INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und gespag-Vorstandsdirektor Mag. Karl Lehner, MBA am 20. Juli 2016 zum Thema „gespag Kliniken – beliebt bei den Menschen, vorne in der Ausbildung“ Weitere Gesprächsteilnehmerin: Dr.in Eva Siegrist, Leiterin des Kompetenzzentrums Pflege in der gespag Rückfragen-Kontakt: Mag.ª Karin Weichselbaumer (+43 732) 77 20-111 06 __________________________________________________________________________________________2 „gespag-Kliniken – beliebt bei den Menschen, vorne in der Ausbildung“ Alljährlicher Bewertungsprozess Nicht nur in der Schule gibt es Noten, auch in den Spitälern. Dass die Notengeber in diesem Fall nicht Lehrerinnen und Lehrer, sondern Patientinnen und Patienten sind, die sich vielfach in schwierigen Lebenssituationen befinden, macht es für denjenigen, der bewertet wird, sprich die Spitäler mit ihren Mitarbeiter/innen, nicht unbedingt einfacher. Die gespag-Kliniken unterziehen sich diesem streng strukturierten Bewertungsprozess freiwillig alljährlich. Ergebnisse 2016 liegen vor Jüngst sind die Ergebnisse der gespag-Patientinnen/Patienten-Befragung 2016 fertiggestellt worden. „Mir ist es wichtig, dass wir regelmäßig ein Bild der Menschen über die Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung in Oberösterreich bekommen. Und da ist es natürlich unerlässlich, dass sich die gespag, mit 29 % Marktanteil und acht Standorten im Land größter Spitalsträger Oberösterreichs, sich dieser Bewertung unterzieht“, sieht Gesundheitsreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in einer derartigen Befragung nicht bloß ein statistisches Element. Patientenzufriedenheit mit 8.088 Fragebögen erhoben – 33 Prozent Rücklauf Es sind zahlreiche Faktoren, die bei einem Spitalsaufenthalt über Zufriedenheit oder nicht-Zufriedenheit entscheiden. Die gespag befragt ihre Patientinnen und Patienten u.a. über die Zufriedenheit mit der Aufnahme, Behandlung und Betreuung, Aufklärung und Information, Tagesablauf, Verpflegung, Sauberkeit, Entlassung inkl. Entlassungsmanagement und Nachsorge. Ebenso wird die Einschätzung der Verbesserung des Gesundheitszustands abgefragt. Zwischen Februar und März 2016 füllten 8.088 Patientinnen und Patienten den Patientenzufriedenheitsfragebogen aus. Das entspricht bei 24.399 Patientinnen und Patienten in diesem Zeitraum einem sehr hohen Rücklauf von 33 Prozent. Bewertet wird nach Schulnotensystem. Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________3 Wunsch nach Patienten-TV wurde entsprochen „Die Patientinnen und Patienten bewerten uns über die Jahre auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Wo wir als Spitalsträger oder unsere Klinik-Leitungen sinnvoll justierend eingreifen können, tun wir das“, sagt Mag. Karl Lehner, MBA, Mitglied des gespagVorstands. In den letzten Jahren gab es den mehrfachen Wunsch nach Patientinnen/Patienten-TV. Bis 2015 wurden schließlich alle gespag-Kliniken und alle Betten mit Patientenfernsehen ausgestattet. Dafür wurden zwischen 2014 und 2015 900.000 Euro investiert. Die Zufriedenheit mit der technischen Ausstattung erhöhte sich daraufhin beträchtlich: Mittelwert 2014: 1,8; Mittelwert 2016: 1,5. Sehr gutes Zeugnis für Mitarbeiter/innen Besonders mit der fachlichen und menschlichen Betreuung durch die Mitarbeiter/innen sind die Patient/innen sehr zufrieden. Diese Ergebnisse stellen der gespag und vor allem ihren engagierten Mitarbeiter/innen ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Weiterempfehlungsrate der gespag-Kliniken und die Frage, ob der/die befragte Patient/in das Haus im Krankheitsfall selbst wieder aufsuchen würde, liegt 2016 bei 1,2. „Zuneigung kommt nicht von alleine“, formuliert es Mag. Karl Lehner, MBA, „sie ist wie im übrigen Leben auch im Spitalsbereich das Ergebnis engagierter Arbeit unserer Mitarbeiter/innen. Ihnen gebührt ein großes Kompliment für diese erreichten Bewertungen.“ Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________4 Auswertungen zur Patient/-Innen-Befragung im Vergleich 2015 – 2016 Bewertet nach Schulnotensystem; gespag-Mittelwerte: Ich würde im Falle einer Erkrankung das Krankenhaus neuerlich aufsuchen. trifft voll zu – trifft überwiegend zu – trifft teilweise zu – trifft überwiegend nicht zu – trifft überhaupt nicht zu Neuerliches Aufsuchen des Krankenhauses 2015 2016 1,2 1,2 Ich würde im Falle einer Erkrankung das Krankenhaus weiterempfehlen. trifft voll zu – trifft überwiegend zu – trifft teilweise zu – trifft überwiegend nicht zu – trifft überhaupt nicht zu Empfehlung des Krankenhauses 2015 2016 1,2 1,2 Menschliche Betreuung durch die Ärzt/-Innen, Pflege, Therapeut/-Innen sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Ärztinnen und Ärzte Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeiter Therapeutinnen und Therapeuten 2015 1,2 2016 1,2 1,1 1,1 1,2 1,2 Fachliche Betreuung durch die Ärzt/-Innen, Pflege, Therapeut/-Innen sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Ärztinnen und Ärzte Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeiter Therapeutinnen und Therapeuten 2015 1,2 2016 1,2 1,2 1,1 1,2 1,2 Zufriedenheit mit dem Tagesablauf in Bezug auf Wartezeiten sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Zufriedenheit mit Wartezeiten 2015 2016 1,6 1,6 Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________5 Mit der Qualität des Essens war ich beim Mittagessen… sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Zufriedenheit mit dem Mittagessen 2015 2016 1,5 1,5 Mit der Regelung der Besuchszeiten war ich… sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Zufriedenheit mit den Besuchszeiten 2015 2016 1,4 1,4 Mit dem Platzangebot und der Einrichtung war ich… sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Zufriedenheit mit Platzangebot und der Einrichtung 2015 2016 1,4 1,4 Mit der technischen Ausstattung (TV, Radio, EDV) war ich… sehr zufrieden – zufrieden – mäßig zufrieden - unzufrieden Zufriedenheit mit technischer Ausstattung 2015 2016 1,5 1,5 Wurde Ihre Entlassung von Ärztin/Arzt rechtzeitig mit Ihnen besprochen? ja – nein Rechtzeitige Entlassungsbesprechung 2015 2016 %-Wert „Ja“ %-Wert „Ja“ 97,0 98,0 Bekamen Sie genügend Information über die Nachsorge zu Hause? ja – nein Information über die Nachsorge 2015 2016 %-Wert „Ja“ %-Wert „Ja“ 94,0 95,0 Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________6 Das Image der gespag-Kliniken im Lande Drei von vier Oberösterreichern kamen im letzten Jahr in irgendeiner Form mit einem Krankenhaus in Kontakt: 41 % als Besucher/in, 21 % als stationäre/r und 14 % als ambulante/r Patient/in. Die gespag fragt nicht nur die Zufriedenheit bei Patientinnen und Patienten ab, sondern wollte auch Kenntnis über die Positionierung und das Image des landesweit größten Gesundheitsversorgers erlangen. Im Dezember 2015 wurden dazu von einem Marktund Meinungsforschungsinstitut 1.000 Oberösterreicher/innen ab einem Alter von 16 Jahren befragt. Die Ergebnisse: Hohe Bekanntheit, positives Image Neun von zehn Oberösterreicher/innen kennen die gespag; drei Viertel der Bevölkerung können den Spitalsträger hinsichtlich unterschiedlichster Aspekte beurteilen. Unter jenen, die ein Urteil abgeben, ist das Image der gespag sehr positiv ausgeprägt: Insbesondere wird die gespag mit gut ausgebildeten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und guter medizinischer Betreuung, gefolgt von freundlichen und sorgfältigen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern, guter Erreichbarkeit, gutem Service und Verpflegung, dem neuesten Stand der technischen Entwicklung und der landesweiten Abdeckung als Regionalversorger in Verbindung gebracht. Unter den Kennern und Krankenhauspatientinnen/-patienten