eine Untersuchung ohne dessen Kenntnis
durchzuführen.
Dennoch ist manchmal eine verdeckte Beobachtung unabdingbar, denn es ist nachgewiesen, dass
Versuchspersonen sich anders verhalten, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden. Umgekehrt entsteht
auch durch das persönliche Involviertsein des Beobachters in das untersuchte Szenario die Gefahr, dass die
angestrebten, möglichst objektiven Erkenntnisse durch subjektive Erfahrungen überlagert oder verfälscht
werden.
Grundsätzlich gilt als Kernsatz für alle Formen teilnehmender Beobachtung als Methode der empirischen
Sozialforschung: „So offen wie möglich – so verdeckt wie nötig.“
Trotz teilweiser Kritik an der Methode der teilnehmenden Beobachtung bleibt sie weiterhin ein wichtiges
Instrument, da durch sie die Sichtweise der Menschen auf ihr Leben verstanden werden kann.
Dadurch kann die Ethnologie zum emanzipatorischen Projekt der Kulturkritik und des Kultur-vergleichs
beitragen, in dem Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden.
Ethnographisches Interview
Das ethnographische Interview (von altgriechisch éthnos „fremdes Volk“, graphé „Schrift“: Völkerbeschreibung)
soll im Rahmen von qualitativen Interviews helfen, Einblicke in die Lebenswelt und den Alltag von Personen und
ihre kulturabhängigen Wertvorstellungen zu geben.
Dabei werden Klienten in ihrem Arbeitsumfeld oder im Alltags- Freizeitsetting beobachtet und zu
Gewohnheiten und Bedürfnissen befragt.
Ein spezielles Merkmal des ethnographischen Interviews ist, dass es dem Interviewer erlaubt, sich von den
Antworten überraschen zu lassen. Es ist also nicht grundlegend, dass bereits Vorannahmen und Vermutungen
über Erkenntnisse aus dem ethnographischen Interview bestehen, weil das Interview gerade von einem
gewissen Nicht-Wissen lebt. Trotzdem hat das Interview im Ablauf eine Struktur und zählt somit zu der
Kategorie der Leitfadeninterviews.
Ethnographische Interviews ermöglichen, die Einstellungen und Alltagsroutinen des Befragten zu erfassen.
Diese sind oft nicht bewusst, werden somit in einem reinen Gespräch auch nicht verbalisiert. Dadurch eröffnet
diese Methode viele Möglichkeiten, denn das Aufdecken von Gewohnheiten und Einstellungen liefert wichtige
Erkenntnisse. Konsumverhalten, Nutzungsverhalten und kulturelle Unterschiede und vieles mehr. Inhalt eines
ethnographischen Interviews ist die Erforschung von Motiven und Einstellungen zu unterschiedlichen Themen
des Alltags oder der Lebenswelt des Befragten.
Die meisten Erkenntnisse erhält man, indem man teilnehmende Beobachtung und ein erkundendes Gespräch,
das Interview selbst, miteinander verknüpft. Durch die Beobachtung können Diskrepanzen zwischen einer
Aussage im Interview und der tatsächlichen Handlung aufgedeckt werden. Wichtig ist jedoch, dass der Fokus
stets auf dem Interviewten in seinem natürlichen, alltäglichen Umfeld liegt, zum Beispiel Wie geht die Person
mit bestimmten Geräten im Haushalt um? Wie agiert sie in ihrer Arbeitswelt? Dokumentation von Emotionen,
Handlungsvorgängen, Bildern etc. werden aufgezeichnet.
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Konzept der Intersubjektivität
In der Soziologie meint Intersubjektivität, dass bestimmte Erfahrungen für mehrere Individuen vergleichbar
sind. Diese Vergleichbarkeit ermöglicht es, dass Symbole oder Zeichen, wie zum Beispiel die Wörter einer
Sprache, für verschiedene Individuen die gleiche (bzw. ähnliche) Bedeutung haben. Erst die Intersubjektivität
macht also erfolgreiche Kommunikation möglich. Die Herstellung von Intersubjektivität kann unter
verschiedenen Bedingungen problematisch sein. Gehören die Akteure beispielsweise unterschiedlichen sozialen
Gruppen an, dann können aufgrund unterschiedlicher Erfahrungshintergründen denselben Zeichen oder
Symbolen andere Bedeutungen zugewiesen werden.
In der Anwendung qualitativer Methoden ist das Konzept der Intersubjektivität von besonderer Bedeutung, da
sie die Voraussetzung zum Verständnis von Bedeutungen in anderen (Sub-) Kulturen ist. In diesen Kulturen
könnten Ereignissen oder Sachverhalten andere Bedeutungen zugewiesen werden, als in der Kultur der
Fragenden. Es ist demnach entscheidend, einen gewissen Zugang zu dieser anderen Kultur zu haben, ihren
Erfahrungs- und Interpretationshorizont zu teilen, um Ereignisse aus Sicht dieser Kultur zu verstehen. Erst wenn
man mögliche Unterschiede in den Bedeutungen von Symbolen oder Zeichen beschreibt, werden die
gewonnenen Erkenntnisse auch für andere nachvollziehbar und können so diesem Kriterium der Objektivität
entsprechen.
Für die phänomenologische Soziologie ist der intersubjektive Charakter der miteinander geteilten Lebenswelt
von zentraler Bedeutung. Er ermöglicht die Aneignung und Verbreitung von gemeinsam zugänglichen
Wissensbeständen und Praktiken.
Prospektive Studien innerhalb des WiBa
Eine prospektive Studie (lat. prospecto: ausschauen) ist die Überprüfung der Hypothese der medizinischen
oder psychologischen Wirksamkeit einer Behandlungsmethode unter vorheriger Festlegung, welche Hypothese
geprüft werden soll. Dabei werden insbesondere die Daten gemäß der Hypothese erhoben, im Gegensatz zur
retrospektiven Auswertung bereits vorhandenen Datenmaterials.
Der Begriff prospektiv wird in der Hochsprache im Sinne von „vorausschauend“, „der Möglichkeit nach“ und
„die Weiterentwicklung betreffend“ verwandt.
Die Prospektivität einer Studie sagt etwas über den zeitlichen Ablauf der Hypothesenerstellung und
Datenerfassung aus. Die Daten in einer solchen Studie werden nach der Hypothesenaufstellung eigens für die
Prüfung der Hypothese gesammelt. Ein Vorteil ist, dass das Datenmaterial dann genau auf die Anforderungen
der Studie zugeschnitten werden kann.
In einer retrospektiven Studie hingegen kann man z. B. nach Aufstellung der Hypothese vorhandene
Datenbanken durchsuchen und daraus Daten entnehmen - diese passen dann evtl. nicht genau zu den
Anforderungen der Studie, andererseits ist dieses Verfahren oft weniger kosten- und zeitintensiv.
Prospektive Studien lassen sich in experimentelle prospektive Studien und beobachtende prospektive Studien
unterteilen. In der experimentellen Studie wird die Stärke der unabhängigen Variable und deren Zuordnung zu
den einzelnen Probanden vom Untersucher in der Regel durch Randomisierung durchgeführt. In der
beobachtenden Studie findet eine solche Zuteilung nicht statt.
Ein großer Vorteil von prospektiven Studien gegenüber retrospektiver Studien liegt in der höheren
Datenqualität und damit auch in einer höheren Aussagekraft.
Bildungsinstitut WiBa
Arbeitsintegrative Maßnahmen:

als Umfang der teilnehmenden Beobachtung für Test und Interview

für die Handwerks- Technik- und Sozialhelferbranchen
9

ergänzt um den begleitenden, berufsspezifischen Spracherwerb Deutsch-Fachdeutsch

Anleitung / Ausbildung von Integrationsassistenten mit Zeugnis

Anleitung / Ausbildung von Fachhelfern mit Zeugnis
branchennah: Hauswart, Landwirtschaft, Bauwesen, öffentliche Ordnung/Pflege/Unterhalt
Bildungsvielfalt und breit gefächerte Informationsangebote
Ein aufwendig zu bearbeitendes Feld ist der Mangel an Wissen um unsere Bildungsangebote. Schulen,
Schulsysteme und auch die immense Vielfalt der Weiterbildungsmöglichkeiten, der unendlich vielen
spezifischen Berufe, der Wege dorthin und der beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten ist (schon vielen Deutschen)
völlig unbekannt.
Die „Standard“-fragen, je nach Alter, vieler unserer Institutionen an den Ausländer:
„Was möchtest Du werden?“ und / oder „Was haben Sie gelernt?“,
können, wenn sie denn sprachlich überhaupt verstanden wurden, nicht realistisch beantwortet werden.
Dabei sollten wir viel eher fragen: „Was kannst Du?“
Die Lebenswirklichkeit:
„Nach Aufruf erkennt kaum Jemand seinen Namen, das Geburtsdatum und erst recht nicht die
„richtige“ Schreibweise aller Angaben – das Chaos ist vorbereitet.
Es gibt auch kaum einen jungen Mann, der nicht Kfz Mechaniker werden möchte!
Mechatroniker? Ein falsches Berufsbild und keine Vorstellung welcher Bildungsstand und welche
Zugangsvoraussetzungen erwartet werden ist die Norm.
Eine „Lehre“ zum Zahnarzt, Arzt, Juristen, schließt sich unmittelbar an, weil das so intelligent wirkt und
dieses möchten gerade die machen, die sich in den Heimatländern vornehmlich in der
„Landwirtschaft“ verdingt haben.
Bemüht man sich indes um individuell zugeschnittene Informationsverbreitung und inhaltsreiche Aufklärung
über die passenden „Wege“, macht sich unvermutet wachsende Sicherheit und Zufriedenheit breit.
Zielorientierte Fördermaßnahmen









