SOLVOX® und SOLVOCARB

→ SOLVOX® und SOLVOCARB®
Sauerstoff und Kohlendioxid machen
die Abwasserreinigung fit.
SOLVOX® und
SOLVOCARB®.
02
SOLVOX® und SOLVOCARB®
Natur pur. Sauerstoff löst Abwasserprobleme
in kommunalen und industriellen Klärwerken.
Viele Widrigkeiten der Abwasserbehandlung – sowohl in kommunalen als auch industriellen Kläranlagen – entstehen durch Mangel
an Sauerstoff. Die Folgen sind ungenügende Reinigungsleistungen
oder sogar anaerobe Abbauprozesse mit erheblichen Geruchsbelästigungen. Der gezielte Eintrag von reinem Sauerstoff an neuralgischen Punkten der Abwasserkette löst die Probleme schnell,
flexibel und effizient.
Korrosion in Abwasserrohren
Gerade in Druckrohrleitungen herrschen anaerobe Abbauprozesse. Die
hier durch Abwässer verursachten Korrosionsschäden und Geruchsbelästigungen lassen sich durch Anreicherung mit reinem Sauerstoff problemlos vermeiden.
ab. Auch wenn der Gesetzgeber die Auflagen für Reinigungsleistungen
verschärfen sollte, hilft reiner Sauerstoff, diese Vorgaben zu erfüllen.
Ähnlich wirksam bewährt sich die Notbegasung bei Ausfall des Belüftungssystems. Wenn bei Druckbelüftung der Verdichter oder bei Oberflächenbelüftung das Getriebe defekt ist, gleicht reiner Sauerstoff
diese Defizite effizient und wirtschaftlich aus.
Und sollte das vorhandene Beckenvolumen keine ausreichende Stickstoff-Elimination zulassen, muss noch lange nicht kostspielig umgebaut
werden. Um das gesamte Verfahren schnell und günstig auf vorgeschaltete, intermittierende oder simultane Denitrifikation umzustellen,
ist der gezielte Eintrag von reinem Sauerstoff erforderlich.
SOLVOX®: reiner Sauerstoff hilft
Leistungsabfall in Kläranlagen
Auch in Kläranlagen löst der Eintrag von reinem Sauerstoff diverse Probleme ohne aufwändige Umbauten. Bei gestiegenem Abwasserzulauf,
erhöhter Schmutzkonzentration oder stark schwankender Schmutzfracht etwa deckt zusätzlicher Sauerstoffeintrag akute Bedarfsspitzen
SOLVOX® und SOLVOCARB® sind eingetragene Marken der Linde Group.
SOLVOX®-Verfahren von Linde Gas setzen diesen Sauerstoffeintrag
schnell, effizient, punktgenau und flexibel um. Mit geringem Investitions- und Wartungsaufwand steigert SOLVOX® die Leistung etwa von
Belebungs- und Vorreinigungsanlagen, ohne dass diese aufwändig
ausgebaut werden müssten. Mit SOLVOX® kann eine hohe Sauerstoffkonzentration erreicht werden.
SOLVOX® und SOLVOCARB®
Kostspielig: Korrosionsschaden an einer Druckrohrleitung
Gaseversorgung in einer Industriekläranlage
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SOLVOX® und SOLVOCARB®
Fünf Richtige. Die SOLVOX®-Verfahren für den
Sauerstoffeintrag.
Für Kläranlagen, in Stapelbecken oder Druckrohrleitungen, zur Vorreinigung oder Belebung von Abwasser – mit SOLVOX® bietet Linde
Gas gleich mehrere, unterschiedlichste Verfahren für den optimalen
Sauerstoffeintrag in Abwässer.
