Georges Baron de Cuvier (1769 - 1832) Der französische Naturforscher, geboren am 23. August 1769 in Montbéliard, studierte Medizin und Zoologie. Seit 1795 Professor in Paris, wandte sich der vergleichenden Anatomie zu und untersuchte die zahlreichen Knochenfunde in den Kalkablagerungen des Pariser Beckens. Das Ergebnis dieser Arbeit legte er in seinem 15 Bände umfassenden Werk "Das Tierreich" nieder, das zwischen 1817 und 1849 erschien. Hier wird die Tierwelt erstmals in verschiedene Gruppen eingeteilt, die dem Forscher helfen, aus Details auf die Beschaffenheit des ganzen Tieres zu schliessen. Cuvier wurde damit zum Mitbegründer der Paläontologie. Bei seinen Forschungen kam er zu dem Schluss, die ganze Schöpfung sei mehrmals vernichtet und wieder neu geschaffen worden. Diese Katastrophentheorie, die mit der christlichen Vorstellung der Sintflut übereinstimmte, wurde später selbst noch gegen Darwins Evolutionstheorie ins Feld geführt. "Katastrophentheorie" Durch umfangreiche Ausgrabungen im Pariser Becken, und Auswertung der Funde, kam Cuvier zu seiner Katastrophentheorie, welche besagt, dass fossile Arten regelmäßig durch eine Andere ersetzt werden. Dies geschieht jedes Mal in Folge einer Katastrophe, wie zum Beispiel die sintflutartigen Überschwemmungen, die mit der christlichen Vorstellung der Sintflut übereinstimmen, was zu seinen Lebzeiten allgemein Zustimmung fand. Durch diese alles vernichtenden Naturkatastrophen, wurde jedes Mal die gesamte Landfauna und alle Lebewesen komplett verändert. Cuviers Theorie wurde jedoch durch die Abstammungslehre und die aufblühende Geologie widerlegt. Fossilien wie dieses untersuchte Cuvier im Pariser Becken "Wie kam Cuvier zu seiner Theorie?" Die Fossilien die er im Pariser Becken fand, lagen getrennt voneinander in unterschiedlichen Gesteinsschichten. Aufgrund dieser Erkenntnis kam Cuvier zu der Annahme, dass die Tiere jeder Gesteinsschicht in immer wiederkehrenden Naturkatastrophen umgekommen sein müssten. Nach jeder entstanden neue Arten (s.o.). Diese Anschauung fasst man unter dem Begriff „Katastrophentheorie" zusammen. Er erkannte, dass, je älter die versteinerten Lebewesen waren, sie sich desto mehr von den heutigen Lebewesen unterschieden. Aber er hielt an der Überzeugung der Unveränderbarkeit der Arten fest. (...) In der Paläontologie werden die versteinerten Reste von Tieren und Pflanzen aus früheren Erdzeitaltern untersucht. Man muss die Paläontologie daher in die beiden Untergebiete Paläobotanik und Paläozoologie gliedern. Das Hauptziel der Paläontologie ist es, Klarheit über die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen bis zu den heutigen Formen zu schaffen. Die Aufgabe der Paläontologie besteht im Aufsuchen, Beschreiben und Einordnen der Überreste. In den meisten Fällen bleiben nur die harten Teile wie Knochen, Schalen, Zähne, Schuppen oder Gehäuse erhalten. Manchmal wurden Tiere so vom Schlamm eingeschlossen, dass Bakterien sie nicht zersetzen konnten. Als der Schlamm fest wurde entstanden Abdrücke, z. B. von Fischen, Krebsen und Schnecken. Nur wenn ein totes Lebewesen sofort in eine konservierende Substanz wie im Baumharz (Bernstein mit Insekt) oder Eis (Mammutkadaver in Sibirien) eingeschlossen wird, sind relativ vollständige Lebewesen erhalten geblieben. Im Torf oder in Kohlelagern sind recht gut erhaltene verkohlte Pflanzenteile zu finden. Stammesbaum der Lebewesen aus: Lernen heute. Grundstock des Wissens, Köln (Serges Medien) 2000, S. 447 Die paläontologische Forschung hat zu der Erkenntnis geführt, dass nicht von Anfang an alle Organismengruppen bereits vorhanden waren, sondern dass einzelne Gruppen im Lauf der Erdgeschichte in einem zeitlichen Nacheinander aufgetreten sind. Darüber hinaus wurde erkannt, dass sich die heutigen Organismen aus andersartigen Vorfahren entwickelt haben. Die früheren Formen können also als die Ahnen der heutigen gelten. Wolfgang Schwoerbel "Evolution Strategie des Lebens" (Bild 1+2) (Informationen)
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