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Seminar Personal und Organisation (Wintersemester 2016/2017)
Beschreibung
Die Studierenden lernen im Rahmen dieses Seminars aktuelle Fragestellungen aus den Bereichen Personal und Organisation kennen und setzen sich kritisch mit aktuellen Forschungsergebnissen aus diesen Bereichen auseinander.
Ausgehend von der unten aufgeführten Basisliteratur werden die Studierenden ein ihnen zugeordnetes Thema bearbeiten. Hierbei sollen die Studierenden zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung geben und
sich dann tiefergehend mit der Basisliteratur und mindestens einer weiteren Quelle befassen. Für eine weitere Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens wird bei Studierenden der Masterstudiengänge insbesondere auf die kritische
Bearbeitung der Seminarthemen Wert gelegt. Dazu gilt es, sich mit den aktuellen Forschungsergebnissen auf den Gebieten Personal und Organisation auseinander zu setzen. Dabei kann jedes Thema zweimal vergeben werden. Jeder
Studierende fertigt seine Seminararbeit alleine an. Die Studierenden können entscheiden, ob sie die Arbeit in Englisch
oder Deutsch verfassen möchten. Die Präsentation des Themas an den Blocktagen erfolgt im Team.
Thema 1: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?! Überwachung am Arbeitsplatz
Viele Firmen überwachen die Arbeit ihrer Mitarbeiter. Dabei kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz, die oft
nur einen bestimmten Teil der Arbeitsleistung überwachen können. Welche Konsequenzen ergeben sich für die nicht
von der Überwachung betroffenen Bereiche der Arbeitsleistung? Macht es für Firmen Sinn, nur einzelne Facetten wie
z.B. Quantität oder Qualität zu überwachen?
Basisliteratur: Belot, Michèle und Marina Schröder (2016). „The Spillover Effects of Monitoring: A Field Experiment“.
In: Management Science 62(1), S. 37–45. DOI: 10.1287/mnsc.2014.2089.
Thema 2: Meaning Matters?! Sinnhaftigkeit von Aufgaben und Arbeitsleistung
Ist es wichtig, dass unsere Arbeit uns sinnvoll erscheint? Oder ist die Bezahlung doch die wesentliche Motivation für
eine gute Arbeitsleistung? Kann eine sinnhafte Aufgabe für relativ geringe Bezahlung „entschädigen“? Für Unternehmen ist es wichtig zu verstehen, ob die Sinnhaftigkeit von Aufgaben als Motivationsquelle für ihre Mitarbeiter dient.
Wie reagieren Mitarbeiter, wenn ein Projekt plötzlich an Bedeutung verliert und wie verhalten sie sich im weiteren
Verlauf?
Basisliteratur: Chadi, Adrian, Sabrina Jeworrek und Vanessa Mertins (in Erscheinen). „When the Meaning of Work Has
Disappeared: Experimental Evidence on Employees’ Performance and Emotions“. In: Management Science. DOI:
10.1287/mnsc.2016.2426.
Thema 3: Kann ich Dir vertrauen? Der Einfluss von Vertrauenswürdigkeit und Produktivität auf Vergütungsangebote
Hohe Produktivität von Arbeitnehmern führt in der Regel dazu, dass diese auch eine hohe Vergütung erhalten. Doch
wie sieht es mit anderen Faktoren aus? Berücksichtigen Arbeitgeber auch andere Charakteristika ihrer Arbeitnehmer
bei der Gestaltung der Vergütungsstruktur? Insbesondere Vertrauenswürdigkeit ist bei vielen Aufgaben wichtig. Sind
Arbeitgeber bereit, Mitarbeiter, die sehr vertrauenswürdig sind, auch besser zu entlohnen? Gibt es weitere Charakteristika, die eine Rolle spielen könnten? Und wie reagieren die Mitarbeiter auf die angebotene Vergütungsstruktur?
Basisliteratur: Englmaier, Florian, Sebastian Strasser und Joachim Winter (2014). „Worker Characteristics and Wage
Differentials: Evidence from a Gift-Exchange Experiment“. In: Journal of Economic Behavior & Organization 97, S. 185–
203. DOI: 10.1016/j.jebo.2013.06.013.
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Thema 4: Gleicher Lohn für alle? Die Effekte von individuellen Lohnverhandlungen und Gewerkschaften
auf Produktivität und Lohn
Welchen Unterschied macht es, wenn Arbeitnehmer individuell über ihre Vergütung verhandeln oder es eine kollektive Lohnverhandlung für alle zwischen einer Gewerkschaft und einem Unternehmen gibt? In welchem Szenario ist die
Produktivität höher und wie verhalten sich die Arbeitnehmer? Was passiert, wenn Arbeitnehmer zusätzlich von Arbeitslosigkeit bedroht sind? Können Maßnahmen wie Streiks und Arbeitsniederlegungen den Arbeitnehmern helfen,
bessere Vergütungsangebote zu erhalten?