SOLVOX®B
Das SOLVOX®B-Verfahren ist besonders geeignet für Vorreinigungsanlagen und Belebungsbecken. Die Begasungsmatten sind fest am Beckenboden installiert oder werden zur kurzfristigen Notbegasung einfach
ins gefüllte Becken abgesenkt. Begasungsmatten sind Metallgitter,
auf denen Begasungsschläuche montiert sind – durch ihre Anordnung
wird der Sauerstoff sehr großflächig eingetragen. Die fein perforierten Schläuche bestehen aus chemikalienbeständigem Elastomer. Bei
Beaufschlagung mit Sauerstoff öffnen sich ihre Poren und lassen das
Gas besonders feinblasig austreten. Der Eintrag erfolgt ohne zusätzliche Energie und wird per Sauerstoffmessung geregelt.
SOLVOX®V
Das SOLVOX®V-Verfahren zur Vorreinigung und Belebung von Abwässern erfordert nur geringen Montageaufwand. Das Injektorsystem kann
auch im gefüllten Becken montiert werden.
SOLVOX®B-Begasungsschlauch
SOLVOX®V-Begasungseinheit
SOLVOX® und SOLVOCARB®
Sauerstofftank
Verdampfer
Sauerstoffverteilung
MSREinheit
Belebungsbecken
Abwasserzulauf
Ablauf
Begasungsmatten
SOLVOX®B-Verfahren
Sauerstofftank
Verdampfer
MSREinheit
Sauerstoffeinspeisung
Abwasserzulauf
Ablauf
Abwasser-Tauchpumpe
Venturi-Rohre
SOLVOX®V-Verfahren
Mischrohre
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SOLVOX® und SOLVOCARB®
SOLVOX®D-Kugelkopfdüse
Sauerstoffdosierstation
SOLVOX®D
SOLVOX®R
Mit einer Kugelkopfdüse trägt das SOLVOX®D-Verfahren den Sauerstoff
in Druckleitungsrohre ein. Dadurch wird schweflige Korrosion durch
anaerobe Verhältnisse verhindert.
Beim SOLVOX®R-Verfahren erfolgt der Sauerstoffeintrag in einem Reaktor. Dieser kann je nach Bedarf im Haupt- oder im Nebenstrom angeordnet werden. Verfügbar sind die Reaktoren in acht verschiedenen
Kapazitäten von 15 bis 1.000 m3/h.
Sauerstofftank
Verdampfer
MSREinheit
Entlüftung
Freispiegelleitung
Abwasserzulauf
Sauerstoffeinspeisung
Niveausteuerung
Abwasserpumpe
SOLVOX®D-Verfahren
Abwasserdruckleitung
SOLVOX® und SOLVOCARB®
SOLVOX® rettet die Biologie
Vorteile von reinem Sauerstoff und SOLVOX®
Das Abwasser-Belebtschlammgemisch einer biologischen Kläranlage
erfordert eine permanente, ausreichende Versorgung mit Sauerstoff.
Fällt diese durch Defekt oder Umbaumaßnahmen aus, ist umgehend auf
anderem Wege „provisorisch“ Sauerstoff einzutragen. Andernfalls sinkt
die Leistungsfähigkeit der Anlage so weit, dass schlimmstenfalls ihre
gesamte Biologie umkippt. Linde bietet hierzu, je nach Einsatzfall, die
Begasungssysteme SOLVOX®B, SOLVOX®V und SOLVOX®N an: für eine
sofortige, auch längerfristige Notbegasung.
→
→
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→
→
→
→
→
Geringe Investitionskosten
Schnelle und wirtschaftliche Problemlösung
Gezielter Sauerstoffeintrag
Leistungssteigerung ohne Ausbau
Geringer Wartungsaufwand
Optimale Sauerstoffausnutzung
Flexibler Sauerstoffeintrag
Hohe erzielbare Sauerstoffkonzentration
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SOLVOX® und SOLVOCARB®
Belebung XXL. SOLVOX® sorgt für eine
leistungsstarke Abwasserreinigung.
Denitrifikation, Spitzenabdeckung, Notbegasung – ohne aufwändige Aus- oder Umbaumaßnahmen steigern SOLVOX®-Verfahren
schnell, effektiv und kostengünstig die Leistungsfähigkeit biologischer Kläranlagen. Diese Effizienz basiert auf der Flexibilität und
Vielseitigkeit von SOLVOX®.
