→ SOLVOX® und SOLVOCARB® Sauerstoff und Kohlendioxid machen die Abwasserreinigung fit. SOLVOX® und SOLVOCARB®. 02 SOLVOX® und SOLVOCARB® Natur pur. Sauerstoff löst Abwasserprobleme in kommunalen und industriellen Klärwerken. Viele Widrigkeiten der Abwasserbehandlung – sowohl in kommunalen als auch industriellen Kläranlagen – entstehen durch Mangel an Sauerstoff. Die Folgen sind ungenügende Reinigungsleistungen oder sogar anaerobe Abbauprozesse mit erheblichen Geruchsbelästigungen. Der gezielte Eintrag von reinem Sauerstoff an neuralgischen Punkten der Abwasserkette löst die Probleme schnell, flexibel und effizient. Korrosion in Abwasserrohren Gerade in Druckrohrleitungen herrschen anaerobe Abbauprozesse. Die hier durch Abwässer verursachten Korrosionsschäden und Geruchsbelästigungen lassen sich durch Anreicherung mit reinem Sauerstoff problemlos vermeiden. ab. Auch wenn der Gesetzgeber die Auflagen für Reinigungsleistungen verschärfen sollte, hilft reiner Sauerstoff, diese Vorgaben zu erfüllen. Ähnlich wirksam bewährt sich die Notbegasung bei Ausfall des Belüftungssystems. Wenn bei Druckbelüftung der Verdichter oder bei Oberflächenbelüftung das Getriebe defekt ist, gleicht reiner Sauerstoff diese Defizite effizient und wirtschaftlich aus. Und sollte das vorhandene Beckenvolumen keine ausreichende Stickstoff-Elimination zulassen, muss noch lange nicht kostspielig umgebaut werden. Um das gesamte Verfahren schnell und günstig auf vorgeschaltete, intermittierende oder simultane Denitrifikation umzustellen, ist der gezielte Eintrag von reinem Sauerstoff erforderlich. SOLVOX®: reiner Sauerstoff hilft Leistungsabfall in Kläranlagen Auch in Kläranlagen löst der Eintrag von reinem Sauerstoff diverse Probleme ohne aufwändige Umbauten. Bei gestiegenem Abwasserzulauf, erhöhter Schmutzkonzentration oder stark schwankender Schmutzfracht etwa deckt zusätzlicher Sauerstoffeintrag akute Bedarfsspitzen SOLVOX® und SOLVOCARB® sind eingetragene Marken der Linde Group. SOLVOX®-Verfahren von Linde Gas setzen diesen Sauerstoffeintrag schnell, effizient, punktgenau und flexibel um. Mit geringem Investitions- und Wartungsaufwand steigert SOLVOX® die Leistung etwa von Belebungs- und Vorreinigungsanlagen, ohne dass diese aufwändig ausgebaut werden müssten. Mit SOLVOX® kann eine hohe Sauerstoffkonzentration erreicht werden. SOLVOX® und SOLVOCARB® Kostspielig: Korrosionsschaden an einer Druckrohrleitung Gaseversorgung in einer Industriekläranlage 03 04 SOLVOX® und SOLVOCARB® Fünf Richtige. Die SOLVOX®-Verfahren für den Sauerstoffeintrag. Für Kläranlagen, in Stapelbecken oder Druckrohrleitungen, zur Vorreinigung oder Belebung von Abwasser – mit SOLVOX® bietet Linde Gas gleich mehrere, unterschiedlichste Verfahren für den optimalen Sauerstoffeintrag in Abwässer. SOLVOX®B Das SOLVOX®B-Verfahren ist besonders geeignet für Vorreinigungsanlagen und Belebungsbecken. Die Begasungsmatten sind fest am Beckenboden installiert oder werden zur kurzfristigen Notbegasung einfach ins gefüllte Becken abgesenkt. Begasungsmatten sind Metallgitter, auf denen Begasungsschläuche montiert sind – durch ihre Anordnung wird der Sauerstoff sehr großflächig eingetragen. Die fein