Basisliteratur: Gose, Karina und Abdolkarim Sadrieh (2014). „Strike, Coordination, and Dismissal in Uniform Wage
Settings“. In: European Economic Review 70, S. 145–158. DOI: 10.1016/j.euroecorev.2014.04.001.
Thema 5: Carrots and Sticks: Belohnung für Erfolg oder Strafe für Misserfolg?
Firmen können Mitarbeiter für gute Leistungen belohnen oder für schlechte Leistungen bestrafen. Wie reagieren Mitarbeiter auf diese unterschiedlichen Instrumente und was sagt das über die Firmenkultur aus? Macht es einen Unterschied, ob die Anreize positiv oder negativ geframt werden, d.h. ob das Unternehmen von Belohnung oder Bestrafung
spricht?
Basisliteratur: Hong, Fuhai, Tanjim Hossain und John A. List (2015). „Framing Manipulations in Contests: A Natural
Field Experiment“. In: Journal of Economic Behavior & Organization 118, S. 372–382. DOI: 10.1016/j.jebo.2015.02.014.
Thema 6: Big brother (or colleague) is watching you… – Der Einfluss gegenseitiger Beobachtung auf die
Leistung am Arbeitsplatz
Dass Arbeitnehmer ihre Tätigkeit in vollständiger Isolation verrichten, entspricht eher der Ausnahme als der Regel.
Vielmehr können sie ihre Kolleginnen und Kollegen beobachten und werden im Gegenzug selbst beobachtet. Ergeben
sich Unterschiede für die Arbeitsleistung in Abhängigkeit davon, wer wen beobachten kann? Macht es Arbeitnehmer
produktiver, wenn sie einen sehr produktiven Kollegen bei der Arbeit beobachten können? Oder hat die Tatsache,
dass sie selbst beobachtet werden, einen Einfluss auf die Arbeitsleistung? Wie verhalten sich Arbeitnehmer in Teams?
Ist hier der Effekt der gegenseitigen Beobachtbarkeit stark? Welche Rolle spielt die Form der Vergütung?
Basisliteratur: Georganas, Sotiris, Mirco Tonin und Michael Vlassopoulos (2015). „Peer Pressure and Productivity: The
Role of Observing and Being Observed“. In: Journal of Economic Behavior & Organization 117, S. 223–232. DOI:
10.1016/j.jebo.2015.06.014.
Hinweise
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Die Bewerbung für das Seminar erfolgt ausschließlich über das Seminarportal während des angegebenen Zeitraums. Wir bitten Sie daher, von Anfragen bis zum Abschluss der Bewerbungsphase abzusehen.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Seminare für die Studiengänge WiIng, TVWL und InWi gemäß der
Prüfungsordnung 2015 als Prüfungen – mit allen prüfungsrechtlichen Konsequenzen – gelten. Diese Prüfungsordnung gilt für Studierende, die ihr Studium zum WS 2015/2016 oder später aufgenommen haben. Dies
bedeutet insbesondere, dass ein Rücktritt nach erfolgter Bestätigung der Teilnahme Ihrerseits nur bis zur Kick
Off-Veranstaltung am 19.07.2016 sanktionsfrei möglich ist; danach wird die Prüfungsleistung bei einem Rücktritt ohne triftigen Grund als „nicht bestanden (5,0)“ bewertet. Zudem besteht nur eine Wiederholungsmöglichkeit bei Nichtbestehen im Erstversuch. Weiterhin folgt der Verlust des Prüfungsanspruchs im Studiengang
nach wiederholtem Nichtbestehen.
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Anmeldung
Um sich für dieses Seminar zu registrieren, nutzen Sie bitte das Seminarportal.
Da wir nur eine begrenzte Anzahl von Seminarplätzen zur Verfügung stellen können, bitten wir Sie, sich auf der Anmeldeseite mit folgenden Dokumenten zu bewerben:
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aktueller Notenauszug (Bescheinigung über erbrachte Studien- und Prüfungsleistungen)
Durchschnittsnote
Fachsemester
kurzer CV
kurze Motivation, warum Sie dieses Seminar belegen möchten
Ranking der Themen. Wir bemühen uns, die Themen gemäß Ihren Präferenzen zu vergeben.
Termine
Beginn des Anmeldezeitraums
16.06.2016, 00:00 Uhr
Ende des Anmeldezeitraums
30.06.2016, 23:55 Uhr
Information über Teilnahme und Thema
04.07.2016
Rückmeldung durch Studierende
08.07.2016, 23:59 Uhr
Information für Nachrücker
11.07.2016
Kick Off-Veranstaltung
19.07.2016, 17:30–19:00 Uhr
Abgabe der Seminararbeiten
21.11.2016, 12:00 Uhr
Blocktage
12.12.2016, 08:00–18:00 Uhr (vorl. Uhrzeit)
16.12.2016, 08:00–18:00 Uhr (vorl. Uhrzeit)
Die Teilnahme an der Kick-Off Veranstaltung und den Blocktagen ist verpflichtend.
Ansprechpartner: André Haas
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