Spracheinstufungstest
Kenntnisse und Neigungen
Geeignete Art der Beschulung, der Schulformen
Sprachkurse
Weiterführung der Schulausbildung, der Ausbildung, des Studiums
neigungsorientierte Ausbildung
Anlerntätigkeiten / Helfertätigkeiten
Helferberufe
Ausbildungsberufe
Beratung, Erläuterung, Vorstellung, Information
 Schulsystem
 Schularten
 Nebenberufliche Schularten
 Begleitende Schularten
 Aufbauende Beschulung
 Berufsbegleitende Kurse
 Abendschule, VHS, Studium, Regelstudium, Fernstudium
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Ausbildung im WiBa
Eine Ausbildung, Dienstleistung, die die Sorgen der Gemeinschaft flächendeckend reduzieren kann:
Integrationsassistent als Fachdienstleister
Integrationsassistenten sind informierende Brückenbauer zwischen ihren Landsleuten in jeglichen
Wohnsituationen (vom Camp bis…) und den Fachleuten im Bildungs-, Gesundheits- Sozial- und Arbeitswesen.

ihre Hauptaufgabe ist die alltagspraktische Vermittlung von kulturellen Normen, Werten, Erwartungen,
von Sprache, Verhalten und sozialer Integration, eben gerade den lebenspraktischen Notwendigkeiten,
die schon ein erstes Mietverhältnis gelingen ließe.
(Hygienische Standards, Objekte und deren Benutzung, Bedienung technischer Geräte etc.)

sie erlangen eine Bandbreite handwerklicher Fähigkeiten um als Sprachmittler und Hauswarthelfer
fungieren zu können (Vermietung, Schulen, Kitas, Kliniken, Kaufhaus, Sozialarbeit, Jobcenter etc.)

inhaltsgewichtig ist ihre Aufgabe, die Hilfe zur Selbsthilfe bei Migranten zu aktivieren und sie im Umgang mit Behörden, Kitas, Schulen und gesellschaftlichen Kontakten zu unterstützen. Ein großer Beratungsbedarf liegt in einer Minimalaufklärung bezüglich des Abschlusses von Ratengeschäften, Versicherungs- / Vertrags- / Arbeitsrechts-Angelegenheiten

insbesondere können Integrationsassistenten aufgrund ihrer fundierten Kenntnisse, die sozialen und
kulturellen Systeme beider Seiten verbinden

sie sind geschult, um notwendige kurative Maßnahmen wahrnehmen und einleiten zu können

sie sind unmittelbare Ansprechpartner für die Flüchtlinge und artikulieren deren Probleme

Konfliktvermeidung forciert Integration deutlich

sie bauen Verständigungsbarrieren ab, regulieren Problemstellungen der Flüchtlinge untereinander
und sensibilisieren für eine effiziente Zusammenarbeit aller beteiligter Fachbereiche in der Flüchtlingshilfe

sie dienen allen Menschen gleichermaßen als „Vor-Filter“ für kultursensible Verständigung und religiöse Auffälligkeiten

sie unterrichten „Fach“-Deutsch
Im Ergebnis können Integrationsassistenten in großer Anzahl ausgebildet und eingesetzt werden, weil sehr viele
Flüchtlinge die Voraussetzung hierfür mitbringen, denn sie sind geistig beweglich, menschlich gebildet und hoch
motiviert.
Der Anspruch der Einsatzbereiche kann je nach Ausbildung, Talent und Interesse sehr niedrigschwellig
angesetzt werden und trotzdem im Vorbildcharakter sehr erfolgreich sein!
Es bedarf durch eine flächendeckende Umstrukturierung nur noch eines stark reduzierten Anteiles deutscher
Fachkräfte in Festanstellung – hier sollten insbesondere die Schnittstellen und Organisationsbrücken bedacht
sein.
Anlernberufe, Helfertätigkeiten