perforierten Schläuche bestehen aus chemikalienbeständigem Elastomer. Bei Beaufschlagung mit Sauerstoff öffnen sich ihre Poren und lassen das Gas besonders feinblasig austreten. Der Eintrag erfolgt ohne zusätzliche Energie und wird per Sauerstoffmessung geregelt. SOLVOX®V Das SOLVOX®V-Verfahren zur Vorreinigung und Belebung von Abwässern erfordert nur geringen Montageaufwand. Das Injektorsystem kann auch im gefüllten Becken montiert werden. SOLVOX®B-Begasungsschlauch SOLVOX®V-Begasungseinheit SOLVOX® und SOLVOCARB® Sauerstofftank Verdampfer Sauerstoffverteilung MSREinheit Belebungsbecken Abwasserzulauf Ablauf Begasungsmatten SOLVOX®B-Verfahren Sauerstofftank Verdampfer MSREinheit Sauerstoffeinspeisung Abwasserzulauf Ablauf Abwasser-Tauchpumpe Venturi-Rohre SOLVOX®V-Verfahren Mischrohre 05 06 SOLVOX® und SOLVOCARB® SOLVOX®D-Kugelkopfdüse Sauerstoffdosierstation SOLVOX®D SOLVOX®R Mit einer Kugelkopfdüse trägt das SOLVOX®D-Verfahren den Sauerstoff in Druckleitungsrohre ein. Dadurch wird schweflige Korrosion durch anaerobe Verhältnisse verhindert. Beim SOLVOX®R-Verfahren erfolgt der Sauerstoffeintrag in einem Reaktor. Dieser kann je nach Bedarf im Haupt- oder im Nebenstrom angeordnet werden. Verfügbar sind die Reaktoren in acht verschiedenen Kapazitäten von 15 bis 1.000 m3/h. Sauerstofftank Verdampfer MSREinheit Entlüftung Freispiegelleitung Abwasserzulauf Sauerstoffeinspeisung Niveausteuerung Abwasserpumpe SOLVOX®D-Verfahren Abwasserdruckleitung SOLVOX® und SOLVOCARB® SOLVOX® rettet die Biologie Vorteile von reinem Sauerstoff und SOLVOX® Das Abwasser-Belebtschlammgemisch einer biologischen Kläranlage erfordert eine permanente, ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. Fällt diese durch Defekt oder Umbaumaßnahmen aus, ist umgehend auf anderem Wege „provisorisch“ Sauerstoff einzutragen. Andernfalls sinkt die Leistungsfähigkeit der Anlage so weit, dass schlimmstenfalls ihre gesamte Biologie umkippt. Linde bietet hierzu, je nach Einsatzfall, die Begasungssysteme SOLVOX®B, SOLVOX®V und SOLVOX®N an: für eine sofortige, auch längerfristige Notbegasung. → → → → → → → → Geringe Investitionskosten Schnelle und wirtschaftliche Problemlösung Gezielter Sauerstoffeintrag Leistungssteigerung ohne Ausbau Geringer Wartungsaufwand Optimale Sauerstoffausnutzung Flexibler Sauerstoffeintrag Hohe erzielbare Sauerstoffkonzentration 07 08 SOLVOX® und SOLVOCARB® Belebung XXL. SOLVOX® sorgt für eine leistungsstarke Abwasserreinigung. Denitrifikation, Spitzenabdeckung, Notbegasung – ohne aufwändige Aus- oder Umbaumaßnahmen steigern SOLVOX®-Verfahren schnell, effektiv und kostengünstig die Leistungsfähigkeit biologischer Kläranlagen. Diese Effizienz basiert auf der Flexibilität und Vielseitigkeit von SOLVOX®. SOLVOX® eliminiert Stickstoff Speziell für die Stickstoffelimination sollten vor einem teuren Ausbau alternative Betriebsweisen der bestehenden Kläranlage überlegt werden. Eine einfache Verfahrensumstellung mit einer gezielt eingesetzten SOLVOX®-Zusatzbegasung mit reinem Sauerstoff ist meist die kostengünstigere Lösung. Alternative 2: Simultane Denitrifikation Bei dieser Verfahrensumstellung ist es wichtig, innerhalb weniger Meter nach Beginn