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Nummer 11, 5. August 2016
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blick
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Sportverein in Molln gegründet
gründung 1946 gings dann so
richtig los. Der WSV Molln meldete etwa 150 Mitglieder beim
Österreichischen
Skiverband
an – „ein schwerer Fehler, denn
wir mussten für jeden einen Mitgliedsbeitrag zahlen“, erinnert
sich Habacher. Das führte dazu,
dass der Verein im zweiten Jahr
auf zwanzig offizielle Mitglieder
schrumpfte.
Der Mollner Tischlermeister
Hatzenbichler produzierte damals die legendären Nock-Ski
mit Stahlkanten. Damit nahm
Franz Habacher am 6. Jänner
1947 am Raml an den ersten Vereinsmeisterschaften teil und sicherte sich den Titel im Slalom
und in der Kombination.
Als Torstangen dienten damals
Haselnuss-Stecken und später
Besenstiele von der Mollner
Holzwaren GmbH.
Im April 1948 veranstaltete der
WSV Molln den ersten Nocklauf, den der spätere Steyrer Bürgermeister Franz Weiß gewann,
als Vierter fuhr Franz Habacher
durchs Ziel.
Als 1953 das erste und einzige
Skispringen auf der eigens errichteten Sprungschanze mit einer Höchstweite von 40 Metern
über die Bühne ging, war Franz
Habacher nicht mehr mit von der
Partie. „Ich habe zuerst in den
Steyrwerken und dann 35 Jahre
bei der Firma Oswald in Linz gearbeitet und bin erst wieder 1982
nach Molln zurückgekommen.“
Die beeindruckende Entwicklung des Sportvereins hat der
Vereinsgründer, der mit über
achtzig Jahren noch auf Skiern
stand, mit großem Interesse verfolgt.
Freude am Sport
in fünf Sektionen
Weil die Skiläufer auch im
Sommer aktiv sein wollten, gründeten sie 1949 eine eigene Fußball-Sektion – aus dem WSV
wurde der SV Molln. 1964 folgte die Sektion Turnen, 1969 Ten-
1946 kam Franz Habacher aus der englischen Kriegsgefangenschaft nach Molln heim,
kurz darauf gründete der heute 93-Jährige mit sieben Freunden am Kuchltisch im Gasthaus Huber bei etlichen Halben Most den Mollner Sportverein.
nis und 1978 mit Tischtennis die
fünfte und letzte Sektion.
Die Wintersportler brachten in
den sieben Jahrzehnten mehrere
Landesmeister hervor, Franz
Gruber schaffte sogar den
Sprung in den Weltcup und gewann 1983 als erster Oberösterreicher ein Weltcuprennen.
Die Fußballer tricksten zweimal bis in die Bezirksliga, die
Tennissektion nimmt heuer mit
vierzehn Teams an der OÖ.
Mannschaftsmeisterschaft teil
und zählt damit zu den aktivsten
in ganz Oberösterreich.
„Das wichtigste ist, dass wir
den Kindern und Jugendlichen
die Möglichkeit bieten, sich
sportlich zu betätigen und einer
sinnvollen Freizeitbeschäftigung
nachzugehen“, weiß Diethard
Weghuber, der dem SV Molln
seit 25 Jahren als Obmann vorsteht.
Mit einem großen Festakt wird
am Samstag, 8. Oktober im Nationalparkzentrum das 70 JahrJubiläum gefeiert. Das wird sich
auch Vereinsgründer Franz Habacher nicht entgehen lassen.
Thomas Sternecker
Aushängeschild des SV Molln ist bis heute Franz Gruber –
der Skirennläufer gewann 1983 in Kranjska Gora als erster Oberösterreicher ein Weltcuprennen.