SOLVOX® eliminiert Stickstoff
Speziell für die Stickstoffelimination sollten vor einem teuren Ausbau alternative Betriebsweisen der bestehenden Kläranlage überlegt
werden. Eine einfache Verfahrensumstellung mit einer gezielt eingesetzten SOLVOX®-Zusatzbegasung mit reinem Sauerstoff ist meist die
kostengünstigere Lösung.
Alternative 2: Simultane Denitrifikation
Bei dieser Verfahrensumstellung ist es wichtig, innerhalb weniger
Meter nach Beginn der Nitrifikationszone die optimale Sauerstoffkonzentration zu erreichen. Deshalb wird am Anfang dieser Zone reiner
Sauerstoff mit einem der Linde-SOLVOX®-Verfahren eingetragen. Die in
der Nitrifikationszone bereits vorhandene Belüftungseinrichtung übernimmt auch hier die Hauptversorgung mit Sauerstoff.
Denitrifikation in eigenen Zonen
Für die Denitrifikation werden gezielt anoxische Zonen im Belebungsbecken geschaffen – einfach durch Abschalten der Belüftungseinrichtung für diesen Bereich.
Alternative 3: Vorgeschaltete Denitrifikation
Alternative 1: Intermittierende Denitrifikation
Bei dieser Verfahrensumstellung gilt es, die optimale Sauerstoffkonzentration innerhalb weniger Minuten nach Beginn der Nitrifikationsphase zu erreichen. Daher trägt man gleich zu Beginn dieser Phase
reinen Sauerstoff zur Unterstützung ein – das vorhandene Belüftungssystem übernimmt dabei die Hauptversorgung. Der zusätzliche Sauerstoffeintrag erfolgt durch spezielle Begasungseinrichtungen nach
einem der von Linde entwickelten SOLVOX®-Verfahren.
Denitrifikation im selben Becken
Nach der Nitrifikationsphase werden Belüftung und Sauerstoffzufuhr
abgestellt. Durch die Sauerstoffzehrung des Belebtschlamms wird das
gesamte Belebungsbecken sehr schnell anoxisch und die Denitrifikation setzt ein. Die erforderliche Durchmischung im Belebungsbecken
übernehmen jetzt energiesparende Tauchmotor-Rührwerke.
Hohe Zyklenzahl, geringe Ablaufkonzentration
Durch die Zusatzbegasung mit reinem Sauerstoff sind bis zu 24 Zyklen
pro Tag möglich. Damit lassen sich extrem niedrige Ablaufkonzentrationen hinsichtlich NGes und CSB realisieren.
Diese Verfahrensumstellung eignet sich besonders für Belebungsanlagen, die aus mehreren Einzelbecken aufgebaut sind, sowie für
Längsbecken, die sich durch eine Zwischenwand abteilen lassen. Durch
die Abtrennung eines Denitrifikationsvolumens entfällt ein Teil der
vorhandenen Belüftung. Für den Ausbau des konventionellen Lufteintragssystems im Nitrifikationsteil fehlt meist die notwendige Fläche.
Wird die verbleibende Belüftungseinrichtung einfach nur mit höheren
Luftdurchsätzen beaufschlagt, geht der Eintragswirkungsgrad deutlich
zurück. Deshalb wird der zusätzliche Sauerstoffbedarf wirtschaftlicher
und vor allem zuverlässiger mit reinem Sauerstoff gedeckt.