der Nitrifikationszone die optimale Sauerstoffkonzentration zu erreichen. Deshalb wird am Anfang dieser Zone reiner Sauerstoff mit einem der Linde-SOLVOX®-Verfahren eingetragen. Die in der Nitrifikationszone bereits vorhandene Belüftungseinrichtung übernimmt auch hier die Hauptversorgung mit Sauerstoff. Denitrifikation in eigenen Zonen Für die Denitrifikation werden gezielt anoxische Zonen im Belebungsbecken geschaffen – einfach durch Abschalten der Belüftungseinrichtung für diesen Bereich. Alternative 3: Vorgeschaltete Denitrifikation Alternative 1: Intermittierende Denitrifikation Bei dieser Verfahrensumstellung gilt es, die optimale Sauerstoffkonzentration innerhalb weniger Minuten nach Beginn der Nitrifikationsphase zu erreichen. Daher trägt man gleich zu Beginn dieser Phase reinen Sauerstoff zur Unterstützung ein – das vorhandene Belüftungssystem übernimmt dabei die Hauptversorgung. Der zusätzliche Sauerstoffeintrag erfolgt durch spezielle Begasungseinrichtungen nach einem der von Linde entwickelten SOLVOX®-Verfahren. Denitrifikation im selben Becken Nach der Nitrifikationsphase werden Belüftung und Sauerstoffzufuhr abgestellt. Durch die Sauerstoffzehrung des Belebtschlamms wird das gesamte Belebungsbecken sehr schnell anoxisch und die Denitrifikation setzt ein. Die erforderliche Durchmischung im Belebungsbecken übernehmen jetzt energiesparende Tauchmotor-Rührwerke. Hohe Zyklenzahl, geringe Ablaufkonzentration Durch die Zusatzbegasung mit reinem Sauerstoff sind bis zu 24 Zyklen pro Tag möglich. Damit lassen sich extrem niedrige Ablaufkonzentrationen hinsichtlich NGes und CSB realisieren. Diese Verfahrensumstellung eignet sich besonders für Belebungsanlagen, die aus mehreren Einzelbecken aufgebaut sind, sowie für Längsbecken, die sich durch eine Zwischenwand abteilen lassen. Durch die Abtrennung eines Denitrifikationsvolumens entfällt ein Teil der vorhandenen Belüftung. Für den Ausbau des konventionellen Lufteintragssystems im Nitrifikationsteil fehlt meist die notwendige Fläche. Wird die verbleibende Belüftungseinrichtung einfach nur mit höheren Luftdurchsätzen beaufschlagt, geht der Eintragswirkungsgrad deutlich zurück. Deshalb wird der zusätzliche Sauerstoffbedarf wirtschaftlicher und vor allem zuverlässiger mit reinem Sauerstoff gedeckt. Vorteile → Die Stickstoff-Eliminationsleistung der Anlage wird erheblich gesteigert → Die gesetzlichen Mindestanforderungen werden eingehalten; die Abwasserabgabe verringert sich deutlich → Keine baulichen Erweiterungen oder Umbauten → Alle drei Lösungen sind schnell zu realisieren → Der Aufwand für Mess- und Regeltechnik ist gering → Das Schlammabsetzverhalten ist besser: keine wilde Denitrifikation in der Nachklärung SOLVOX® und SOLVOCARB® Vorklärung Belebungsbecken Nachklärung Kreiselbelüftung/O2-Begasungsmatten Rührwerk Nitrifikation/Denitrifikation Rücklaufschlamm Intermittierende Denitrifikation Denitrifikation Walzenbelüftung Rührwerk Walze außer Betrieb O2-Begasungs- Nitrifikation matten Rücklaufschlamm Simultane Denitrifikation Kreiselbelüftung/O2-Begasungsmatten Rührwerk Denitrifikation Nitrifikation Rücklaufschlamm Vorgeschaltete Denitrifikation Rücklauf 09 10 SOLVOX® und