Anlernberufe als Fachhelfer
Arbeitsintegrative Maßnahmen in der Handwerks- und Technikbranche und berufsspezifischer Spracherwerb
Deutsch
11
Speziell für Geflüchtete und Migranten, die Deutsch lernen und sich in einen Job in der Handwerks- und
Technikbranche und in allgemein helfende Berufe entwickeln wollen unter dem Motto:
einsatzbereit | fachkundig | hilfsbereit
Alle Testungen, Anleitungen, Beratungen und Fachbegleitungen werden auf Arabisch und Farsi, ebenso in
Sprachen der mehrheitlich Teilnehmenden, durchgeführt.

Alltag- und lebenspraktische Anlerntätigkeiten
Eine kulturelle religiöse Grundeinstellung der Menschen, die bei uns Zuflucht finden, ist sehr ausgeprägt und
wir wenden uns dieser verstärkt zu: „Dem Menschen vom Herzen zu dienen.“
Dieses meint explizit die Hilfe für die Leidenden und Hilfsbedürftigen, für Muslime ein Selbstverständnis in der
menschlichen Zuwendung. Die Förderung im Sinne des praktischen Nutzens im Bereich der pflegerischen
Berufe wird von beiden Seiten in der Bandbreite ihrer Einsatzmöglichkeiten als Gewinn bewertet.
Es beginnt mit dem Modul 1. In jedem Modul wird Deutschunterricht erteilt.
Modul 1:
Testverfahren zum Herausfinden der Stärken und Begabungen
Modul 2:
begleitender, fachbezogener Deutschunterricht
die Belastbarkeit und das gesundheitliche Befinden können nach dem jeweiligen
Erkenntnisstand getestet und auch therapeutisch / medizinisch betreut werden
Modul 3:
psychosoziale Screening- und Clearing- Verfahren
Sie beginnen mit berufsorientierten Praktika/Hospitationen
Modul 4:
neigungs- / eignungsbezogene Arbeitsvielfalt im Schnelldurchlauf
Sie beginnen Ihren fachbezogenen Ausbildungsweg zum Fachhelfer
Modul 5:
alltagspraktische Helferausbildung mit Prüfung und Zeugnis
Koordinierungsbereich WiBa für Integrations-, Partizipations-, und Arbeitsmaßnahmen
Unter Einbindung des sozialen bürgerschaftlichen Engagements zur






Arbeitsmarktpositionierung
Wohnungsmarktpositionierung
zur Förderung des sozialen Vertrauens
Einsatzplanung für auszubildende Helfer
Einsatzplanung für angehende Integrationsassistenten in alle öffentlichkeitsorientierte Fachbereiche
in alle privatwirtschaftlichen Einsatz-/ Fachhelferbereiche
Berufsorientierung und Vorbereitung
Kompakte Verlaufsübersicht
Lehrplan
Einzelcoaching zu: beruflichen Fähigkeiten, Kenntnissen und Zielen, Unterstützung bei der Anerkennung
ausländischer Abschlüsse
Berufliche Qualifizierung
 Metall- und Holzverarbeitung, Elektrik und Elektronik
 Orientierung auf dem Arbeitsmarkt durch Betriebsbesuche oder Jobpräsentation durch Fachleute
 Deutsch für den Beruf
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