ist das Image der gespag überdurchschnittlich stark ausgeprägt, insbesondere Mitarbeiterschaft. Pressekonferenz am 20. Juli 2016 im Hinblick auf die __________________________________________________________________________________________7 Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung „neu“ Wie dargestellt, wird in den Befragungen der Patientinnen/Patienten stark auf die Zufriedenheit mit den von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbrachten Leistungen eingegangen. Eine essentielle Komponente dieses Zufriedenheitsgrades stellt die Ausbildung der Mitarbeiter/innen von der Aufnahme bis zur Entlassung dar. Administrative Entlastung Schwierig stellt sich zurzeit die Ärztesituation dar. „Damit sind wir nicht alleine, das trifft alle Versorger. In den gespag-Kliniken wird allerdings seit Jahren mittels organisatorischer Maßnahmen darauf reagiert. Und mit – ganz wichtig – administrativer Entlastung: Stationssekretariate sind flächendeckend ausgerollt und entlasten damit Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeiter“, bringt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Situation auf den Punkt. Pflege übernimmt verstärkt ärztliche Tätigkeiten Seit 2011 übernimmt in der gespag die Pflege verstärkt Leistungen von der Ärzteschaft. Damit wurden viele ärztliche Tätigkeiten wie das Legen von Infusionsnadeln oder von Verweilkanülen, Blutabnahmen oder das Verabreichen von Spritzen von der Pflege übernommen. Dafür wurden auch zusätzliche Pflegemitarbeiter/innen aufgenommen. Das schafft nicht nur organisatorische Vereinfachungen, sondern erleichtert die Behandlungs- und Pflegeprozesse. Wichtige Gesetzesnovelle Die Pflege ist die bei weitem größte Berufsgruppe im Gesundheitsbereich. Nicht nur in der gespag, wo sie 3.537 von 7.034 Mitarbeiter/innen stellt, sondern generell – im Spital wie im extramuralen Bereich. Daher ist es enorm wichtig, dass am 7. Juli 2016 die Novelle zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) im Nationalrat beschlossen wurde. „Ausbildung ist uns immens wichtig. Einen wesentlichen Schwerpunkt stellen für uns daher unsere Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege dar, die wir an jedem unserer acht Klinik-Standorte installiert haben“, sagt VD Mag. Karl Lehner, MBA. Dr.in Eva Siegrist, Leiterin des Kompetenzmanagements Pflege und der gespag-Schulen, sagt: „Hier können wir nicht nur nach unseren hohen Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________8 Qualitätsmaßstäben ausbilden, sondern Entwicklungen bereits vorweg nehmen und diese in den Lehrplan einbauen.“ Grafik: gespag Die gespag betreibt an all ihren Standorten Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege. gespag-Schulen als Schrittmacher Im neuen Gesetz soll die generalistische Pflegeausbildung, die der bisherigen Diplomausbildung entspricht, künftig im Rahmen einer 6-semestrigen FachhochschulAusbildung angeboten werden. In diesem Bereich waren die gespag-Schulen als größter Ausbildner in der Gesundheits- und Krankenpflege in Oberösterreich mit 1.347 Studierenden und Schülerinnen/Schülern schon 2009 als Schrittmacher tätig: Damals startete die gespag in Kooperation mit der „Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg“ an ihren Schulen das „Modell Pflege 2in1“, womit die Diplomausbildung inklusive Bachelor-Abschluss angeboten wurde. Diplomausbildung künftig auf Hochschul-Ebene Kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass die Diplomausbildung künftig auf hochschulischer Ebene praxisorientiert ausgebildet wird, nämlich an der FH Gesundheitsberufe OÖ, an der die gespag mit 52,5 % Mehrheitseigentümerin ist. Gleichzeitig werden die Ausbildungsinhalte der allgemeinen Gesundheits- und Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________9 Krankenpflege, der Kinder- und Jugendlichenpflege sowie der Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege zusammengeführt. Eine komplette Ausrollung dieser künftigen Ausbildungswege findet bis 2024 statt. Auf die Berufsberechtigung der momentan in den Systemen tätigen Pflegepersonen hat dies keine Auswirkungen. Neuerung Pflegefachassistenz Eine weitere Neuerung betrifft die Einführung der 2-jährig ausgebildeten Pflegefachassistenz, welche durch ihr Handlungsspektrum die direkte pflegerische Patientenversorgung unterstützt. Die 1-jährig ausgebildete Pflegehilfe wird in Pflegeassistenz umbenannt und künftig ausschließlich für die Pflegepraxis gemäß des definierten Handlungsspielraumes eingesetzt. Ausarbeitung der Curricula startet „Wir betreiben Ausbildungen, um fachlich Vorreiter sein zu können. Von dieser ‚Ausbildungs-Dividende‘ profitieren unsere Patientinnen und Patienten“, sagt VD Mag. Karl Lehner, MBA. Mit der Gesetzesnovelle entstehen komplett neue Pflegeberufsbilder, die Kompetenzen der Pflege werden ausgebaut. All das erfordert natürlich gänzlich neue und engmaschigere Ausbildungen. „Da es nun bald Rechtssicherheit geben wird, was die neuen Ausbildungen und Pflegeberufsbilder betrifft, starten wir mit der Ausarbeitung der Curricula“, sagt Dr.in Eva Siegrist. Und weiter: „Die fachliche Begleitung der Auszubildenden wird forciert werden. Wir bieten diese Ausbildungen mit 2017 an all unseren Schulen an“, sagt Dr.in Eva Siegrist. Höhere Durchlässigkeit Mit der Novelle erfährt das Ausbildungsspektrum neben der Differenzierung, Vertiefung und Erweiterung, eine Erhöhung der Durchlässigkeit von einem Berufsbild zum anderen, was für die Karriereplanung in der Pflege einen absoluten Gewinn darstellt. „Dritter Lernort“ als Verbindung zwischen Schule und Spital Die virtuell klingende Bezeichnung „Dritter Lernort“ stellt in der Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung eine Verbindung zwischen den Lernorten Schule und Spital dar. Es ist ein physischer Raum, in dem Pflege-Auszubildende die Möglichkeit haben, ihr theoretisch Gelerntes vor der ersten Anwendung im Praktikum frei von Druck zu Pressekonferenz am 20. Juli 2016 __________________________________________________________________________________________10 üben, sich einer Selbst- und Fremdbeurteilung zu unterziehen und somit gestärkt in die Praxis zu gehen. Die gespag-Schulen haben mit der Installierung des „Dritten Lernortes“ bereits 2015 als erster Ausbildner in der Gesundheits- und Krankenpflege begonnen und werden dies bis 2017 an allen Schulen abgeschlossen haben. Video-Dolmetsch – erleichterte Kommunikation für Patientinnen/ Patienten ohne Deutsch-Kenntnisse Ein weiteres Element das über Zufriedenheit oder Nicht-Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten entscheidet ist das Verständnis der Kommunikation. Und hier hat sich im Klinikalltag einiges geändert: zum Beispiel, wenn eine Ärztin versucht, einen Asylsuchenden über mögliche Behandlungsmethoden aufzuklären, oder eine Krankenschwester einer Frau aus Afghanistan erläutern möchte, was bei der Pflege ihres kranken Kindes zu beachten ist. Derartige Situationen, in denen Sprachbarrieren die Arbeit in den Spitälern erschweren, werden durch die steigende Zahl an Schutzsuchenden immer mehr. Hier soll künftig ein Video-Dolmetsch-System Abhilfe schaffen, das Zug um Zug bis Ende 2016 in sämtlichen gespag-Kliniken von Schärding bis zur Pyhrn-Eisenwurzen, von Rohrbach bis ins Salzkammergut ausgerollt werden soll. „Mit dem Video-Dolmetsch soll unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen die Kommunikation mit Fremdsprachigen nicht nur erleichtert werden“, sagt VD Mag. Karl Lehner. Das System soll auch dazu beitragen, eine Verbesserung der Sicherheit und Qualität des Behandlungsprozesses zu schaffen. Pressekonferenz am 20. Juli 2016
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