SOLVOCARB® Schwach strukturierte Flockenmorphologie durch ungenügende Sauerstoffversorgung in der Betriebskläranlage einer Brauerei Kräftig ausgebildete Schlammflocke nach 14-tägiger Sauerstoffbegasung Messbarer Erfolg: niedrige und gleichmäßige CSB-Ablaufkonzentrationen durch Zusatzbegasung mit reinem Sauerstoff SOLVOX® entlastet die Belüftung Inbetriebnahme der Sauerstoff-Zusatzbegasung CSB-Ablaufkonzentration [mg/l] CSB 70 Um erhöhte Schmutzfrachten und den gestiegenen Sauerstoffbedarf der Mikroorganismen zu bewältigen, müssen überlastete Belebungsanlagen nicht zwangsläufig ausgebaut werden. Der Eintrag von reinem Sauerstoff mit den SOLVOX®-Verfahren deckt Spitzenlasten deutlich effizienter und kostengünstiger ab. 60 Ein besonderer Vorteil: Beim Einsatz von SOLVOX® entfällt der Ausbau bestehender Belüftungssysteme. Damit entfallen auch hohe Investitionskosten für größere Oberflächenbelüfter, zusätzliche Verdichter oder weitere Komponenten. Gerade in beengten Belebungsbecken vermeidet SOLVOX® den ineffektiven Sauerstoffeintrag durch zu große Luftmenge und Leistungsdichte. 50 40 30 20 0 1. Juni 1. Juli 1. August Zeit Investitionskosten und Montageaufwand sind bei allen SOLVOX®-Verfahren relativ gering. Sauerstoffeintrag per SOLVOX®B braucht keine Energiezufuhr. SOLVOX®R-Reaktoren tragen das Gas nahezu verlustfrei ein. Und SOLVOX®V-Injektoren lassen sich im gefüllten Becken montieren. Mittels aller Verfahren kann der Sauerstoff gezielt bestimmten Beckenzonen zugeführt werden. Das Ergebnis sind eindeutige Verbesserungen in überlasteten Belebungsanlagen: In erster Linie kann mehr Belebtschlamm gehalten werden. Dieser setzt sich besser ab und steigert so die Abbauleistung der gesamten Anlage. Die geringere Schlammbelastung unterstützt diesen Effekt. Im Ablauf der Kläranlage entstehen somit kleinere bzw. konstante BSB5- und CSB-Konzentrationen. Dadurch können Abwasserabgaben verringert und eine geruchsfreie Abwasserreinigung erreicht werden. SOLVOX® und SOLVOCARB® 11 SOLVOX®B in einem Vorreinigungsbehälter SOLVOX® reinigt vor Reiner Sauerstoff „rettet“ nicht nur überlastete Belebungsanlagen. In Puffer- und Stapelbehältern etwa übernimmt er die Vorreinigung stark verschmutzter, unregelmäßig anfallender Abwässer aus industrieller Produktion. Hier verhindert er auch Geruchsbelästigungen aus Mischund Ausgleichsbecken. Vor allem in der Nahrungsmittelindustrie – Molkereien, Brauereien, Hefeproduzenten, Obst- und Gemüseverarbeiter – und bei Herstellern von Pharmazeutika fallen solch hoch belastete, biologisch gut zu reinigende Abwässer an. Um Starkverschmutzergebühren zu vermeiden, betreiben viele dieser Firmen biologische Vorreinigungsanlagen. SOLVOX®B-, SOLVOX®V- und SOLVOX®R-Verfahren tragen hier reinen Sauerstoff ins Abwasser ein, um Schmutzstoffe so weit abzubauen, dass die vorgereinigten Abwässer problemlos in kommunale Kläranlagen eingeleitet werden können. SOLVOX® schützt Druckrohre In Druckrohrleitungen hat Abwasser keinen Kontakt mit der Atmosphäre. Bakterielle Abbauprozesse verbrauchen dann schnell den vorhandenen Sauerstoff. Die Folgen sind Korrosionsschäden und Geruchsemissionen in Freispiegelkanälen sowie in Einlaufbauwerken