Verbesserung der Deutschkenntnisse für Alltag und Beruf
Individuelle Unterstützung
Rechts- und Sozialberatung, Gesundheitsberatung
Bewerbungstraining
Praktikum/Hospitation
Vermittlung eines Praktikumsbetriebs, der evtl. auch als Arbeitgeber in Frage kommt
Modul Begleitung und Vermittlung in Jobs
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Vermittlung in Arbeit, Praktikum, Aus- bzw. Weiterbildung
Unterstützung bei Behördengängen oder Konflikten
Verbesserung der Deutschkenntnisse
Deutschprüfung B1 oder B2
Bewerbungstraining, Erstellen von Unterlagen, Recherchen nach Stellenangeboten
Rechts- und Sozialberatung
Gesundheitsberatung
Kostenlose Serviceleistung
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Zeugnis und / oder Bescheinigung über Befähigung und Fachwissen
Mit einem fachbezogenen Zeugnis belegen Sie Ihr Fachwissen und Sie heben sich gegenüber anderen Bewerber
stark hervor.
Modul für Fachhelfer
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Deutsch für den Beruf:
Verbesserung der Deutschkenntnisse
o für den Alltag
o für den Beruf
 Abschlussprüfung Deutsch (A2 oder B1)
 Vermittlung in Hospitation
 Praktikum
 Ausbildung
 Weiterbildung
 Unterstützung bei Behördengängen
 Unterstützung bei Konflikten
 Bewerbungstraining
 Erstellen von Unterlagen
 Recherchen nach Stellenangeboten
 Rechtsberatung
 Sozialberatung
 Gesundheitsberatung
 Unterstützung bei Anerkennung ausländischer Abschlüsse
 Berufsorientierung
 Berufsvorbereitung
 Vermittlung von Jobs
 Begleitung in den Job
Alltagspraxis (beispielhaft)
Haus und Garten
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Hauswarthelfer Ausbildung
Hausmeisterhelferausbildung
Haushaltshelfer
Gebäude- Glas- Industriereinigung
Gartenbau, Landschaftsbau, Landwirtschaft
Maler, Anstreicher, Dekorateur
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Industrie und Wirtschaft
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Lagerhaltung
Bauwesen, Supermärkte, Industrie
Technische Helfer
Elektrik, Heizung, Sanitär
KfZ., Baumaschinen,
Handwerkliche Fachbereiche
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Fliesenleger, Steinsetzer, Steinmetz
Bauwesen, Strassenbau
Insgesamt drängt es sich auf, den handwerklichen Berufen ein besonderes Augenmerk zu schenken, die in
unseren Breiten schon als historische Berufe und Fertigkeiten angesehen werden, wie zum Beispiel Gürtler,
Schuster, Böttger, Verarbeitungen in der Lederbranche und Zieseleure aus den Bereichen Glas und Metall.
Einen außergewöhnlich hohen Stellenwert in den vorangegangenen beruflichen Tätigkeiten haben die Arbeiten
mit Fliesen. Hier gibt es vom Fliesenleger bis zu den kunstfertigen Mosaiklegern Diversifikationen bis zum
Belegen von Tischplatten und Sitzbänken.
Eine Menge dieser „Begabungen“ bringen die Flüchtlinge mit, ohne das ihnen bisher tiefere Beachtung
geschenkt wurde. Subjektiv wird es von den Meisten eben nicht als „Besonderheit“ begriffen, sondern eher als
zu einfache Tätigkeit angesehen.
Das Erforschen von besonderen Stärken, bestehend aus Theorie und Praxis, kann streckenweise einer
Talentschmiede gleichen und die hierüber entstandenen Arbeitsstücke können über ihre bunte Vielfalt eine
interessierte Konsumentenebene bedienen.
Kooperationen
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Medizinische Fachschaften
Sozialbehörden
Trägerschaften integrativer Schul- und Berufsbildungsmaßnahmen
Auftraggeber
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Öffentliche Hand / Behörden
Anmerkung
Visionen und Ideengerüste sind natürlich keine objektiven Wahrheiten und keine Gedanken sind von der
Verfasserin allein. Verschiedene Gedankenstränge wurden wahrscheinlich schon vielfach vorher verfolgt und
einige Koryphäen spezifischer Fachgebiete haben, für uns alle einzusehen, viel Text und Inhalt auf ihren
Fachgebieten vorgedacht. Um einer Wortklauberei, oder einer „Guttenbergisierung“ vorzugreifen, ist
einzuräumen, dass sich an niedergeschriebenen Erkenntnissen im Detail und an Standards sehr gut in
öffentlichen Medien bedienen ließ. Allerdings muss sich dennoch aus dem Brei der praktischen Erfahrung, des
wissenschaftlichen Materials, der Berufserfahrung, der Kreativität, des subjektiven Wissens, der Liebe zum
Menschen, dem Wahrnehmen politischer Strömungen und sozialer Wirklichkeit in der Summe eine individuelle
Idee der Verbindungswege in die Umsetzbarkeit formen lassen.
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, ihnen den Gehalt, die Praktikabilität der Projekte und deren vielschichtige
Möglichkeiten für eine Umsetzung in einen realistischen Alltag aufzuzeigen.
Cornelia Werchan
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