Vorteile
→ Die Stickstoff-Eliminationsleistung der Anlage wird erheblich
gesteigert
→ Die gesetzlichen Mindestanforderungen werden eingehalten; die
Abwasserabgabe verringert sich deutlich
→ Keine baulichen Erweiterungen oder Umbauten
→ Alle drei Lösungen sind schnell zu realisieren
→ Der Aufwand für Mess- und Regeltechnik ist gering
→ Das Schlammabsetzverhalten ist besser: keine wilde Denitrifikation
in der Nachklärung
SOLVOX® und SOLVOCARB®
Vorklärung
Belebungsbecken
Nachklärung
Kreiselbelüftung/O2-Begasungsmatten
Rührwerk
Nitrifikation/Denitrifikation
Rücklaufschlamm
Intermittierende Denitrifikation
Denitrifikation
Walzenbelüftung
Rührwerk
Walze außer
Betrieb
O2-Begasungs- Nitrifikation
matten
Rücklaufschlamm
Simultane Denitrifikation
Kreiselbelüftung/O2-Begasungsmatten
Rührwerk
Denitrifikation
Nitrifikation
Rücklaufschlamm
Vorgeschaltete Denitrifikation
Rücklauf
09
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SOLVOX® und SOLVOCARB®
Schwach strukturierte Flockenmorphologie durch ungenügende Sauerstoffversorgung in der Betriebskläranlage einer Brauerei
Kräftig ausgebildete Schlammflocke nach 14-tägiger Sauerstoffbegasung
Messbarer Erfolg: niedrige und gleichmäßige CSB-Ablaufkonzentrationen durch Zusatzbegasung mit reinem Sauerstoff
SOLVOX® entlastet die Belüftung
Inbetriebnahme der Sauerstoff-Zusatzbegasung
CSB-Ablaufkonzentration [mg/l]
CSB
70
Um erhöhte Schmutzfrachten und den gestiegenen Sauerstoffbedarf
der Mikroorganismen zu bewältigen, müssen überlastete Belebungsanlagen nicht zwangsläufig ausgebaut werden. Der Eintrag von reinem
Sauerstoff mit den SOLVOX®-Verfahren deckt Spitzenlasten deutlich
effizienter und kostengünstiger ab.
60
Ein besonderer Vorteil: Beim Einsatz von SOLVOX® entfällt der Ausbau
bestehender Belüftungssysteme. Damit entfallen auch hohe Investitionskosten für größere Oberflächenbelüfter, zusätzliche Verdichter oder
weitere Komponenten. Gerade in beengten Belebungsbecken vermeidet SOLVOX® den ineffektiven Sauerstoffeintrag durch zu große
Luftmenge und Leistungsdichte.
50
40
30
20
0
1. Juni
1. Juli
1. August
Zeit
Investitionskosten und Montageaufwand sind bei allen SOLVOX®-Verfahren relativ gering. Sauerstoffeintrag per SOLVOX®B braucht keine
Energiezufuhr. SOLVOX®R-Reaktoren tragen das Gas nahezu verlustfrei
ein. Und SOLVOX®V-Injektoren lassen sich im gefüllten Becken montieren. Mittels aller Verfahren kann der Sauerstoff gezielt bestimmten
Beckenzonen zugeführt werden.
Das Ergebnis sind eindeutige Verbesserungen in überlasteten Belebungsanlagen: In erster Linie kann mehr Belebtschlamm gehalten
werden. Dieser setzt sich besser ab und steigert so die Abbauleistung
der gesamten Anlage. Die geringere Schlammbelastung unterstützt
diesen Effekt. Im Ablauf der Kläranlage entstehen somit kleinere bzw.
konstante BSB5- und CSB-Konzentrationen. Dadurch können Abwasserabgaben verringert und eine geruchsfreie Abwasserreinigung erreicht
werden.
SOLVOX® und SOLVOCARB®
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SOLVOX®B in einem Vorreinigungsbehälter
SOLVOX® reinigt vor
Reiner Sauerstoff „rettet“ nicht nur überlastete Belebungsanlagen. In
Puffer- und Stapelbehältern etwa übernimmt er die Vorreinigung stark
verschmutzter, unregelmäßig anfallender Abwässer aus industrieller
Produktion. Hier verhindert er auch Geruchsbelästigungen aus Mischund Ausgleichsbecken.