von Kläranlagen. Der Eintrag von reinem Sauerstoff in die Abwasserdruckrohrleitung stellt dort an jedem Punkt zu jeder Zeit aerobe Verhältnisse sicher. So können Schwefelwasserstoff und organische Polysulfide gar nicht erst entstehen. Stattdessen laufen bereits im Druckrohr Reinigungsprozesse ab, wie sie in der biologischen Stufe des Klärwerks durchgeführt werden. Der reine Sauerstoff wird am Beginn der Druckrohrleitung durch SOLVOX®D-Kugelkopfdüsen ins Abwasser eingetragen. Die Eintragsmenge für Tag- und Nachtbetrieb wird automatisch über Zeitschaltuhren gesteuert. Bei starken Regenfällen stoppen zusätzliche Zeitrelais die Sauerstoffzufuhr. Die geringen Investitionskosten für die SOLVOX®-Eintragsvorrichtung sowie die Mess- und Steuereinheit zahlen sich rasch aus: → Keine Geruchsbelästigung durch Schwefelwasserstoff und flüchtige organische Sulfide → Keine Beton- und Metallkorrosion durch Schwefelwasserstoff bzw. Schwefelsäure → Besseres Absetzverhalten des Primärschlammes in der Vorklärung → Entlastung der biologischen Stufe durch Vorabbau der Schmutzfracht in der Druckrohrleitung → Kein Energiebedarf → Kein Zusatz von Chemikalien → Geringe Investitionskosten → Geringe Betriebskosten 12 SOLVOX® und SOLVOCARB® Auf den grünen Bereich kommt es an. SOLVOCARB® neutralisiert alkalische Wässer – schnell und einfach mit CO2. Der Umwelt zuliebe: Verschärfte Anforderungen des Gesetzgebers und stärkere Kontrollen durch die Behörden tragen dem Umweltschutzgedanken breiter Bevölkerungsschichten Rechnung. So darf man Abwasser heute nur noch in einem engen pH-Bereich um den Neutralpunkt in die Vorfluter (Flüsse und Seen) oder die Kanalisation abgeben. Kohlendioxid (CO2) neutralisiert alkalische Wässer. Preisgünstig, sicher und umweltfreundlich bringt es das alkalische Niveau von Abwasser in den vorgeschriebenen Bereich zwischen pH 9 und pH 6,5. Derartig abgeregelte pH-Werte ersparen der Industrie drastische Starkverschmutzerabgaben. Ferner neutralisiert CO2 schnell und einfach Brauchwässer oder sogar Schwimmbadwasser. Vorteile Gegenüber Mineralsäuren bietet Kohlendioxid bzw. Kohlensäure viele Vorteile: → Kohlendioxid ist nicht als wassergefährdender Stoff eingestuft → Keine Aufsalzung des Abwassers mit Chloriden, Sulfaten etc. und damit keine erhöhte Salzfracht im Zulauf zur Kläranlage → Keine Übersäuerung des Abwassers aufgrund einer flachen Neutralisationskurve → Keine Korrosion der Anlagenbauteile → Sichere und einfache Bevorratung und Anwendung des Kohlendioxids → Beste ökonomische und ökologische Alternative Einsatzgebiete In den meisten Industriebereichen, in denen alkalische Abwässer anfallen, kann Kohlendioxid problemlos eingesetzt werden, z. B. in: → Getränkeindustrie → Molkereien und Fleischereien → Back- und Süßwarenindustrie → Galvanikindustrie → Zement- und Betonindustrie → Papier- und Zellstoffindustrie → Lederindustrie → Textilindustrie → Wäschereien und Färbereien → Photochemische Industrie SOLVOX® und SOLVOCARB® Neutralisation – geringer Aufwand Dank einer flachen, jedoch früh einsetzenden Neutralisationskurve wirkt Kohlendioxid schnell und effektiv, aber sanft: Aufsalzungen und Übersäuerungen finden nicht statt; pH-Werte im zulässigen Bereich lassen sich genau ansteuern. Durch dieses ausgewogene Verhalten regelt sich die Neutralisation mit Kohlendioxid fast von selbst und beschränkt menschliches Eingreifen auf ein Minimum. Dies führt zu einer enormen Reduzierung der Kosten für Betrieb und Unterhalt. Verglichen mit anderen Säuren ist Kohlendioxid ein sehr verbrauchsarmes Neutralisationsmittel. Der zur Neutralisation erforderliche Verbrauch weicht oft von den in der nebenstehenden Tabelle gezeigten stöchiometrischen Bedarfsmengen ab, da Abwässer meist Puffersubstanzen enthalten, die den Bedarf an Säure erhöhen. Diese Pufferkapazität heißt Alkalinität – sie definiert sich als Fähigkeit von Wasser, bei Zusatz von Säure oder einer Base einen pH-Wechsel zu verhindern. Alkalinität entspricht der Konzentration von Bicarbonat – 2– –– HCO3 , Carbonat CO3 oder Hydroxylionen OH (siehe Grafik auf Seite 14). Beim Neutralisieren alkalischer Wässer mit Kohlendioxid sollte man den exakten Typ der Alkalinität bedenken. Bei Abflüssen mit HydroxylAlkalinität lässt sich die Neutralisation mit einem Standardumlaufsystem mit Pumpen durchführen. Führt der Abfluss hingegen CarbonatAlkalinität oder drohen wasserhärtebedingte Probleme mit Kesselstein, sollte man das Kohlendioxid über Begasungsmatten am Beckenboden eintragen. Feststellen lässt sich der CO2-Bedarf auf drei Arten: → Ist eine Wasseranalyse verfügbar, wird der exakte Bedarf mithilfe eines Rechenprogramms bestimmt. → Eine einfache und zuverlässige Methode stellt eine Messung vor Ort mithilfe einer Titrationsausrüstung dar. → Liegen Verbrauchsdaten einer vorgegebenen Mineralsäure vor, kann der CO2-Bedarf anhand einer stöchiometrischen Umrechnung eingeschätzt werden (siehe Tabelle). 13 Stöchiometrische Umrechnung zur Neutralisation von ungepufferter Natronlauge mit unterschiedlichen Säuren auf ph 8,5 (HCl 30%ig; H2SO4 96%ig, HNO3 65%ig) ph 10,0 10,5 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 NaOH 3 [kg/m ] 0,004 0,013 0,04 0,13 0,4 1,3 4,0 12,6 40 CO2 3 [kg/m ] 0,004 0,014 0,044 0,14 0,44 1,39 4,4 13,9 44 HCl 3 [kg/m ] 0,012 0,038 0,12 0,38 1,22 3,84 12,2 38,4 122 H2SO4 3 [kg/m ] 0,005 0,016 0,05 0,16 0,51 1,6 5,1 16,1 51 HNO3 3 [kg/m ] 0,01 0,031 0,1 0,31 0,97 3,1 9,7 30,7 97 14 SOLVOX® und SOLVOCARB® Hohe Balance Zweite Phase (8,3 < pH < 11,8) H2CO3 + Na2CO3 ⇌ 2 NaHCO3 Kohlendioxid liegt in wässriger Lösung vorwiegend als gelöstes Gas vor. In geringem Umfang findet eine chemische Umsetzung zu Kohlensäure statt (CO2 + H2O ⇌ H2CO3). Kohlensäure kann bei hohen pH-Werten zwei Protonen abspalten, die zur Neutralisation zur Verfügung stehen, bei pH-Werten unter 9 jedoch nur ein Proton. Der Neutralisationsvorgang verläuft zwar stufenlos, lässt sich aber chemisch betrachtet in drei Phasen einteilen. – Der Anteil von Hydrogencarbonat HCO3 steigt mit sinkendem pH-Wert. Entscheidender Vorteil: (Hydrogen)carbonate sind ökologisch viel verträglicher als die Salze starker Säuren. Und da das ungiftige Kohlendioxid nicht brennt, sich aber einfach handhaben und sicher lagern lässt, ermöglicht es die zurzeit umweltfreundlichste Neutralisation alkalischer Abwässer. Dritte Phase (pH < 8,3) In der dritten Phase nimmt