Vor allem in der Nahrungsmittelindustrie – Molkereien, Brauereien,
Hefeproduzenten, Obst- und Gemüseverarbeiter – und bei Herstellern
von Pharmazeutika fallen solch hoch belastete, biologisch gut zu reinigende Abwässer an. Um Starkverschmutzergebühren zu vermeiden,
betreiben viele dieser Firmen biologische Vorreinigungsanlagen.
SOLVOX®B-, SOLVOX®V- und SOLVOX®R-Verfahren tragen hier reinen
Sauerstoff ins Abwasser ein, um Schmutzstoffe so weit abzubauen,
dass die vorgereinigten Abwässer problemlos in kommunale Kläranlagen eingeleitet werden können.
SOLVOX® schützt Druckrohre
In Druckrohrleitungen hat Abwasser keinen Kontakt mit der Atmosphäre. Bakterielle Abbauprozesse verbrauchen dann schnell den vorhandenen Sauerstoff. Die Folgen sind Korrosionsschäden und Geruchsemissionen in Freispiegelkanälen sowie in Einlaufbauwerken von
Kläranlagen.
Der Eintrag von reinem Sauerstoff in die Abwasserdruckrohrleitung
stellt dort an jedem Punkt zu jeder Zeit aerobe Verhältnisse sicher. So
können Schwefelwasserstoff und organische Polysulfide gar nicht erst
entstehen. Stattdessen laufen bereits im Druckrohr Reinigungsprozesse
ab, wie sie in der biologischen Stufe des Klärwerks durchgeführt werden.
Der reine Sauerstoff wird am Beginn der Druckrohrleitung durch
SOLVOX®D-Kugelkopfdüsen ins Abwasser eingetragen. Die Eintragsmenge für Tag- und Nachtbetrieb wird automatisch über Zeitschaltuhren gesteuert. Bei starken Regenfällen stoppen zusätzliche Zeitrelais
die Sauerstoffzufuhr.
Die geringen Investitionskosten für die SOLVOX®-Eintragsvorrichtung
sowie die Mess- und Steuereinheit zahlen sich rasch aus:
→ Keine Geruchsbelästigung durch Schwefelwasserstoff und flüchtige
organische Sulfide
→ Keine Beton- und Metallkorrosion durch Schwefelwasserstoff bzw.
Schwefelsäure
→ Besseres Absetzverhalten des Primärschlammes in der Vorklärung
→ Entlastung der biologischen Stufe durch Vorabbau der Schmutzfracht in der Druckrohrleitung
→ Kein Energiebedarf
→ Kein Zusatz von Chemikalien
→ Geringe Investitionskosten
→ Geringe Betriebskosten
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SOLVOX® und SOLVOCARB®
Auf den grünen Bereich kommt es an.
SOLVOCARB® neutralisiert alkalische Wässer –
schnell und einfach mit CO2.
Der Umwelt zuliebe: Verschärfte Anforderungen des Gesetzgebers und
stärkere Kontrollen durch die Behörden tragen dem Umweltschutzgedanken breiter Bevölkerungsschichten Rechnung. So darf man Abwasser heute nur noch in einem engen pH-Bereich um den Neutralpunkt in
die Vorfluter (Flüsse und Seen) oder die Kanalisation abgeben.
Kohlendioxid (CO2) neutralisiert alkalische Wässer. Preisgünstig, sicher
und umweltfreundlich bringt es das alkalische Niveau von Abwasser
in den vorgeschriebenen Bereich zwischen pH 9 und pH 6,5. Derartig abgeregelte pH-Werte ersparen der Industrie drastische Starkverschmutzerabgaben. Ferner neutralisiert CO2 schnell und einfach
Brauchwässer oder sogar Schwimmbadwasser.