der Anteil des freien, gelösten Kohlendioxids immer mehr zu. Die Neutralisationskurve wird immer flacher. Bei einem pH-Wert unter 5 liegt fast ausschließlich physikalisch gelöstes Kohlendioxid vor. Die dritte Phase wird meist nicht erreicht, weil der gesetzlich geforderte pH-Wert höher liegt. Erste Phase (pH > 11,8) H2CO3 + 2 NaOH ⇌ Na2CO3 + 2 H2O 2– Hier liegt fast ausschließlich das Carbonation (CO3 ) vor. Neutralisationskurven von Natronlauge mit Kohlendioxid und einer Mineralsäure Mineralsäure CO2 Zulässiger Bereich 14 12 pH-Wert 10 8 6 4 2 0 Phase I – 2 OH + CO2 2– ⇌ CO3 + H2O Phase II 2– CO3 + CO2 + H2O – ⇌ 2 HCO3 Phase III Aufgenommene Menge CO2 bzw. Mineralsäure SOLVOX® und SOLVOCARB® SOLVOCARB®B-Verfahren SOLVOCARB®D-Verfahren SOLVOCARB®R-Verfahren Eintragsverfahren Eine Technologie, drei Optionen: Der Eintrag von Kohlendioxid erfolgt bei SOLVOCARB® – je nach Anforderung – per Schlauch, per Reaktor oder per Düse. Dies gewährleistet in jeder Lage das richtige Verfahren, um alkalische Ab- und Brauchwässer fachgerecht zu neutralisieren – mobil wie stationär, in der Industrie oder in Klärwerken, in Stapelbehältern und in Druckrohrleitungen. → SOLVOCARB®B-Verfahren Eintrag von Kohlendioxid über fein perforierte Begasungsschläuche → SOLVOCARB®D-Verfahren Eintrag von Kohlendioxid über Kugelkopfdüsen → SOLVOCARB®R-Verfahren Eintrag von Kohlendioxid über spezielle Reaktoren CO2-Dosierung SOLVOCARB®Reaktor MSREinheit Kreiselpumpe Tank Verdampfer ph-Elektrode Abwasserzulauf Klarwasser Beispielschema SOLVOCARB®R-Verfahren Ablauf 15 Vorsprung durch Innovation. Linde ist mehr. Linde übernimmt mit zukunftsweisenden Produkt- und Gasversorgungskonzepten eine Vorreiterrolle im globalen Markt. Als Technologieführer ist es unsere Aufgabe, immer wieder neue Maßstäbe zu setzen. Angetrieben durch unseren Unternehmergeist arbeiten wir konsequent an neuen hochqualitativen Produkten und innovativen Verfahren. Linde bietet mehr – wir bieten Mehrwert, spürbare Wettbewerbsvorteile und erhöhte Profitabilität. Jedes Konzept wird exakt auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt. Individuell und maßgeschneidert. Das gilt für alle Branchen und für jede Unternehmensgröße. Wer heute mit der Konkurrenz von morgen mithalten will, braucht einen Partner an seiner Seite, für den höchste Qualität, Prozessoptimierungen und Produktivitätssteigerungen tägliche Werkzeuge für optimale Kundenlösungen sind. Partnerschaft bedeutet für uns jedoch nicht nur wir für Sie – sondern vor allem wir mit Ihnen. Denn in der Kooperation liegt die Kraft wirtschaftlichen Erfolgs. Linde – ideas become solutions. Für Sie einheitlich erreichbar – bundesweit in Ihrer Nähe. Ihre Linde Gas Kundenbetreuung. 01803.85000-0* 01803.85000-1* Linde AG Gases Division, Linde Gas Deutschland, Seitnerstraße 70, 82049 Pullach, www.linde-gas.de *0,09 € pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk bis 0,42 € pro Minute. Zur Sicherstellung eines hohen Niveaus der Kundenbetreuung werden Daten unserer Kunden wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert und verarbeitet. 43385154 0405 · 0713 – 2.1 L&P Telefon Telefax
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