Vorteile
Gegenüber Mineralsäuren bietet Kohlendioxid bzw. Kohlensäure viele
Vorteile:
→ Kohlendioxid ist nicht als wassergefährdender Stoff eingestuft
→ Keine Aufsalzung des Abwassers mit Chloriden, Sulfaten etc. und
damit keine erhöhte Salzfracht im Zulauf zur Kläranlage
→ Keine Übersäuerung des Abwassers aufgrund einer flachen
Neutralisationskurve
→ Keine Korrosion der Anlagenbauteile
→ Sichere und einfache Bevorratung und Anwendung des
Kohlendioxids
→ Beste ökonomische und ökologische Alternative
Einsatzgebiete
In den meisten Industriebereichen, in denen alkalische Abwässer anfallen,
kann Kohlendioxid problemlos eingesetzt werden, z. B. in:
→ Getränkeindustrie
→ Molkereien und Fleischereien
→ Back- und Süßwarenindustrie
→ Galvanikindustrie
→ Zement- und Betonindustrie
→ Papier- und Zellstoffindustrie
→ Lederindustrie
→ Textilindustrie
→ Wäschereien und Färbereien
→ Photochemische Industrie
SOLVOX® und SOLVOCARB®
Neutralisation – geringer Aufwand
Dank einer flachen, jedoch früh einsetzenden Neutralisationskurve
wirkt Kohlendioxid schnell und effektiv, aber sanft: Aufsalzungen und
Übersäuerungen finden nicht statt; pH-Werte im zulässigen Bereich lassen sich genau ansteuern. Durch dieses ausgewogene Verhalten regelt
sich die Neutralisation mit Kohlendioxid fast von selbst und beschränkt
menschliches Eingreifen auf ein Minimum. Dies führt zu einer enormen
Reduzierung der Kosten für Betrieb und Unterhalt.
Verglichen mit anderen Säuren ist Kohlendioxid ein sehr verbrauchsarmes Neutralisationsmittel. Der zur Neutralisation erforderliche Verbrauch weicht oft von den in der nebenstehenden Tabelle gezeigten
stöchiometrischen Bedarfsmengen ab, da Abwässer meist Puffersubstanzen enthalten, die den Bedarf an Säure erhöhen.
Diese Pufferkapazität heißt Alkalinität – sie definiert sich als Fähigkeit
von Wasser, bei Zusatz von Säure oder einer Base einen pH-Wechsel
zu verhindern. Alkalinität entspricht der Konzentration von Bicarbonat
–
2–
––
HCO3 , Carbonat CO3 oder Hydroxylionen OH (siehe Grafik auf Seite 14).
Beim Neutralisieren alkalischer Wässer mit Kohlendioxid sollte man
den exakten Typ der Alkalinität bedenken. Bei Abflüssen mit HydroxylAlkalinität lässt sich die Neutralisation mit einem Standardumlaufsystem mit Pumpen durchführen. Führt der Abfluss hingegen CarbonatAlkalinität oder drohen wasserhärtebedingte Probleme mit Kesselstein,
sollte man das Kohlendioxid über Begasungsmatten am Beckenboden
eintragen. Feststellen lässt sich der CO2-Bedarf auf drei Arten:
→ Ist eine Wasseranalyse verfügbar, wird der exakte Bedarf mithilfe
eines Rechenprogramms bestimmt.
→ Eine einfache und zuverlässige Methode stellt eine Messung vor Ort
mithilfe einer Titrationsausrüstung dar.
→ Liegen Verbrauchsdaten einer vorgegebenen Mineralsäure vor,
kann der CO2-Bedarf anhand einer stöchiometrischen Umrechnung
eingeschätzt werden (siehe Tabelle).
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Stöchiometrische Umrechnung zur Neutralisation von ungepufferter
Natronlauge mit unterschiedlichen Säuren auf ph 8,5 (HCl 30%ig;
H2SO4 96%ig, HNO3 65%ig)
ph
10,0
10,5
11,0
11,5
12,0
12,5
13,0
13,5
14,0
NaOH
3
[kg/m ]
0,004
0,013
0,04
0,13
0,4
1,3
4,0
12,6
40
CO2
3
[kg/m ]
0,004
0,014
0,044
0,14
0,44
1,39
4,4
13,9
44
HCl
3
[kg/m ]
0,012
0,038
0,12
0,38
1,22
3,84
12,2
38,4
122
H2SO4
3
[kg/m ]
0,005
0,016
0,05
0,16
0,51
1,6
5,1
16,1
51
HNO3
3
[kg/m ]
0,01
0,031
0,1
0,31
0,97
3,1
9,7
30,7
97
14
SOLVOX® und SOLVOCARB®
Hohe Balance
Zweite Phase (8,3 < pH < 11,8)
H2CO3 + Na2CO3 ⇌ 2 NaHCO3
Kohlendioxid liegt in wässriger Lösung vorwiegend als gelöstes Gas
vor. In geringem Umfang findet eine chemische Umsetzung zu Kohlensäure statt (CO2 + H2O ⇌ H2CO3).
Kohlensäure kann bei hohen pH-Werten zwei Protonen abspalten, die
zur Neutralisation zur Verfügung stehen, bei pH-Werten unter 9 jedoch
nur ein Proton. Der Neutralisationsvorgang verläuft zwar stufenlos,
lässt sich aber chemisch betrachtet in drei Phasen einteilen.
–
Der Anteil von Hydrogencarbonat HCO3 steigt mit sinkendem pH-Wert.
Entscheidender Vorteil: (Hydrogen)carbonate sind ökologisch viel verträglicher als die Salze starker Säuren. Und da das ungiftige Kohlendioxid nicht brennt, sich aber einfach handhaben und sicher lagern lässt,
ermöglicht es die zurzeit umweltfreundlichste Neutralisation alkalischer Abwässer.
Dritte Phase (pH < 8,3)
In der dritten Phase nimmt der Anteil des freien, gelösten Kohlendioxids immer mehr zu. Die Neutralisationskurve wird immer flacher.
Bei einem pH-Wert unter 5 liegt fast ausschließlich physikalisch
gelöstes Kohlendioxid vor. Die dritte Phase wird meist nicht erreicht,
weil der gesetzlich geforderte pH-Wert höher liegt.
Erste Phase (pH > 11,8)
H2CO3 + 2 NaOH ⇌ Na2CO3 + 2 H2O
2–
Hier liegt fast ausschließlich das Carbonation (CO3 ) vor.
Neutralisationskurven von Natronlauge mit Kohlendioxid und einer Mineralsäure
Mineralsäure
CO2
Zulässiger Bereich
14
12
pH-Wert
10
8
6
4
2
0
Phase I
–
2 OH + CO2
2–
⇌ CO3 + H2O
Phase II
2–
CO3 + CO2 + H2O
–
⇌ 2 HCO3
Phase III
Aufgenommene Menge CO2 bzw. Mineralsäure
SOLVOX® und SOLVOCARB®
SOLVOCARB®B-Verfahren
SOLVOCARB®D-Verfahren
SOLVOCARB®R-Verfahren
Eintragsverfahren
Eine Technologie, drei Optionen: Der Eintrag von Kohlendioxid erfolgt
bei SOLVOCARB® – je nach Anforderung – per Schlauch, per Reaktor
oder per Düse. Dies gewährleistet in jeder Lage das richtige Verfahren,
um alkalische Ab- und Brauchwässer fachgerecht zu neutralisieren –
mobil wie stationär, in der Industrie oder in Klärwerken, in Stapelbehältern und in Druckrohrleitungen.
→ SOLVOCARB®B-Verfahren
Eintrag von Kohlendioxid über fein perforierte Begasungsschläuche
→ SOLVOCARB®D-Verfahren
Eintrag von Kohlendioxid über Kugelkopfdüsen
→ SOLVOCARB®R-Verfahren
Eintrag von Kohlendioxid über spezielle Reaktoren
CO2-Dosierung
SOLVOCARB®Reaktor
MSREinheit
Kreiselpumpe
Tank
Verdampfer
ph-Elektrode
Abwasserzulauf
Klarwasser
Beispielschema SOLVOCARB®R-Verfahren
Ablauf
15
Vorsprung durch Innovation.
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